Ivermectin und Moxidectin
Inhalt
Ivermectin und Moxidectin gehören zur Gruppe der makrozyklischen Laktone, die als Antiparasitika in der Tiermedizin eingesetzt werden. Diese Wirkstoffe sind hochwirksame Substanzen gegen Ekto- und Endoparasiten und finden vorrangig bei Nutztieren wie Pferden und Rindern Anwendung. Beide Stoffe wirken, indem sie die GABA-vermittelte (Gamma-Aminobuttersäure) Signalübertragung im Nervensystem von Parasiten verstärken, was zu einer Lähmung und schließlich zum Tod der Parasiten führt.
Bei Säugetieren verhindert normalerweise die Blut-Hirn-Schranke, dass diese Substanzen in das zentrale Nervensystem gelangen, wodurch eine hohe therapeutische Sicherheit gewährleistet wird. Allerdings können bei bestimmten Tierarten und -rassen genetische Besonderheiten vorliegen, die diese Schutzbarriere beeinträchtigen und somit zu schwerwiegenden Vergiftungen führen können.
Von besonderer Bedeutung ist hierbei der MDR1-Gendefekt (Multi-Drug-Resistance-1-Gen, auch als ABCB1-Gen bezeichnet), der bei verschiedenen Hunderassen vorkommt. Dieses Gen kodiert für ein Transportprotein namens P-Glykoprotein, das eine entscheidende Rolle bei der Funktion der Blut-Hirn-Schranke spielt, indem es potenziell schädliche Substanzen aktiv aus dem Gehirngewebe heraustransportiert. Bei Tieren mit MDR1-Gendefekt ist dieses Schutzsystem beeinträchtigt, wodurch Ivermectin und Moxidectin ungehindert ins Gehirn gelangen und dort ihre toxische Wirkung entfalten können.
Ursachen, Entstehung und Verlauf
Ivermectin und Moxidectin sind Antiparasitaria in der Tiermedizin. Beide Stoffe werden bei Pferden zur Entwurmung eingesetzt.
Es besteht eine natürliche Blut-Hirnschranke, sodass diese Stoffe normalerweise das Gehirn nicht erreichen können und auf diese Weise eine große therapeutische Sicherheit für Säugetiere besteht.
Die Hauptursache für Vergiftungen mit Ivermectin und Moxidectin bei Hunden und Katzen ist die unsachgemäße Anwendung dieser Wirkstoffe. Da diese Substanzen für Hunde und Katzen in der Regel nicht zugelassen sind (mit Ausnahme einiger spezieller Formulierungen in sehr niedrigen Dosierungen), entstehen Vergiftungen häufig durch:
- Fehldosierungen bei der Off-Label-Anwendung durch Tierärzte oder Tierhalter
- Versehentliche Einnahme von für andere Tierarten bestimmten Präparaten
- Aufnahme von Kot von kürzlich entwurmten Pferden oder anderen Nutztieren
- Selbstmedikation durch Tierhalter mit Human- oder Veterinärpräparaten
Der MDR1-Gendefekt ist besonders verbreitet bei Hütehundrassen wie Collie, Border Collie, Australian Shepherd, Shetland Sheepdog sowie beim Deutschen und Weißen Schäferhund. Die Prävalenz des Defekts variiert je nach Rasse erheblich:
- Bei Collies liegt die Häufigkeit bei etwa 70–80 %
- Bei Australian Shepherds bei ca. 50 %
- Bei Border Collies bei etwa 10 %
- Bei Deutschen Schäferhunden bei ca. 6–10 %
Der GendefektEin Gendefekt ist eine Abweichung oder Mutation in der DNA-Sequenz eines Gens, die zu einer Funktionsstörung oder zum Fehlen eines Proteins führen kann. Gendefekte können verschiedene genetische Erkrankungen und Zustände verursachen. wird autosomal-rezessiv vererbt, was bedeutet, dass Tiere entweder homozygot defekt (MDR1-/-), heterozygot (MDR1+/-) oder homozygot intakt (MDR1+/+) sein können. Homozygot defekte Tiere sind am stärksten gefährdet, aber auch heterozygote Tiere zeigen eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber diesen Wirkstoffen.
Die minimale toxische Dosis für Ivermectin beträgt bei Hunden mit MDR1-Gendefekt weniger als 0,1 mg/kg Körpermasse, während Hunde ohne diesen Defekt Dosen bis zu 2,5 mg/kg ohne klinische Symptome tolerieren können. Bei Moxidectin liegt die akute LD50LD50 (Letale Dosis 50) ist ein Maß für die Toxizität einer Substanz und bezeichnet die Dosis, bei der 50 % der exponierten Population (typischerweise Versuchstiere) sterben. In der Veterinärmedizin wird die LD50 verwendet, um die potenzielle Gefahr von Toxinen oder Medikamenten für Hunde und Katzen zu bewerten. (Dosis, bei der 50 % der Tiere sterben) bei Hunden mit GendefektEin Gendefekt ist eine Abweichung oder Mutation in der DNA-Sequenz eines Gens, die zu einer Funktionsstörung oder zum Fehlen eines Proteins führen kann. Gendefekte können verschiedene genetische Erkrankungen und Zustände verursachen. bei etwa 0,2 mg/kg, während sie bei Hunden ohne GendefektEin Gendefekt ist eine Abweichung oder Mutation in der DNA-Sequenz eines Gens, die zu einer Funktionsstörung oder zum Fehlen eines Proteins führen kann. Gendefekte können verschiedene genetische Erkrankungen und Zustände verursachen. bei etwa 80 mg/kg liegt. Katzen vertragen Ivermectin generell besser als Hunde, mit einer LD50LD50 (Letale Dosis 50) ist ein Maß für die Toxizität einer Substanz und bezeichnet die Dosis, bei der 50 % der exponierten Population (typischerweise Versuchstiere) sterben. In der Veterinärmedizin wird die LD50 verwendet, um die potenzielle Gefahr von Toxinen oder Medikamenten für Hunde und Katzen zu bewerten. von etwa 1,0 mg/kg.
Wirkungsmechanismus
Für viele Hunde sind Ivermectin und Moxidectin in hohem Maße toxischToxisch bedeutet „giftig“ und bezieht sich auf Substanzen, die schädliche Auswirkungen auf den Körper haben können, einschließlich Schädigung von Organen, Zellen oder Störung von Stoffwechselprozessen..
Verantwortlich dafür ist ein bei den Hunderassen Deutscher Schäferhund und Weißer Schäferhund sowie bei vielen Hütehundrassen (Collies, Border Collies, Australian Shepherds, Shelties, Bobtails und anderen) spezieller GendefektEin Gendefekt ist eine Abweichung oder Mutation in der DNA-Sequenz eines Gens, die zu einer Funktionsstörung oder zum Fehlen eines Proteins führen kann. Gendefekte können verschiedene genetische Erkrankungen und Zustände verursachen..
Dieser hat zur Folge, dass viele Stoffe, die zum Gehirn normalerweise bestehende Blut-Barriere überwinden und dadurch schwere Vergiftungen auslösen können.
Ivermectin und Moxidectin entfalten ihre toxische Wirkung im Gehirn über eine Steigerung der Wirkung verschiedener NeurotransmitterNeurotransmitter sind chemische Botenstoffe, die Signale von einem Neuron zum nächsten über den synaptischen Spalt übertragen. Sie sind essentiell für zahlreiche Funktionen des Nervensystems, einschließlich Stimmung, Schlaf und Motorik. (GABA).
Bereits das Fressen von Kot von Pferden, die mit Ivermectin oder Moxidectin entwurmt wurden, kann bei diesen Hunden zu Vergiftungen führen.
Die minimale toxische Dosis für Ivermectin beträgt bei Hunden dieser Rassen bei oraler Aufnahme < 0.1 mg/kg Körpermasse.
Moxidectin wird bei empfindlichen Rassen besser vertragen als Ivermectin.
Die akute LD 50 beträgt bei Hunden ohne GendefektEin Gendefekt ist eine Abweichung oder Mutation in der DNA-Sequenz eines Gens, die zu einer Funktionsstörung oder zum Fehlen eines Proteins führen kann. Gendefekte können verschiedene genetische Erkrankungen und Zustände verursachen. bei oraler Verabreichung 80 mg/kg Körpermasse und bei Hunden mit GendefektEin Gendefekt ist eine Abweichung oder Mutation in der DNA-Sequenz eines Gens, die zu einer Funktionsstörung oder zum Fehlen eines Proteins führen kann. Gendefekte können verschiedene genetische Erkrankungen und Zustände verursachen. unter gleichen Bedingungen 0,2 mg/kg Körpermasse.
Katzen vertragen Ivermectin besser als Hunde. Bei ihnen liegt die LD 50 bei 1,0 mg/kg.
Ivermectin und Moxidectin sind bei Hunden und Katzen nicht zugelassen.
Eine Ausnahme bildet die Behandlung einer Herzwurminfektion. Hierbei wird beim Versagen anderer Medikamente Ivermectin in einer Dosierung von 0.006 mg/kg Körpermasse eingesetzt.
Ergänzungen
a) Überschreiten der Blut-Hirn-Schranke
- Bei Überdosierung oder genetischem Defekt des MDR1-Gens (Multidrug Resistance 1), das für das P-Glykoprotein kodiert, gelangt Ivermectin oder Moxidectin in das ZNSZNS steht für das zentrale Nervensystem, das aus dem Gehirn und dem Rückenmark besteht. Es ist verantwortlich für die Verarbeitung von Informationen und steuert viele Funktionen des Körpers..
- Dort binden die Wirkstoffe an GABA-gesteuerte Chloridkanäle im Gehirn, die bei Säugetieren im ZNSZNS steht für das zentrale Nervensystem, das aus dem Gehirn und dem Rückenmark besteht. Es ist verantwortlich für die Verarbeitung von Informationen und steuert viele Funktionen des Körpers. vorkommen.
- Die GABAergen Neuronen sind inhibitorisch. Durch übermäßige Stimulation kommt es zu einer starken Hemmung der neuronalen Aktivität.
b) ZNS-Depression und Neurotoxizität
- Die Folge ist eine ausgeprägte zentrale Dämpfung:
- Ataxie
- Lethargie
- Muskelzuckungen
- KomaEin Koma ist ein tiefer Bewusstseinsverlust, bei dem ein Individuum nicht erweckbar ist und nicht auf Reize reagieren kann. Bei Hunden und Katzen kann es durch schwere Erkrankungen, Vergiftungen oder neurologische Probleme verursacht werden.
- In schweren Fällen: Atemstillstand und Tod
c) MDR1-Mutation
- Besonders betroffen sind Hunderassen wie Collies, Shelties, Australian Shepherds, Border Collies, Bobtails a., bei denen ein defektes MDR1-Gen (auch bekannt als ABCB1) vorkommt.
- Diese Tiere können selbst bei therapeutischer Dosis eine lebensbedrohliche Vergiftung erleiden.
- Auch bei Jungtieren oder älteren, kranken Tieren mit unreifer oder geschädigter BHS kann es zu Symptomen kommen.
Unterschiede zwischen Ivermectin und Moxidectin
Eigenschaft | Ivermectin | Moxidectin |
Potenz | Weniger lipophil, raschere EliminationElimination bezieht sich auf den Prozess, durch den Abfallstoffe und Toxine aus dem Körper entfernt werden. Dies umfasst die Ausscheidung über die Nieren (Urin), den Darm (Stuhl), die Lunge (Atem) und die Haut. | Höher lipophil, längere Halbwertszeit |
ToxizitätToxizität ist das Maß für die Schädlichkeit oder Giftigkeit einer Substanz. Die Toxizität kann je nach Dosis, Expositionsweg und individueller Empfindlichkeit variieren. bei MDR1 | Hoch | Hoch, potenziell noch schwerer verlaufend |
Anwendung | Tabletten, Spot-on, Injektionen | Spot-on, Injektionen, orale Präparate |
Besonderheit | Schmale therapeutische Breite bei Hund | Akkumuliert im Fettgewebe |
Speziesbesonderheiten
Hund:
- Relativ empfindlich gegenüber Ivermectin und Moxidectin.
- MDR1-Defekte sind die größte Risikofaktorgruppe.
- Toxische Dosis Ivermectin:
- ab 0,2 mg/kg bei MDR1-defekten Hunden
- ab 2–5 mg/kg bei gesunden Hunden
- Toxische Dosis Moxidectin: ähnlich, aber aufgrund der längeren Halbwertszeit mit verlängerter Wirkungsdauer.
Katze:
- Grundsätzlich weniger empfindlich, aber empfindlich gegenüber hohen Spot-on-Dosen, z. B. wenn Produkte für große Hunde fälschlich bei Katzen angewendet werden.
- Symptome ähnlich wie beim Hund, evtl. mit ausgeprägterer Speichellosigkeit und Ataxie.
Zusammenfassung des toxischen Wirkmechanismus
Zielstruktur | Wirkung |
GABA-Rezeptoren im ZNSZNS steht für das zentrale Nervensystem, das aus dem Gehirn und dem Rückenmark besteht. Es ist verantwortlich für die Verarbeitung von Informationen und steuert viele Funktionen des Körpers. | Verstärkte Inhibition → zentrale Dämpfung, Bewusstlosigkeit, Atemstillstand |
MDR1-Transporter (bei Defekt) | Kein Schutz vor ZNS-Exposition → erhöhte Neurotoxizität |
Glutamat-gesteuerte Chloridkanäle (nur bei Parasiten) | therapeutischer Zielmechanismus (irrelevant für Wirbeltiere) |
Fazit
Die Vergiftung mit Ivermectin oder Moxidectin bei Hund und Katze entsteht durch Überdosierung oder genetische PrädispositionEine Prädisposition ist eine angeborene Neigung oder Empfänglichkeit eines Organismus für bestimmte Krankheiten oder Zustände. Bei Hunden und Katzen kann eine genetische Prädisposition für bestimmte Erkrankungen wie Hüftdysplasie oder bestimmte Herzerkrankungen bestehen. (MDR1-Defekt) und führt über die verstärkte GABAerge Hemmung im ZNSZNS steht für das zentrale Nervensystem, das aus dem Gehirn und dem Rückenmark besteht. Es ist verantwortlich für die Verarbeitung von Informationen und steuert viele Funktionen des Körpers. zu schweren neurologischen Symptomen bis hin zum Tod durch Atemstillstand. Besonders gefährdet sind Collie-artige Hunderassen. Eine sofortige tierärztliche Versorgung ist essenziell – bei frühzeitigem Eingreifen ist eine Erholung möglich, allerdings kann der Verlauf langwierig sein.
Symptome einer Intoxikation
Die Symptome beginnen einige Stunden bis 1 Tag nach der Aufnahme und steigern sich, je nach Dosis, in den nächsten Stunden bis Tagen.
- Speichel (Salivation)
- Weitstellung der Pupillen (Ivermectin)
- Erbrechen
- Abfall der Herzfrequenz (BradykardieBradykardie bezeichnet eine langsamere als normale Herzfrequenz, typischerweise unter 60 Schlägen pro Minute bei Erwachsenen. Sie kann bei gesunden Personen auftreten, insbesondere bei Sportlern, kann aber auch ein Hinweis auf Herzerkrankungen sein.)
- Störung der Temperaturregulation (Hypo-Hypo- ist ein Präfix, das "unter", "weniger als normal" oder "zu wenig" bedeutet. Es wird verwendet, um Zustände zu beschreiben, die unter dem normalen Niveau liegen, wie z.B. Hypothermie (niedrige Körpertemperatur) oder Hypotonie (niedriger Blutdruck). oder HyperthermieHyperthermie bezeichnet eine über das normale Maß erhöhte Körpertemperatur. Dies kann bei Hunden und Katzen durch Überhitzung, Fieber oder bestimmte Krankheiten verursacht werden und bedarf oft dringender medizinischer Versorgung.)
- Desorientiertheit
- Gleichgewichtstörungen (Ataxie)
- Tremor
- Krämpfe.
Mit dem Fortschreiten einer IntoxikationIntoxikation bezeichnet eine Vergiftung, die durch die Aufnahme von toxischen Substanzen entsteht. Dies kann durch Medikamente, Drogen, Chemikalien oder andere Gifte verursacht werden und erfordert häufig medizinische Behandlung. kommt es zu
- Schwäche
- Seitenlage
- Benommenheit
- Koma
- Atemdepression
Ergänzungen
Die klinischen Symptome einer Ivermectin- oder Moxidectin-Vergiftung entwickeln sich typischerweise innerhalb von 4 bis 12 Stunden nach der Aufnahme, können aber je nach aufgenommener Dosis und individueller Empfindlichkeit auch erst nach 24 Stunden auftreten. Der Schweregrad der Symptome korreliert mit der Konzentration der Wirkstoffe im zentralen Nervensystem und nimmt mit der Zeit zu.
Die SymptomatikSymptomatik bezieht sich auf die Gesamtheit der Symptome, die mit einer bestimmten Krankheit oder einem Zustand verbunden sind. Sie beschreibt die Art und Weise, wie sich eine Krankheit äußerlich manifestiert. lässt sich in verschiedene Stadien einteilen:
Frühphase (leichte bis mittelschwere Vergiftung):
- Vermehrter Speichelfluss (Hypersalivation)
- Mydriasis (Pupillenerweiterung, besonders bei Ivermectin)
- Erbrechen und Übelkeit
- BradykardieBradykardie bezeichnet eine langsamere als normale Herzfrequenz, typischerweise unter 60 Schlägen pro Minute bei Erwachsenen. Sie kann bei gesunden Personen auftreten, insbesondere bei Sportlern, kann aber auch ein Hinweis auf Herzerkrankungen sein. (verlangsamter Herzschlag)
- Störungen der Temperaturregulation (sowohl Hypo-Hypo- ist ein Präfix, das "unter", "weniger als normal" oder "zu wenig" bedeutet. Es wird verwendet, um Zustände zu beschreiben, die unter dem normalen Niveau liegen, wie z.B. Hypothermie (niedrige Körpertemperatur) oder Hypotonie (niedriger Blutdruck). als auch HyperthermieHyperthermie bezeichnet eine über das normale Maß erhöhte Körpertemperatur. Dies kann bei Hunden und Katzen durch Überhitzung, Fieber oder bestimmte Krankheiten verursacht werden und bedarf oft dringender medizinischer Versorgung.)
- Verhaltensänderungen und Desorientiertheit
- Ataxie (Gleichgewichts- und Koordinationsstörungen)
- Muskelzittern (Tremor)
Spätphase (schwere Vergiftung):
- Ausgeprägte Muskelschwäche
- Seitenlage mit Unfähigkeit aufzustehen
- Krämpfe und Konvulsionen
- Zunehmende Bewusstseinstrübung bis hin zum KomaEin Koma ist ein tiefer Bewusstseinsverlust, bei dem ein Individuum nicht erweckbar ist und nicht auf Reize reagieren kann. Bei Hunden und Katzen kann es durch schwere Erkrankungen, Vergiftungen oder neurologische Probleme verursacht werden.
- Atemdepression
- Kreislaufversagen
Bei Katzen können die neurologischen Symptome etwas abweichen und umfassen häufiger Hyperästhesie (übersteigerte Empfindlichkeit auf Berührungsreize), Hypersalivation und Erregungszustände, bevor es zu DepressionDepression bezeichnet einen Zustand verminderter Stimmung und Aktivität. Bei Hunden und Katzen kann sie durch verschiedene Faktoren, einschließlich Krankheit, Trauma oder Veränderungen in der Umgebung, ausgelöst werden. und KomaEin Koma ist ein tiefer Bewusstseinsverlust, bei dem ein Individuum nicht erweckbar ist und nicht auf Reize reagieren kann. Bei Hunden und Katzen kann es durch schwere Erkrankungen, Vergiftungen oder neurologische Probleme verursacht werden. kommt.
Die Symptome können je nach aufgenommener Dosis und Vorhandensein des MDR1-Gendefekts über mehrere Tage bis Wochen anhalten, da Ivermectin und Moxidectin eine lange Halbwertszeit im Körper haben und sich im Fettgewebe anreichern können.
Diagnose
Die DiagnoseEine Diagnose ist die Identifizierung einer Krankheit oder eines Zustandes durch ihre Symptome und/oder Ergebnisse aus diagnostischen Tests. Es ist der erste Schritt im Management und der Behandlung von Patienten. einer Vergiftung durch Ivermectin oder Moxidectin basiert primärPrimär bezieht sich auf die erste oder ursprüngliche Ursache einer Krankheit oder eines Zustands, im Gegensatz zu sekundären Ursachen oder Symptomen, die sich daraus entwickeln. auf der AnamneseDie Anamnese ist die systematische Erhebung der medizinischen Vorgeschichte eines Patienten durch Befragung. Sie umfasst Informationen über frühere Erkrankungen, Behandlungen, Allergien und Lebensgewohnheiten., den klinischen Symptomen und dem Ausschluss anderer Ursachen für neurologische Störungen. Eine frühzeitige und präzise DiagnoseEine Diagnose ist die Identifizierung einer Krankheit oder eines Zustandes durch ihre Symptome und/oder Ergebnisse aus diagnostischen Tests. Es ist der erste Schritt im Management und der Behandlung von Patienten. ist entscheidend für die erfolgreiche Behandlung.
AnamneseDie Anamnese ist die systematische Erhebung der medizinischen Vorgeschichte eines Patienten durch Befragung. Sie umfasst Informationen über frühere Erkrankungen, Behandlungen, Allergien und Lebensgewohnheiten.:
Eine gründliche Befragung des Tierhalters ist essentiell, um mögliche Expositionsquellen zu identifizieren. Wichtige Fragen umfassen:
- Hatte das Tier Zugang zu Entwurmungsmitteln für Pferde oder andere Nutztiere?
- Wurde das Tier kürzlich mit AntiparasitikaAntiparasitika sind Medikamente oder Substanzen, die zur Behandlung von Parasitenbefall, wie Würmern, Protozoen und Ektoparasiten, eingesetzt werden. Sie wirken, indem sie die Parasiten abtöten oder ihr Wachstum hemmen. behandelt?
- Besteht die Möglichkeit, dass das Tier Kot von kürzlich entwurmten Pferden gefressen hat?
- Gehört das Tier zu einer Rasse, die häufig vom MDR1-Gendefekt betroffen ist?
Klinische Untersuchung:
Die neurologische Untersuchung zeigt typischerweise Symptome einer diffusen ZNS-Depression mit Ataxie, Mydriasis, vermindertem Bewusstsein und gegebenenfalls Krämpfen. Die Vitalparameter können BradykardieBradykardie bezeichnet eine langsamere als normale Herzfrequenz, typischerweise unter 60 Schlägen pro Minute bei Erwachsenen. Sie kann bei gesunden Personen auftreten, insbesondere bei Sportlern, kann aber auch ein Hinweis auf Herzerkrankungen sein., Hypotension und Atemdepression aufweisen.
Labordiagnostik:
- Allgemeine Blutuntersuchungen (Blutbild, Serumbiochemie) sind meist unauffällig, können aber zum Ausschluss anderer Erkrankungen und zur Beurteilung des Allgemeinzustandes hilfreich sein.
- Toxikologische Analysen zum direkten Nachweis von Ivermectin oder Moxidectin im Blut oder Urin sind möglich, aber in der Praxis oft nicht zeitnah verfügbar.
- MDR1-Gentest: Bei Verdacht auf einen MDR1-Gendefekt kann ein Gentest durchgeführt werden, der jedoch für die Akutbehandlung meist zu zeitaufwändig ist, aber für zukünftige Medikamentenauswahl relevant sein kann.
Differentialdiagnosen:
Es müssen andere Ursachen für neurologische Symptome ausgeschlossen werden, wie:
- Vergiftungen durch andere NeurotoxineNeurotoxine sind Gifte, die spezifisch das Nervensystem angreifen und schädigen. Sie können bei Hunden und Katzen Lähmungen, Krämpfe und andere schwere neurologische Symptome verursachen. Neurotoxine können in bestimmten Pflanzen, Toxinen oder durch Bakterien produziert werden. (Organophosphate, MetaldehydMetaldehyd ist eine chemische Verbindung, die häufig in Schnecken- und Schädlingsbekämpfungsmitteln verwendet wird. Die Aufnahme von Metaldehyd kann bei Hunden und Katzen zu schweren Vergiftungen führen., Strychnin)
- Metabolische Störungen (HypoglykämieHypoglykämie ist ein Zustand, bei dem der Blutzuckerspiegel unter den normalen Bereich fällt. Symptome können Zittern, Schwitzen, Hunger, Verwirrtheit und in schweren Fällen Bewusstseinsverlust umfassen., Hepatoenzephalopathie)
- Infektiöse Enzephalitiden
- Traumatische Hirnverletzungen
- Epileptische Anfälle anderer Genese
Die Kombination aus typischer SymptomatikSymptomatik bezieht sich auf die Gesamtheit der Symptome, die mit einer bestimmten Krankheit oder einem Zustand verbunden sind. Sie beschreibt die Art und Weise, wie sich eine Krankheit äußerlich manifestiert., Rasseprädisposition und Expositionsanamnese ist meist ausreichend für eine Verdachtsdiagnose, die umgehend therapeutische Maßnahmen erfordert.
Therapeutische Prinzipien
Die DekontaminationDekontamination bezieht sich auf das Entfernen von giftigen Substanzen oder Krankheitserregern von einem Lebewesen, Objekt oder einer Umgebung, um eine Vergiftung oder Infektion zu verhindern oder zu behandeln. des Magen-Darm-Traktes erfolgt durch die unmittelbare Entleerung des Magens durch Auslösen von Erbrechen oder wiederholter Magenspülungen und die des Darmes mittels wiederholter Gaben von AktivkohleAktivkohle ist ein feinporiges, stark adsorbierendes Material, das in der Veterinärmedizin häufig zur Behandlung von Vergiftungen eingesetzt wird. Sie bindet Toxine im Magen-Darm-Trakt, um deren Aufnahme in den Körper zu verhindern. und Darmreinigung mittels GlaubersalzGlaubersalz, auch bekannt als Natriumsulfat, ist ein natürlich vorkommendes Salz, das als Abführmittel verwendet wird. Bei Hunden und Katzen kann es zur Behandlung von Verstopfung oder zur Darmentleerung vor diagnostischen Verfahren eingesetzt werden..
Ein spezielles AntidotEin Antidot ist eine Substanz, die verwendet wird, um die schädlichen Effekte einer Vergiftung oder Überdosierung eines Medikaments zu neutralisieren oder umzukehren. Antidote können spezifisch für bestimmte Gifte sein oder allgemeinere entgiftende Wirkungen haben. gibt es nicht.
Physostigmin kann versucht werden, doch die Wirkung hält nur sehr kurze Zeit an.
Die TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. ist Symptomatisch.
Im fortgeschrittenen Stadium einer IntoxikationIntoxikation bezeichnet eine Vergiftung, die durch die Aufnahme von toxischen Substanzen entsteht. Dies kann durch Medikamente, Drogen, Chemikalien oder andere Gifte verursacht werden und erfordert häufig medizinische Behandlung. sind nur noch unterstützende Maßnahmen zur Stabilisierung der VitalfunktionenVitalfunktionen sind lebenswichtige Körperfunktionen, die notwendig sind, um Leben zu erhalten. Dazu gehören Atmung, Herzschlag, Blutdruck, Körpertemperatur und das Bewusstseinsniveau. und der Behandlung der Symptome wie Antiemetika, krampflösende Medikamente und die Sicherung der Körpertemperatur möglich.
Dem Wasser-, Elektrolyt- und Säure-Basen-HaushaltDer Säure-Basen-Haushalt bezeichnet das Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen im Körper, das für die Aufrechterhaltung des physiologischen pH-Werts im Blut und anderen Körperflüssigkeiten wichtig ist. Störungen können zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen. gilt wie bei allen Intoxikationen besondere Aufmerksamkeit.
Aufgrund des Wirkprinzips von Ivermectin und Moxidectin im Gehirn sind die üblicherweise primärPrimär bezieht sich auf die erste oder ursprüngliche Ursache einer Krankheit oder eines Zustands, im Gegensatz zu sekundären Ursachen oder Symptomen, die sich daraus entwickeln. eingesetzten antikonvulsivEin Antikonvulsiv ist ein Medikament zur Vorbeugung oder Kontrolle von Anfällen und anderen Arten von neurologischen Störungen, die mit abnormaler elektrischer Aktivität im Gehirn einhergehen. wirkenden Medikamente (Benzodiazepine, Barbiturate) zur Beherrschung von Krämpfen nicht geeignet. Zu bevorzugen sind Anästhetika wie z. B. Propofol, zunächst als Bolus zur Beherrschung der Krämpfe und danach fortgesetzt in einer niedrig dosierten Dauertropfinfusion bis zum Abklingen der SymptomatikSymptomatik bezieht sich auf die Gesamtheit der Symptome, die mit einer bestimmten Krankheit oder einem Zustand verbunden sind. Sie beschreibt die Art und Weise, wie sich eine Krankheit äußerlich manifestiert..
Die Applikation von Lipiden zur Bindung fettlöslicher Toxine aus dem Gewebe in eine über das Blut abtransportierbare Form gehört ebenfalls zur unterstützenden TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen..
Ergänzungen
Prognose
Die Prognose ist vorsichtig bis gut und hängt von der aufgenommenen Dosis, dem Zeitpunkt des Vorstellens beim Tierarzt und der Dauer einer konsequenten TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. ab.
Die PrognoseDie Prognose ist die Vorhersage des wahrscheinlichen Verlaufs und Ausgangs einer Krankheit basierend auf dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der Krankheit und der Reaktion auf die Behandlung. Sie kann Auskunft darüber geben, wie sich eine Erkrankung voraussichtlich entwickeln wird. bei Vergiftungen mit Ivermectin oder Moxidectin ist abhängig von mehreren Faktoren, darunter die aufgenommene Dosis, der Zeitpunkt des Therapiebeginns, das Vorhandensein eines MDR1-Gendefekts und die Intensität der unterstützenden Maßnahmen.
Prognostische Faktoren:
- Leichte bis mittelschwere Vergiftungen haben bei adäquater Therapie eine gute PrognoseDie Prognose ist die Vorhersage des wahrscheinlichen Verlaufs und Ausgangs einer Krankheit basierend auf dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der Krankheit und der Reaktion auf die Behandlung. Sie kann Auskunft darüber geben, wie sich eine Erkrankung voraussichtlich entwickeln wird..
- Schwere Vergiftungen mit KomaEin Koma ist ein tiefer Bewusstseinsverlust, bei dem ein Individuum nicht erweckbar ist und nicht auf Reize reagieren kann. Bei Hunden und Katzen kann es durch schwere Erkrankungen, Vergiftungen oder neurologische Probleme verursacht werden. und Atemdepression haben eine vorsichtige bis schlechte PrognoseDie Prognose ist die Vorhersage des wahrscheinlichen Verlaufs und Ausgangs einer Krankheit basierend auf dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der Krankheit und der Reaktion auf die Behandlung. Sie kann Auskunft darüber geben, wie sich eine Erkrankung voraussichtlich entwickeln wird..
- Je früher die TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. beginnt, desto besser sind die Erfolgsaussichten.
- Tiere, die innerhalb der ersten 48-72 Stunden klinische Verbesserungen zeigen, haben eine günstigere PrognoseDie Prognose ist die Vorhersage des wahrscheinlichen Verlaufs und Ausgangs einer Krankheit basierend auf dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der Krankheit und der Reaktion auf die Behandlung. Sie kann Auskunft darüber geben, wie sich eine Erkrankung voraussichtlich entwickeln wird..
- Die Erholungsphase kann bei schweren Vergiftungen mehrere Wochen dauern.
Nachsorge:
Nach der akuten Phase der Vergiftung ist eine sorgfältige Nachsorge essentiell:
- Regelmäßige Kontrolluntersuchungen:
- Neurologische Untersuchungen zur Beurteilung der Erholung
- Überwachung der Organfunktionen, insbesondere von Leber und Nieren
- PhysiotherapiePhysiotherapie in der Veterinärmedizin umfasst eine Reihe von Behandlungsmethoden, die darauf abzielen, die Beweglichkeit und das Wohlbefinden von Tieren durch Bewegungsübungen, Massage und andere manuelle Techniken zu verbessern.:
- Bei länger anhaltenden neurologischen Defiziten kann PhysiotherapiePhysiotherapie in der Veterinärmedizin umfasst eine Reihe von Behandlungsmethoden, die darauf abzielen, die Beweglichkeit und das Wohlbefinden von Tieren durch Bewegungsübungen, Massage und andere manuelle Techniken zu verbessern. die Rehabilitation unterstützen
- Passive Bewegungsübungen zur Erhaltung der Gelenkfunktion
- Später aktive Übungen zur Wiederherstellung der Koordination und Muskelkraft
- Ernährungsmanagement:
- Angepasste Ernährung während der Erholungsphase
- Gegebenenfalls Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme
- Präventive Maßnahmen:
- MDR1-Gentest bei Tieren mit unbekanntem Status
- Aufklärung des Besitzers über den sicheren Umgang mit AntiparasitikaAntiparasitika sind Medikamente oder Substanzen, die zur Behandlung von Parasitenbefall, wie Würmern, Protozoen und Ektoparasiten, eingesetzt werden. Sie wirken, indem sie die Parasiten abtöten oder ihr Wachstum hemmen.
- Erstellung einer Liste von Medikamenten, die bei MDR1-defekten Tieren vermieden werden sollten
- Kennzeichnung des Tieres (z.B. durch Anhänger am Halsband) mit Hinweis auf den MDR1-Status für Notfälle
- Langzeitprognose:
Die meisten Tiere erholen sich vollständig, wenn sie die akute Phase überleben. In einigen Fällen können jedoch subtile neurologische Defizite bestehen bleiben, wie leichte Koordinationsstörungen oder veränderte Verhaltensweisen. Diese Residualsymptome bessern sich in der Regel mit der Zeit, können aber in seltenen Fällen permanent sein.
Die Nachsorge sollte individuell an den Patienten angepasst werden und kann je nach Schweregrad der Vergiftung und Erholungsfortschritt mehrere Wochen bis Monate umfassen.
Zusammenfassung
Vergiftungen durch Ivermectin und Moxidectin stellen eine ernsthafte Bedrohung für Hunde und Katzen dar, insbesondere für Hunde mit MDR1-Gendefekt. Diese makrozyklischen Laktone, die primärPrimär bezieht sich auf die erste oder ursprüngliche Ursache einer Krankheit oder eines Zustands, im Gegensatz zu sekundären Ursachen oder Symptomen, die sich daraus entwickeln. zur Parasitenbekämpfung bei Nutztieren eingesetzt werden, können bei empfindlichen Tieren bereits in geringen Dosen schwerwiegende neurologische Symptome verursachen.
Der MDR1-Gendefekt, der bei bestimmten Hunderassen wie Collies, Australian Shepherds und Deutschen Schäferhunden häufig vorkommt, führt zu einer beeinträchtigten Funktion der Blut-Hirn-SchrankeDie Blut-Hirn-Schranke ist eine Schutzbarriere zwischen den Blutgefäßen im Gehirn und dem Gehirngewebe. Sie verhindert, dass die meisten Substanzen im Blutkreislauf in das Gehirngewebe gelangen, lässt jedoch Nährstoffe und Sauerstoff passieren., wodurch diese Wirkstoffe ungehindert ins Gehirn gelangen können. Dort verstärken sie die GABA-vermittelte Signalübertragung, was zu einer Hemmung des zentralen Nervensystems führt.
Die klinischen Symptome reichen von milden Anzeichen wie Speichelfluss und Ataxie bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen mit Krämpfen, KomaEin Koma ist ein tiefer Bewusstseinsverlust, bei dem ein Individuum nicht erweckbar ist und nicht auf Reize reagieren kann. Bei Hunden und Katzen kann es durch schwere Erkrankungen, Vergiftungen oder neurologische Probleme verursacht werden. und Atemdepression. Die Diagnose basiert hauptsächlich auf der AnamneseDie Anamnese ist die systematische Erhebung der medizinischen Vorgeschichte eines Patienten durch Befragung. Sie umfasst Informationen über frühere Erkrankungen, Behandlungen, Allergien und Lebensgewohnheiten., den klinischen Symptomen und dem Ausschluss anderer Ursachen für neurologische Störungen.
Da kein spezifisches AntidotEin Antidot ist eine Substanz, die verwendet wird, um die schädlichen Effekte einer Vergiftung oder Überdosierung eines Medikaments zu neutralisieren oder umzukehren. Antidote können spezifisch für bestimmte Gifte sein oder allgemeinere entgiftende Wirkungen haben. existiert, besteht die TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. aus DekontaminationDekontamination bezieht sich auf das Entfernen von giftigen Substanzen oder Krankheitserregern von einem Lebewesen, Objekt oder einer Umgebung, um eine Vergiftung oder Infektion zu verhindern oder zu behandeln., symptomatischer Behandlung und intensivmedizinischer Unterstützung. Innovative Ansätze wie die Lipid-Rescue-Therapie können die Entgiftung unterstützen. Die PrognoseDie Prognose ist die Vorhersage des wahrscheinlichen Verlaufs und Ausgangs einer Krankheit basierend auf dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der Krankheit und der Reaktion auf die Behandlung. Sie kann Auskunft darüber geben, wie sich eine Erkrankung voraussichtlich entwickeln wird. ist abhängig von der aufgenommenen Dosis, dem Zeitpunkt des Therapiebeginns und der Intensität der unterstützenden Maßnahmen.
Präventive Maßnahmen wie MDR1-Gentests bei prädisponierten Rassen, sorgfältige Medikamentenauswahl und Aufklärung der Tierhalter sind entscheidend, um Vergiftungen zu vermeiden. Bei Verdacht auf eine Vergiftung ist eine sofortige tierärztliche Behandlung erforderlich, da der Zeitfaktor für den Therapieerfolg entscheidend ist.
Ausblick auf Forschung
Die Forschung im Bereich der Ivermectin- und Moxidectin-Vergiftungen bei Kleintieren entwickelt sich kontinuierlich weiter, mit vielversprechenden Ansätzen für verbesserte Diagnostik, TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. und PräventionPrävention umfasst Maßnahmen, die ergriffen werden, um Krankheiten oder Verletzungen zu verhindern. In der Veterinärmedizin schließt dies Impfungen, Parasitenkontrolle und gesundheitliche Überwachung ein..
Genetische Forschung:
Neuere Studien untersuchen die genetischen Grundlagen der MDR1-Mutation detaillierter und haben weitere Polymorphismen identifiziert, die die Empfindlichkeit gegenüber makrozyklischen Laktonen beeinflussen können. Wissenschaftler arbeiten an umfassenderen Gentests, die nicht nur den klassischen MDR1-Gendefekt, sondern auch andere relevante genetische Varianten erfassen, die die Arzneimittelempfindlichkeit beeinflussen.
Schnelldiagnostik:
Forscher entwickeln Point-of-Care-Tests, die einen schnellen Nachweis des MDR1-Status ermöglichen sollen, was besonders in Notfallsituationen wertvoll wäre. Diese Tests könnten in Zukunft in jeder Tierarztpraxis verfügbar sein und eine sofortige Risikobewertung ermöglichen.
Therapeutische Innovationen:
Die Lipid-Rescue-Therapie wird weiter erforscht, mit Fokus auf optimale Dosierungsprotokolle und Anwendungszeitpunkte. Studien zeigen vielversprechende Ergebnisse, insbesondere wenn die TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. frühzeitig eingeleitet wird.
Darüber hinaus werden spezifische Antagonisten für makrozyklische Laktone untersucht, die direkt an den Wirkort im Gehirn gelangen und die übermäßige GABA-Aktivierung blockieren könnten. Solche Substanzen könnten in Zukunft als echte Antidote dienen.
Pharmakokinetische Modelle:
Fortschritte in der Pharmakokinetik ermöglichen präzisere Vorhersagen über die Verteilung und EliminationElimination bezieht sich auf den Prozess, durch den Abfallstoffe und Toxine aus dem Körper entfernt werden. Dies umfasst die Ausscheidung über die Nieren (Urin), den Darm (Stuhl), die Lunge (Atem) und die Haut. von Ivermectin und Moxidectin bei verschiedenen Tierarten und genetischen Varianten. Diese Modelle können helfen, individualisierte Behandlungsprotokolle zu entwickeln und die Therapiedauer besser abzuschätzen.
Internationale Zusammenarbeit:
Globale Datenbanken zu Vergiftungsfällen werden aufgebaut, um seltenere Manifestationen und Langzeitfolgen besser zu dokumentieren. Diese kollaborativen Ansätze ermöglichen ein umfassenderes Verständnis der ToxizitätToxizität ist das Maß für die Schädlichkeit oder Giftigkeit einer Substanz. Die Toxizität kann je nach Dosis, Expositionsweg und individueller Empfindlichkeit variieren. und effektivere Behandlungsstrategien.
Präventionsstrategien:
Innovative Ansätze zur PräventionPrävention umfasst Maßnahmen, die ergriffen werden, um Krankheiten oder Verletzungen zu verhindern. In der Veterinärmedizin schließt dies Impfungen, Parasitenkontrolle und gesundheitliche Überwachung ein. umfassen die Entwicklung von Smartphone-Apps, die Tierhalter bei der Medikamentenauswahl unterstützen, sowie verbesserte Kennzeichnungssysteme für Tiere mit bekanntem MDR1-Status. Einige Forschungsgruppen arbeiten an Biosensoren, die die Anwesenheit von makrozyklischen Laktonen in Tierfutter oder Umgebungen detektieren können.
Die fortschreitende Forschung auf diesem Gebiet verspricht, die DiagnoseEine Diagnose ist die Identifizierung einer Krankheit oder eines Zustandes durch ihre Symptome und/oder Ergebnisse aus diagnostischen Tests. Es ist der erste Schritt im Management und der Behandlung von Patienten., Behandlung und PräventionPrävention umfasst Maßnahmen, die ergriffen werden, um Krankheiten oder Verletzungen zu verhindern. In der Veterinärmedizin schließt dies Impfungen, Parasitenkontrolle und gesundheitliche Überwachung ein. von Ivermectin- und Moxidectin-Vergiftungen bei Kleintieren in den kommenden Jahren erheblich zu verbessern, was letztendlich zu einer besseren Versorgung betroffener Tiere führen wird.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
- Welche Hunderassen sind besonders gefährdet für Ivermectin- und Moxidectin-Vergiftungen?
Besonders gefährdet sind Hunderassen mit hoher Prävalenz des MDR1-Gendefekts, darunter Collies (70–80 %), Australian Shepherds (50 %), Shetland Sheepdogs, Border Collies (10 %), Deutscher Schäferhund (6–10 %), Weißer Schäferhund, Bobtails (Old English Sheepdogs) und andere Hütehundrassen. Auch Mischlingshunde mit Anteilen dieser Rassen können betroffen sein.
- Wie kann ich feststellen, ob mein Hund den MDR1-Gendefekt hat?
Der MDR1-Status kann durch einen Gentest festgestellt werden. Dieser Test wird von verschiedenen Laboren angeboten und erfordert lediglich eine Speichel- oder Blutprobe. Bei Hunden aus Risikorassen ist dieser Test empfehlenswert, bevor Medikamente verabreicht werden, die bei MDR1-defekten Tieren problematisch sein können.
- Ist es gefährlich, wenn mein Hund Pferdekot frisst?
Wenn Pferde kürzlich mit Ivermectin oder Moxidectin entwurmt wurden, kann ihr Kot ausreichende Mengen dieser Wirkstoffe enthalten, um bei empfindlichen Hunden, insbesondere solchen mit MDR1-Gendefekt, Vergiftungen auszulösen. Daher sollten Hunde keinen Zugang zu Kot von kürzlich entwurmten Pferden haben.
- Welche Sofortmaßnahmen sollte ich ergreifen, wenn ich vermute, dass mein Tier Ivermectin oder Moxidectin aufgenommen hat?
Kontaktieren Sie umgehend Ihren Tierarzt oder eine tierärztliche Notfallklinik. Wenn die Aufnahme innerhalb der letzten 1–2 Stunden erfolgt ist und das Tier keine Symptome zeigt, kann der Tierarzt Erbrechen auslösen. Transportieren Sie das Tier ruhig und vermeiden Sie weitere Stressfaktoren. Bringen Sie, wenn möglich, die Verpackung des aufgenommenen Produkts mit.
- Wie lange dauert die Erholung nach einer Ivermectin- oder Moxidectin-Vergiftung?
Die Erholungszeit ist sehr variabel und hängt von der aufgenommenen Dosis, dem MDR1-Status und der Schwere der Symptome ab. Leichte Fälle können sich innerhalb von 24–48 Stunden erholen, während schwere Vergiftungen eine Erholungszeit von mehreren Wochen erfordern können. Die vollständige EliminationElimination bezieht sich auf den Prozess, durch den Abfallstoffe und Toxine aus dem Körper entfernt werden. Dies umfasst die Ausscheidung über die Nieren (Urin), den Darm (Stuhl), die Lunge (Atem) und die Haut. der Wirkstoffe aus dem Körper kann aufgrund ihrer langen Halbwertszeit und Einlagerung im Fettgewebe 1-4 Wochen dauern.
- Gibt es sichere Alternativen zu Ivermectin und Moxidectin für Hunde mit MDR1-Gendefekt?
Ja, es gibt verschiedene AntiparasitikaAntiparasitika sind Medikamente oder Substanzen, die zur Behandlung von Parasitenbefall, wie Würmern, Protozoen und Ektoparasiten, eingesetzt werden. Sie wirken, indem sie die Parasiten abtöten oder ihr Wachstum hemmen., die bei Hunden mit MDR1-Gendefekt sicher angewendet werden können, darunter bestimmte Formulierungen mit Milbemycinoxim, Selamectin, Pyrantel, Fenbendazol und Praziquantel. Die Auswahl sollte immer in Absprache mit dem Tierarzt erfolgen, der die individuellen Bedürfnisse und Risiken berücksichtigen kann.
- Können Katzen auch den MDR1-Gendefekt haben?
Bei Katzen wurde der MDR1-Gendefekt bisher nicht in klinisch relevanter Form nachgewiesen. Katzen sind generell weniger empfindlich gegenüber Ivermectin als Hunde mit MDR1-Defekt, können aber dennoch bei Überdosierung Vergiftungssymptome entwickeln. Die LD50LD50 (Letale Dosis 50) ist ein Maß für die Toxizität einer Substanz und bezeichnet die Dosis, bei der 50 % der exponierten Population (typischerweise Versuchstiere) sterben. In der Veterinärmedizin wird die LD50 verwendet, um die potenzielle Gefahr von Toxinen oder Medikamenten für Hunde und Katzen zu bewerten. für Ivermectin liegt bei Katzen bei etwa 1,0 mg/kg.
- Welche anderen Medikamente sind für Hunde mit MDR1-Gendefekt problematisch?
Neben Ivermectin und Moxidectin können auch andere Medikamente bei MDR1-defekten Hunden problematisch sein, darunter Loperamid, bestimmte Chemotherapeutika (Vincristin, Vinblastin, Doxorubicin), einige Antibiotika (z.B. Doxycyclin in hohen Dosen), Acepromazin und andere. Eine vollständige Liste sollte mit dem Tierarzt besprochen werden.
- Ist die Lipid-Rescue-Therapie bei allen Vergiftungsfällen wirksam?
Die Lipid-Rescue-Therapie zeigt vielversprechende Ergebnisse bei Vergiftungen mit lipophilen Substanzen wie Ivermectin und Moxidectin, ist jedoch nicht bei allen Fällen gleich wirksam. Der Erfolg hängt vom Zeitpunkt der Anwendung, der aufgenommenen Dosis und dem individuellen Ansprechen ab. Sie wird als ergänzende TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. eingesetzt und ersetzt nicht die anderen unterstützenden Maßnahmen.
- Können Vergiftungen mit Ivermectin oder Moxidectin bleibende Schäden verursachen?
Bei rechtzeitiger und adäquater Behandlung erholen sich die meisten Tiere vollständig. Bei schweren Vergiftungen oder verzögertem Therapiebeginn können jedoch in seltenen Fällen bleibende neurologische Defizite auftreten. Diese können von subtilen Verhaltensänderungen bis zu persistierenden Koordinationsstörungen reichen. Eine gründliche Nachsorge und Rehabilitation können helfen, mögliche Langzeitfolgen zu minimieren.
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