Magendrehung (Torsio ventriculi)
Inhalt
Ursachen
Bei einer Magendrehung dreht sich der Magen aus seiner üblichen Position um seine Längsachse, sodass Luft oder sonstiger Mageninhalt nicht mehr entweichen können. Die Blutversorgung des Magens und teilweise der Milz wird dadurch nachhaltig eingeschränkt. Die Ansammlung von Gasen im Magen verursacht einen tonnenförmig vergrößerten Magen. Die mangelhafte Durchblutung und der Druckanstieg im Magen führen zum Absterben des betroffenen Gewebes.
Meist sind große Hunderassen betroffen, wie Deutsche Dogge und Deutscher Schäferhund. Aber auch Rassen wie Akita Inu und Shar-Pei scheinen besonders anfällig für das Erleiden einer Magendrehung zu sein. Auch die Fütterung von Trockenfutter und die anschließende Aufnahme größerer Flüssigkeitsmengen können zu einer Magendrehung beitragen (Abb.). Bei diesen Hunderassen und bei Hunden, die schon einmal eine Magendrehung erlitten haben, sind täglich häufiger kleine Mahlzeiten zu füttern.
Findet die Operation innerhalb von 6 Stunden nach dem Ereignis einer Magendrehung statt, sind die Erfolgsaussichten gut. Die PrognoseDie Prognose ist die Vorhersage des wahrscheinlichen Verlaufs und Ausgangs einer Krankheit basierend auf dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der Krankheit und der Reaktion auf die Behandlung. Sie kann Auskunft darüber geben, wie sich eine Erkrankung voraussichtlich entwickeln wird. für eine erfolgreiche TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. liegt bei 80–90 %. Je mehr Zeit zwischen dem Erleiden einer Magendrehung und der vorwiegend chirurgischen Wiederherstellung der normalen anatomischen Verhältnisse vergeht, umso schlechter sind die Erfolgsaussichten.
Symptome
- Unruhe
- Zunehmende, teils massive Aufgasung des Magens 1 bis 2 Stunden nach der letzten Fütterung, verbunden mit einem großen Bauchumfang
- Erfolglose Versuche zu erbrechen
- Schocksymptomatik
Erste Hilfe
- Eine Magendrehung ist einer der schwerwiegendsten Notfälle in der Kleintiermedizin.
- Es ist ein sofortiger (!) Transport in eine Tierklinik notwendig. Ohne professionelle Hilfe ist dieser Notfall nicht zu beheben, sondern führt innerhalb von wenigen Stunden zum Tod des Tieres. Meist ist eine Operation notwendig.
- Versuchen Sie nicht selbst, das Gas aus dem Magen zu entfernen.
- Flößen Sie nichts ein.
- Achten Sie auf frühzeitige Symptome wie Speicheln, erfolglose Versuche zu erbrechen, Unruhe, Schmerzäußerungen und Atemnot.
Die Rezidivraten nach einer Pexie sind gering. Als prognostisch ungünstige Faktoren werden hohe präoperative Lactatwerte, Magenwandnekrosen, eine notwendige Splenektomie, eine vorliegende Peritonitis oder SepsisSepsis ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die durch eine überschießende Reaktion des Körpers auf eine Infektion charakterisiert ist, wodurch es zu einer Schädigung des eigenen Gewebes und Organversagen kommen kann. betrachtet. In der postoperativen Phase sollte die Herzaktivität überwacht und die Schockbehandlung fortgesetzt werden.
Weitere tieräztliche Maßnahmen
In den seltensten Fällen ist eine TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. ohne Operation möglich.
Die TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. (Schockbehandlung und Operation) wird unmittelbar nach dem Eintreffen des Tieres in der Klinik eingeleitet.
Die PrognoseDie Prognose ist die Vorhersage des wahrscheinlichen Verlaufs und Ausgangs einer Krankheit basierend auf dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der Krankheit und der Reaktion auf die Behandlung. Sie kann Auskunft darüber geben, wie sich eine Erkrankung voraussichtlich entwickeln wird. ist ungünstig, wenn:
- die Torsion seit >6 h besteht,
- hohe Laktatwerte im Blut vorliegen,
- die Magenwand bereits teilweise abgestorben ist und entfernt werden muss (partielle Magenresektion oder einstülpende Naht),
- zusätzlich die Milz entfernt werden muss,
- bereits eine Bauchfellentzündung (Peritonitis) und/oder eine SepsisSepsis ist eine lebensbedrohliche Erkrankung, die durch eine überschießende Reaktion des Körpers auf eine Infektion charakterisiert ist, wodurch es zu einer Schädigung des eigenen Gewebes und Organversagen kommen kann. vorliegen.
Zum Abschluss der Operation empfiehlt sich eine Fixierung des Magens mittels spezieller Methoden an der Bauchwand (Gastropexie). Die Gastropexie verhindert, dass sich der Magen erneut verlagern kann. Die Rezidivrate, das heißt das erneute Auftreten einer erneuten Magendrehung zu einem späteren Zeitpunkt, ist dadurch deutlich reduziert.
Die Sepsis- und Schockbehandlung wird auch nach der Operation fortgesetzt.
Nach der Operation (24–36 h) besteht das größte Risiko in Herzrhythmusstörungen. Eine elektrokardiografische Überwachung ist notwendig und hat bei rechtzeitiger, teils wiederholter Gabe von entsprechenden Medikamenten eine gute PrognoseDie Prognose ist die Vorhersage des wahrscheinlichen Verlaufs und Ausgangs einer Krankheit basierend auf dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der Krankheit und der Reaktion auf die Behandlung. Sie kann Auskunft darüber geben, wie sich eine Erkrankung voraussichtlich entwickeln wird..
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
- Woran erkenne ich eine mögliche Magendrehung?
Akute Aufblähung des Bauchraums, unproduktives Würgen, starke Unruhe und Schmerzen, Atemnot sowie Kreislaufprobleme (blasse Schleimhäute, schneller Puls). Das Tier zeigt oft eine typische Haltung mit gekrümmtem Rücken. - Warum ist eine Magendrehung lebensbedrohlich?
Durch die Drehung des Magens werden Blutgefäße abgeschnürt, was zu Schock, Gewebeschäden und Kreislaufversagen führen kann. Ein rascher tierärztlicher Eingriff ist unerlässlich. - Welche Hunde sind besonders gefährdet?
Vor allem große und tiefbrüstige Rassen (z. B. Deutsche Dogge, Dobermann, Weimaraner). Auch schnelles Fressen, große Futterportionen und körperliche Aktivität direkt nach dem Fressen erhöhen das Risiko. - Wie wird eine Magendrehung behandelt?
Zunächst wird versucht, den Magen zu entgasen (z. B. via Magensonde oder Punktion). Anschließend erfolgt oft eine Notoperation, um den Magen zurückzudrehen und gegebenenfalls an der Bauchwand zu fixieren (Gastropexie). - Kann man einer Magendrehung vorbeugen?
Mehrere kleinere Futterportionen pro Tag, langsames Fressen (evtl. Anti-Schling-Näpfe), keine übermäßige Bewegung unmittelbar vor oder nach dem Fressen und regelmäßige tierärztliche Check-ups bei gefährdeten Rassen.
Literatur
- Koch, D: Magendrehung beim Hund. Kleintier konkret, 2010, 13(05): 3-6
- Hellweg, P, J Zentek: Risikofaktoren im Zusammenhang mit der Magendrehung des Hundes. KLEINTIERPRAXIS 50, Heft 10 (2005), Seite 611–620, Verlag und Herausgeber: M. & H. Schaper.
- Löwe, G. und Löwe, O. (2021). Notfälle bei Hund und Katze – Ein tierärztlicher Ratgeber. Kynos-Verlag. 208 S.