Magen-Darm-Entzündung (Gastroenteritis)

Inhalt

Ursachen

Unter einer Gastroenteritis versteht man eine Entzündung des Magen-Darm-Traktes.
Ursächlich kommen Viren, Bakterien, Parasiten, Medikamentennebenwirkungen oder unverträgliche Lebensmittel in Betracht.

Symptome

  • Appetitlosigkeit
  • Übelkeit (Speichelfluss, Würgen)
  • Erbrechen
  • Darmgeräusche
  • Durchfall
  • Fieber (nicht immer)

Erste Hilfe

  • Bieten Sie Ihrem Tier häufig kleine Mengen Wasser an.
  • Achten Sie darauf, ob Ihr Tier wie üblich (Häufigkeit, Menge, Farbe) Harn absetzt.
  • Bieten Sie kleine Mahlzeiten mit leicht verdaulichem Futter (Reis, Hühnchen) oder handelsüblichen Diäten für Magen-Darm-Entzündungen an.
  • Bleibt das Erbrechen bestehen, füttern Sie zunächst für 24 Stunden nichts mehr.
  • Bleibt das Erbrechen auch nach Wasseraufnahme bestehen, stellen Sie Ihr Tier einem Tierarzt vor, da eine Dehydratation (Austrocknung) droht.

Welpen sollten Sie bereits bei den ersten Symptomen einem Tierarzt vorstellen.
Auch bei blutigem Erbrechen oder blutigem Durchfall oder deutlichem Fieber (>39 Grad Celsius) stellen Sie Ihr Tier sofort einem Tierarzt vor.

Weitere tieräztliche Maßnahmen

Die Diagnose Gastroenteritis wird klinisch gestellt.
Die Ursache der aktuellen Entzündungen des Magen-Darm-Traktes wird durch labordiagnostische Untersuchungen ermittelt. Diese sind Kotanalysen, Schnelltests zum Erregernachweis, parasitologische und bakteriologische Untersuchungen.
Dem Ergebnis entsprechend wird gegen spezielle Erreger vorgegangen oder nur symptomatisch behandelt.
Insbesondere können Virusinfektionen bei Hunden und Katzen komplizierte Krankheitsverläufe auslösen. Sie sind häufig von wässrigen Diarrhöen geprägt und können vorwiegend bei Jungtieren schnell zu einer Dehydratation führen.
Weitere Maßnahmen bei einer Dehydratation sind unter Dehydratation (—>Dehydratation) aufgeführt.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

  1. Woran erkenne ich eine Gastroenteritis bei meinem Tier?
    Typische Symptome sind Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit und manchmal Fieber oder allgemeine Abgeschlagenheit.
  2. Welche Ursachen liegen einer Gastroenteritis zugrunde?
    Bakterielle oder virale Infektionen, Futterunverträglichkeiten, Parasiten, verschluckte Fremdkörper, Giftstoffe oder Stress können eine Magen-Darm-Entzündung auslösen.
  3. Wann sollte ich zum Tierarzt?
    Bei anhaltendem Erbrechen, blutigem Durchfall, Fieber oder deutlichen Anzeichen von Dehydratation (z. B. eingefallene Augen, Hautfaltentest) ist umgehend tierärztliche Hilfe notwendig.
  4. Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
    Die Therapie richtet sich nach der Ursache. Oft sind Infusionen gegen Dehydratation, Schonkost, Antiemetika (gegen Erbrechen) und Antibiotika (bei bakteriellen Infektionen) notwendig.
  5. Kann ich einer Gastroenteritis vorbeugen?
    Ja, durch hygienische Fütterung (kein verdorbenes Futter), regelmäßige Parasitenprophylaxe und Impfungen (bei viralen Infektionen). Zudem sollte man plötzliche Futterumstellungen vermeiden.

Literatur

  • Strauch, Ch.: Vergleich von Therapieformen der idiopathischen hämorrhagischen Gastroenteritis (HGE) beim Hund. Inaugural-Diss. München 2004
  • Löwe, G. und Löwe, O. (2021). Notfälle bei Hund und Katze – Ein tierärztlicher Ratgeber. Kreuztal: Kynos-Verlag.
  • Nelson, R.W. und Couto, C.G. (2019). Small Animal Internal Medicine. 6. Auflage. St. Louis: Elsevier.
  • Hall, E.J. und German, A.J. (2021). BSAVA Manual of Canine and Feline Gastroenterology. 3. Auflage. Gloucester: BSAVA.
  • Merck & Co. (2020). Merck Veterinary Manual. 11. Auflage. Kenilworth: Merck Publishing.
  • Plumb, D.C. (2018). Plumb’s Veterinary Drug Handbook. 9. Auflage. Ames: Wiley-Blackwell.