Anwendung von thrombozytenreichem Plasma (PRP) an der Wirbelsäule

25.09.2024
Autor: Redaktion Petsvetcheck

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Seit einigen Jahren wird sogenanntes thrombozytenreiches Plasma (PRP) in der Tiermedizin zur Behandlung von Schäden an Sehnen und Gelenken erfolgreich eingesetzt.

Thrombozytenreiches Plasma (PRP) ist ein Konzentrat von Blutplättchen, das aus dem eigenen Blut des Hundes gewonnen wird. Blutplättchen spielen eine Schlüsselrolle bei der Wundheilung, da sie Wachstumsfaktoren freisetzen, die den Heilungsprozess unterstützen. Zur Gewinnung von PRP wird eine kleine Menge Blut bei dem zu behandelnden Tier steril entnommen, zentrifugiert und der Anteil des Blutplasmas mit der höchsten Konzentration an Blutplättchen isoliert. Dieses Plasma wird dann unter örtlicher Betäubung oder Sedierung unter Bildkontrolle in das betroffene Gewebe injiziert. Da es sich um körpereigene Substanz handelt, treten keine Unverträglichkeiten auf.

Relativ neu ist der Einsatz von PRP bei Erkrankungen der Wirbelsäule, insbesondere bei:

  • Bandscheibenvorfälle: PRP kann die Heilung der Bandscheiben unterstützen und Entzündungen reduzieren. Echte Vorfälle einer Bandscheibe müssen so schnell wie möglich operiert werden. Der Einsatz von PRP kann nach einer Operation oder in den Fällen, wo eine Operation nicht möglich oder nicht sinnvoll ist, erfolgen.
  • Chronischen Gelenkentzündungen (Arthrose) der Wirbelsäule: Durch die regenerative Wirkung von PRP können das Voranschreiten der Arthrose verlangsamt und die Schmerzen reduziert werden. Insbesondere sind die Langzeiterfolge im Vergleich zu Kortikosteroid-Injektionen deutlich besser.
  • Durch verschleißbedingte (degenerative) Bandscheibenerkrankungen: PRP hilft, das geschädigte Gewebe zu reparieren und die Mobilität des Hundes zu verbessern.

Vorteile

Da PRP aus dem eigenen Blut des Hundes stammt, wird der Körper zur Selbstheilung angeregt. Der Einsatz von Schmerzmitteln oder entzündungshemmenden Medikamenten kann reduziert werden. Im Vergleich zum langfristigen Einsatz von Medikamenten gibt es weniger Komplikationen und Risiken.

In vielen Fällen kann eine deutliche Verbesserung bei Hunden mit Wirbelsäulenproblemen erzielt werden. Die Hunde zeigen in der Regel innerhalb von 2 – 4 Wochen nach Behandlung eine Verbesserung der Beweglichkeit und weniger Schmerzen. Eine vollständige Heilung ist jedoch nicht möglich, doch die Lebensqualität kann in der Regel deutlich verbessert werden.

PRP kann effektiv in Kombination mit anderen Therapien eingesetzt werden, wie z. B. Physiotherapie. Auch eine Wiederholung der Behandlung ist möglich.

Falls Ihr Hund Anzeichen von Schmerzen, Steifheit oder Mobilitätsproblemen zeigt, insbesondere im Rücken- oder Nackenbereich, ist es ratsam, frühzeitig einen Tierarzt/ eine Tierärztin aufzusuchen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können den Heilungsprozess erheblich verbessern.

Tierart
Hund, Katze
Themenbereich
Knochen, Gelenke und Muskeln

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