Hunde können, genau wie Menschen, plötzlich erkranken oder auffällige Verhaltensweisen zeigen. Nicht jedes Symptom ist bedrohlich – doch einige verlangen sofortige tierärztliche Hilfe. Als verantwortungsvoller Hundebesitzer.in ist es wichtig, Symptome richtig einordnen zu können.
Dieser Artikel gibt Ihnen einen umfassenden Überblick über die häufigsten Krankheitsanzeichen bei Hunden, erklärt mögliche Ursachen und zeigt Ihnen, wann ein Tierarztbesuch nötig ist.
Was genau ist ein Symptom beim Hund?
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Ein Symptom ist ein äußerlich beobachtbares Anzeichen für eine körperliche oder psychische Störung. Es sagt zunächst nichts über die genaue Ursache oder Schwere der Erkrankung aus.
Beispiele für Symptome beim Hund:
- Zittern (kann durch Schmerz, Angst oder neurologisch bedingt sein)
- Durchfall (mögliche Ursachen: Infektion, Futterumstellung, Stress)
- Husten (Infekt, Herzproblem, Fremdkörper)
Wichtig: Ein einzelnes Symptom kann viele Ursachen haben – deshalb ist eine tierärztliche Untersuchung oft unerlässlich, um die genaue Diagnose zu stellen.
Für eine VorabInformation fragen Sie unseren Symptomchecker
- Checkliste: 10 Warnzeichen beim Hund (PDF)
- Symptom-Check-Tool: Jetzt testen auf petsvetcheck.de
- Tierärztlicher Notdienst-Finder (externer Link)
Häufige Symptome beim Hund und ihre Ursachen
Hier finden Sie eine Übersicht der häufigsten Symptome – mit typischen Ursachen und Links zu weiterführenden Artikeln.
- Ursachen: Futterunverträglichkeit, Magen-Darm-Virus, Toxine, Fremdkörper,
- Achtung: Häufiges oder blutiges Erbrechen ist ein Notfall
➡ Weiterlesen: Hund erbricht – harmlos oder gefährlich?
- Ursachen: Futterwechsel, Parasiten (Giardien, Würmer), Stress, bakterielle Infekte
- Beobachtung: Farbe, Konsistenz, Häufigkeit
➡ Mehr dazu: Durchfall beim Hund – Ursachen, Erste Hilfe und wann zum Tierarzt
- Mögliche Ursachen: Zwingerhusten, Herzerkrankung, Allergien, Trachealkollaps
- Tipp: Bei Husten mit Atemnot sofort handeln
➡ Lesetipp: Mein Hund hustet – was steckt dahinter?
- Zittern
- Harmlose Ursachen: Aufregung, Kälte
- Ernsthafte Ursachen: Schmerz, neurologische Erkrankungen, Vergiftung
➡ Symptomanalyse: Warum zittert mein Hund?
- Akut: Verstauchung, Bänderriss
- Chronisch: Arthrose, HD, Patellaluxation
➡ Weiterführend: Lahmheit beim Hund – Ursachen und Diagnose
- Ursachen: Parasiten (Flöhe, Milben), Allergien, Pilzinfektionen
- Beachte: Hot Spots, Haarausfall, nässende Stellen
➡ Tipp: Hautprobleme beim Hund – erkennen und behandeln
- Hinweis auf: Fieber, Infektion, Schmerz, Organerkrankung
- Begleitzeichen: Appetitverlust, Rückzug, keine Reaktion auf Ansprache
- Mögliche Gründe: Zahnschmerz, Übelkeit, Leber-/Nierenerkrankung, psychisch
➡TIPP: Mein Hund frisst nicht: Ursachen und Lösungen
- Symptome: Hecheln, trockene Nase, Mattigkeit, heiße Ohren
- Tipp: Rektale Temperaturmessung (Normal: 38,0–39,0 °C)
- Gefahr: Magendrehung!
Weitere Ursachen: Gase, Flüssigkeitsansammlung, Organvergrößerung
➡ Notfall erkennen: Magendrehung beim Hund – Symptome und Reaktion
Wann ist ein Symptom ein Notfall?
Einige Anzeichen erfordern sofortige tierärztliche Hilfe – unabhängig vom Wochentag oder der Tageszeit.
Sofort zum Tierarzt bei:
- Atemnot oder blau verfärbter Zunge
- Anhaltendem Erbrechen/Durchfall (>24 h, v. a. bei Welpen)
- Bewusstlosigkeit, Krampfanfällen
- Verdacht auf Vergiftung (z. B. Schokolade, Medikamente)
- Starken Schmerzen (Winseln, Verweigerung von Bewegung)
- Blut im Erbrochenen oder Kot
- Plötzlicher Lähmung oder Unfähigkeit aufzustehen
Merke: Besser einmal unnötig zum Tierarzt als einmal zu spät.
Wie Sie Symptome richtig beobachten
Deine Beobachtung ist für die tierärztliche Diagnostik sehr hilfreich.
Checkliste zur Dokumentation:
- Wann trat das Symptom zum ersten Mal auf?
- Welche Futter- oder Medikamentengabe gab es vorher?
- Wie hat sich das Verhalten verändert?
- Tritt das Symptom nur in bestimmten Situationen auf?
Tipp: Machen Sie kurze Handyvideos oder Fotos (z. B. bei Lahmheit oder Hautläsionen).
So geht der Tierarzt bei der Diagnose vor
Je nach Symptom kommen verschiedene Untersuchungen zum Einsatz:
- Allgemeinuntersuchung: Puls, Temperatur, Schleimhäute, Kreislauf
- Labordiagnostik: Blutbild, Organwerte, Kotuntersuchung, Schnelltests
- Bildgebung: Röntgen, Ultraschall, ggf. Endoskopie
- Funktionsdiagnostik: z. B. neurologische Tests bei Lahmheit oder Zittern
➡ Gute Vorbereitung spart Zeit und kann lebensrettend sein!
Was Sie zu Hause tun können – und was nicht
Erlaubt (nach Absprache oder bei leichter Ausprägung):
- Fastentag bei leichtem Erbrechen/Durchfall (ausreichend Wasser!)
- Kamillentee bei leichten Magenproblemen
- Kühlung bei Schwellungen oder Insektenstich
Nicht erlaubt:
- Humanarzneien wie Paracetamol, Ibuprofen etc. (lebensgefährlich!)
- Diagnosen oder Therapien aus Internetforen übernehmen
- „Abwarten“ bei sich verschlechternden Symptomen
➡ Notfallapotheke für Hunde – was gehört hinein?
Vorbereitung auf den Tierarztbesuch
- Impfausweis & Medikamentenliste mitnehmen
- Symptome möglichst genau schildern
- Wenn möglich: Kot- oder Urinprobe mitbringen
- Vorher anrufen bei Notfällen – Vorbereitung spart Zeit
Regionale Notdienstnummern bereithalten (Tierärztekammer, Notdienst-App).
Weiterführende Themen
- Durchfall beim Hund – Erste Hilfe und Ursachen
- Erbrechen beim Hund – wann gefährlich?
- Symptom-Check: Welche Erkrankung steckt dahinter?
- Hautprobleme beim Hund – Parasiten, Pilz & Co.
- Hund hat Fieber – richtig messen und handeln
- Lahmheit beim Hund – Diagnostik und Behandlung
- Zahnprobleme beim Hund – erkennen & vorbeugen
Fazit: Symptome frühzeitig erkennen – Leben retten
Die meisten Symptome beim Hund sind zunächst unspezifisch – sie können harmlos oder bedrohlich sein. Entscheidend ist, sie früh zu erkennen, richtig zu deuten und bei Bedarf tierärztliche Hilfe zu holen.
Dieser Artikel dient als Orientierungshilfe – ersetzt jedoch keine Diagnose durch eine Tierärztin oder einen Tierarzt.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
- Wann ist ein Symptom beim Hund ein Notfall?
Ein Symptom ist ein Notfall, wenn es plötzlich auftritt, sehr stark ausgeprägt ist oder lebensbedrohlich sein könnte. Zu den typischen Notfällen gehören Atemnot, Krampfanfälle, blutiges Erbrechen oder Durchfall, Lähmungen, ein stark aufgeblähter Bauch (Verdacht auf Magendrehung), Bewusstlosigkeit oder Vergiftungsverdacht. In solchen Fällen sollte umgehend eine Tierklinik oder ein Notdienst kontaktiert werden.
- Was sind häufige Symptome bei Hunden, die auf eine Erkrankung hinweisen?
Zu den häufigsten Symptomen zählen Erbrechen, Durchfall, Husten, Appetitverlust, Apathie, Fieber, Lahmheit, Juckreiz, veränderte Atemfrequenz und plötzliches Zittern. Auch unspezifische Verhaltensänderungen wie Rückzug, Unruhe oder Winseln können Anzeichen einer Erkrankung sein.
- Mein Hund zittert – ist das gefährlich?
Zittern kann harmlos sein (z. B. bei Kälte oder Aufregung), kann aber auch auf ernsthafte Probleme hinweisen – etwa Schmerzen, Fieber, eine Vergiftung oder neurologische Erkrankungen. Wenn das Zittern plötzlich auftritt oder von weiteren Symptomen begleitet wird, sollte der Hund tierärztlich untersucht werden.
- Wie erkenne ich Fieber beim Hund?
Fieber lässt sich nur zuverlässig rektal mit einem Thermometer messen. Die normale Körpertemperatur beim Hund liegt zwischen 38,0 und 39,0 °C. Werte über 39,5 °C gelten als Fieber. Begleitsymptome können Mattigkeit, Hecheln, heiße Ohren, Appetitverlust oder Zittern sein.
- Was tun, wenn mein Hund erbricht?
Ein einmaliges Erbrechen ist oft harmlos. Wiederholtes Erbrechen, insbesondere in Verbindung mit Apathie, Fieber, Schmerzen oder Blut, erfordert eine tierärztliche Abklärung. In leichteren Fällen kann eine Futterpause (Fasten für 12–24 Stunden) helfen – jedoch niemals bei Welpen ohne Rücksprache.
- Wann ist Durchfall beim Hund gefährlich?
Durchfall ist gefährlich, wenn er länger als 24 Stunden anhält, blutig ist, von Erbrechen, Fieber oder Austrocknung begleitet wird – oder bei jungen, alten oder chronisch kranken Hunden auftritt. Eine Untersuchung inkl. Kotanalyse ist dann dringend erforderlich.
- Wie sollte ich mich auf den Tierarztbesuch vorbereiten, wenn mein Hund Symptome zeigt?
Dokumentiere die Symptome genau: seit wann, wie oft, in welchem Zusammenhang. Bring gegebenenfalls Kotproben, Videos (z. B. von Husten, Lahmheit) und eine Liste der aktuellen Medikamente mit. Informiere dich über Notdienste oder Klinikzeiten im Vorfeld, besonders bei akuten Beschwerden.
- Welche Medikamente darf ich meinem Hund bei Schmerzen geben?
Keine! Schmerzmittel aus der Humanmedizin wie Ibuprofen, Paracetamol oder ASS sind für Hunde giftig und können zu Leber- oder Nierenschäden, Magenblutungen oder sogar zum Tod führen. Schmerzmittel dürfen ausschließlich vom Tierarzt verordnet werden.
- Wie kann ich Symptome beim Hund zu Hause beobachten und dokumentieren?
Führe ein Symptomtagebuch: Notiere Datum, Uhrzeit, Häufigkeit, Futteraufnahme, Medikamentengabe, Stuhl- oder Urinveränderungen und Verhalten. Fotos und kurze Videos sind besonders hilfreich für den Tierarzt. Nutze bei Bedarf ein vorbereitetes PDF-Formular oder eine App.
- Was kann ich selbst tun, wenn mein Hund leichte Krankheitssymptome zeigt?
Bei milden Symptomen wie leichtem Durchfall oder Unruhe kannst du vorübergehend Schonkost geben, Ruhe ermöglichen und den Hund beobachten. Stelle sicher, dass er ausreichend Wasser trinkt. Bleibt der Zustand unverändert oder verschlechtert sich, suche eine Tierarztpraxis auf.
Literaturquellen
https://vcahospitals.com/know-your-pet/common-emergencies-in-dogs?