Symptome und Maßnahmen bei Vergiftungen (Intoxikationen)

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Welche Symptome können auf eine Vergiftung hindeuten?

Vergiftungen sind glücklicherweise ein eher seltenes Ereignis, so dass die genannten Symptome in der überwiegenden Mehrzahl der Fälle auf Erkrankungen zurückzuführen sind.

  • Rötung oder andere Auffälligkeiten an der Maulschleimhaut
  • Veränderter Geruch des Tieres oder dessen Atemluft
  • Speichelfluss
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Atemnot
  • Hyperaktivität
  • Muskelzittern
  • Krämpfe
  • Müdigkeit
  • Schock
  • Koma
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Welche Maßnahmen sind prinzipiell bei Vergiftungen angebracht?

  • Bringen Sie Ihr Tier aus der Gefahrenzone.
  • Entfernen Sie sichtbare Giftstoffe, jedoch ohne sich selbst zu gefährden.
  • Spülen oder wischen Sie die Maulhöhle aus, doch ihr Tier muss ansprechbar sein, so dass Sie sicher sein können, dass die Schutzreflexe (Schluckreflex, Hustenreflex) funktionieren.
  • Heben Sie das Etikett auf, falls Ihr Tier den Inhalt einer Verpackung gefressen hat.
  • Bei Hautkontakt eines Giftes waschen oder besser duschen Sie Ihr Tier sehr ausgiebig, mindestens 15 Minuten. Falls Sie Ihr Tier in einer Wanne reinigen, nehmen Sie immer wieder frisches Wasser. Tragen Sie selbst Handschuhe.
  • Spülen Sie die Augen des Tieres bei einem Giftkontakt mindestens 15 Minuten mit lauwarmem Wasser.
  • Bei Erbrechen achten Sie darauf, dass die Maulspitze der tiefste Punkt des Tieres ist. Tiere, die bei Bewusstsein sind, nehmen diese Position von allein ein. Bei nicht voll bewegungsfähigen Tieren müssen Sie Ihr Tier unterstützen. Heben Sie dazu Ihr Tier an Bauch und Becken an, so dass der erbrochene Mageninhalt abfließen kann und nicht in die Atemwege gelangt.
  • Reinigen Sie danach die Maulhöhle mit einem Papiertuch oder Ähnlichem. Achten Sie darauf, dass der Rachen frei ist. Schieben Sie keine Futterbrocken nach hinten.
  • Flößen Sie nichts ein, auch keine Milch!
  • Versuchen Sie nicht, selbst Erbrechen bei Ihrem Tier auszulösen.

 

Sofern möglich und ohne sich selbst zu gefährden, denken Sie bei dem Verdacht einer Vergiftung an folgendes:

  • Nehmen sie das vermutete Gift und / oder die Verpackung, das Etikett sowie den Beipackzettel mit zum Tierarzt.
  • Notieren Sie sich, wann Ihr Tier das Gift aufgenommen hat, welche (geschätzte) Menge und auf welche Weise (gefressen, eingeatmet, über die Haut) es das Gift aufgenommen hat.
  • Befinden sich giftige Pflanzen im Haushalt, im Garten oder gab es einen eindeutigen Kontakt anlässlich eines Spazierganges?
  • Wurden im Haushalt oder in dem für das Tier sonst zugänglichen Bereich Insektengifte, Pflanzengifte oder Rattenköder verwendet?
  • Bekommt das Tier derzeit Medikamente, wenn ja, welche?

Welche potenziell giftigen Substanzen kommen im Lebensumfeld unserer Tiere vor?

Zu allen aufgeführten Giften informieren wir Sie über die spezielle Wirkung des Giftes, die jeweiligen typischen Symptome, was zu tun ist und welche Aussichten auf Erholung für Ihr Tier bestehen.

Wir weisen auf die Besonderheiten bei Hunden und Katzen hin.

Die Informationen sollen Sie nicht davon abhalten, bei einem ernsthaften Vergiftungsverdacht so schnell wie möglich professionelle, tiermedizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Welche Giftnotrufzentralen gibt es im deutschsprachigen Raum?

Der Wissensstand zu Vergiftungen bei Hunden und Katzen hat sich in den letzten Jahren stetig verbessert. Dennoch gibt es bisher für Deutschland keinen speziellen Informationsdienst für Vergiftungen bei Kleintieren. Die im deutschsprachigen Raum vorhandenen Giftnotrufzentralen sind für Menschen entwickelt worden. Die speziellen Belange bei Hunden und Katzen finden keine Berücksichtigung.