Ernährung bei einer Futtermittelallergie

20.09.2024
Autor: Redaktion Petsvetcheck

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Futtermittelallergien sind eine häufige Ursache für gesundheitliche Probleme bei Hunden und Katzen. Diese Allergien können zu einer Vielzahl von Symptomen führen, die das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Tiere erheblich beeinträchtigen. Die richtige Ernährung spielt eine entscheidende Rolle bei der Diagnose, Behandlung und Prävention von Futtermittelallergien. Dieser Artikel bietet eine detaillierte Übersicht über die aktuellen Ansätze in der Ernährungsmedizin zur Behandlung von Futtermittelallergien.

Häufige Allergene

Die häufigsten Auslöser von Futtermittelallergien bei Hunden und Katzen sind:

  • Proteine aus Rindfleisch
  • Geflügelproteine (insbesondere Huhn)
  • Milchprodukte
  • Eier
  • Weizen
  • Soja

Symptome von Futtermittelallergien

Die Symptome einer Futtermittelallergie können sehr vielfältig sein und sowohl die Haut als auch den Verdauungstrakt betreffen. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:

  • Dermatologische Reaktionen: Juckreiz, Rötungen, Alopezie (Haarausfall), chronische Otitis externa (Entzündung des äußeren Gehörgangs).
  • Gastrointestinale Symptome: Erbrechen, Durchfall, Blähungen, Bauchschmerzen.
  • Chronische Symptome: Wiederkehrende Hautinfektionen, schlechtes Fellwachstum, allgemeines Unwohlsein.

Diagnose von Futtermittelallergien

Eliminationsdiät
Der Goldstandard zur Diagnose einer Futtermittelallergie ist die Durchführung einer Eliminationsdiät. Bei dieser Diät wird das Tier ausschließlich mit einer Nahrung gefüttert, die nur eine Protein- und eine Kohlenhydratquelle enthält, die das Tier bisher nicht erhalten hat. Diese Diät wird über einen Zeitraum von 6 bis 8 Wochen durchgeführt, um festzustellen, ob die Symptome abklingen.

Provokationstest
Nach einer erfolgreichen Eliminationsdiät erfolgt ein Provokationstest, bei dem das ursprüngliche Futter schrittweise wieder eingeführt wird. Dies hilft, das spezifische Allergen zu identifizieren, indem beobachtet wird, ob die Symptome erneut auftreten.

Ernährungsmanagement bei Futtermittelallergien

Hypoallergene Diäten
Hypoallergene Diäten sind speziell formulierte Futtermittel, die entweder neuartige Proteine enthalten oder hydrolysierte Proteine, die so stark zerlegt wurden, dass sie vom Immunsystem des Tieres nicht als Allergen erkannt werden. Diese Diäten sind in verschiedenen kommerziellen Varianten erhältlich und eignen sich sowohl für die Diagnose als auch für die langfristige Ernährung von Tieren mit Futtermittelallergien.

Hausgemachte Diäten
In bestimmten Fällen kann auch eine hausgemachte Diät in Betracht gezogen werden. Diese Diäten sollten jedoch nur unter tierärztlicher Aufsicht und nach sorgfältiger Planung durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass alle notwendigen Nährstoffe in der richtigen Menge und Balance enthalten sind.

Langfristige Ernährungsstrategien
Nach der Identifizierung des auslösenden Allergens, sollte dieses dauerhaft aus der Ernährung des Tieres ausgeschlossen werden. Dies erfordert eine sorgfältige Auswahl der Futter- und Snackprodukte, um Rückfälle zu vermeiden. Eine kontinuierliche Überwachung des Tieres ist notwendig, um sicherzustellen, dass keine neuen Allergien entwickelt werden.

Präventive Maßnahmen

Eine vielfältige Ernährung in den frühen Lebensphasen kann dazu beitragen, das Risiko der Entwicklung von Futtermittelallergien zu verringern. Durch die Einführung unterschiedlicher Proteinquellen kann eine breitere Toleranz entwickelt werden.

Fazit

Die Ernährung ist ein zentrales Element im Management von Futtermittelallergien bei Hunden und Katzen. Eine sorgfältige Auswahl der Diät, gepaart mit einer präzisen Diagnose und kontinuierlichen Überwachung, kann die Symptome effektiv kontrollieren und das Wohlbefinden des Tieres erheblich verbessern. Tierärzte und Tierhalter sollten eng zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass die Ernährungsbedürfnisse von Tieren mit Futtermittelallergien optimal erfüllt werden.

Quelle

Kölle P. Ernährung bei Futtermittelallergien. Handson 2024; 6: 36-42

Tierart
Hund, Katze
Themenbereich
Allergisch bedingte Störungen und Asthma

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