Hypertrophe Dystrophie (Knochen-Wachstumsstörung bei großwüchsigen Rassen) bei Hunden

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Die Hypertrophe Dystrophie bei Hunden, auch hypertrophe Osteodystrophie (HOD) genannt, ist eine Wachstumsstörung, die vor allem bei schnell wachsenden, großwüchsigen Hunderassen im jungen Alter auftritt. Sie ist gekennzeichnet durch schmerzhafte Entzündungen an den Wachstumsfugen der langen Röhrenknochen, die zu Lahmheit und Unwohlsein führen können.

Das Wichtigste auf einen Blick

Die hypertrophe Osteodystrophie (HOD) ist eine Wachstumsstörung, die bei jungen Hunden im Alter von 2 bis 7 Monaten auftritt, besonders bei großwüchsigen Rassen wie Deutschen Doggen, Boxern und Labrador Retrievern. Sie betrifft die Wachstumsfugen der Knochen, was zu Entzündungen, Schmerzen und Lahmheit führt. Die genaue Ursache ist nicht vollständig geklärt, aber eine gestörte Durchblutung der Wachstumsfugen, genetische Faktoren sowie Ernährungsfehler könnten eine Rolle spielen. Symptome sind Lahmheit, schmerzhafte Schwellungen und eine vermehrte Wärme an den betroffenen Stellen. Die Diagnose erfolgt durch klinische Untersuchung und Röntgenaufnahmen, die typische Veränderungen an den Knochen zeigen. Die Behandlung konzentriert sich auf Schmerzmanagement durch Medikamente wie nichtsteroidale Antirheumatika, Ruhe und eine ausgewogene Ernährung. Die Prognose ist meist gut, wenn die Erkrankung früh erkannt und behandelt wird, jedoch kann es in einigen Fällen zu chronischen Problemen kommen. Präventive Maßnahmen umfassen eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige tierärztliche Kontrollen während der Wachstumsphase. Besitzer sollten darauf achten, ihre Hunde nicht zu überlasten und sich bei genetischer Prädisposition über geeignete Maßnahmen informieren.

Ursachen

Die hypertrophe Osteodystrophie ist eine Erkrankung, die eng mit dem Wachstum des Hundes verbunden ist. Sie tritt typischerweise bei Jungtieren im Alter von 2 bis 7 Monaten auf, während der Phase des schnellen Wachstums. Die Störung betrifft hauptsächlich die Wachstumsfugen, auch Epiphysenfugen genannt, die Bereiche in den Knochen, in denen das Längenwachstum stattfindet.

Die genauen Ursachen der HOD sind nicht vollständig geklärt, aber es gibt mehrere Theorien. Eine der gängigsten Theorien ist, dass die Krankheit durch eine gestörte Durchblutung der Wachstumsfugen verursacht wird, was zu einer Entzündung und Schwellung führt. Diese Entzündungen können zu einer gestörten Knochenentwicklung und damit zu Schmerzen und Lahmheit führen.

Genetische Faktoren spielen ebenfalls eine Rolle. Bestimmte Rassen wie Deutsche Doggen, Boxer, Golden Retriever und Labrador Retriever sind anfälliger für die Entwicklung dieser Wachstumsstörung. Diese genetische Prädisposition deutet darauf hin, dass bestimmte Erbanlagen das Risiko erhöhen können.

Eine weitere mögliche Ursache sind Ernährungsfaktoren. Eine übermäßige Zufuhr von Kalzium und anderen Mineralien, die in Ergänzungsfuttermitteln enthalten sind, könnte das Risiko erhöhen. Eine unausgewogene Ernährung kann das gesunde Knochenwachstum stören und die Symptome der HOD verschlimmern.

Symptome

Die Symptome der hypertrophen Dystrophie variieren in ihrer Intensität, je nach Schweregrad der Erkrankung. Eines der häufigsten Symptome ist eine plötzliche Lahmheit, die oft mehrere Gliedmaßen betrifft. Diese Lahmheit kann von leicht bis schwer reichen und hat in der Regel einen wellenförmigen Verlauf, wobei die Symptome kommen und gehen.

Betroffene Hunde zeigen oft Anzeichen von Schmerzen, besonders wenn die betroffenen Gliedmaßen berührt oder bewegt werden. Hundebesitzer bemerken möglicherweise, dass ihr Tier zögert zu laufen, zu spielen oder aufzustehen. Die Hunde wirken lethargisch und ziehen sich oft zurück.

Zusätzlich zu Lahmheit und Schmerzen kann es zu Schwellungen im Bereich der betroffenen Knochen kommen, insbesondere in den Bereichen der Wachstumsfugen. Diese können sich heiß anfühlen und sind oft empfindlich gegenüber Berührungen.

In schweren Fällen können Hunde auch Fieber entwickeln, was auf eine systemische Reaktion auf die Entzündung hindeutet. Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust sind weitere mögliche Symptome, die auf das allgemeine Unwohlsein des Tieres zurückzuführen sind.

Diagnose

Die Diagnose der hypertrophen Dystrophie beginnt mit einer gründlichen klinischen Untersuchung durch einen Tierarzt. Die Anamnese des Hundes, einschließlich der Rasse, des Alters und der Fütterung, kann wichtige Hinweise liefern. Da die Symptome der HOD anderen orthopädischen Erkrankungen ähneln, ist eine genaue Diagnose entscheidend.

Röntgenaufnahmen sind ein wesentliches diagnostisches Instrument bei der Bestätigung von HOD. Auf den Röntgenbildern sind Veränderungen an den Wachstumsfugen der langen Röhrenknochen sichtbar, die typisch für diese Erkrankung sind. Diese Veränderungen umfassen unregelmäßige Knochenbildung, Schwellungen und in einigen Fällen Osteopenie, eine verminderte Knochenmasse.

Zusätzliche Tests, wie Blutuntersuchungen, können durchgeführt werden, um andere systemische Erkrankungen auszuschließen und den allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes zu bewerten. Ein erhöhter Leukozytenwert oder entzündliche Marker im Blut können auf eine aktive Entzündung hinweisen.

Therapie

Die Behandlung der hypertrophen Dystrophie zielt darauf ab, die Symptome zu lindern und den Heilungsprozess zu unterstützen. Schmerzmanagement ist ein wesentlicher Bestandteil der Therapie und wird häufig durch die Verabreichung von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) erreicht, die helfen, Schmerzen und Entzündungen zu reduzieren.

In einigen Fällen können auch kortikosteroide Entzündungshemmer eingesetzt werden, um die Entzündungen schneller zu reduzieren. Diese Medikamente sollten jedoch nur unter tierärztlicher Aufsicht verwendet werden, da sie Nebenwirkungen haben können.

Eine angemessene Ruhephase und Einschränkung der körperlichen Aktivität sind ebenfalls wichtige Aspekte der Behandlung, um den betroffenen Knochen Zeit zur Heilung zu geben. Der Hund sollte während der akuten Phase der Erkrankung nicht zu viel laufen oder springen.

Ernährungsmanagement spielt ebenfalls eine Rolle. Eine ausgewogene Ernährung, die nicht übermäßig reich an Kalzium und Phosphor ist, kann helfen, das Risiko von Komplikationen zu verringern. In einigen Fällen kann es notwendig sein, die Ernährung des Hundes unter Anleitung eines Tierarztes oder Ernährungsspezialisten anzupassen.

Prognose und Nachsorge

Die Prognose für Hunde mit hypertropher Dystrophie ist in den meisten Fällen gut. Viele Hunde erholen sich vollständig, wenn die Erkrankung frühzeitig erkannt und angemessen behandelt wird. Die Symptome können innerhalb weniger Wochen nachlassen, und der Hund kann wieder zu einem normalen Aktivitätsniveau zurückkehren.

In einigen Fällen kann die Erkrankung jedoch chronisch werden oder zu bleibenden orthopädischen Problemen führen, insbesondere wenn sie nicht frühzeitig behandelt wird oder der Hund während der Genesungsphase nicht ausreichend geschont wird. Es ist wichtig, den Heilungsprozess engmaschig zu überwachen und bei Bedarf tierärztlichen Rat einzuholen.

Prävention

Obwohl die genaue Ursache der hypertrophen Dystrophie nicht vollständig bekannt ist, gibt es Maßnahmen, die das Risiko einer Erkrankung verringern können. Eine der wichtigsten Präventionsmaßnahmen ist die richtige Ernährung. Welpen von großwüchsigen Rassen sollten eine ausgewogene Ernährung erhalten, die nicht übermäßig reich an Kalzium und Phosphor ist, um das Risiko von Wachstumsstörungen zu minimieren.

Regelmäßige tierärztliche Kontrollen während des Wachstums können helfen, frühe Anzeichen der Erkrankung zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln. Zudem sollten Welpen beim Spielen und Toben beobachtet werden, um übermäßige Belastung der Knochen zu vermeiden.

Besitzer von Rassen mit genetischer Prädisposition für HOD sollten sich der Risiken bewusst sein und gegebenenfalls mit ihrem Tierarzt über präventive Maßnahmen sprechen, die speziell auf die Bedürfnisse ihres Hundes abgestimmt sind.

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