Felines Asthma

20.09.2024
Autor: Redaktion Petsvetcheck

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Asthma bei Katzen ist eine chronische entzündliche Erkrankung der Atemwege, die durch Überempfindlichkeit gegenüber Umweltallergenen ausgelöst wird. Schätzungen zufolge betrifft es bis zu 1 % der Katzenpopulation, mit einer Häufung bei jungen Katzen bis zu Katzen im mittleren Alter. Die Erkrankung führt zu einer Verengung der Bronchien, was zu Husten, Atemnot und in schweren Fällen zu lebensbedrohlichen Atembeschwerden und Erstickungsanfällen führen kann. Die Behandlung erfolgt traditionell mit kortikosteroidhaltigen und bronchienerweiternden Medikamenten. Ein weiterer Forschungsfokus liegt auf der Immuntherapie, die darauf abzielt, die allergische Reaktion zu modulieren.

Genetische Faktoren: Es gibt Hinweise darauf, dass genetische Faktoren eine Rolle bei der Anfälligkeit für felines Asthma spielen könnten. Bestimmte Rassen wie Siamesen und Orientalen scheinen häufiger betroffen zu sein. Wissenschaftler vermuten, dass genetische Prädispositionen in Kombination mit Umweltfaktoren die Wahrscheinlichkeit erhöhen, an Asthma zu erkranken.

Infektionen der Atemwege können bei manchen Katzen zu einer Sensibilisierung der Atemwege führen und dazu beitragen, dass die Katze später an Asthma erkrankt. Infektionen führen oft zu einer chronischen Entzündung, die die Atemwege anfälliger für Asthmaanfälle macht.

Die Diagnose von felinem Asthma kann schwierig sein, da die Symptome oft anderen Atemwegserkrankungen ähneln, wie z. B. chronischer Bronchitis oder Infektionen. Es gibt jedoch mehrere diagnostische Verfahren, die Tierärzten:innen zur Verfügung stehen, wie Röntgen, Spülproben aus den Bronchien (Bronchoalveoläre Lavage, BAL), Blutuntersuchungen und eventuell Allergietests.

Neue wissenschaftliche Erkenntnisse

Bei einer Immuntherapie werden Katzen über einen längeren Zeitraum kontrolliert kleinen Mengen des vorher ermittelten auslösenden Allergens ausgesetzt, um die Empfindlichkeit des Immunsystems zu verringern. Neben der traditionellen Injektionstherapie gibt es dafür auch die sublinguale Immuntherapie (SLIT), bei der das Allergen als Tropfen oder Spray unter die Zunge der Katze verabreicht wird. Diese Methode hat den Vorteil, dass sie weniger invasiv ist und zu Hause durchgeführt werden kann. Zur Anwendung von Immunmodulatoren, die das Immunsystem gezielt beeinflussen, wird intensiv geforscht. Auch an spezifischeren Allergenmischungen für die Testung wird gearbeitet. Das ermöglicht auch eine verbesserte, personalisierte Therapie bei betroffenen Katzen.

Während der Einfluss von Umweltfaktoren wie Allergenen gut erforscht ist, rückt die genetische Komponente zunehmend in den Fokus der Wissenschaft.

Die Hypothese, dass genetische Faktoren eine Rolle bei der Entstehung von felinem Asthma spielen, wird seit Langem diskutiert, insbesondere weil bestimmte Katzenrassen häufiger von der Erkrankung betroffen zu sein scheinen. Siamesen und orientalische Kurzhaarkatzen zeigen beispielsweise eine erhöhte Prävalenz von Asthma. Aktuelle Forschungsansätze.

Ein vielversprechender Ansatz in der Erforschung genetischer Marker für felines Asthma sind sogenannte genomweite Assoziationsstudien (GWAS). Diese Studien untersuchen das gesamte Genom von Katzen und vergleichen genetische Unterschiede zwischen betroffenen und nicht betroffenen Tieren. Ziel ist es, spezifische genetische Varianten zu identifizieren, die bei asthmatischen Katzen häufiger vorkommen. Erste GWAS-Studien bei Katzen haben bereits einige vielversprechende Regionen im Genom identifiziert, die mit einer erhöhten Anfälligkeit für Asthma in Verbindung stehen könnten.

Da felines Asthma eine immunvermittelte Erkrankung ist, konzentrieren sich viele genetische Studien auf Gene, die an der Immunantwort beteiligt und bei der Entzündungsreaktion eine wichtige Rolle spielen.

Forscher untersuchen auch Gene, die für die Funktion spezieller Zellen (T-Helferzellen) verantwortlich sind, da diese Zellen bei allergischen Reaktionen eine Schlüsselrolle spielen.

Aktuelle Studien untersuchen mögliche genetische Marker, die eine Prädisposition für die Krankheit anzeigen könnten, noch bevor Symptome auftreten. Dies könnte nicht nur das Verständnis dieser Erkrankung vertiefen, sondern auch neue Wege für die Diagnose und Behandlung eröffnen und verantwortungsvolle Züchter bei gezielten Anpaarungen unterstützen. Katzen mit der Anlage für Asthma könnten von der Zucht ausgeschlossen werden.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

  1. Wie erkenne ich, ob meine Katze Asthma hat?
    Typische Anzeichen für felines Asthma sind Husten, Atemnot, Keuchen und eine schnelle, flache Atmung. Ein Tierarzt / eine Tierärztin kann eine genaue Diagnose stellen.
  2. Ist felines Asthma heilbar?
    Nein, felines Asthma ist derzeit nicht heilbar, aber es kann mit Medikamenten und Umweltanpassungen gut gemanagt werden.
  3. Kann ich Asthmaanfälle bei meiner Katze verhindern?
    Ja, indem Sie Allergene in der Umgebung minimieren und den Behandlungsplan des Tierarztes befolgen, können Asthmaanfälle deutlich reduziert werden.
  4. Was passiert, wenn Asthma unbehandelt bleibt?
    Unbehandeltes Asthma kann zu schweren Atembeschwerden, irreversiblen Lungenschäden und im schlimmsten Fall zum Tod führen.
Tierart
Katze
Themenbereich
Allergisch bedingte Störungen und Asthma

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