Feline Neonatale Isoerythrolyse, FNI (Auflösung der roten Blutkörperchen bei neugeborenen Katzen, Fading-Kitten-Syndrom) bei Katzen

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Feline Neonatale Isoerythrolyse (FNI) ist eine lebensbedrohliche Erkrankung bei neugeborenen Katzen, bei der die roten Blutkörperchen der Jungtiere durch Antikörper der Mutter zerstört werden, was zu Anämie und anderen schwerwiegenden Gesundheitsproblemen führt.

Das Wichtigste auf einen Blick

Feline Neonatale Isoerythrolyse (FNI) tritt auf, wenn eine Blutgruppenunverträglichkeit zwischen einer Mutterkatze mit Blutgruppe B und ihren neugeborenen Kätzchen besteht, die Blutgruppe A oder AB haben. Die Mutter überträgt Antikörper über die erste Milch, das Kolostrum, auf die Kätzchen, was zur Zerstörung ihrer roten Blutkörperchen führt. Dies kann eine rasch einsetzende Anämie verursachen, die ohne Behandlung tödlich verlaufen kann. Symptome der FNI sind unter anderem Gedeihstörungen, Schwäche, Appetitlosigkeit und Atembeschwerden. Die Diagnose erfolgt durch klinische Beobachtungen, Bluttests und die Bestimmung der Blutgruppen der Mutter und der Kätzchen.

Die Behandlung beinhaltet die sofortige Trennung der Kätzchen von der Mutter, um die Aufnahme von Antikörpern zu stoppen, sowie die Fütterung mit Ersatzmilch. In schweren Fällen kann eine Bluttransfusion notwendig sein. Unterstützende Pflege, wie Wärmezufuhr und Überwachung der Flüssigkeitszufuhr, ist entscheidend. Die Prognose hängt von der Schnelligkeit der Behandlung ab; bei rechtzeitiger Intervention können viele Kätzchen gerettet werden. Um FNI zu verhindern, sollten Züchter die Blutgruppen der Elterntiere kennen und Paarungen vermeiden, die das Risiko erhöhen. Im Notfall sollten die Kätzchen in den ersten 24 bis 48 Stunden von der Mutter getrennt werden, um den Kontakt mit gefährlichen Antikörpern zu vermeiden.

Ursachen

Feline Neonatale Isoerythrolyse tritt auf, wenn eine Blutgruppenunverträglichkeit zwischen der Mutterkatze und ihren neugeborenen Kätzchen besteht. Katzen haben drei Hauptblutgruppen: A, B und AB. Die häufigste Blutgruppe bei Katzen ist A, gefolgt von B, während AB sehr selten ist.

Die Unverträglichkeit entsteht, wenn eine Kätzin mit Blutgruppe B, die natürliche Antikörper gegen Blutgruppe A hat, Junge mit einem Kater der Blutgruppe A bekommt. Die Kätzchen können dann die Blutgruppe A oder AB haben. Die Antikörper der Mutter, die sie über die erste Milch (Kolostrum) an ihre Jungen weitergibt, greifen die roten Blutkörperchen der Kätzchen an, die Blutgruppe A oder AB haben.

Diese Antikörperbindung führt zur Hämolyse, das heißt, die roten Blutkörperchen der Kätzchen werden zerstört. Dieser Prozess führt zu einer rasch einsetzenden Anämie, die ohne sofortige Behandlung tödlich verlaufen kann. Nicht alle Kätzchen eines Wurfs sind zwangsläufig betroffen – das hängt von ihrer individuellen Blutgruppe ab.

Symptome

Die Symptome der FNI bei Kätzchen treten meist innerhalb der ersten Stunden bis Tage nach der Geburt auf. Ein häufiges Anzeichen ist das sogenannte Fading-Kitten-Syndrom, bei dem die Kätzchen schwach und lethargisch wirken und nicht effektiv trinken.

Weitere Symptome sind blasse oder gelbliche Schleimhäute aufgrund der Anämie und des erhöhten Bilirubinspiegels im Blut. Gelegentlich kann auch eine Gelbsucht beobachtet werden. Die Kätzchen können in extremen Fällen an Atemnot leiden oder Krampfanfälle entwickeln.

Ein weiteres spezifisches Symptom ist die Verfärbung der Haut an den Ohren, dem Schwanz oder den Pfoten durch die Zerstörung der roten Blutkörperchen. Gelegentlich wird auch eine braune Verfärbung des Urins beobachtet, was auf Hämoglobinurie hinweist, ein weiteres Zeichen für den Zerfall der roten Blutkörperchen.

Diagnose

Die Diagnose von FNI erfolgt durch eine Kombination aus klinischen Symptomen und spezifischen Tests. Ein Bluttest kann Anzeichen einer Anämie zeigen, und eine Blutgruppenbestimmung bei den Kätzchen und der Mutter kann Hinweise auf eine Unverträglichkeit geben.

Ein direkter Coombs-Test kann ebenfalls durchgeführt werden, um das Vorhandensein von Antikörpern auf den roten Blutkörperchen der Kätzchen nachzuweisen. In einigen Fällen wird auch eine Untersuchung des Kolostrums auf Antikörper durchgeführt.

Der Tierarzt wird auch eine detaillierte Anamnese aufnehmen, um die Blutgruppen der Eltern zu ermitteln und zu verstehen, ob eine genetische Prädisposition zur Erkrankung bestehen könnte.

Therapie

Die Behandlung der FNI erfordert schnelle und gezielte Maßnahmen. Der erste Schritt besteht darin, die weitere Aufnahme von Antikörpern durch das Kolostrum zu verhindern, indem die Kätzchen von der Mutter getrennt und mit Ersatzmilch gefüttert werden.

In schweren Fällen kann eine Bluttransfusion notwendig sein, um die roten Blutkörperchen zu ersetzen. Die Bluttransfusion sollte von einem Spender mit einer kompatiblen Blutgruppe stammen, um weitere immunologische Reaktionen zu vermeiden.

Eine unterstützende Pflege ist ebenfalls entscheidend, um die Kätzchen stabil zu halten. Dazu gehören die Wärmezufuhr und die Überwachung der Flüssigkeitszufuhr, um Dehydration zu verhindern. Da die Kätzchen anfällig für Infektionen sind, können auch prophylaktische Antibiotika verabreicht werden.

Prognose und Nachsorge

Die Prognose für Kätzchen mit FNI hängt stark vom Schweregrad der Erkrankung und der Schnelligkeit der Behandlung ab. Bei rechtzeitiger Diagnose und Intervention können viele Kätzchen gerettet werden, obwohl einige möglicherweise langfristige gesundheitliche Probleme entwickeln.

In Fällen, in denen eine schwere Anämie oder Organschäden auftreten, kann die Prognose schlechter sein. Einige Kätzchen, die stark betroffen sind, können trotz Behandlung nicht überleben.

Wenn jedoch frühzeitig Maßnahmen ergriffen werden, um die Aufnahme von Antikörpern zu verhindern und die notwendigen unterstützenden Behandlungen bereitzustellen, können viele Kätzchen eine normale Lebensqualität erreichen.

Prävention

Um Feline Neonatale Isoerythrolyse (FNI) zu verhindern, ist es wichtig, die Blutgruppen der Zuchtkatzen zu kennen. Katzen haben drei Hauptblutgruppen: A, B und AB. Das Risiko für FNI besteht hauptsächlich, wenn eine Blutgruppen-B-Katze mit einer Blutgruppen-A-Katze verpaart wird, da die Nachkommen Blutgruppe A haben können. Diese neugeborenen Kätzchen können dann Antikörper über die Muttermilch aufnehmen, die ihre roten Blutkörperchen zerstören.

Um dies zu vermeiden, sollten Züchter vor der Zucht die Blutgruppen der Elterntiere bestimmen lassen. Falls eine Paarung zwischen einer Blutgruppen-B-Katze und einer Blutgruppen-A-Katze unvermeidbar ist, können alternative Maßnahmen ergriffen werden. Eine Möglichkeit besteht darin, die neugeborenen Kätzchen in den ersten 24 bis 48 Stunden von der Mutter zu trennen und sie stattdessen mit spezieller Aufzuchtmilch zu füttern, um den Kontakt mit den gefährlichen Antikörpern zu verhindern.

Darüber hinaus ist es ratsam, in der Zucht auf Katzen mit Blutgruppe AB oder gleiche Blutgruppen zu setzen, um das Risiko von FNI zu minimieren. Eine sorgfältige Planung und Überwachung der Zuchtvorgänge kann helfen, diese Erkrankung zu vermeiden und die Gesundheit der Kätzchen zu sichern.

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