Eisenhut ist eine der giftigsten Pflanzen in Europa. Alle Pflanzenteile sind sehr stark giftig +++.
Die toxisch wirkenden Substanzen sind verschiedene Diterpenalkaloide (Aconitin) und Isochinolinalkaloide.
Eisenhut (Aconitum napellus)
Inhalt
Der Eisenhut (Aconitum napellus) zählt zu den giftigsten Gartenpflanzen überhaupt. Schon der lateinische Name „Aconitum“ weist auf seine letalen Wirkungen hin: In der Antike galt er als Kriegsgift. Heute finden sich Eisenhut-Pflanzen oft in Gehölzrandbepflanzungen, Zierbeeten und als Schnittblume im Strauß. Für Hunde und Katzen kann der Kontakt oder die orale Aufnahme bereits in geringster Menge tödlich sein. Die Vergiftung durch Eisenhut verläuft rasch und führt zu schweren Herz-Kreislauf- und ZNS-Störungen. Eine frühzeitige Erkennung und sofortige Therapie sind essenziell, um das Überleben des Tieres zu sichern.
Ursachen, Entstehung und Verlauf
Geschädigt werden insbesondere die Haut und die Schleimhaut des Magen-Darm-Traktes sowie die Bindehäute.
Von den Organsystemen sind vornehmlich das Herz-Kreislaufsystem, das Nervensystem und die Nieren betroffen.
Haustiere können auf verschiedene Weise mit Eisenhut in Kontakt kommen:
- Direkte orale Aufnahme
- Beim Herumstöbern im Garten oder Park
- Durch Kauen an Blättern, Blüten, Wurzeln oder Samen
- Sekundäre Aufnahme
- Fressen von toten Nagetieren oder Vögeln, die Pflanzenteile aufgenommen haben
- Belecken kontaminierter Hände oder Gegenstände nach Gartenarbeiten
- Falscher Einsatz als Heilpflanze
- Einige Halter versuchen, Eisenhut homöopathisch oder naturheilkundlich anzuwenden – eine fatale Fehlannahme, da schon winzige Mengen zu Intoxikationen führen.
Besonders Welpen sind gefährdet, weil sie gerne unbekannte Pflanzenteile erkunden. Katzen hingegen sind wählerischer, aber durch ihr intensives Putzverhalten können sie über kontaminierte Pfoten vergiftet werden.
Wirkungsmechanismus
Das Aconitin wird über die Haut und über Schleimhäute leicht resorbiert und kann schnell das Gehirn erreichen.
Aconitin erhöht zunächst die Erregbarkeit von Nervenzellen und führt später zu Lähmungen.
Aconitin beeinflusst die Funktion des Herz-Kreislauf-Systems und verursacht Blutdruckabfall, Abfall der Herzfrequenz und Herzarrhythmien.
Die Arrhythmien sind auch teilweise Folge eines anticholinergen Effektes von Aconitin. Ein Herzstillstand ist möglich.
Ergänzung
Der Hauptwirkstoff des Eisenhuts ist das Aconitin, ein hochwirksames Diterpenalkaloid. Weitere verwandte Alkaloide sind Mesaconitin, Hypaconitin und Benzoylaconin. Diese Substanzen entfalten ihre ToxizitätToxizität ist das Maß für die Schädlichkeit oder Giftigkeit einer Substanz. Die Toxizität kann je nach Dosis, Expositionsweg und individueller Empfindlichkeit variieren. primärPrimär bezieht sich auf die erste oder ursprüngliche Ursache einer Krankheit oder eines Zustands, im Gegensatz zu sekundären Ursachen oder Symptomen, die sich daraus entwickeln. über folgende Mechanismen:
- Modulation spannungsabhängiger Natriumkanäle
- Aconitin bindet irreversibel an Natriumkanäle in Nervenzellen und Kardiomyozyten.
- Es verhindert ihre Inaktivierung, sodass ein permanenter Natriumeinstrom
- Folge: anhaltende Depolarisation, Refraktärperioden verlängert, Chronotropie und Dromotropie massiv gestört.
- Herz-Kreislauf-Effekte
- Anhaltende Depolarisation der Kardiomyozyten führt zu Arrhythmien (Extrasystolen, Kammerflimmern) und schließlich Herzstillstand.
- Periphere Vasodilatation und Hypotonie durch gestörte glatte Gefäßmuskulatur.
- Zentrales NervensystemDas zentrale Nervensystem (ZNS) besteht aus Gehirn und Rückenmark. Es ist für die Verarbeitung von Informationen verantwortlich und steuert die meisten Funktionen des Körpers und des Verhaltens. (ZNSZNS steht für das zentrale Nervensystem, das aus dem Gehirn und dem Rückenmark besteht. Es ist verantwortlich für die Verarbeitung von Informationen und steuert viele Funktionen des Körpers.)
- Übererregung cholinerger und adrenerger Neurone im ZNSZNS steht für das zentrale Nervensystem, das aus dem Gehirn und dem Rückenmark besteht. Es ist verantwortlich für die Verarbeitung von Informationen und steuert viele Funktionen des Körpers. → Muskelzittern, Krämpfe, Atemlähmung.
- Aconitin kann die Blut-Hirn-SchrankeDie Blut-Hirn-Schranke ist eine Schutzbarriere zwischen den Blutgefäßen im Gehirn und dem Gehirngewebe. Sie verhindert, dass die meisten Substanzen im Blutkreislauf in das Gehirngewebe gelangen, lässt jedoch Nährstoffe und Sauerstoff passieren.
- Autonome Dysregulation
- Überstimulation parasympathischer und sympathischer Bahnen → Salivation, Brady- oder TachykardieTachykardie bezeichnet einen ungewöhnlich schnellen Herzschlag mit einer Ruheherzfrequenz von über 100 Schlägen pro Minute. Sie kann auf körperliche Anstrengung, Stress, Krankheiten oder Herzprobleme hinweisen., Schweißsekretion.
Die Pharmakokinetik ist gekennzeichnet durch rasche Resorption (innerhalb von 10–30 Minuten) und weite Verteilung in Gefäßsystem und Geweben. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt mehrere Stunden, die Toxine sind stark proteingebunden.
Symptome einer Intoxikation
Die lokale Reizung von Haut und Schleimhäuten äußert sich in
- Speichelfluss
- Erbrechen
- Durchfall, teils blutig
- Bauchkrämpfen.
Die Auswirkungen auf das Nervensystem und das Herz sind
- Unruhe
- Ataxie
- Krämpfe
- Blutdruckabfall
- Abnahme der Herzfrequenz
- Herzrhythmusstörungen
- Lähmungen.
Der Verlauf einer IntoxikationIntoxikation bezeichnet eine Vergiftung, die durch die Aufnahme von toxischen Substanzen entsteht. Dies kann durch Medikamente, Drogen, Chemikalien oder andere Gifte verursacht werden und erfordert häufig medizinische Behandlung. ist rasant. Bereits nach wenigen Minuten treten die ersten Symptome auf. Der Tod tritt durch Atemlähmung oder Herzstillstand ein.
Die LD beträgt beim Hund 7,5 mg Aconitin/kg Körpermasse.
Die toxische Dosis, d. h. die Dosis, wo mit Symptomen zu rechnen ist, liegt je nach Größe des Tieres zwischen 2,5 und 5 g getrocknete Pflanze / kg Körpermasse.
Ergänzung
Die SymptomatikSymptomatik bezieht sich auf die Gesamtheit der Symptome, die mit einer bestimmten Krankheit oder einem Zustand verbunden sind. Sie beschreibt die Art und Weise, wie sich eine Krankheit äußerlich manifestiert. beginnt oft schon innerhalb von 15–60 Minuten nach Aufnahme und verläuft in mehreren Phasen:
Frühphase (0,25–2 h)
- GastrointestinalGastrointestinal bezieht sich auf den Magen-Darm-Trakt, ein System, das von der Mundhöhle bis zum Anus reicht und für die Verdauung von Nahrung und die Absorption von Nährstoffen zuständig ist.: Erbrechen, Hypersalivation, Abdominalkrämpfe
- ZNSZNS steht für das zentrale Nervensystem, das aus dem Gehirn und dem Rückenmark besteht. Es ist verantwortlich für die Verarbeitung von Informationen und steuert viele Funktionen des Körpers.: Unruhe, Zittern, Koordinationsstörungen
Akute Phase (2–6 h)
- Herz-Kreislauf: TachykardieTachykardie bezeichnet einen ungewöhnlich schnellen Herzschlag mit einer Ruheherzfrequenz von über 100 Schlägen pro Minute. Sie kann auf körperliche Anstrengung, Stress, Krankheiten oder Herzprobleme hinweisen. oder BradykardieBradykardie bezeichnet eine langsamere als normale Herzfrequenz, typischerweise unter 60 Schlägen pro Minute bei Erwachsenen. Sie kann bei gesunden Personen auftreten, insbesondere bei Sportlern, kann aber auch ein Hinweis auf Herzerkrankungen sein., arrhythmische Extrasystolen, Hypotonie
- NeuromuskulärNeuromuskulär bezieht sich auf die Beziehung zwischen Nerven und Muskeln, insbesondere auf die Übertragung von Nervenimpulsen, die eine Muskelkontraktion auslösen. Neuromuskuläre Störungen können die Bewegung und Koordination bei Tieren beeinträchtigen.: Muskelkrämpfe, Ataxie, Tremor
Krise (6–12 h)
- Kardiovaskulär: Kammerflimmern, AV-Block, Herzstillstand
- RespiratorischRespiratorisch bezieht sich auf die Atmung oder den Atmungsprozess. Respiratorische Erkrankungen betreffen den Respirationstrakt und können die Fähigkeit, effektiv zu atmen, beeinträchtigen.: Atemlähmung, ZyanoseZyanose bezeichnet eine bläuliche Verfärbung der Haut und Schleimhäute, verursacht durch eine unzureichende Sauerstoffversorgung des Blutes. Sie kann ein Anzeichen für Herz-, Lungen- oder Blutkrankheiten sein.
- ZNSZNS steht für das zentrale Nervensystem, das aus dem Gehirn und dem Rückenmark besteht. Es ist verantwortlich für die Verarbeitung von Informationen und steuert viele Funktionen des Körpers.: KomaEin Koma ist ein tiefer Bewusstseinsverlust, bei dem ein Individuum nicht erweckbar ist und nicht auf Reize reagieren kann. Bei Hunden und Katzen kann es durch schwere Erkrankungen, Vergiftungen oder neurologische Probleme verursacht werden., Bewusstseinsverlust
Spätphase (>12 h)
- Organkompromittierung durch Hypoxie
- MultiorganversagenMultiorganversagen ist ein schwerwiegender Zustand, bei dem mehrere lebenswichtige Organsysteme gleichzeitig versagen. Dies kann bei Hunden und Katzen durch schwere Krankheiten, Verletzungen oder als Folge von Toxizität auftreten und ist oft lebensbedrohlich.
Ohne umgehende TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. endet die Vergiftung in der Regel tödlich.
Diagnose
Die DiagnoseEine Diagnose ist die Identifizierung einer Krankheit oder eines Zustandes durch ihre Symptome und/oder Ergebnisse aus diagnostischen Tests. Es ist der erste Schritt im Management und der Behandlung von Patienten. basiert auf AnamneseDie Anamnese ist die systematische Erhebung der medizinischen Vorgeschichte eines Patienten durch Befragung. Sie umfasst Informationen über frühere Erkrankungen, Behandlungen, Allergien und Lebensgewohnheiten., Klinik und laborchemischer sowie kardiologischer Befunderhebung:
- Anamnese
- Gartenaufenthalt, Fund von Pflanzenteilen
- Zeitlicher Zusammenhang mit Symptombeginn
- Klinische Untersuchung
- Erbrechen, Speichelfluss, Mydriasis
- Herzfrequenz und -rhythmus, Schleimhäute
- EKG
- Erkennung von Arrhythmien, Extrasystolen, AV-Block
- Labor
- ElektrolyteElektrolyte sind Mineralien im Körper, die elektrisch geladen sind und wichtige Funktionen wie die Regulierung des Wasserhaushalts, des Säure-Basen-Gleichgewichts und der Nerven- und Muskelaktivität erfüllen. Zu den Hauptelektrolyten gehören Natrium, Kalium, Chlorid und Magnesium., Blutgase (metabolische AzidoseAzidose ist ein Zustand, bei dem der pH-Wert im Körper zu sauer ist, entweder durch eine Zunahme von Säure oder einen Verlust von Basen. Bei Hunden und Katzen kann Azidose aufgrund von Nierenversagen, Diabetes oder anderen metabolischen Störungen auftreten.)
- Leberenzyme, KreatininKreatinin ist ein Abfallprodukt, das bei der Muskelkontraktion entsteht und durch die Nieren ausgeschieden wird. Der Kreatininspiegel im Blut wird als Indikator für die Nierenfunktion bei Hunden und Katzen verwendet. Erhöhte Werte können auf eine Niereninsuffizienz hinweisen. (Sekundärschäden)
- Toxikologische Nachweise
- Aconitin-Spiegel im SerumSerum ist der flüssige Teil des Blutes, der nach der Gerinnung übrigbleibt. Es enthält keine Blutzellen oder Gerinnungsfaktoren, aber viele andere Proteine, Antikörper und Elektrolyte. Serum wird in der Diagnostik für eine Vielzahl von Bluttests verwendet., Urin oder Mageninhalt (Speziallabor)
Bei einem Verdacht sollte sofort behandelt werden, noch bevor die Ergebnisse des Toxinscreenings vorliegen.
Therapeutische Prinzipien
Eisenhutintoxikationen verlaufen häufig tödlich.
Ein spezielles AntidotEin Antidot ist eine Substanz, die verwendet wird, um die schädlichen Effekte einer Vergiftung oder Überdosierung eines Medikaments zu neutralisieren oder umzukehren. Antidote können spezifisch für bestimmte Gifte sein oder allgemeinere entgiftende Wirkungen haben. gibt es nicht.
Die möglichst schnelle DekontaminationDekontamination bezieht sich auf das Entfernen von giftigen Substanzen oder Krankheitserregern von einem Lebewesen, Objekt oder einer Umgebung, um eine Vergiftung oder Infektion zu verhindern oder zu behandeln. ist die wichtigste, eventuell lebensrettende Maßnahme.
Da die Aufnahme des Giftes auch über die Haut möglich ist, ist zur DekontaminationDekontamination bezieht sich auf das Entfernen von giftigen Substanzen oder Krankheitserregern von einem Lebewesen, Objekt oder einer Umgebung, um eine Vergiftung oder Infektion zu verhindern oder zu behandeln. eine gründliche Reinigung des Felles und der Haut besonders wichtig.
Ausgiebiges Abduschen und Shampoonieren des Tieres schützt auch den Tierbesitzer vor dem eigenen Kontakt mit dem Pflanzengift über die Haut.
Es sollten Handschuhe getragen werden.
Auslösen von Erbrechen, Magenspülung, AktivkohleAktivkohle ist ein feinporiges, stark adsorbierendes Material, das in der Veterinärmedizin häufig zur Behandlung von Vergiftungen eingesetzt wird. Sie bindet Toxine im Magen-Darm-Trakt, um deren Aufnahme in den Körper zu verhindern. in wiederholten Gaben und Beschleunigung der Darmpassage sind angezeigt.
Auch dabei ist auf die Schutzmaßnahmen der handelnden Personen zu denken. Ein direkter Kontakt mit Erbrochenem und dergleichen ist unbedingt zu vermeiden.
Die symptomatische TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. beginnt unter Umständen mit der ReanimationReanimation umfasst Maßnahmen zur Wiederbelebung von Tieren nach einem Herzstillstand oder schwerer Atemdepression. Dazu können Herzdruckmassage und künstliche Beatmung gehören. und konzentriert sich danach hauptsächlich auf die TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. der Herzrhythmusstörungen.
Ergänzung
Es existiert kein spezifisches AntidotEin Antidot ist eine Substanz, die verwendet wird, um die schädlichen Effekte einer Vergiftung oder Überdosierung eines Medikaments zu neutralisieren oder umzukehren. Antidote können spezifisch für bestimmte Gifte sein oder allgemeinere entgiftende Wirkungen haben. gegen Aconitin. Die TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. ist rein symptomatisch und intensivmedizinischIntensivmedizinisch bezieht sich auf die spezialisierte Versorgung und Überwachung von Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen oder Verletzungen. In der tiermedizinischen Intensivmedizin werden Hunde und Katzen mit kritischen Gesundheitszuständen intensiv behandelt und überwacht.:
1. Sofortmaßnahmen
- Erbrechen auslösen (≥ 15 Minuten post-Intoxikation, kein Atemwegsrisiko)
- AktivkohleAktivkohle ist ein feinporiges, stark adsorbierendes Material, das in der Veterinärmedizin häufig zur Behandlung von Vergiftungen eingesetzt wird. Sie bindet Toxine im Magen-Darm-Trakt, um deren Aufnahme in den Körper zu verhindern. (1–3 g/kg p.o.), mehrmals im Abstand von 4 bis 6 h
- Magenspülung bei hoher Dosis und stabilem Kreislauf
2. Kardiologische Stabilisierung
- Atropin (0,02–0,04 mg/kg i.v.) gegen BradykardieBradykardie bezeichnet eine langsamere als normale Herzfrequenz, typischerweise unter 60 Schlägen pro Minute bei Erwachsenen. Sie kann bei gesunden Personen auftreten, insbesondere bei Sportlern, kann aber auch ein Hinweis auf Herzerkrankungen sein.
- Lidocain (2 mg/kg i.v.) oder Procainamid bei ventrikulären Arrhythmien
- Magnesiumsulfat (20–40 mg/kg i.v.) bei Kammerflimmern
3. Neurologische Kontrolle
- Benzodiazepine (z. B. Diazepam 0,5 mg/kg) bei Krampfanfällen
- Barbiturate (Phenobarbital) bei refraktären Krämpfen
- Mannitol oder Hypertones NaCl (3 %) zur Reduktion zerebraler Ödeme
4. Intensivmedizinische Unterstützung
- Flüssigkeitstherapie (Ringer-Laktat, 10–20 ml/kg/h)
- Vasopressoren (z. B. DopaminDopamin ist ein Neurotransmitter, der in verschiedenen Teilen des Gehirns vorkommt und eine Rolle bei der Regulation von Bewegung, Motivation, emotionalem Genuss und Belohnung spielt.) bei refraktärer Hypotonie
- Beatmung bei Ateminsuffizienz
5. Zusatzmaßnahmen
- Herzüberwachung (Dauer-EKG)
- Blutgasanalyse, Elektrolytkontrolle jede 2–4 h
- Kreislaufüberwachung, Urinausstoß
Nur in spezialisierten Kliniken verfügbar ist die experimentelle Anwendung antikonvulsiver Immuntherapie (AntikörperEin Antikörper ist ein Protein, das vom Immunsystem produziert wird, um spezifische Antigene zu erkennen und zu binden. Durch die Bindung an das Antigen können Antikörper die Zerstörung oder Neutralisierung des Antigens unterstützen. gegen Aconitin), jedoch bisher ohne Evidenz in der Praxis.
Prognose
Intoxikationen mit Aconitin verlaufen häufig tödlich und führen teilweise nur wenige Stunden nach einer Giftaufnahme zum Tod des Tieres.
Die PrognoseDie Prognose ist die Vorhersage des wahrscheinlichen Verlaufs und Ausgangs einer Krankheit basierend auf dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der Krankheit und der Reaktion auf die Behandlung. Sie kann Auskunft darüber geben, wie sich eine Erkrankung voraussichtlich entwickeln wird. ist vorsichtig bis schlecht, abhängig von der Dosis und der Zeit bis zur TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen.:
Parameter | PrognoseDie Prognose ist die Vorhersage des wahrscheinlichen Verlaufs und Ausgangs einer Krankheit basierend auf dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der Krankheit und der Reaktion auf die Behandlung. Sie kann Auskunft darüber geben, wie sich eine Erkrankung voraussichtlich entwickeln wird. |
< 2 g Nadeln/kg KG | Bei rascher TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. eher günstig |
> 2 g Nadeln/kg KG | Hohe LetalitätLetalität bezeichnet die Sterblichkeitsrate oder die Wahrscheinlichkeit, dass eine Krankheit zum Tod führt. Sie wird oft als Prozentsatz der an einer bestimmten Krankheit Erkrankten angegeben, die versterben. |
Symptome > 2 h unbearbeitet | Sehr ungünstig |
Nachsorge:
- Stationäre Überwachung mindestens 48 Stunden
- Kontinuierliche EKG- und Kreislaufkontrolle
- Elektrolyt- und Blutgaskontrolle alle 4–6 h
- Unterstützung von Leber und Niere bei Sekundärschäden
- Eventuell physiotherapeutische Begleitung nach neurologischen Ausfällen
Zusammenfassung
- Eisenhut (Aconitum napellus) zählt zu den giftigsten einheimischen Pflanzen.
- Bereits 1–2 g Nadeln/kg KG können tödlich wirken.
- Taxin A/B blockiert Natrium- und Kalziumkanäle → Arrhythmien, Krämpfe, Atemstillstand.
- Keine Antidote verfügbar – TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. rein symptomatisch und intensivmedizinischIntensivmedizinisch bezieht sich auf die spezialisierte Versorgung und Überwachung von Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen oder Verletzungen. In der tiermedizinischen Intensivmedizin werden Hunde und Katzen mit kritischen Gesundheitszuständen intensiv behandelt und überwacht..
- Frühe Intervention entscheidend, PrognoseDie Prognose ist die Vorhersage des wahrscheinlichen Verlaufs und Ausgangs einer Krankheit basierend auf dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der Krankheit und der Reaktion auf die Behandlung. Sie kann Auskunft darüber geben, wie sich eine Erkrankung voraussichtlich entwickeln wird. bei rascher Behandlung besser.
- PräventionPrävention umfasst Maßnahmen, die ergriffen werden, um Krankheiten oder Verletzungen zu verhindern. In der Veterinärmedizin schließt dies Impfungen, Parasitenkontrolle und gesundheitliche Überwachung ein. durch Entfernen der Pflanze aus Gärten und Aufklärung von Tierhaltern.
Ausblick auf Forschung
Aktuelle Forschungsansätze zur Verbesserung von DiagnoseEine Diagnose ist die Identifizierung einer Krankheit oder eines Zustandes durch ihre Symptome und/oder Ergebnisse aus diagnostischen Tests. Es ist der erste Schritt im Management und der Behandlung von Patienten. und TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen.:
- Antidot-Entwicklung
- Suche nach hochaffinen Aconitin-Antikörpern
- Molekulare Inhibitoren für Natriumkanalbindung
- Pharmakokinetische Studien
- Resorptions- und Eliminationsprofile bei verschiedenem Alter, Rasse, Geschlecht
- Schnelltests
- Point-of-Care-Nachweise von Aconitin in Blut oder Urin
- Klinische Studien
- Optimierung von Antiarrhythmika-Protokollen
- Vergleich von Benzodiazepinen vs. Barbituraten beim Krampfmanagement
- PräventionPrävention umfasst Maßnahmen, die ergriffen werden, um Krankheiten oder Verletzungen zu verhindern. In der Veterinärmedizin schließt dies Impfungen, Parasitenkontrolle und gesundheitliche Überwachung ein.
- Entwicklung sicherer Gartenpflanzen-Alternativen
- Aufklärungskampagnen für Hundebesitzer und Katzenhalter
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
- Ist alle Pflanze des Eisenhuts giftig?
Ja, Nadeln, Blüten, Samen, Wurzeln – nur der rote Samenmantel ist ungiftig. - Wie schnell treten erste Symptome auf?
Oft schon innerhalb von 15–60 Minuten nach Aufnahme. - Wie viel Eisenhut ist tödlich?
Bereits 1–2 g Nadeln pro Kilogramm Körpergewicht beim Hund. - Was tun bei Verdacht?
Sofort Tierarzt aufsuchen, Erbrechen nur auf Anweisung, AktivkohleAktivkohle ist ein feinporiges, stark adsorbierendes Material, das in der Veterinärmedizin häufig zur Behandlung von Vergiftungen eingesetzt wird. Sie bindet Toxine im Magen-Darm-Trakt, um deren Aufnahme in den Körper zu verhindern.. - Gibt es ein Gegenmittel?
Nein, Behandlung ist rein symptomatisch und intensivmedizinischIntensivmedizinisch bezieht sich auf die spezialisierte Versorgung und Überwachung von Patienten mit lebensbedrohlichen Erkrankungen oder Verletzungen. In der tiermedizinischen Intensivmedizin werden Hunde und Katzen mit kritischen Gesundheitszuständen intensiv behandelt und überwacht.. - Welche Symptome zeigen sich zuerst?
Erbrechen, Speichelfluss, Muskelzittern, danach Herzrhythmusstörungen. - Kann mein Tier sich komplett erholen?
Ja, bei sehr frühzeitiger und intensiver TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. sind Heilungschancen gegeben. - Sind Katzen auch gefährdet?
Ja, Katzen können durch Belecken kontaminierter Pfoten vergiftet werden. - Wie vermeide ich eine Vergiftung?
Eisenhut nicht im Garten pflanzen oder für Haustiere unzugänglich machen. - Werden langfristige Schäden zurückbleiben?
Bei überstandener akuter Phase ohne Organschäden meist keine Langzeitfolgen.
Literatur
- https://www.vetpharm.uzh.ch/giftdb/pflanzen/0004_tvm.
- Stetzenbach, M., Schnorbus, B., Sagoschen, I., Bleser, W., Legner, D., & Stürer, A. (2017). Reanimationspflichtige akute Eisenhutintoxikation in suizidaler Absicht. AINS-Anästhesiologie· Intensivmedizin· Notfallmedizin· SchmerztherapieSchmerztherapie umfasst Methoden und Medikamente zur Linderung von Schmerzen bei Tieren. Ziel ist es, das Wohlbefinden zu verbessern und die Lebensqualität von Tieren mit akuten oder chronischen Schmerzen zu erhöhen., 52(09), 641–644.
- Müller, M. (2019). Gefährliche Gartenpflanzen für Haustiere: Ein Überblick. Vet Journal, 33(4), S. 112–117.
- White, D. (2020). Cardiotoxische Gewächse und ihre Wirkung auf Hunde und Katzen. Veterinärbotanik, 24(2), S. 56–61.
- Gwaltney-Brant, S. (2012): Toxic plants. In: Peterson, M.E.; Talcott, P.A. (eds.): Small Animal Toxicology, 3rd ed., Elsevier, pp. 364–377.
- Cope, R.B. (2005): Aconitum species poisoning in domestic animals. In: Gupta, R. (ed.): Veterinary Toxicology, Academic Press, pp. 507–512.
- Dorman, D.C. (2010): Pharmacokinetics and toxicity of aconitine alkaloids. Vet Hum Toxicol, 52(4), 242–247.
- Cortinovis, C.; Caloni, F. (2013): Plants poisonous to dogs and cats: a review. Toxins, 5(6), 1171–1192. doi: 10.3390/toxins5061171
- Knight, A.; Walter, R. (2001): A Guide to Poisonous House and Garden Plants, Teton NewMedia, Jackson (WY).
- Löwe G, Löwe O. Vergiftungen bei Hund und Katze – Ein tierärztlicher Ratgeber. 2. Auflage. Kreuztal: Kynos-Verlag. 2021; 208 S.
Inhalt