Ankylostomiasis (Hakenwurmkrankheit) bei Hunden
- Synonyme: Parasitäre Infektion mit Hakenwurm-Art Ancylostoma caninum, Hakenwurmkrankheit, Hakenwurm-Infektion
- Englisch: Ancylostomiasis
- Vorkommen: seltener
- Krankheitsort: Bauch/Becken
Inhalt
Die Ankylostomiasis ist eine parasitäre Erkrankung des Hundes, die durch Hakenwürmer der Art Ancylostoma caninum verursacht wird. Es handelt sich um kleine, blutsaugende Nematoden, die sich im Dünndarm des Hundes ansiedeln und dort durch ihre Hakenapparate an der Darmschleimhaut fixieren. Die Erkrankung kann akutAkut bezeichnet einen Zustand, der plötzlich auftritt und meist von kurzer Dauer ist. Im medizinischen Kontext werden damit Symptome oder Erkrankungen beschrieben, die schnell ernst werden können und sofortige Aufmerksamkeit erfordern. oder chronischAls chronisch wird ein Zustand oder eine Krankheit bezeichnet, die lang andauernd oder dauerhaft ist. Chronische Krankheiten entwickeln sich oft langsam und können im Laufe der Zeit zu anhaltenden oder wiederkehrenden Gesundheitsproblemen führen. verlaufen und ist besonders bei jungen Hunden mit einer potenziell lebensbedrohlichen Anämie verbunden. Die InfektionEine Infektion ist die Besiedlung und Vermehrung von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten in einem Organismus, die oft, aber nicht immer, zu einer Krankheit führen. ist weltweit verbreitet, insbesondere in wärmeren Klimazonen, und kann auch zoonotisches Potenzial aufweisen, etwa in Form der kutanen Larva migrans beim Menschen.
Ursachen
- Aufnahme von Larven aus kontaminiertem Boden oder Wasser.
- Larven können auch die Haut durchdringen oder von der Mutter auf die Welpen übertragen werden.
Die InfektionEine Infektion ist die Besiedlung und Vermehrung von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten in einem Organismus, die oft, aber nicht immer, zu einer Krankheit führen. erfolgt über verschiedene Wege: Aufnahme infektiöser Larven aus kontaminierter Umwelt, transdermale PenetrationPenetration beschreibt das Eindringen oder Durchdringen einer Substanz oder eines Organismus in einen Körper oder ein Material. In der Medizin kann es sich auf das Eindringen von Mikroorganismen in Gewebe oder das Einbringen von Instrumenten in den Körper beziehen. durch die Haut, orale Aufnahme kontaminierter Nahrung oder Wasser, sowie transmammär bei säugenden Hündinnen. Die Larven entwickeln sich aus Eiern, die im Kot infizierter Tiere ausgeschieden werden. Nach der Aufnahme wandern die Larven teils über den Blutkreislauf in die Lunge, durchlaufen dort ein Reifungsstadium und gelangen über das Bronchialsystem und den Rachen wieder in den Gastrointestinaltrakt. Dort reifen sie zu adulten Würmern heran. Besonders Welpen sind durch die transmamilläre InfektionEine Infektion ist die Besiedlung und Vermehrung von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten in einem Organismus, die oft, aber nicht immer, zu einer Krankheit führen. gefährdet, da sie über die Muttermilch bereits frühzeitig exponiert werden können.
Symptome
- Fieber
- Belastbarkeit reduziert
- Durchfall
- Flüssigkeitsverlust
- Appetit reduziert oder Appetitlosigkeit (Anorexie)
- Bauchschmerzen
- Belastbarkeit reduziert
- Blutarmut (Anämie)
- Durchfall
- Durchfall blutig
- Fieber
- Husten
- Kot schwarz (Teerstuhl, Meläna, verdautes Blut im Kot)
- Nasenausfluss wässrig, schleimig, eitrig oder blutig
- Schleimhäute blass
- Schwäche (Lethargie)
Die klinische SymptomatikSymptomatik bezieht sich auf die Gesamtheit der Symptome, die mit einer bestimmten Krankheit oder einem Zustand verbunden sind. Sie beschreibt die Art und Weise, wie sich eine Krankheit äußerlich manifestiert. hängt vom Alter, Immunstatus und Infektionsdruck ab. Bei Welpen kann es bereits wenige Wochen nach der Geburt zu schwerer, regenerativer Anämie kommen, begleitet von Schwäche, blassen Schleimhäuten, TachykardieTachykardie bezeichnet einen ungewöhnlich schnellen Herzschlag mit einer Ruheherzfrequenz von über 100 Schlägen pro Minute. Sie kann auf körperliche Anstrengung, Stress, Krankheiten oder Herzprobleme hinweisen. und Hypothermie. Weitere typische Anzeichen sind Durchfall (oft blutig oder teerig), Erbrechen, Gewichtsverlust und reduzierter Appetit. Bei chronischen Verläufen können betroffene Tiere eine sogenannte „Latentanämie“ mit subklinischer Leistungsschwäche und intermittierendem Durchfall zeigen. Starker Juckreiz und Hautentzündungen sind möglich bei kutaner Larveninvasion. Die MortalitätMortalität ist die Sterberate innerhalb einer Population in einem bestimmten Zeitraum. Sie wird oft verwendet, um die Schwere von Krankheiten oder die Wirksamkeit von Gesundheitsmaßnahmen zu bewerten. ist bei schweren Neonatalinfektionen ohne TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. hoch.
Diagnose
- Mikroskopische Untersuchung von Kotproben auf Hakenwurmeier.
- Bluttests zur Feststellung von Anämie und anderen durch den Parasiten verursachten Störungen.
- Behandlung (TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen.):
- Antiparasitäre Medikamente zur Eliminierung der Hakenwürmer.
- Unterstützende Behandlungen, einschließlich Flüssigkeitsersatz und Nahrungsergänzung, zur Bekämpfung von Anämie und Unterernährung.
- Präventive Maßnahmen, einschließlich regelmäßiger Entwurmung und Hygienemaßnahmen, um die ExpositionExposition bezeichnet den Kontakt oder die Aussetzung gegenüber bestimmten Substanzen, Umweltfaktoren oder Krankheitserregern. In der Tiermedizin kann dies den Kontakt mit Toxinen, Allergenen oder infektiösen Agentien umfassen, die Gesundheitsprobleme bei Hunden und Katzen verursachen können. gegenüber kontaminiertem Boden zu vermeiden.
Die DiagnoseEine Diagnose ist die Identifizierung einer Krankheit oder eines Zustandes durch ihre Symptome und/oder Ergebnisse aus diagnostischen Tests. Es ist der erste Schritt im Management und der Behandlung von Patienten. erfolgt in der Regel durch parasitologische Untersuchung des Kots mittels Flotationsverfahren, wobei charakteristische dünnschalige, oval geformte Eier mit segmentiertem Inhalt nachweisbar sind. In akuten Fällen, insbesondere bei Welpen, kann die Ausscheidung der Eier dem klinischen Bild zeitlich hinterherhinken, da Larven vor der Geschlechtsreife bereits schwere Symptome verursachen. Daher ist bei negativem Kotbefund und starkem klinischen Verdacht eine Wiederholungsuntersuchung nach wenigen Tagen essenziell. Eine BlutuntersuchungEine Blutuntersuchung ist ein Laborverfahren, bei dem Blut entnommen und analysiert wird, um Informationen über den Gesundheitszustand des Körpers zu erhalten. Sie kann verschiedene Parameter wie Blutzucker, Blutbild, Leber- und Nierenwerte umfassen. zeigt meist eine hypochrome, regenerative Anämie, häufig begleitet von EosinophilieEosinophilie ist ein Zustand, bei dem eine erhöhte Anzahl von Eosinophilen im Blut oder in Geweben vorliegt. Dies kann auf verschiedene Erkrankungen, einschließlich Allergien, Asthma, parasitäre Infektionen und einige Formen von Krebs, hinweisen. und HypoproteinämieHypoproteinämie ist ein Zustand, bei dem ein abnorm niedriger Proteingehalt (Eiweißgehalt) im Blut vorliegt, was zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen wie Ödeme und beeinträchtigter Wundheilung führen kann. Mögliche Ursachen sind mangelnde Aufnahme, erhöhter Verbrauch oder gestörte Synthese.. Bei sehr jungen oder stark befallenen Tieren ist eine Anämiediagnostik zur Therapieplanung wichtig. In chronischen Fällen kann die DiagnoseEine Diagnose ist die Identifizierung einer Krankheit oder eines Zustandes durch ihre Symptome und/oder Ergebnisse aus diagnostischen Tests. Es ist der erste Schritt im Management und der Behandlung von Patienten. erschwert sein, da die Eiausscheidung intermittierendIntermittierend bezeichnet etwas, das in Abständen auftritt oder zeitweise einsetzt und wieder aufhört, wie z.B. intermittierende Schmerzen, die kommen und gehen. ist.
Therapie
Die TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. erfolgt durch gezielte Entwurmung mit AnthelminthikaAnthelminthika sind Medikamente, die zur Behandlung von Wurminfektionen bei Hunden und Katzen eingesetzt werden. Sie wirken, indem sie parasitische Würmer abtöten oder deren Ausstoßung aus dem Körper fördern. Es gibt verschiedene Anthelminthika, die gegen spezifische Typen von Würmern wirksam sind, wie z.B. Rundwürmer, Bandwürmer und Hakenwürmer. Die Wahl des richtigen Anthelminthikums hängt von der Art des Wurmbefalls ab.. Als wirksam gegen A. caninum gelten Benzimidazole wie Fenbendazol (50 mg/kg über 3–5 Tage), Makrozyklische Laktone wie Milbemycin oxime oder Moxidectin, sowie Pyrantel pamoat. Eine Wiederholungsbehandlung nach 10–14 Tagen ist empfehlenswert, um nachreifende Larven zu eliminieren. Bei schwer anämischen Welpen kann eine Bluttransfusion notwendig sein. Zusätzlich ist eine supportive TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. mit Flüssigkeitszufuhr, Wärmezufuhr, Eisenpräparaten und hochkalorischer Ernährung erforderlich. Die Umgebung muss gereinigt und dekontaminiert werden, um Reinfektionen zu vermeiden. In Haushalten mit mehreren Tieren ist eine simultane Behandlung aller Tiere sinnvoll.
Prognose und Nachsorge
- Die PrognoseDie Prognose ist die Vorhersage des wahrscheinlichen Verlaufs und Ausgangs einer Krankheit basierend auf dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der Krankheit und der Reaktion auf die Behandlung. Sie kann Auskunft darüber geben, wie sich eine Erkrankung voraussichtlich entwickeln wird. ist bei frühzeitiger Erkennung und Behandlung gut.
- Unbehandelte Infektionen können jedoch zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen, insbesondere bei jungen oder geschwächten Tieren. Regelmäßige Präventionsmaßnahmen sind entscheidend, um eine InfektionEine Infektion ist die Besiedlung und Vermehrung von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten in einem Organismus, die oft, aber nicht immer, zu einer Krankheit führen. zu verhindern.
Die PrognoseDie Prognose ist die Vorhersage des wahrscheinlichen Verlaufs und Ausgangs einer Krankheit basierend auf dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der Krankheit und der Reaktion auf die Behandlung. Sie kann Auskunft darüber geben, wie sich eine Erkrankung voraussichtlich entwickeln wird. ist bei frühzeitiger TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. gut. Unbehandelt kann die Erkrankung, insbesondere bei Welpen, innerhalb kurzer Zeit zum Tod führen. Chronische Verläufe sind behandelbar, erfordern jedoch oft wiederholte Anthelminthikagaben und eine langfristige Überwachung. Die Nachsorge umfasst regelmäßige Kotuntersuchungen zur Therapiekontrolle sowie Wiederholungsbehandlungen in regelmäßigen Abständen. Bei Hündinnen sollte während der Trächtigkeit und LaktationLaktation bezeichnet die Produktion und Sekretion von Milch durch die Milchdrüsen weiblicher Säugetiere nach der Geburt. Sie dient der Ernährung des Nachwuchses. Probleme mit der Laktation können bei Hunden und Katzen gesundheitliche Probleme für Mutter und Welpen/Kitten verursachen. gezielt behandelt werden, um die transmamilläre Übertragung zu verhindern. Eine gute Hygienepraxis im häuslichen Umfeld (z. B. tägliches Entfernen von Kot, regelmäßige Desinfektion von Liegeflächen) ist essenziell für den Langzeiterfolg.
Zusammenfassung
Die Ankylostomiasis ist eine parasitäre Erkrankung des Hundes, verursacht durch den blutsaugenden Hakenwurm Ancylostoma caninum. Besonders gefährdet sind Welpen, die bereits intrauterin oder transmammär infiziert werden können. Die Erkrankung äußert sich durch Anämie, blutigen Durchfall, Wachstumsstörungen und bei starker InfektionEine Infektion ist die Besiedlung und Vermehrung von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten in einem Organismus, die oft, aber nicht immer, zu einer Krankheit führen. durch akuten Tod. Die DiagnoseEine Diagnose ist die Identifizierung einer Krankheit oder eines Zustandes durch ihre Symptome und/oder Ergebnisse aus diagnostischen Tests. Es ist der erste Schritt im Management und der Behandlung von Patienten. erfolgt über Kotuntersuchung und Blutbildanalyse. Die TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. umfasst AnthelminthikaAnthelminthika sind Medikamente, die zur Behandlung von Wurminfektionen bei Hunden und Katzen eingesetzt werden. Sie wirken, indem sie parasitische Würmer abtöten oder deren Ausstoßung aus dem Körper fördern. Es gibt verschiedene Anthelminthika, die gegen spezifische Typen von Würmern wirksam sind, wie z.B. Rundwürmer, Bandwürmer und Hakenwürmer. Die Wahl des richtigen Anthelminthikums hängt von der Art des Wurmbefalls ab. und supportive Maßnahmen. Eine erfolgreiche Behandlung erfordert neben Medikamenten auch Hygiene und regelmäßige Nachkontrollen. Die Erkrankung ist prinzipiell gut behandelbar, sofern sie frühzeitig erkannt wird.
Ausblick auf aktuelle Forschung
Aktuelle Studien beschäftigen sich mit der Entwicklung neuer Breitband-Anthelminthika, resistenzvermeidenden Strategien im Rahmen der selektiven Entwurmung sowie immunologischen Impfansätzen gegen Hakenwürmer. Zudem werden Umweltmodelle zur Vorhersage von Infektionsrisiken in städtischen und ländlichen Regionen erforscht. In der molekularen Parasitologie liegt der Fokus auf der Identifikation von Proteasen und Antigenen, die für die Blutsaugaktivität und Gewebeinvasion essentiell sind. Ziel ist es, neue therapeutische oder präventive Zielstrukturen zu entwickeln. Auch zoonotische Aspekte der kutanen Larva migrans werden im Rahmen der One-Health-Strategie intensiv untersucht.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
- Kann mein Hund sich durch Schnüffeln im Park infizieren?
Ja, wenn dort infektiöse Larven im Boden vorhanden sind. - Sind Hakenwürmer für Menschen gefährlich?
Ja, sie können kutane Larva migrans verursachen – eine Hautkrankheit durch Larvenmigration. - Wie oft sollte ein Hund entwurmt werden?
In Endemiegebieten mindestens viermal jährlich, Welpen häufiger. - Kann ein einmal behandelter Hund wieder infiziert werden?
Ja, Reinfektionen sind häufig, wenn keine präventiven Maßnahmen getroffen werden.
Literatur
- Bowman, D. D. (2014): Georgis’ Parasitology for Veterinarians. 10. Auflage. Elsevier.
- Hendrix, C. M.; Robinson, E. D. (2016): Diagnostic Parasitology for Veterinary Technicians. 5. Auflage. Elsevier.
- Traversa, D. et al. (2014): Helminths in puppies: a challenge for practitioners. Trends in Parasitology, 30(2), 62–70.
Inhalt
Einen interessanten Überblick zu Magen-Darm-Problemen bei Hunden, ergänzt durch Informationen zum Darm-Mikrobiom und der Bedeutung von Probiotika, können Sie hier finden: https://petsvetcheck.de/fachbeitrag/magen-darm-probleme-beim-hund/