Atopische Dermatitis – wie Sie Ihrem Hund helfen können

02.11.2024
Autor: Redaktion Petsvetcheck

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Die Atopische Dermatitis beim Hund

Die atopische Dermatitis ist für betroffene Hunde sehr unangenehm und erfordert oft eine Kombination aus tierärztlicher Behandlung und häuslicher Pflege. Daraus ergeben sich insbesondere 3 Fragen:

  1. Was können Tierbesitzer tun, um Ihrem Hund mit atopischer Dermatitis zu helfen?
  2. Welche pflanzlichen Stoffe und Nahrungsergänzungsmittel können unabhängig von den üblichen Pharmaka zur Linderung der atopischen Dermatitis beim Hund beitragen?
  3. Wirkung der genannten Stoffe im Einzelnen – Synergien und unerwünschte Wechselwirkungen

 

Zu 1: Was können Tierbesitzer tun, um Ihrem Hund mit atopischer Dermatitis zu helfen?

Management, um die Allergenbelastung zu reduzieren:

  • Vermeiden oder reduzieren Sie Spaziergänge während hoher Pollenkonzentrationen, zum Beispiel frühmorgens oder an windigen Tagen. Reinigen Sie die Pfoten nach dem Spaziergang, um Allergene zu entfernen, die Ihr Hund draußen aufgenommen hat. Nach der Reinigung kann Ringelblumen-Salbe zweimal täglich in dünner Schicht auf die entzündeten Körperteile (Pfoten) aufgetragen werden. Sie lindert den Juckreiz.
  • Baden Sie Ihren Hund bei sehr starker Allergenbelastung im Fell zweimal wöchentlich mit speziellen, hypoallergenen Shampoos. Achten Sie darauf, dass die kommerziellen Hundeshampoos keine Farbstoffe, keine Duftstoffe, keine Konservierungsstoffe (Parabene, Formaldehyd, Natriumlaurethsulfat) enthalten und verwenden Sie Produkte, die feuchtigkeitsspendend und die Haut beruhigend wirken.

Alternativ stellen Sie sich selbst ein frisches Hundeshampoo her. Dazu gibt es Anleitungen im Internet. Sie können auch Haferflocken ca. 10 min in warmem Wasser einweichen und den Sud als Badezusatz oder zum Waschen besonders betroffener Hautregionen (Füße) verwenden. Den gleichen Zweck erfüllt kolloidales Hafermehl (feinst gemahlenes Hafermehl), das in Reformhäusern oder Apotheken erhältlich ist. Es wirkt feuchtigkeitsspendend, entzündungshemmend und beruhigt die Haut.

Wenn man nicht baden möchte, oder auch aus besonderen Gründen nicht kann, hilft auch sanftes Bürsten, um die Allergenbelastung im Fell zu reduziert.

  • Neben häufigem Staubsaugen und Waschen des Hundebettens kann durch Luftreiniger mit Filtern (z. B. Hepa-Filter) die Menge an Hausstaub, Pollen und anderen Allergenen im Haus reduziert werden.
  • Bei einer Futtermittelallergie des Hundes ist häufig Rindfleisch der Auslöser, bei Katzen sind es oft Fisch und Milch. In Absprache mit Ihrem Tierarzt/ Ihrer Tierärztin füttern Sie sicher bereits eine hypoallergene Diät. Sie könnten das ergänzen durch Zusätze von Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Diese gibt es kommerziell beim Tierarzt oder man nutzt natürliche Quellen wie Leinsamenöl, Nachtkerzenöl, Borretschsamenöl oder Fischöl. Die Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sind sehr nützlich, um die Hautgesundheit zu fördern und Entzündungen zu reduzieren (siehe auch Teile 2 und 3).
  • Stress kann die Symptome verschlimmern. Sorgen Sie für einen entspannten Alltag und ausreichend Beschäftigung. Verhaltenstraining mit positiver Verstärkung können helfen, stressbedingtes Kratzen zu reduzieren.
  • Führen Sie ein Symptomtagebuch, wenn die Ursache der Allergie bisher nicht geklärt ist. Notieren Sie Auffälligkeiten, um Muster zu erkennen und den/die Auslöser der Allergie besser zu identifizieren.

Frei verkäufliche Medikamente

Diese Medikamente sind nicht für den speziellen Gebrauch bei Hunden und Katzen durch die Aufsichtsbehörde (Europäische Arzneimittel-Agentur, EMA) zugelassen). Der Beipackzettel gibt keine verwertbaren Informationen, da die Angaben für den Menschen gedacht sind und der Hersteller übernimmt keine Garantien. Die Verantwortung liegt allein beim Anwender. Die Verwendung von solchen Medikamenten sollten Sie immer mit Ihrem Tierarzt/ Ihrer Tierärztin abstimmen. Bei diesen Medikamenten sind unerwünschte Nebenwirkungen, Interaktionen mit anderen Medikamenten oder besondere Vorsichtsmaßnahmen bei vorbestehenden anderen Erkrankungen möglich und nötig. Verwenden Sie nur reine Präparate und keine Mischungen mit weiteren Inhaltsstoffen. Die Eignung für Hunde und Katzen wird dadurch eher unsicherer.

  • Antihistaminika (Wirkstoffe, die das körpereigene, entzündungs- und juckreizfördernde Histamin abschwächen): Es können ein bis zwei Wochen (!) vergehen, ehe Antihistaminika wirken. Sie sind also nicht für eine Akuttherapie geeignet. Auch sprechen nicht alle Tiere gleich gut darauf an. Infrage kommen Benadryl (Diphenhydramin), Chlor-Tripolon (Chlorphenamin) und Bromelain.

Dosierungen: Im Internet kursieren Dosierungen, bei denen angelsächsische Angaben übernommen wurden. Die angelsächsische Angabe des Körpergewichtes in Pfund ist nicht gleichzusetzen ist mit dem deutschen „Pfund“ (1/2 kg)! Es muss also eine entsprechende Umrechnung erfolgen: 1 Pfund (0,45 kg).

Benadryl (Diphenhydramin) Hund 2–4 mg pro Kilogramm Körpergewicht, zwei- bis dreimal täglich im Abstand von 8 Stunden. Katze 2 mg pro Kilogramm Körpergewicht zwei- bis dreimal täglich im Abstand von 8 Stunden.

Chlor-Tripolon (Chlorphenamin) Hund: 0,2–2 mg/kg KGW zwei- bis dreimal täglich im Abstand von 8 Stunden, Katze: 2–4 mg/kg KGW ein- bis zweimal täglich.

Bromelain (Enzym aus der Ananas): Hund: 40 – 100 mg/kg Körpergewicht einmal täglich.

  • Antioxidantien: Vitamin C und Vitamin E können helfen, den Juckreiz zu lindern, die Haut mit Feuchtigkeit zu versorgen und vorübergehende Linderung zu verschaffen.

Vitamin C Hund und Katze: 10 -20 mg/kg KG/Tag, verteilt auf zwei Einzeldosen.

Vitamin E Hund: Mindestens 0,6 mg Vitamin E je Kilo Körpergewicht und Tag. Katze: 2 mg je kg Körpergewicht und Tag.

 

Zu 2. Pflanzliche Stoffe und Nahrungsergänzungsmittel zur Linderung der atopischen Dermatitis beim Hund

Zur Linderung der atopischen Dermatitis bei Hunden können verschiedene pflanzliche Stoffe und Nahrungsergänzungsmittel unterstützend wirken. Hier sind einige der wichtigsten Mittel, die zur Linderung von Juckreiz, Hautreizungen und Entzündungen angewandt werden können:

Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren

  • Wirkung: Diese essenziellen Fettsäuren können entzündungshemmend wirken und die Hautbarriere stärken.
  • Quellen: Fischöl (z. B. Lachsöl), Leinöl, Hanföl, Krill
  • Dosierung: Für Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA) beträgt die empfohlene Dosierung etwa 50–100 mg pro kg Körpergewicht täglich.
  • Anwendung: Eine Kombination mit Omega-6-Fettsäuren im Verhältnis von etwa 5:1 (Omega-3 zu Omega-6) kann vorteilhaft sein. Fischölkapseln sind oft ein guter Lieferant, während Leinsamenöl zusätzlich Omega-6-Fettsäuren liefern kann.

Nachtkerzenöl

  • Wirkung: Enthält Gamma-Linolensäure, die entzündungshemmende Eigenschaften besitzt.
  • Quelle: Aus dem Samen der Nachtkerze (Oenothera biennis L.)
  • Dosierung: 50–100 mg pro kg Körpergewicht täglich. Nachtkerzenöl enthält etwa 8–10 % Gamma-Linolensäure (GLA).
  • Anwendung: Oft als Kapseln oder Tropfen erhältlich und kann direkt ins Futter gegeben oder äußerlich auf betroffene Hautstellen aufgetragen werden. Achten Sie auf hochwertige, kalt gepresste Öle.

Aloe vera

  • Wirkung: Befeuchtet die Haut und wirkt kühlend sowie beruhigend und entzündungshemmend.
  • Quelle: Verwendet wird der Saft der Aloe vera.
  • Dosierung: Zur äußerlichen Anwendung auf entzündete Hautstellen kann Aloe vera Gel ein- bis zweimal täglich dünn aufgetragen werden.
  • Anwendung: Verwenden Sie am besten reines, organisches Aloe vera Gel ohne Zusätze. Nicht auf offene Wunden auftragen, da es zu Reizungen führen kann.

Kamille

  • Wirkung: Entzündungshemmend und beruhigend.
  • Quelle: Heilpflanze Kamille (Matricaria chamomilla L.)
  • Dosierung: Äußerlich als verdünnter Kamillentee ein- bis zweimal täglich auf entzündete Hautstellen auftragen. Maximal 1 Tasse täglich über das Futter gießen.
  • Anwendung: Einen Teebeutel oder 1 TL Kamillenblüten in 250 ml heißem Wasser ziehen lassen, abkühlen und auf die Haut auftragen. Bei Bedarf mit einem Wattebausch oder in Form eines Sprays anwenden.

Hafer

  • Wirkung: Entzündungshemmend (Wirkstoff: Aventhramide), juckreizlindernd (Wirkstoff: Aventramide), antioxidativ (Wirkstoff: Phenolische Säuren)
  • Quelle: Haferflocken oder kolloidales Hafermehl (feinst gemahlenes Hafermehl)
  • Dosierung: Äußerlich keine Begrenzung, Futterzusatz als mit kleinen Mengen beginnen
  • Anwendung: Äußerlich, Badezusatz, lokale Anwendung

Kokosöl

  • Wirkung: Antibakteriell, entzündungshemmend, feuchtigkeitsspendend, juckreizlindernd und schmerzlindernd, enthält Antioxidantien.
  • Quelle: Fruchtfleisch der Kokospalme gepresst
  • Dosierung: 0,5 – 1 ml/kg Körpergewicht
  • Anwendung: Dünn auf die Haut auftragen oder in kleinen Mengen dem Futter hinzufügen.

Kurkuma

  • Wirkung: Wird häufig als entzündungshemmend (Wirkstoff Curcumin) beschrieben, doch es gibt keine wissenschaftlich fundierten Studien, die das belegen. Daher sind in der EU keine gesundheitsbezogenen Werbeaussagen zugelassen!
  • Quelle: Pflanze Kurkuma (Curcuma longa)
  • Dosierung: Etwa 15–20 mg Kurkuma pro kg Körpergewicht täglich, idealerweise in Kombination mit etwas Öl und einer Prise schwarzem Pfeffer, um die Bioverfügbarkeit zu erhöhen.
  • Anwendung: Kurkuma kann dem Futter in Pulverform hinzugefügt werden und soll Verdauungsprobleme positiv beeinflussen. Zu beachten ist, dass es aufgrund der Intensität der Farbe Flecken hinterlassen kann. Beginnen Sie mit einer geringeren Dosis, um die Verträglichkeit zu testen.

Brennnessel

  • Wirkung: Entzündungshemmend, schmerzstillend
  • Quelle: Pflanze Brennnessel (Urtica dioica)
  • Dosierung: Frische oder getrocknete Brennnesselblätter können als Tee verabreicht werden (1 TL getrocknete Blätter pro 10 kg Körpergewicht in 250 ml Wasser, dann abkühlen lassen und 1–2 EL ins Futter mischen).
  • Anwendung: Alternativ können auch getrocknete Brennnesselblätter (1–3 Teelöffel je nach Größe des Hundes), Brennnessel-Kapseln oder -Extrakte dem Futter zugesetzt werden. Zu hohe Dosen können jedoch harntreibend wirken.

Grünlippmuschelextrakt

  • Wirkung: Entzündungshemmend (Omega-3-Fettsäuren), für Katzen als natürliche Quelle von Taurin, die Glukosamonoglykane (GAG) unterstützen die Gelenkgesundheit
  • Quelle: Aus Fleisch der Neuseeländischen Grünlippmuschel (Perna canaliculus)
  • Dosierung: 20–30 mg pro kg Körpergewicht täglich. Die Dosierung kann je nach Produkt variieren, daher die Packungsbeilage beachten.
  • Anwendung: In Kapsel- oder Pulverform erhältlich. Oft mit Omega-3-Fettsäuren kombiniert, Verabreichung mit dem Futter.

Probiotika

  • Wirkung: Unterstützen die Darmgesundheit und können das Immunsystem stärken.
  • Quellen: Spezielle Probiotika für Hunde oder natürliche Quellen wie Naturjoghurt (ohne Zucker und Zusatzstoffe).
  • Dosierung: Nach Anweisung auf der Verpackung
  • Anwendung: Futterzusatz

Quercetin

  • Wirkung: Natürliches Antihistaminikum, Reduktion allergischer Reaktionen, entzündungshemmend, juckreizlindernd und antioxidativ
  • Quellen: Pflanzenfarbstoff (Flavonoid) in vielen Obst- und Gemüsesorten; auch als Nahrungsergänzungsmittel erhältlich, sodass für Hunde und Katzen unverträgliche Früchte und Gemüse umgangen werden können. Auch als Extrakt aus dem japanischen Schnurbaum.
  • Dosierung: Ca. 5 mg/kg Körpergewicht oder nach Anweisung der Verpackung bei Produkten für Hunde
  • Anwendung: Die Kombination von Quercetin und Bromelain verstärkt die positive Wirkung.

Borretschöl

  • Wirkung: Reich an Omega-6-Fettsäuren (Gamma-Linolensäure), Antihistaminikum, entzündungshemmend, reich an Vitamin C, Antioxidans, unterstützt die Hautgesundheit.
  • Quelle: Kaltgepresst aus Samen der Borretsch-Pflanze
  • Dosierung: Ca. 1 Teelöffel/10 kg Körpergewicht oder nach Angabe des Herstellers bei Produkten für Hunde
  • Anwendung: Kann dem Futter zugesetzt werden

 

Hinweise zur Anwendung dieser pflanzlichen Stoffe und Nahrungsergänzungsmittel: Diese Präparate sind Nahrungsergänzungen und können unterstützend wirken, ersetzen jedoch keine tierärztliche Therapie. Beginnen Sie immer mit einer niedrigen Dosis und erhöhen Sie diese langsam, um die Verträglichkeit zu überprüfen. Achten Sie auf qualitativ hochwertige Produkte und Bio-Standards, besonders bei Ölen und Extrakten. Ein regelmäßiger Check-up beim Tierarzt wird empfohlen, um den gesundheitlichen Fortschritt zu überwachen und gegebenenfalls Anpassungen in der Dosierung vorzunehmen.

 

Zu 3.: Wirkung der genannten Stoffe im Einzelnen – Synergien und unerwünschte Wechselwirkungen

Synergistische Wirkungen

  1. Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren mit Nachtkerzen- oder Borretschöl
    • Synergie: Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA) wirken entzündungshemmend, und Omega-6-Fettsäuren, insbesondere Gamma-Linolensäure (GLA) aus Nachtkerzen- oder Borretschöl, stärken die Hautbarriere. Zusammen fördern sie eine gut durchfeuchtete und widerstandsfähige Haut, die weniger anfällig für Reizungen ist.
    • Empfehlung: Die Kombination sollte ein ausgewogenes Verhältnis beider Fettsäuren beinhalten, um maximale Hautgesundheit zu unterstützen. Ein Verhältnis von 4:1 (Omega-3 zu Omega-6) wird oft als optimal angesehen.
  1. Kurkuma und Quercetin
    • Synergie: Kurkuma und Quercetin haben beide entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften. Während Kurkuma die Entzündungsprozesse durch Hemmung des NF-kB-Signalweges reguliert, blockiert Quercetin die Freisetzung von Histaminen. Zusammen können sie allergische Symptome, Entzündungen und oxidativen Stress effektiv mindern.
    • Empfehlung: Beide Stoffe in niedriger Dosierung kombinieren und die Reaktion beobachten, da sie die entzündungshemmenden Effekte gegenseitig verstärken können.
  1. Grünlippmuschelextrakt und Omega-Fettsäuren
    • Synergie: Grünlippmuschelextrakt enthält neben Omega-3-Fettsäuren auch Glykosaminoglykane, die den Zellstoffwechsel der Haut fördern und entzündliche Prozesse hemmen. In Kombination mit zusätzlichen Omega-3-Fettsäuren kann eine intensivere entzündungshemmende Wirkung erzielt werden, die vor allem bei schwereren Fällen von atopischer Dermatitis vorteilhaft sein kann.
    • Empfehlung: Kombinieren Sie niedrig dosierte Omega-3-Fettsäuren mit einer standardisierten Menge Grünlippmuschelextrakt, um die Gesamtfettsäuremenge im Körper im Auge zu behalten.
  1. Probiotika und entzündungshemmende Mittel (z. B. Kurkuma, Omega-3)
    • Synergie: Probiotika fördern die Immunbalance und helfen, das Mikrobiom zu stabilisieren, was wichtig für die Hautgesundheit ist. In Kombination mit entzündungshemmenden Mitteln können sie die Reaktion auf Allergene weiter abschwächen und die Effekte verstärken.
    • Empfehlung: Diese Kombination kann besonders hilfreich sein, wenn die atopische Dermatitis durch Nahrungsmittelallergien oder Darmprobleme verstärkt wird.
  1. Hafer und Aloe vera
    • Synergie: Hafer (besonders als Badezusatz) und Aloe vera können die Haut beruhigen und Juckreiz lindern. Hafer bindet Feuchtigkeit und wirkt lindernd, während Aloe vera die Haut mit Feuchtigkeit versorgt und Reizungen reduziert.
    • Empfehlung: Beide Stoffe sind besonders bei lokaler Anwendung effektiv und ergänzen sich hervorragend bei äußerer Pflege.

Mögliche negative Wechselwirkungen und Risiken

  1. Überdosierung von Omega-6-Fettsäuren (Nachtkerzen- und Borretschöl)
    • Risiko: Eine zu hohe Zufuhr von Omega-6-Fettsäuren kann das Entzündungsrisiko im Körper erhöhen, wenn es nicht im richtigen Verhältnis zu Omega-3 steht. Omega-6 ist zwar notwendig für die Hautgesundheit, jedoch sollten Mengen abgestimmt werden.
    • Empfehlung: Das Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6 sollte idealerweise 4:1 oder besser noch 5:1 zugunsten von Omega-3 betragen, um Entzündungen nicht zu fördern.
  1. Kurkuma in Kombination mit die Blutgerinnung hemmenden Stoffen
    • Risiko: Kurkuma wirkt blutverdünnend, daher kann es in Kombination mit Omega-3-Fettsäuren oder Quercetin, die ebenfalls die Blutgerinnung beeinflussen können, zu einer erhöhten Blutungsneigung führen.
    • Empfehlung: Bei Hunden mit Blutgerinnungsstörungen oder vor geplanten Operationen sollte Kurkuma nur unter tierärztlicher Kontrolle und in niedrigen Dosierungen verabreicht werden.
  1. Kombination von Aloe vera und anderen topischen Präparaten
    • Risiko: Aloe vera kann in seltenen Fällen Hautirritationen hervorrufen, insbesondere wenn gleichzeitig andere topische Mittel wie Haferbäder oder Kamillenaufgüsse angewendet werden. Die gleichzeitige Nutzung mehrerer äußerer Anwendungen kann zudem die Hautschutzbarriere beeinträchtigen.
    • Empfehlung: Wechseln Sie zwischen äußerlichen Anwendungen und beobachten Sie die Hautreaktion, bevor mehrere Präparate gleichzeitig angewendet werden.
  1. Probiotika und Immunsuppressiva
    • Risiko: Bei Hunden, die immunsuppressive Medikamente (wie Kortikosteroide) gegen die atopische Dermatitis erhalten, können bestimmte Probiotika das Immunsystem zusätzlich anregen. Dies könnte die Wirkung der Medikamente beeinträchtigen.
    • Empfehlung: Probiotika nur in Rücksprache mit dem Tierarzt verabreichen, falls Immunsuppressiva gegeben werden.
  1. Kokosöl und Verdauungsprobleme
    • Risiko: Kokosöl kann in zu hohen Mengen Verdauungsprobleme wie Durchfall auslösen, besonders wenn es intern verabreicht wird. Es kann zudem die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen beeinflussen.
    • Empfehlung: Beginnen Sie mit einer kleinen Menge und steigern Sie langsam. Am besten lokal auftragen, um die Haut zu pflegen und das Risiko von Verdauungsbeschwerden zu reduzieren.
  1. Borretschöl und Leberbelastung
    • Risiko: Borretschöl kann bei sehr hohen Dosierungen eine Belastung für die Leber darstellen, da es geringe Mengen Pyrrolizidinalkaloide (PA) enthalten kann, die leberschädlich wirken können.
    • Empfehlung: Verwenden Sie nur Borretschöl-Produkte, die PA-frei sind, und halten Sie sich an empfohlene Dosierungen.

 

Abschließende Empfehlungen: Die Anwendung mehrerer Präparate kann sinnvoll sein, sollte jedoch gut geplant und mit dem Tierarzt abgestimmt werden. Es ist wichtig, auf eine optimale Dosierung und Kombination zu achten, um das Wohlbefinden und die Hautgesundheit des Hundes zu fördern, ohne negative Wechselwirkungen zu riskieren. Ein langsames Herantasten an die verschiedenen Präparate und eine schrittweise Einführung helfen, mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen und die Wirksamkeit zu maximieren.

 

 

 

Tierart
Hund, Katze
Themenbereich
Allergisch bedingte Störungen und Asthma, Haut, Haare und Nägel

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