Warum ist mein Hund/ meine Katze aggressiv?
Inhalt
Unter Aggression versteht man bei Hunden und Katzen ein aus verschiedenen Ursachen heraus aggressives Verhalten gegenüber Artgenossen oder gegenüber dem Menschen. Teilweise richtet sich, insbesondere bei Hunden, aggressives Verhalten auch gegen Gegenstände.
Bei aggressivem Verhalten von Hunden und auch Katzen handelt es sich in aller Regel nicht um eine Erkrankung, sondern das Verhalten liegt im normalen Verhaltensspektrum der Tierart. Diese Formen von Aggressivität entwickeln sich meist allmählich, sind teilweise an die Geschlechtsreife gebunden und/oder entwickeln sich nicht zuletzt über ein Erlernen. Sie können durch Training beeinflusst werden.
In seltenen Fällen können auch organische Ursachen für ein aggressives Verhalten verantwortlich sein. Diese Formen von Aggressivität können nur beeinflusst werden, indem wir die Ursachen beseitigen.
Aggressivität im normalen Verhaltensspektrum der Tierart
- Dominantes Verhalten (Rangordnungsposition)
- Verteidigung eines Sexualpartners
- Verteidigung des eigenen Reviers
- Verteidigung des eigenen Rudels
- Verteidigung von speziellen Gegenständen
- Aggressivität aus Unsicherheit heraus
- Aggressivität infolge von Schmerzen
- Aggressivität infolge von StressStress bezeichnet den Zustand eines Organismus, der auf externe Reize oder Anforderungen reagiert. In der Veterinärmedizin kann Stress physische oder psychische Auswirkungen auf Tiere haben und ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden beeinträchtigen. (Katzen)
Aggressives Verhalten mit organischen Ursachen
- Hormonelle, stoffwechselbedingte und biochemische Veränderungen:
Gabe von Medikamenten und Hormonen (Testosteron, CortisolCortisol ist ein Steroidhormon, das in der Nebennierenrinde produziert wird. Es spielt eine wichtige Rolle in der Stressreaktion des Körpers sowie im Stoffwechsel von Proteinen, Lipiden und Kohlenhydraten. Cortisol hilft auch, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und das Immunsystem zu unterdrücken., Schilddrüsenhormon)
Veränderte Verhältnisse der Hormone zueinander (KastrationKastration ist der Prozess der Entfernung der Gonaden (Eierstöcke bei weiblichen, Hoden bei männlichen Individuen), wodurch die Fortpflanzungsfähigkeit und die Produktion bestimmter Geschlechtshormone unterbunden wird. Dies kann aus medizinischen oder anderen Gründen erfolgen. der Hündin, Schilddrüsenunterfunktion)
Gestörte Verhältnisse nervaler Botenstoffe im Gehirn (Serotonin/Dopamin-Stoffwechsel) - Infektionskrankheiten, Organkrankheiten
Tollwut
Staupe
Toxoplasmose
Borreliose - Organkrankheiten
Hydrocephalus
Epilepsie
Portosystemischer ShuntEin Shunt ist eine abnormale Verbindung zwischen Blutgefäßen oder zwischen Herzräumen, die dazu führt, dass Blut den normalen Weg im Kreislaufsystem umgeht. Shunts können angeboren (vorhanden bei Geburt) oder erworben sein.
Durchblutungsstörungen im Gehirn
Tumoren im Gehirn - Verletzungen des Gehirns
- Vergiftungen (Blei, Organophosphate)
Behandlung
Unerwünschtes Verhalten und/oder erlerntes Verhalten können gut über ein entsprechendes Training beeinflusst werden und bedarf nur in seltenen Fällen der Unterstützung durch einen Tierarzt. Bei ernsthaften Problemen ist die Hilfe eines kompetenten Tiertrainers sinnvoll.
Ist die Aggressivität durch Schmerzen begründet, ist es natürlich dringend, die Ursache der Schmerzen zu ermitteln und entsprechend tiermedizinisch zu behandeln.
Bei Katzen sind viel Geduld und ein tierartgerechter Umgang notwendig, um einen entspannten Umgang mit ihnen zu ermöglichen.
Lässt sich dagegen aggressives Verhalten auf hormonelle, metabolische und biochemische Veränderungen sowie verschiedene Infektions- und Organkrankheiten zurückführen, führt eine erfolgreiche Behandlung dieser auch zum Verschwinden des aggressiven Verhaltens.