Ameloblastom der Maulhöhle (Mundkrebs von Zellen der Zahnanlagen ausgehend) bei Hunden
- Synonyme: Adamantinom
- Englisch: Ameloblastoma of the oral cavity
- Vorkommen: seltener
- Krankheitsort: Kopf/Hals
Inhalt
Ameloblastome sind seltene, meist gutartige Tumore, die von den Zellen ausgehen, welche für die Bildung des Zahnschmelzes verantwortlich sind. Obwohl sie in der Regel nicht bösartig sind, können sie aggressiv wachsen und benachbarte Strukturen im Maul beeinträchtigen.
Das Ameloblastom ist ein seltener, lokal invasiver, epithelialer TumorEin Tumor ist eine abnormale Wucherung von Gewebe, die gutartig (benigne) oder bösartig (maligne) sein kann. Tumore können in jedem Teil des Körpers entstehen und verschiedene Funktionen beeinträchtigen. odontogenen Ursprungs, der beim Hund typischerweise in der Maulhöhle auftritt. Er entwickelt sich aus Zellen des Zahnschmelzorgans (Ameloblasten) und ist charakterisiert durch langsames, aber infiltratives Wachstum mit starker lokaler Zerstörung von Knochenstrukturen. Das Ameloblastom metastasiert nur äußerst selten, ist jedoch aufgrund seiner destruktiven Ausbreitung klinisch hochrelevant. Es wird histologisch von anderen odontogenen Tumoren wie dem odontogenen Fibrom oder dem zementoblastischen TumorEin Tumor ist eine abnormale Wucherung von Gewebe, die gutartig (benigne) oder bösartig (maligne) sein kann. Tumore können in jedem Teil des Körpers entstehen und verschiedene Funktionen beeinträchtigen. abgegrenzt.
Ursachen
- Die genaue Ursache von Ameloblastomen ist unbekannt, jedoch wird angenommen, dass genetische Faktoren eine Rolle spielen könnten.
- Verletzungen oder vorhergehende Zahnprobleme könnten ebenfalls das Risiko erhöhen.
- Das Ameloblastom tritt bevorzugt bei mittelalten bis älteren Hunden auf, mit einer leicht erhöhten InzidenzDie Inzidenz bezeichnet die Anzahl neuer Fälle einer Krankheit oder eines Zustands, die innerhalb eines bestimmten Zeitraums in einer bestimmten Bevölkerungsgruppe auftreten. Sie gibt Aufschluss über das Risiko, an der Krankheit zu erkranken. bei brachyzephalen Rassen. Es zeigt keine geschlechtliche PrädispositionEine Prädisposition ist eine angeborene Neigung oder Empfänglichkeit eines Organismus für bestimmte Krankheiten oder Zustände. Bei Hunden und Katzen kann eine genetische Prädisposition für bestimmte Erkrankungen wie Hüftdysplasie oder bestimmte Herzerkrankungen bestehen..
Symptome
- Weiche, feste Masse am Zahnfleisch
- Umfangsvermehrung im Zahnbereich
- Umfangsvermehrung im Unterkiefer
- Speichelfluss erhöht
- Fallenlassen des Futters
- Schmerzen beim Kauen
- Schwierigkeiten beim Fressen und Trinken
- Speichel blutig
- Speichelfluss erhöht
- Umfangsvermehrung im Unterkiefer
- Umfangsvermehrung im Zahnbereich
Die klinischen Symptome sind abhängig von Größe und Lokalisation des Tumors. Zu den häufigsten Anzeichen zählen:
- Schwellung im Bereich von Ober- oder Unterkiefer
- Zahnlockerung oder Zahnverlust
- Schmerzen beim Kauen, Fressen oder Öffnen des Mauls
- Blutiger Speichel, orale Blutung
- Foetor ex ore (Mundgeruch)
- Kieferfehlstellungen, sekundäre Parodontitis
Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu sichtbaren Deformierungen des Gesichtsschädels kommen. Je nach Ausdehnung kann der TumorEin Tumor ist eine abnormale Wucherung von Gewebe, die gutartig (benigne) oder bösartig (maligne) sein kann. Tumore können in jedem Teil des Körpers entstehen und verschiedene Funktionen beeinträchtigen. die Nasenhöhle, den harten Gaumen oder den Orbitabereich infiltrierenInfiltrieren beschreibt das Eindringen oder Einwandern von Zellen, insbesondere von Entzündungszellen, in ein Gewebe oder Organ. Dies kann bei Hunden und Katzen ein Zeichen von Entzündungsprozessen, Infektionen oder Tumoren sein.. In seltenen Fällen bestehen neurologische Ausfälle bei InfiltrationInfiltration bezeichnet das Eindringen oder die Ansammlung von Zellen oder Flüssigkeiten in ein Gewebe oder einen Bereich, der normalerweise frei davon ist. Dies kann im Rahmen von Entzündungsreaktionen, Tumoren oder anderen pathologischen Prozessen auftreten. nervaler Strukturen.
Diagnose
Die DiagnoseEine Diagnose ist die Identifizierung einer Krankheit oder eines Zustandes durch ihre Symptome und/oder Ergebnisse aus diagnostischen Tests. Es ist der erste Schritt im Management und der Behandlung von Patienten. basiert auf klinischer Untersuchung, bildgebender Diagnostik und histologischer Analyse.
- Klinische Inspektion und PalpationPalpation ist eine Untersuchungsmethode, bei der durch Abtasten mit den Händen die Beschaffenheit von Körpergeweben beurteilt wird. Sie wird verwendet, um Schwellungen, Schmerzen oder andere Anomalien zu identifizieren. zeigen meist eine derbe, schmerzlose Schwellung im Bereich des Kiefers.
- Röntgenaufnahmen des Schädels und der Kiefer zeigen eine multilokuläre, „seifenblasenartige“ Osteolyse mit Expansion des Kieferknochens.
- CT oder MRT sind hilfreich zur Beurteilung der Tumorausdehnung, besonders bei Beteiligung der Nasen- oder Orbitalhöhle.
- BiopsieEine Biopsie ist ein medizinisches Verfahren, bei dem eine kleine Menge Gewebe aus dem Körper entnommen wird, um es unter dem Mikroskop auf Anzeichen von Krankheiten zu untersuchen. Biopsien können helfen, Krebs und andere Erkrankungen zu diagnostizieren. mit histopathologischer Untersuchung ist essenziell zur Diagnosesicherung und Abgrenzung gegenüber anderen oralen Neoplasien (z. B. Plattenepithelkarzinom, odontogener Fibrom, Osteosarkom).
Histologisch zeigt sich ein scharf begrenzter, aber lokal invasiver Tumor mit säulenförmigen Ameloblasten und zentralen Schmelzepithelstrukturen („stellate reticulum“).
Therapie
Die Therapie der Wahl ist die vollständige chirurgische Entfernung mit weiten Sicherheitsrändern, da der TumorEin Tumor ist eine abnormale Wucherung von Gewebe, die gutartig (benigne) oder bösartig (maligne) sein kann. Tumore können in jedem Teil des Körpers entstehen und verschiedene Funktionen beeinträchtigen. stark infiltrativ wächst.
- Mandibulektomie oder Maxillektomie (teilweise oder vollständig) sind je nach Lokalisation erforderlich.
- Eine einfache Tumorresektion ohne Knochenentfernung führt nahezu immer zu Rezidiven.
- Eine adjuvante StrahlentherapieStrahlentherapie ist eine Behandlungsmethode, die ionisierende Strahlung verwendet, um Krebszellen zu zerstören oder zu verkleinern. Sie kann als Haupttherapie oder in Kombination mit anderen Behandlungen wie der Chirurgie eingesetzt werden. kann in nicht vollständig resezierten Fällen oder bei inoperabler Lage (z. B. nahe der Orbita) sinnvoll sein.
- Eine ChemotherapieChemotherapie bezeichnet die Behandlung von Krankheiten, insbesondere Krebs, mit chemischen Substanzen oder Medikamenten. Sie zielt darauf ab, Krebszellen abzutöten oder ihr Wachstum zu verhindern, kann aber auch gesunde Zellen beeinträchtigen. ist in der Behandlung des Ameloblastoms nicht etabliert.
Eine frühzeitige chirurgische Intervention bietet die besten Chancen auf Heilung. Rekonstruktive Maßnahmen sind in der tierärztlichen Onkochirurgie zunehmend etabliert und verbessern die Lebensqualität deutlich.
Prognose und Nachsorge
Die Prognose ist bei vollständiger chirurgischer Entfernung sehr gut. Rezidive treten vor allem bei unvollständiger Resektion oder mangelhaften Sicherheitsrändern auf. Eine Metastasierung ist extrem selten. Die Nachsorge umfasst regelmäßige klinische und bildgebende Kontrollen (z. B. CT in jährlichem Intervall), insbesondere zur Rezidiverkennung. Bei funktionseinschränkenden Operationen ist physiotherapeutische Unterstützung sowie Fütterungsanpassung (z. B. weiche Kost) sinnvoll. Die Lebensqualität postoperativPostoperativ bezieht sich auf die Zeit nach einer chirurgischen Operation. Diese Phase umfasst die Erholung und das Management möglicher Komplikationen nach dem Eingriff. ist bei guter Pflege und Schmerzmanagement sehr hoch.
Zusammenfassung
Das Ameloblastom ist ein lokal aggressiver, selten metastasierender odontogener TumorEin Tumor ist eine abnormale Wucherung von Gewebe, die gutartig (benigne) oder bösartig (maligne) sein kann. Tumore können in jedem Teil des Körpers entstehen und verschiedene Funktionen beeinträchtigen. in der Maulhöhle des Hundes. Klinisch fällt er durch knöcherne Schwellungen, Zahnverlust und Schmerzhaftigkeit auf. Die DiagnoseEine Diagnose ist die Identifizierung einer Krankheit oder eines Zustandes durch ihre Symptome und/oder Ergebnisse aus diagnostischen Tests. Es ist der erste Schritt im Management und der Behandlung von Patienten. erfolgt durch bildgebende Verfahren und histopathologische Untersuchung. Die chirurgische Entfernung mit ausreichendem Sicherheitsrand stellt die einzige kurative Therapieoption dar. Die PrognoseDie Prognose ist die Vorhersage des wahrscheinlichen Verlaufs und Ausgangs einer Krankheit basierend auf dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der Krankheit und der Reaktion auf die Behandlung. Sie kann Auskunft darüber geben, wie sich eine Erkrankung voraussichtlich entwickeln wird. ist bei frühzeitiger und radikaler Behandlung sehr gut.
Ausblick auf aktuelle Forschung
Die Forschung zu ameloblastären Tumoren beim Hund befasst sich mit der molekularen Charakterisierung der Tumorzellen und der Rolle von Wachstumsfaktoren wie BMP und SHH. In vitro-Modelle werden zur Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze, insbesondere für nicht resektable Tumoren, genutzt. Die Weiterentwicklung bildgebender Verfahren (z. B. intraoperative Navigation) sowie minimalinvasiver chirurgischer Techniken könnte künftig die Therapieoptionen erweitern. Auch genetische Marker zur Differenzierung zwischen aggressiven und weniger invasiven Tumorformen werden erforscht.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
- Ist ein Ameloblastom beim Hund bösartig?
Es ist lokal invasivInvasiv beschreibt medizinische Verfahren oder Krankheitserreger, die in den Körper eindringen oder Gewebe durchdringen. In der Medizin können invasive Verfahren von minimal-invasiven Techniken bis zu offenen Operationen reichen., aber metastasiert fast nie – also biologisch „semi-maligne“. - Wie kann man den TumorEin Tumor ist eine abnormale Wucherung von Gewebe, die gutartig (benigne) oder bösartig (maligne) sein kann. Tumore können in jedem Teil des Körpers entstehen und verschiedene Funktionen beeinträchtigen. frühzeitig erkennen?
Durch regelmäßige Mauluntersuchung beim Tierarzt, besonders bei Zahnverlust oder Schwellungen. - Kann mein Hund nach Kieferresektion noch normal fressen?
Ja, mit angepasster Fütterung und nach Gewöhnung meist problemlos. - Wie hoch ist das Rückfallrisiko?
Bei vollständiger Entfernung gering, bei inkompletter Resektion hoch.
Literatur
- Verstraete, F. J. M.; Lommer, M. J. (2012): Oral and Maxillofacial Surgery in Dogs and Cats. Elsevier Saunders.
- Head, K. W. et al. (2003): Tumors of the alimentary tract. In: Meuten, D. J. (Hrsg.): Tumors in Domestic Animals. 4. Auflage. Iowa State Press.
- Ramos-Vara, J. A. et al. (2001): Immunohistochemical and histochemical characterization of canine ameloblastomas. Veterinary Pathology, 38(3), 342–347.