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Ammoniak ist in Allzweckreinigern, in Ofenreinigern, Fensterreinigern, Bodenwachsen und Toiletten- und Abflussreinigern enthalten.

Ammoniak ist eine farblose, stark riechende chemische Verbindung mit der Formel NH₃, die in konzentrierter Form hochgiftig für Mensch und Tier sein kann. Bei Raumtemperatur liegt Ammoniak als Gas vor und löst sich leicht in Wasser. In vielen Haushaltsreinigern ist Ammoniak in unterschiedlichen Konzentrationen enthalten, wobei sogenannte „Allzweckreiniger“ bis zu 25%ige Ammoniaklösungen darstellen können. Diese hoch konzentrierten Lösungen sind ätzend und toxisch.

Die Toxizität von Ammoniak beruht auf seinen stark basischen Eigenschaften (pH-Wert von etwa 11–12 in konzentrierter Lösung), die zu Verätzungen führen können, sowie auf seiner Fähigkeit, in den Stoffwechsel einzugreifen. Besonders gefährdet sind die Schleimhäute der Atemwege, die Augen sowie der Verdauungstrakt bei oraler Aufnahme. Ammoniak wirkt auf feuchten Körperoberflächen stark ätzend und kann tiefgreifende Gewebeschäden verursachen.

Hunde und Katzen sind aufgrund ihrer Körpergröße und physiologischen Besonderheiten besonders empfindlich gegenüber Ammoniakvergiftungen. Katzen zeigen aufgrund ihres geringeren Körpergewichts und ihrer spezifischen Stoffwechseleigenschaften oft schwerere Symptome als Hunde bei vergleichbarer Exposition.

Ursachen, Entstehung und Verlauf

„Allzweckreiniger“ ist beispielsweise eine 25%ige Ammoniaklösung und in hohem Maße giftig und ätzend.

Ammoniakvergiftungen bei Haustieren können auf verschiedene Weise entstehen. Die häufigsten Expositionswege sind:

Inhalation von Ammoniakdämpfen stellt den häufigsten Expositionsweg dar. Dies kann während der Reinigung mit ammoniakhaltigen Produkten in unzureichend belüfteten Räumen geschehen. Besonders gefährlich sind Situationen, in denen Ammoniak mit chlorhaltigen Reinigern gemischt wird, wodurch hochgiftige Chloramine entstehen können.

Orale Aufnahme ist weniger häufig, da der stechende Geruch für Tiere in der Regel abschreckend wirkt. Dennoch kann es vorkommen, dass Hunde, die aus Toilettenschüsseln trinken, Ammoniakreste aufnehmen, wenn zuvor Toilettenreiniger verwendet wurden. Auch das Lecken von Pfoten nach Kontakt mit gereinigten Flächen kann zur oralen Aufnahme führen.

Hautkontakt mit konzentrierten Ammoniaklösungen kann zu Verätzungen führen. Besonders empfindlich sind die Pfotenballen, wenn Tiere über frisch gereinigte, noch feuchte Flächen laufen.

Augenkontakt kann durch Spritzer beim Reinigen oder wenn Tiere mit kontaminierten Pfoten ihre Augen berühren, entstehen und zu schweren Reizungen bis zu Verätzungen führen.

Neben Haushaltsreinigern gibt es weitere Ammoniakquellen, die oft übersehen werden:

  • Unzureichend gereinigte Katzentoiletten, in denen sich durch bakterielle Zersetzung des Harnstoffs Ammoniak bildet
  • Landwirtschaftliche Quellen wie Gülle und bestimmte Düngemittel
  • Schlecht gewartete Aquarien, in denen sich durch biologische Prozesse Ammoniak anreichern kann
  • Industrielle Quellen in der Umgebung von Wohngebieten

Der stechende Geruch macht es für Tiere unattraktiv, sodass Trinken eher nicht in Betracht kommt.
Hunde, die es gewohnt sind, aus der Toilettenschüssel zu trinken, könnten allerdings Ammoniakreste auch oral aufnehmen.
Lecken der Pfoten nach Kontakt und Einatmen von Dämpfen sind die Hauptquellen eines unbeabsichtigten Kontaktes mit Ammoniak.

Wirkungsmechanismus

Die toxische Wirkung ergibt sich aus der lokalen Wirkung und der Wirkung nach Resorption.
Ammoniak wirkt lokal auf feuchten Körperoberflächen, wie Augen, Haut, Lunge und Schleimhaut der Maulhöhle und des Magen-Darm-Traktes, stark ätzend.
Die Wirkung ist unabhängig davon, ob Ammoniak eingeatmet oder oral aufgenommen wurde.
Nach der Resorption beeinflusst Ammoniak einen der wichtigsten Stoffwechselprozesse im Körper, den Zitronensäurezyklus, der für die Verstoffwechslung von Kohlehydraten, Fetten und Eiweißen verantwortlich ist.
Die Stoffwechselvorgänge verändern sich dahingehend, dass vermehrt Säuren (Laktat) gebildet werden, was in einer Azidose (Laktatazidose) mündet.
Es kommt zu Zellschädigungen und zu Schäden im ZNS.

Symptome einer Intoxikation

In niedriger Konzentration eingeatmet verursacht Ammoniak

  • Brennen in den Augen
  • Tränenfluss
  • Reizung der Nasenschleimhäute
  • Niesen
  • Husten
  • Reizung im Rachen

In hohen Konzentrationen führen bereits wenige Atemzüge zu schweren Symptomen an den Atemwegen.

  • schweren Reizungen
  • Laryngospasmus (Spasmus des Kehlkopfes)
  • Atemnot
  • Entzündungen bis Verätzungen
  • toxisches Lungenödem
  • respiratorische Insuffizienz
  • Hypoxie
  • akutes Lungenversagen
  • Bewusstlosigkeit

Bei oraler Aufnahme

  • Erbrechen, teilweise blutig
  • starke Bauchschmerzen

Ergänzungen

Die Symptomatik einer Ammoniakvergiftung variiert je nach Expositionsweg, Konzentration und Dauer der Einwirkung. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Symptomen nach Inhalation und nach oraler Aufnahme.

Bei Inhalation niedriger Ammoniakkonzentrationen zeigen betroffene Tiere:

  • Brennen in den Augen mit verstärktem Tränenfluss
  • Reizung der Nasenschleimhäute mit Niesen und Nasenausfluss
  • Husten und Würgen
  • Unruhe und Verhaltensänderungen
  • Erhöhte Atemfrequenz
  • Speicheln

Bei Inhalation hoher Ammoniakkonzentrationen oder längerer Exposition können schwerwiegendere Symptome auftreten:

  • Schwere Atemnot mit pfeifenden oder röchelnden Atemgeräuschen
  • Laryngospasmus (Kehlkopfkrampf)
  • Zyanose (bläuliche Verfärbung der Schleimhäute)
  • Entwicklung eines toxischen Lungenödems mit schaumigem Nasenausfluss
  • Respiratorische Insuffizienz
  • Hypoxie mit Bewusstseinstrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit
  • Krämpfe durch Sauerstoffmangel im Gehirn

Bei oraler Aufnahme von Ammoniak treten folgende Symptome in den Vordergrund:

  • Starkes Speicheln
  • Verätzungen der Maulschleimhaut mit Rötung, Schwellung und Ulzerationen
  • Erbrechen, teilweise mit Blutbeimengungen
  • Starke Bauchschmerzen, erkennbar an einer angespannten Bauchdecke und Schmerzäußerungen
  • Durchfall, möglicherweise mit Blutbeimengungen
  • Schluckbeschwerden
  • Dehydratation

Bei Hautkontakt können lokale Verätzungen mit Rötung, Schwellung und Blasenbildung auftreten. Augenkontakt führt zu starker Bindehautentzündung, Hornhautschäden und intensivem Tränenfluss.

 

Diagnose

Die Diagnose einer Ammoniakvergiftung basiert primär auf der Anamnese und dem klinischen Bild. Entscheidend ist die Information über einen möglichen Kontakt mit ammoniakhaltigen Substanzen sowie die charakteristischen Symptome.

In der klinischen Untersuchung achtet der Tierarzt besonders auf:

  • Atemfrequenz und -muster
  • Auskultation der Lunge zur Erkennung von Rasselgeräuschen oder Dämpfungen
  • Schleimhautfarbe zur Beurteilung der Sauerstoffversorgung
  • Untersuchung der Maulhöhle auf Verätzungen bei Verdacht auf orale Aufnahme
  • Beurteilung des Hydrationsstatus

Zur Absicherung der Diagnose und Einschätzung des Schweregrades können folgende diagnostische Maßnahmen sinnvoll sein:

Bildgebende Verfahren:

  • Röntgenaufnahmen des Thorax zur Beurteilung des Lungenparenchyms und zum Nachweis eines Lungenödems
  • Bei schweren Fällen kann eine Computertomografie (CT) zur detaillierten Darstellung der Lungenveränderungen hilfreich sein

Labordiagnostik:

  • Blutgasanalyse zur Beurteilung der respiratorischen Funktion und des Säure-Basen-Haushalts
  • Blutbild zur Erfassung von Entzündungsreaktionen
  • Klinisch-chemische Untersuchungen zur Beurteilung der Organfunktionen, insbesondere Leber und Nieren
  • Bei oraler Aufnahme Bestimmung von Elektrolyten und Nierenwerten

Endoskopische Untersuchungen:

  • Bei Verdacht auf schwere Verätzungen des oberen Verdauungstrakts kann eine endoskopische Untersuchung der Speiseröhre, des Magens und des Zwölffingerdarmes angezeigt sein
  • Bronchoskopie zur Beurteilung der Atemwege bei schweren respiratorischen Symptomen

Die Differenzialdiagnose umfasst andere Intoxikationen mit ätzenden Substanzen, akute Bronchitis, Pneumonie, Asthma bronchiale, Fremdkörperaspiration und allergische Reaktionen.

Therapeutische Prinzipien

Ein Antidot gibt es nicht.
Bei schweren Ammoniakvergiftungen sind u.U. lebensrettende Notfallmaßnahmen der Reanimation zu ergreifen.
Das bedeutet:

  • Atmung überprüfen, wenn nicht vorhanden →
  • Herzdruckmassage (30x)
  • Beatmung (2x)

Zu den Sofortmaßnahmen zählen die Dekontamination. Betroffene Körperteile (Augen, Fell, Pfoten) sollten gründlich gereinigt werden. Die Augen sollten möglichst für mindestens 15 min zu gespült werden.
Zur Dekontamination des Felles oder der Pfoten sollte möglichst großzügig, mit lauwarmem Wasser, lang anhaltend gespült oder die Tiere durch Duschen oder Baden gereinigt werden.
Beim Baden der Tiere ist an einen Wechsel des Wassers zu denken.
Wurde Ammoniak verschluckt, darf kein Erbrechen ausgelöst werden, sondern es sollte eine Verdünnung des Ammoniaks im Magen durch die Eingabe von warmem Wasser angestrebt werden. Eine wiederholte Magenspülung sollte sich anschließen.
Eine symptomatische Therapie schließt sich an.
Im Mittelpunkt steht die Lungenfunktion und damit die Sauerstoffversorgung des Körpers.
Meist ist eine Anreicherung der Atemluft mit Sauerstoff bei Spontanatmung oder eine Beatmung notwendig.
Dem Wasser-, Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt sowie der Therapie eines Lungenödems gilt besondere Aufmerksamkeit.

Ergänzungen

Die Behandlung einer Ammoniakvergiftung richtet sich nach der Expositionsart, dem Schweregrad der Symptome und dem Zeitpunkt der tierärztlichen Vorstellung. Ein spezifisches Antidot für Ammoniak existiert nicht, daher steht die symptomatische Therapie im Vordergrund.

Sofortmaßnahmen und Dekontamination:
Bei Hautkontakt sollte eine gründliche Spülung mit lauwarmem Wasser über mindestens 15–20 Minuten erfolgen. Betroffene Tiere können geduscht oder gebadet werden, wobei das Wasser mehrfach gewechselt werden sollte. Bei Augenkontakt ist eine ausgiebige Spülung mit physiologischer Kochsalzlösung oder Wasser für mindestens 15–20 Minuten erforderlich.

Nach oraler Aufnahme darf kein Erbrechen ausgelöst werden, da dies zu einer erneuten Exposition der Speiseröhre mit dem ätzenden Ammoniak führen würde. Stattdessen sollte eine Verdünnung durch vorsichtige Verabreichung von Wasser angestrebt werden. In der Klinik kann eine Magenspülung unter Vollnarkose erwogen werden.

Atemwegsmanagement:

  • Sauerstofftherapie zur Behandlung der Hypoxie
  • Bei schwerer Atemnot kann eine Intubation und maschinelle Beatmung notwendig sein
  • Bronchodilatatoren zur Erweiterung der Atemwege
  • Inhalationstherapie mit befeuchteter Luft zur Unterstützung der Schleimhautreinigung

Medikamentöse Therapie:

  • Kortikosteroide zur Reduktion der Entzündungsreaktion in den Atemwegen (umstritten, da sie die Heilung verzögern können)
  • Antibiotika bei Verdacht auf Sekundärinfektionen
  • Analgetika zur Schmerzlinderung
  • Protonenpumpenhemmer oder H₂-Rezeptorantagonisten bei Verätzungen des Verdauungstrakts
  • Infusionstherapie zur Stabilisierung des Kreislaufs und Korrektur von Elektrolyt- und Säure-Basen-Störungen

Bei schweren Fällen kann eine intensivmedizinische Überwachung mit regelmäßiger Kontrolle der Blutgase, des Säure-Basen-Haushalts und der Vitalparameter erforderlich sein.

Prognose

Die Prognose einer Ammoniakvergiftung hängt maßgeblich vom Schweregrad der Exposition, der Konzentration des Ammoniaks, der Dauer bis zum Therapiebeginn und dem betroffenen Organsystem ab.

Bei leichten Vergiftungen mit vorwiegend lokalen Reizerscheinungen ist die Prognose in der Regel gut. Die meisten Tiere erholen sich innerhalb weniger Tage vollständig, wenn eine adäquate Therapie eingeleitet wird.

Bei mittelschweren Vergiftungen mit Beteiligung der unteren Atemwege ist die Prognose vorsichtig zu stellen. Die Heilung kann Wochen in Anspruch nehmen, und es besteht die Gefahr von Sekundärinfektionen oder der Entwicklung einer chronischen Bronchitis.

Schwere Vergiftungen mit Lungenödem, Atemversagen oder ausgedehnten Verätzungen des Verdauungstrakts haben eine ungünstige Prognose. Auch bei Überleben der akuten Phase können Langzeitfolgen wie Narbenbildung in der Lunge mit chronischer Einschränkung der Lungenfunktion, Strikturen im Verdauungstrakt oder bleibende Augenschäden bestehen.

Die Nachsorge umfasst:

  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen zur Beurteilung der Heilung
  • Wiederholte Röntgenaufnahmen der Lunge bei schweren respiratorischen Symptomen
  • Anpassung der Medikation je nach Heilungsverlauf
  • Bei Bedarf Physiotherapie der Atemwege
  • Diätetische Maßnahmen bei Verätzungen des Verdauungstrakts
  • Langfristige Überwachung der Lungenfunktion bei schweren Fällen

Zur Prävention weiterer Vorfälle sollten Tierhalter über die sichere Aufbewahrung und Anwendung ammoniakhaltiger Produkte aufgeklärt werden. Alternative, tierfreundlichere Reinigungsmittel können empfohlen werden.

Zusammenfassung

Die Prognose einer Ammoniakvergiftung hängt maßgeblich vom Schweregrad der Exposition, der Konzentration des Ammoniaks, der Dauer bis zum Therapiebeginn und dem betroffenen Organsystem ab.

Bei leichten Vergiftungen mit vorwiegend lokalen Reizerscheinungen ist die Prognose in der Regel gut. Die meisten Tiere erholen sich innerhalb weniger Tage vollständig, wenn eine adäquate Therapie eingeleitet wird.

Bei mittelschweren Vergiftungen mit Beteiligung der unteren Atemwege ist die Prognose vorsichtig zu stellen. Die Heilung kann Wochen in Anspruch nehmen, und es besteht die Gefahr von Sekundärinfektionen oder der Entwicklung einer chronischen Bronchitis.

Schwere Vergiftungen mit Lungenödem, Atemversagen oder ausgedehnten Verätzungen des Verdauungstrakts haben eine ungünstige Prognose. Auch bei Überleben der akuten Phase können Langzeitfolgen wie Narbenbildung in der Lunge mit chronischer Einschränkung der Lungenfunktion, Strikturen im Verdauungstrakt oder bleibende Augenschäden bestehen.

Die Nachsorge umfasst:

  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen zur Beurteilung der Heilung
  • Wiederholte Röntgenaufnahmen der Lunge bei schweren respiratorischen Symptomen
  • Anpassung der Medikation je nach Heilungsverlauf
  • Bei Bedarf Physiotherapie der Atemwege
  • Diätetische Maßnahmen bei Verätzungen des Verdauungstrakts
  • Langfristige Überwachung der Lungenfunktion bei schweren Fällen

Zur Prävention weiterer Vorfälle sollten Tierhalter über die sichere Aufbewahrung und Anwendung ammoniakhaltiger Produkte aufgeklärt werden. Alternative, tierfreundlichere Reinigungsmittel können empfohlen werden.

Ausblick auf Forschung

Die aktuelle Forschung im Bereich der Ammoniakvergiftungen bei Kleintieren konzentriert sich auf mehrere vielversprechende Bereiche:

Neue Therapieansätze zur Behandlung von Lungenverätzungen werden untersucht, darunter der Einsatz von Surfactant-Präparaten zur Verbesserung der Lungenfunktion bei toxischem Lungenödem. Diese Substanzen könnten die Oberflächenspannung in den Alveolen reduzieren und so den Gasaustausch verbessern.

Im Bereich der Regenerativen Medizin wird die Anwendung von Stammzelltherapien zur Unterstützung der Geweberegeneration nach schweren Verätzungen erforscht. Erste Studien zeigen vielversprechende Ergebnisse bei der Heilung von Schleimhautschäden.

Verbesserte Biomarker für die frühzeitige Erkennung von Organschäden könnten in Zukunft eine präzisere Prognosestellung ermöglichen. Spezifische Entzündungsmediatoren und Zellschädigungsmarker werden auf ihre Aussagekraft bei Ammoniakvergiftungen untersucht.

Die Entwicklung von Inhalationstherapien mit speziellen Wirkstoffkombinationen könnte die lokale Behandlung von Atemwegsschäden optimieren. Formulierungen mit schleimlösenden, entzündungshemmenden und epithelregenerierenden Eigenschaften stehen im Fokus.

Auch die Prävention wird durch die Forschung an sichereren Haushaltsreinigern unterstützt. Hersteller arbeiten an Produkten mit reduziertem Ammoniakgehalt bei gleichbleibender Reinigungsleistung sowie an kindersicheren und tiersicheren Verpackungen.

Die Langzeitfolgen von Ammoniakvergiftungen werden in Follow-up-Studien systematischer erfasst, um bessere Rehabilitationsprotokolle zu entwickeln und chronische Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

  1. Wie erkenne ich ammoniakaltige Reinigungsmittel?
    Ammoniakaltige Produkte haben meist einen charakteristischen, stechenden Geruch. Auf den Etiketten finden sich Hinweise wie „enthält Ammoniak“, „Ammoniumhydroxid“ oder „Salmiakgeist“. Achten Sie auf Gefahrensymbole und Warnhinweise auf der Verpackung.
  2. Wie lange sollte ich mein Tier nach einer Ammoniakvergiftung beobachten?
    Nach einer leichten Vergiftung sollten Sie Ihr Tier mindestens 24–48 Stunden beobachten, da sich ein Lungenödem verzögert entwickeln kann. Bei schweren Vergiftungen ist eine tierärztliche Überwachung für mehrere Tage notwendig.
  3. Welche ammoniakfreien Alternativen gibt es für die Haushaltsreinigung?
    Essig, Zitronensäure, Natron oder spezielle ökofreundliche Reiniger ohne Ammoniak sind gute Alternativen. Diese sind weniger gefährlich für Haustiere und oft ebenso effektiv.
  4. Kann eine einmalige Exposition gegenüber Ammoniakdämpfen dauerhafte Schäden verursachen?
    Ja, auch eine einmalige Exposition kann bei hoher Konzentration zu dauerhaften Lungenschäden führen. Besonders gefährlich sind Situationen in geschlossenen, schlecht belüfteten Räumen.
  5. Sind Katzen oder Hunde empfindlicher gegenüber Ammoniak?
    Katzen reagieren aufgrund ihrer spezifischen Atemwegsanatomie und ihres geringeren Körpergewichts oft empfindlicher auf Ammoniakdämpfe. Zudem verbringen sie mehr Zeit mit der Fellpflege, wodurch sie Substanzen von ihrem Fell oral aufnehmen können.
  6. Wie kann ich verhindern, dass mein Haustier mit Ammoniak in Kontakt kommt?
    Bewahren Sie Reinigungsmittel in verschlossenen Schränken auf, lüften Sie während und nach der Reinigung gründlich, halten Sie Tiere während der Reinigung in anderen Räumen und spülen Sie gereinigte Flächen gut ab.
  7. Kann die Ammoniakkonzentration in Katzentoiletten gefährlich werden?
    Ja, bei unzureichender Reinigung kann sich in Katzentoiletten durch bakterielle Zersetzung von Harnstoff Ammoniak bilden. Dies kann zu chronischen Atemwegsreizungen führen. Regelmäßige Reinigung und gute Belüftung sind wichtig.
  8. Welche Erste-Hilfe-Maßnahmen kann ich bei Verdacht auf Ammoniakvergiftung ergreifen?
    Bringen Sie das Tier sofort an die frische Luft, spülen Sie betroffene Körperstellen mit reichlich lauwarmem Wasser und kontaktieren Sie umgehend Ihren Tierarzt. Versuchen Sie nicht, Erbrechen auszulösen.
  9. Gibt es Langzeitfolgen nach überstandener Ammoniakvergiftung?
    Nach schweren Vergiftungen können chronische Bronchitis, Narbenbildung in der Lunge mit eingeschränkter Lungenfunktion, Strikturen im Verdauungstrakt oder Hornhautschäden zurückbleiben.
  10. Wie lange dauert die vollständige Genesung nach einer Ammoniakvergiftung?
    Bei leichten Fällen kann die Genesung innerhalb weniger Tage erfolgen. Bei mittelschweren bis schweren Vergiftungen kann der Heilungsprozess Wochen bis Monate dauern, und regelmäßige tierärztliche Kontrollen sind erforderlich.

Literatur

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