Ulcus ventriculi, Ulcus duodeni (Magen- und Darmgeschwüre) bei Hunden

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Magen- und Darmgeschwüre, auch bezeichnet als Ulcus ventriculi (Magen) und Ulcus duodeni (Zwölffingerdarm), sind offene Wunden, die sich an der Innenwand des Magens oder des Zwölffingerdarms bilden. Diese Geschwüre entstehen, wenn die schützende Schleimhaut des Verdauungstrakts beschädigt und die darunterliegende Gewebeschicht von Magensäure angegriffen wird.

Magengeschwüre führen zu deutlichen Schmerzen, oft im Zusammenhang oder kurz nach der Futteraufnahme. Geschwüre im Zwölffingerdarm, das ist der Darmabschnitt, der sich direkt an den Magen anschließt, zeichnen sich eher durch Schmerzen im nüchternen Zustand aus. Abhängig davon, wann und wie oft Ihr Hund Futter erhält, könnte nächtliche Unruhe bei Ihrem Tier auch auf Schmerzen hinweisen.

Ursachen

  • Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori
  • Langfristige Nutzung von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAIDs)
  • Stress
  • Alkoholmissbrauch

Ursachen können neben mechanischen Verletzungen Bakterien in der Magenschleimhaut (Helicobacter pylori) sein. Unsachgemäß oder zu lange angewendete Schmerzmittel können ebenfalls zu Geschwüren in der Schleimhaut führen. Manche Rassen reagieren aufgrund einer genetischen Veranlagung besonders empfindlich auf die Gabe von Schmerzmitteln.
Geschwüre im Magen oder Zwölffingerdarm (Duodenum) können stark bluten, was sich durch fast schwarzen Kot (Teerstuhl, Meläna) bemerkbar machen kann. Blut im Erbrochenen ist ein starker Hinweis auf Magengeschwüre.
Auch Erkrankungen im Bereich des Dünn- oder Dickdarmes können zu Bauchschmerzen führen.

Nicht immer liegen die klassischen Erkrankungen zugrunde. Auch bei Hunden kann es zu funktionellen Magenbeschwerden oder einem chronischen Reizdarmsyndrom kommen.
Ursachen für einen chronischen Durchfall können neben Unverträglichkeiten (Allergien) gegenüber speziellen Futtermitteln auch Stoffwechselstörungen oder verschiedene Krebserkrankungen im Magen-Darm-Trakt sein.

Symptome

Diagnose

  • Gastroskopie (Endoskopie des Magens) zur direkten Begutachtung und Biopsie der Geschwüre
  • Tests auf Helicobacter pylori
  • Bluttests zur Beurteilung von Anämie oder anderen Schwierigkeiten

Therapie

  • Protonenpumpeninhibitoren (PPIs) zur Reduzierung der Magensäureproduktion
  • Antibiotika beim Nachweis einer Helicobacter-pylori-Infektion
  • des Lebensstils, einschließlich der Vermeidung von NSAIDs, Alkohol und Rauchen
  • Bei Komplikationen wie Blutungen kann ein endoskopischer oder chirurgischer Eingriff notwendig sein

Prognose und Nachsorge

  • Mit angemessener Behandlung heilen die meisten Magen- und Darmgeschwüre ohne bleibende Schäden ab. Unbehandelt können sie jedoch zu schwerwiegenden Komplikationen führen, einschließlich Perforation und Blutungen.

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Einen interessanten Überblick zu Magen-Darm-Problemen bei Hunden, ergänzt durch Informationen zum Darm-Mikrobiom und der Bedeutung von Probiotika, können Sie hier finden: https://petsvetcheck.de/fachbeitrag/magen-darm-probleme-beim-hund/

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