Allergische Reaktion (Anaphylaxie)
Inhalt
Eine allergische Reaktion bei Hunden oder Katzen ist eine überschießende Immunantwort, bei der das Immunsystem auf harmlose Substanzen (Allergene) überreagiert. Bei einer Allergie identifiziert das Immunsystem diese Substanzen jedoch als Bedrohung und reagiert mit der Bildung von Abwehrstoffen, sog. Antikörpern. Die allergischen Reaktionen des Körpers sind meist lokal begrenzt oder äußerlich sichtbar, beispielsweise als Hautausschlag oder Pusteln. Auch Symptome wie Juckreiz, Schwellungen oder Durchfall sind möglich. Die Anaphylaxie (anaphylaktischer Schock) ist die schwerste Form einer allergischen Reaktion und stellt einen immunologischen Notfall dar. Hierbei werden große Mengen an Entzündungsmediatoren (z. B. Histamin) ausgeschüttet, was zu massiven Kreislaufproblemen und Organfunktionsstörungen wie einer extrem starken Gefäßweitstellung und zu einem Abfall des Blutdrucks führen kann. Gleichzeitig können Schwellungen der Atemwege entstehen, die eine lebensbedrohliche Situation darstellen. Während beim Menschen das am meisten betroffene Organ die Lunge ist, stehen beim Hund häufig Symptome des Darms im Vordergrund.
Ursachen
Allergische Reaktionen bei Hunden und Katzen können durch verschiedene Auslöser verursacht werden. Die Hauptkategorien umfassen:
Umweltallergene: Pollen von Bäumen, Gräsern und Unkräutern, Hausstaubmilben, Schimmelpilzsporen und andere Umweltpartikel können saisonale oder ganzjährige allergische Reaktionen auslösen. Diese Form wird auch als atopische Dermatitis bezeichnet und ist besonders bei Hunden häufig.
Futtermittelallergene: Proteinquellen wie Rindfleisch, Hühnerfleisch, Milchprodukte, Eier, Weizen und Soja gehören zu den häufigsten Nahrungsmittelallergenen. Im Gegensatz zu der weitverbreiteten Annahme sind Getreide seltener Auslöser als tierische Proteine. Futtermittelallergien können sich in jedem Alter entwickeln, auch wenn das Tier jahrelang dasselbe Futter problemlos vertragen hat.
Insektenstiche: Bienen-, Wespen- oder Hornissenstiche können schwere allergische Reaktionen auslösen. Besonders gefährlich sind Stiche im Kopf- oder Halsbereich, da Schwellungen hier die Atemwege beeinträchtigen können.
Medikamente und Impfstoffe: Bestimmte Antibiotika, AntiparasitikaAntiparasitika sind Medikamente oder Substanzen, die zur Behandlung von Parasitenbefall, wie Würmern, Protozoen und Ektoparasiten, eingesetzt werden. Sie wirken, indem sie die Parasiten abtöten oder ihr Wachstum hemmen. und andere Arzneimittel können allergische Reaktionen hervorrufen. Auch Impfreaktionen kommen vor, sind aber im Vergleich zum Nutzen der ImpfungImpfung ist das Verfahren der Verabreichung eines Impfstoffs, um Immunität gegen eine spezifische Infektionskrankheit zu erzeugen. Sie ist eine der effektivsten Methoden zur Prävention von Infektionskrankheiten. selten.
Kontaktallergene: Chemikalien in Reinigungsmitteln, Teppichen, Kunststoffen oder Pflanzen können bei direktem Hautkontakt allergische Reaktionen verursachen.
Die Entwicklung einer AllergieEine Allergie ist eine Überreaktion des Immunsystems auf eine normalerweise harmlose Substanz, das Allergen. Die Reaktion kann Symptome wie Hautausschlag, Juckreiz, Niesen, Atembeschwerden oder in schweren Fällen einen anaphylaktischen Schock umfassen. erfolgt in zwei Phasen: Zunächst findet eine Sensibilisierung statt, bei der das ImmunsystemDas Immunsystem ist das Verteidigungssystem des Körpers gegen Infektionserreger wie Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten. Es umfasst ein komplexes Netzwerk von Organen, Zellen und Molekülen, die zusammenarbeiten, um den Körper zu schützen. AntikörperEin Antikörper ist ein Protein, das vom Immunsystem produziert wird, um spezifische Antigene zu erkennen und zu binden. Durch die Bindung an das Antigen können Antikörper die Zerstörung oder Neutralisierung des Antigens unterstützen. gegen das AllergenEin Allergen ist eine Substanz, die bei sensibilisierten Individuen eine allergische Reaktion auslösen kann. Diese Reaktionen variieren in ihrer Intensität und können von milden Symptomen bis hin zu schweren, lebensbedrohlichen Zuständen reichen. bildet. Bei erneutem Kontakt kommt es dann zur allergischen Reaktion. Genetische Faktoren, Umwelteinflüsse und die DarmfloraDie Darmflora, auch Mikrobiom genannt, bezieht sich auf die Gemeinschaft von Mikroorganismen, die im Verdauungstrakt leben. Eine gesunde Darmflora ist entscheidend für die Verdauung, das Immunsystem und die allgemeine Gesundheit von Hunden und Katzen. spielen bei der Entstehung von Allergien eine wichtige Rolle.
Ein anaphylaktischer SchockDer anaphylaktische Schock ist eine schwere und lebensbedrohliche allergische Reaktion, die durch eine massive Freisetzung von Histamin und anderen Entzündungsmediatoren verursacht wird. Symptome können Atemnot, Blutdruckabfall, Tachykardie und Bewusstlosigkeit umfassen. ist eine der schwerwiegendsten Notfallsituationen beim Hund. Ein umgehendes Erkennen der Symptome, schnelles Handeln und eine rasche Vorstellung beim Tierarzt können über das Leben des Tieres entscheiden.
Symptome
Die Symptome allergischer Reaktionen bei Hunden und Katzen können je nach betroffenen Organsystemen, Schweregrad und Art des Allergens variieren. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen lokalen und systemischen Reaktionen.
Lokale Reaktionen betreffen meist die Haut und Schleimhäute:
- Juckreiz (Pruritus) ist das Leitsymptom vieler allergischer Erkrankungen
- Hautrötungen (Erythem), besonders an Pfoten, Bauch, Achseln und im Gesicht
- QuaddelnQuaddeln sind vorübergehende, erhabene, juckende Hautausschläge, die durch eine allergische Reaktion verursacht werden können. Sie können bei Tieren als Reaktion auf verschiedene Reize, einschließlich Insektenstiche oder Allergene, auftreten. (Urtikaria) als erhabene, gerötete Hautbereiche
- Schwellungen (Angioödem), besonders an Lippen, Augenlidern und Ohren
- Chronische Hautveränderungen wie Verdickungen, HyperpigmentierungHyperpigmentierung ist eine Hautzustand, bei dem bestimmte Hautbereiche dunkler als die normale Umgebung werden. Dies kann durch eine Überproduktion von Melanin, durch Sonneneinstrahlung, Entzündungen oder andere Faktoren verursacht werden. und Lichenifikation
- Sekundäre bakterielle oder Hefepilzinfektionen durch ständiges Kratzen und Lecken
Systemische Reaktionen betreffen multiple Organsysteme:
- Respiratorische Symptome: Niesen, Husten, pfeifende Atemgeräusche, Atemnot
- Gastrointestinale Symptome: Erbrechen, Durchfall (manchmal blutig), Bauchschmerzen
- Okulare Symptome: Bindehautentzündung, vermehrter Tränenfluss, Augenreiben
- Otitis externa (Ohrenentzündung), besonders bei atopischer Dermatitis
Bei einer AnaphylaxieAnaphylaxie ist eine schnelle, schwere allergische Reaktion, die potenziell lebensbedrohlich ist. Sie kann durch verschiedene Auslöser verursacht werden, einschließlich Nahrungsmittel, Medikamente und Insektenstiche, und erfordert sofortige medizinische Behandlung., der schwersten Form der allergischen Reaktion, können folgende lebensbedrohliche Symptome auftreten:
- Plötzlicher Kollaps und Schwäche
- Blasse oder bläuliche Schleimhäute
- TachykardieTachykardie bezeichnet einen ungewöhnlich schnellen Herzschlag mit einer Ruheherzfrequenz von über 100 Schlägen pro Minute. Sie kann auf körperliche Anstrengung, Stress, Krankheiten oder Herzprobleme hinweisen. (erhöhte Herzfrequenz) initialInitial bedeutet anfänglich oder zu Beginn. In der Medizin kann es sich auf die ersten Symptome einer Krankheit oder die erste Phase eines Behandlungsprozesses beziehen., später BradykardieBradykardie bezeichnet eine langsamere als normale Herzfrequenz, typischerweise unter 60 Schlägen pro Minute bei Erwachsenen. Sie kann bei gesunden Personen auftreten, insbesondere bei Sportlern, kann aber auch ein Hinweis auf Herzerkrankungen sein. (verlangsamter Herzschlag)
- Hypotension (niedriger Blutdruck)
- Schwere Atemnot durch Larynxödem oder Bronchospasmus
- Bewusstlosigkeit bis hin zum KomaEin Koma ist ein tiefer Bewusstseinsverlust, bei dem ein Individuum nicht erweckbar ist und nicht auf Reize reagieren kann. Bei Hunden und Katzen kann es durch schwere Erkrankungen, Vergiftungen oder neurologische Probleme verursacht werden.
Bei Katzen können allergische Reaktionen sich auch als Asthma manifestieren, gekennzeichnet durch episodische Atemnot, Husten und pfeifende Atemgeräusche. Zudem zeigen Katzen häufig das Symptom der miliaren Dermatitis. Diese ist gekennzeichnet durch kleine krustöse Läsionen, die über den Rücken verteilt sind.
Die Symptome können innerhalb von Minuten nach Allergenkontakt auftreten (besonders bei AnaphylaxieAnaphylaxie ist eine schnelle, schwere allergische Reaktion, die potenziell lebensbedrohlich ist. Sie kann durch verschiedene Auslöser verursacht werden, einschließlich Nahrungsmittel, Medikamente und Insektenstiche, und erfordert sofortige medizinische Behandlung.) oder sich langsamer über Stunden bis Tage entwickeln (häufiger bei Futtermittelallergien).
Erste Hilfe
Ein schnelles, richtiges Eingreifen kann über Leben und Tod entscheiden. Folgende Maßnahmen haben sich bewährt:
- Ruhe bewahren und sichern: Ein Hund in Panik kann unberechenbar reagieren. Sprechen Sie ihn ruhig an und verhindern Sie Verletzungsrisiken.
- Auslöser entfernen: Falls möglich, den allergieauslösenden Faktor beseitigen (z. B. Insekt, Insektengiftstachel, verdächtiges Futter).
- Lockern von Halsband oder Geschirr: Gerade bei Schwellungen im Halsbereich ist dies wichtig, um dem Hund das Atmen zu erleichtern.
- Kein Futter oder Wasser geben: Es besteht Verschluckungsgefahr, besonders bei Schleimhautschwellungen.
- Notfallmedikamente anwenden (falls vorhanden): Dazu können vom Tierarzt verordnete AntihistaminikaAntihistaminika sind Medikamente, die die Wirkung von Histamin im Körper blockieren und so allergische Reaktionen lindern. Sie werden bei Hunden und Katzen zur Behandlung von Juckreiz, Hautentzündungen und anderen Allergiesymptomen eingesetzt. oder KortikosteroideKortikosteroide sind eine Klasse von Steroidhormonen, die natürlich im Körper vorkommen und auch synthetisch hergestellt werden können. Sie haben entzündungshemmende und immunsuppressive Eigenschaften und werden in der Veterinärmedizin zur Behandlung einer Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt. gehören.
- Sofort Tierarzt konsultieren: Ein Besuch in der Praxis oder Klinik ist unumgänglich, sobald sich der Verdacht auf eine schwere allergische Reaktion bestätigt.
Weitere tieräztliche Maßnahmen
Fahren Sie sofort zu einem Tierarzt! Ist bei Ihrem Tier eine AllergieEine Allergie ist eine Überreaktion des Immunsystems auf eine normalerweise harmlose Substanz, das Allergen. Die Reaktion kann Symptome wie Hautausschlag, Juckreiz, Niesen, Atembeschwerden oder in schweren Fällen einen anaphylaktischen Schock umfassen. bekannt und besteht aktuell keine Möglichkeit, einen Tierarzt aufzusuchen, sollte das vermutlich im Notfallset Ihres Hundes vorhandene Antihistaminikum oder Kortikosteroid nach der vom Haustierarzt verordneten Dosierung angewandt werden.
Die AnaphylaxieAnaphylaxie ist eine schnelle, schwere allergische Reaktion, die potenziell lebensbedrohlich ist. Sie kann durch verschiedene Auslöser verursacht werden, einschließlich Nahrungsmittel, Medikamente und Insektenstiche, und erfordert sofortige medizinische Behandlung. ist eine der schwerwiegendsten Formen einer AllergieEine Allergie ist eine Überreaktion des Immunsystems auf eine normalerweise harmlose Substanz, das Allergen. Die Reaktion kann Symptome wie Hautausschlag, Juckreiz, Niesen, Atembeschwerden oder in schweren Fällen einen anaphylaktischen Schock umfassen..
Die therapeutischen Maßnahmen betreffen in erster Linie die Gabe von AdrenalinAdrenalin, auch Epinephrin genannt, ist ein Hormon und Neurotransmitter, der in Stresssituationen vom Körper freigesetzt wird. Es erhöht Herzrate, Blutdruck und Blutzuckerspiegel und bereitet den Körper auf eine "Kampf-oder-Flucht"-Reaktion vor..
Weiterhin sind in der Regel zusätzliche Maßnahmen wie Dauertropfinfusionen und die Gabe weiterer Medikamente zur Behandlung der weiteren Symptome notwendig.
Eine stationäre Überwachung für mindestens 8–12 Stunden ist anzuraten, da teilweise wiederholte Adrenalingaben notwendig sind. Die TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. kann eine längere Zeit in Anspruch nehmen, wenn bereits Organe Mitleidenschaft gezogen wurden.
In der Tierklinik werden umgehend diagnostische und therapeutische Schritte eingeleitet. Wobei die Behandlung allergischer Reaktionen bei Hunden und Katzen auf drei Hauptsäulen basiert:
Allergenidentifikation und -vermeidung, symptomatische TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. und spezifische Immuntherapie. Der Therapieplan wird individuell angepasst, abhängig von der Art der AllergieEine Allergie ist eine Überreaktion des Immunsystems auf eine normalerweise harmlose Substanz, das Allergen. Die Reaktion kann Symptome wie Hautausschlag, Juckreiz, Niesen, Atembeschwerden oder in schweren Fällen einen anaphylaktischen Schock umfassen., dem Schweregrad der Symptome und den betroffenen Organsystemen.
Akute allergische Reaktionen und AnaphylaxieAnaphylaxie ist eine schnelle, schwere allergische Reaktion, die potenziell lebensbedrohlich ist. Sie kann durch verschiedene Auslöser verursacht werden, einschließlich Nahrungsmittel, Medikamente und Insektenstiche, und erfordert sofortige medizinische Behandlung.:
Bei lebensbedrohlichen, anaphylaktischen Reaktionen ist eine sofortige Notfallbehandlung erforderlich:
- AdrenalinAdrenalin, auch Epinephrin genannt, ist ein Hormon und Neurotransmitter, der in Stresssituationen vom Körper freigesetzt wird. Es erhöht Herzrate, Blutdruck und Blutzuckerspiegel und bereitet den Körper auf eine "Kampf-oder-Flucht"-Reaktion vor. (Epinephrin): Das Mittel der ersten Wahl, typischerweise intramuskulär verabreicht in einer Dosierung von 0,01 mg/kg
- Intravenöse Flüssigkeitstherapie zur Kreislaufstabilisierung
- Sauerstoffzufuhr bei Atemnot
- AntihistaminikaAntihistaminika sind Medikamente, die die Wirkung von Histamin im Körper blockieren und so allergische Reaktionen lindern. Sie werden bei Hunden und Katzen zur Behandlung von Juckreiz, Hautentzündungen und anderen Allergiesymptomen eingesetzt. (H1-Blocker) wie Diphenhydramin (1–2 mg/kg i.v., i.m. oder s.c.)
- GlukokortikoideGlukokortikoide sind eine Klasse von Steroidhormonen, die in der Nebennierenrinde produziert werden und eine wichtige Rolle in der Regulation des Stoffwechsels, der Immunantwort und der Stressreaktion spielen. Sie werden auch therapeutisch als entzündungshemmende und immunsuppressive Medikamente eingesetzt. wie Prednisolon (1–2 mg/kg i.v.) oder Dexamethason (0,1-0,5 mg/kg i.v.)
Chronische allergische Erkrankungen:
- Pharmakologische TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen.:
- AntihistaminikaAntihistaminika sind Medikamente, die die Wirkung von Histamin im Körper blockieren und so allergische Reaktionen lindern. Sie werden bei Hunden und Katzen zur Behandlung von Juckreiz, Hautentzündungen und anderen Allergiesymptomen eingesetzt.: Wirken bei Tieren weniger zuverlässig als beim Menschen, können aber in Kombination mit anderen Medikamenten hilfreich sein
- GlukokortikoideGlukokortikoide sind eine Klasse von Steroidhormonen, die in der Nebennierenrinde produziert werden und eine wichtige Rolle in der Regulation des Stoffwechsels, der Immunantwort und der Stressreaktion spielen. Sie werden auch therapeutisch als entzündungshemmende und immunsuppressive Medikamente eingesetzt.: Hochwirksam bei der Kontrolle allergischer Symptome, jedoch mit potenziellen Nebenwirkungen bei Langzeitanwendung
- Zyklosporin A: Immunmodulator, besonders wirksam bei atopischer Dermatitis
- Oclacitinib: JAK-Inhibitor, der spezifisch den Juckreiz blockiert
- Lokibetamol: Monoklonaler AntikörperEin Antikörper ist ein Protein, das vom Immunsystem produziert wird, um spezifische Antigene zu erkennen und zu binden. Durch die Bindung an das Antigen können Antikörper die Zerstörung oder Neutralisierung des Antigens unterstützen. gegen Interleukin-31, ein Schlüsselzytokin bei Juckreiz
- Topische TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen.:
- Medizinische Shampoos mit antiallergischen, antimikrobiellen oder keratolytischen Eigenschaften
- Lokale Kortikosteroidpräparate für begrenzte Hautareale
- Feuchtigkeitsspendende und hautberuhigende Produkte zur Wiederherstellung der Hautbarriere
- Allergen-spezifische Immuntherapie (ASIT):
- Einzige kausale TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. für Umweltallergien
- Schrittweise DesensibilisierungDesensibilisierung ist ein Behandlungsverfahren, das darauf abzielt, die Empfindlichkeit eines Tieres gegenüber einem Allergen zu verringern. Dies geschieht durch die schrittweise Exposition gegenüber dem Allergen in kontrollierten Dosen, um eine Toleranz aufzubauen. durch regelmäßige Injektionen oder sublinguale Applikation steigender Allergenkonzentrationen
- Erfolgsrate von 60–80 % bei konsequenter Durchführung über mindestens 12 Monate
- Diätetisches Management:
- Bei Futtermittelallergien: Langfristige Eliminationsdiät oder kommerzielle hypoallergene Diäten
- Ergänzung mit Omega-3-Fettsäuren zur Reduktion entzündlicher Prozesse
- Probiotika zur Modulation des Darmmikrobioms und Stärkung der Immuntoleranz
- Umweltmanagement:
- Regelmäßige Reinigung von Liegeplätzen und Textilien
- HEPA-Luftfilter zur Reduktion luftgetragener Allergene
- Vermeidung bekannter Allergene im Umfeld des Tieres
Bei sekundären bakteriellen oder Hefepilzinfektionen ist eine zusätzliche antimikrobielle TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. erforderlich. Die Behandlung allergischer Erkrankungen ist meist lebenslang und erfordert regelmäßige Anpassungen, basierend auf dem klinischen Ansprechen und saisonalen Schwankungen.
Es wird aktuell an spezifischen Immunglobulin-Präparaten geforscht, die eine anaphylaktische Reaktion abmildern oder gar unterbinden könnten. Auch personalisierte Impfstoffe, die das ImmunsystemDas Immunsystem ist das Verteidigungssystem des Körpers gegen Infektionserreger wie Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten. Es umfasst ein komplexes Netzwerk von Organen, Zellen und Molekülen, die zusammenarbeiten, um den Körper zu schützen. gezielt trainieren, sind in Arbeit.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
- Woran erkenne ich eine allergische Reaktion bei meinem Tier?
Häufige Anzeichen sind Juckreiz, gerötete Haut, Schwellungen (besonders im Gesichtsbereich), Atembeschwerden oder Erbrechen. Die Symptome können rasch auftreten und variieren in ihrer Intensität. - Was ist der Unterschied zwischen einer leichten allergischen Reaktion und einer AnaphylaxieAnaphylaxie ist eine schnelle, schwere allergische Reaktion, die potenziell lebensbedrohlich ist. Sie kann durch verschiedene Auslöser verursacht werden, einschließlich Nahrungsmittel, Medikamente und Insektenstiche, und erfordert sofortige medizinische Behandlung.?
Eine leichte Reaktion zeigt oft lokale Symptome (z. B. an Haut oder Schleimhäuten), während eine AnaphylaxieAnaphylaxie ist eine schnelle, schwere allergische Reaktion, die potenziell lebensbedrohlich ist. Sie kann durch verschiedene Auslöser verursacht werden, einschließlich Nahrungsmittel, Medikamente und Insektenstiche, und erfordert sofortige medizinische Behandlung. eine schwere, lebensbedrohliche Form der allergischen Reaktion darstellt und mit Kreislaufversagen einhergehen kann. - Welche Auslöser sind am häufigsten?
Häufige Auslöser sind Insektenstiche, bestimmte Medikamente, Nahrungsmittel oder Impfungen. Bei einigen Tieren kann jedoch keine eindeutige Ursache festgestellt werden. - Können Hunde auch auf mehrere Allergene gleichzeitig reagieren?
Ja, das ist häufig der Fall. Ein Hund kann beispielsweise auf Futterbestandteile und Pollen reagieren. In diesem Fall erhöht sich das Risiko für anaphylaktische Reaktionen, wenn mehrere Allergene gleichzeitig auftreten. - Wie schnell tritt eine AnaphylaxieAnaphylaxie ist eine schnelle, schwere allergische Reaktion, die potenziell lebensbedrohlich ist. Sie kann durch verschiedene Auslöser verursacht werden, einschließlich Nahrungsmittel, Medikamente und Insektenstiche, und erfordert sofortige medizinische Behandlung. beim Hund nach Kontakt mit dem AllergenEin Allergen ist eine Substanz, die bei sensibilisierten Individuen eine allergische Reaktion auslösen kann. Diese Reaktionen variieren in ihrer Intensität und können von milden Symptomen bis hin zu schweren, lebensbedrohlichen Zuständen reichen. auf?
In den meisten Fällen innerhalb von Minuten bis zu einer Stunde. Es kann aber auch zu verzögerten Reaktionen kommen, daher ist eine längere Beobachtung wichtig, wenn ein Verdacht auf allergische Reaktionen besteht. - Was kann ich im Notfall selbst tun?
Bei Verdacht auf eine allergische Reaktion, sollte man umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Bis zur tierärztlichen Versorgung kann man das Tier ruhig halten, kühlen (bei Schwellungen) und darauf achten, dass die Atemwege frei bleiben. - Helfen AntihistaminikaAntihistaminika sind Medikamente, die die Wirkung von Histamin im Körper blockieren und so allergische Reaktionen lindern. Sie werden bei Hunden und Katzen zur Behandlung von Juckreiz, Hautentzündungen und anderen Allergiesymptomen eingesetzt. immer in einer akuten Notfallsituation?
AntihistaminikaAntihistaminika sind Medikamente, die die Wirkung von Histamin im Körper blockieren und so allergische Reaktionen lindern. Sie werden bei Hunden und Katzen zur Behandlung von Juckreiz, Hautentzündungen und anderen Allergiesymptomen eingesetzt. können milde bis moderate allergische Reaktionen abmildern. Bei einer schweren AnaphylaxieAnaphylaxie ist eine schnelle, schwere allergische Reaktion, die potenziell lebensbedrohlich ist. Sie kann durch verschiedene Auslöser verursacht werden, einschließlich Nahrungsmittel, Medikamente und Insektenstiche, und erfordert sofortige medizinische Behandlung. allein reichen sie aber meist nicht aus, weil oft eine Kombinationstherapie (z. B. mit Kortison und AdrenalinAdrenalin, auch Epinephrin genannt, ist ein Hormon und Neurotransmitter, der in Stresssituationen vom Körper freigesetzt wird. Es erhöht Herzrate, Blutdruck und Blutzuckerspiegel und bereitet den Körper auf eine "Kampf-oder-Flucht"-Reaktion vor.) erforderlich ist. - Wie kann man einer allergischen Reaktion vorbeugen?
Bekannte Allergieauslöser möglichst vermeiden, regelmäßige Gesundheitskontrollen durchführen lassen und im Zweifelsfall immer Rücksprache mit dem Tierarzt halten. Bei bekannten schweren Allergien können ein Notfallplan und eventuell Notfallmedikamente sinnvoll sein. - Kann eine anaphylaktische Reaktion beim Hund auch ohne sichtbare Hautsymptome auftreten?
Ja, das ist möglich. Manche Hunde zeigen vorwiegend Magen-Darm-Symptome oder Kreislaufprobleme, ohne dass sich QuaddelnQuaddeln sind vorübergehende, erhabene, juckende Hautausschläge, die durch eine allergische Reaktion verursacht werden können. Sie können bei Tieren als Reaktion auf verschiedene Reize, einschließlich Insektenstiche oder Allergene, auftreten. oder Rötungen auf der Haut bilden.
Literatur
- Löwe, G. und Löwe, O., 2021. Notfälle bei Hund und Katze – Ein tierärztlicher Ratgeber. Kreuztal: Kynos-Verlag.
- Nelson, R.W. und Couto, C.G., 2019. Small Animal Internal Medicine. 6. Auflage. St. Louis: Elsevier.
- Ettinger, S.J., Feldman, E.C. und Côté, E., 2017. Textbook of Veterinary Internal Medicine. 8. Auflage. St. Louis: Elsevier.
- Merck & Co., 2020. Merck Veterinary Manual. 11. Auflage. Kenilworth: Merck Publishing.
- Reusch, C.E. und Suter, P.F., 2013. Krankheiten bei Hund und Katze – Lehrbuch und Atlas der Kleintiermedizin. 5. Auflage. Stuttgart: Enke Verlag
Allergische Hautreaktion bei einem Boston-Terrier
Allergische Schleimhautreaktion im Gesichtsbereich bei einem Französisch Bulldog