Auberginen, Tomaten, Paprika und Kartoffeln

Inhalt

Diese Pflanzen und deren Früchte zählen zu der großen Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Alle Früchte sind für Hunde und Katzen stark giftig ++.

Nachtschattengewächse (Solanaceae) wie Auberginen, Tomaten, Paprika und Kartoffeln enthalten das Alkaloid Solanin, das für Hunde und Katzen toxisch wirken kann. Diese Pflanzen sind in vielen Haushalten als Nahrungsmittel oder Zierpflanzen vorhanden, was sie zu einer relevanten Vergiftungsquelle für Haustiere macht. Solanin gehört zu den Glykoalkaloiden und dient den Pflanzen als natürlicher Schutz vor Fressfeinden und Krankheitserregern. Besonders in grünen Pflanzenteilen, unreifen Früchten und Keimen ist die Konzentration des Giftstoffs erhöht. Die Toxizität variiert je nach Pflanzenart, Reifegrad und Pflanzenteil erheblich. Während reife Früchte wie Tomaten oder Paprika nur geringe Mengen Solanin enthalten, können grüne Kartoffelknollen, Blätter, Stängel und Keime hochgiftig sein. Die Vergiftungsgefahr ist daher besonders hoch, wenn Tiere Zugang zu Kartoffelschalen, gekeimten Kartoffeln oder unreifen Früchten haben.

Ursachen, Entstehung und Verlauf

Die Hauptursache für Vergiftungen durch Nachtschattengewächse bei Haustieren ist die orale Aufnahme solaninhaltiger Pflanzenteile. Besonders gefährlich sind:

Grüne Stellen und Keime an Kartoffeln, die deutlich höhere Solaninkonzentrationen aufweisen als das Fruchtfleisch. Unreife Tomaten und deren Blätter, die ebenfalls erhöhte Giftmengen enthalten. Blätter, Stängel und Wurzeln aller genannten Nachtschattengewächse, die generell mehr Solanin enthalten als reife Früchte. Die Vergiftungsgefahr steigt, wenn Tierhalter Gartenabfälle mit Pflanzenresten für Haustiere zugänglich lagern oder wenn Tiere während der Gartenarbeit unbeaufsichtigt Pflanzenteile aufnehmen können. Auch die unsachgemäße Verfütterung von Speiseresten mit grünen Kartoffelstücken oder Tomatenpflanzenteilen kann zu Vergiftungen führen. Die Toxizität ist dosisabhängig, wobei kleinere Tiere und Jungtiere bereits bei geringeren Mengen schwerwiegende Symptome entwickeln können. Artspezifische Unterschiede zeigen sich in der Empfindlichkeit: Katzen reagieren aufgrund ihrer eingeschränkten Entgiftungskapazität in der Leber oft sensibler auf Solanin als Hunde.

Wirkungsmechanismus

Diese vier Pflanzenarten gehören zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). In ihren unreifen oder grünen Pflanzenteilen (z. B. unreife Tomaten, grüne Kartoffeln oder Kartoffelschalen) enthalten sie toxische Alkaloide, insbesondere Solanin, α-Chaconin und in geringerem Maße Tomatin oder Solasodin. Diese Substanzen wirken zelltoxisch, reizend auf Schleimhäute und beeinflussen das Nervensystem sowie den Magen-Darm-Trakt.

1. Solanin und α-Chaconin – Haupttoxine

Solanin ist ein glykoalkaloides Nervengift, das natürlicherweise in Pflanzen zur Abwehr von Fressfeinden produziert wird. In toxischer Dosis entfaltet es beim Tier mehrere Wirkungen:

a) Zytotoxische Wirkung auf Zellmembranen

  • Solanin interagiert mit den Phospholipiden der Zellmembran, was die Durchlässigkeit der Zellmembran erhöht und zur Zellzerstörung führt.
  • Besonders betroffen sind Darmepithelzellen → Reizung, Entzündung, Erbrechen und Durchfall.

b) Hemmung der Acetylcholinesterase

  • Solanin hemmt dieses Enzym, das für den Abbau von Acetylcholin zuständig ist.
  • Folge: Überstimulation des parasympathischen Nervensystems → Speichelfluss, Bradykardie, Muskelzittern, neurologische Symptome

c) Beeinträchtigung der Mitochondrienfunktion

  • Glykoalkaloide stören den Energiehaushalt der Zellen (z. B. durch Hemmung der Atmungskette) → Lethargie, Schwäche, ZNS-Symptome

2. Toxizität bei den verschiedenen Pflanzen

Auberginen (Solanum melongena)

  • Enthalten Solanin, besonders in rohen, unreifen Früchten und Schalen.
  • Gekochte Aubergine ist weniger gefährlich, aber dennoch nicht zur Fütterung empfohlen.
  • Rohaufnahme kann gastrointestinale und neurologische Symptome verursachen.

Tomaten (Solanum lycopersicum)

  • Grüne, unreife Tomaten sowie Blätter und Stängel enthalten Tomatin (verwandt mit Solanin).
  • Reife Tomaten enthalten kaum noch Alkaloide, können aber in großen Mengen dennoch reizend wirken.
  • Symptome: Speichelfluss, Erbrechen, Durchfall, in höheren Dosen neurologische Erscheinungen

Paprika (Capsicum annuum)

  • Enthält geringe Mengen Capsaicin (besonders in scharfen Sorten) sowie Solanin-ähnliche Alkaloide.
  • Capsaicin wirkt reizend auf Schleimhäute, kann zu Gastroenteritis, Speichelfluss, Hustenreiz, Augentränen führen.
  • Scharfe Paprikasorten sind besonders gefährlich; milde Sorten eher harmlos, aber nicht zur Fütterung empfohlen.

Kartoffeln (Solanum tuberosum)

  • Grüne Knollen, Keime (Augen) und Schalen enthalten hohe Solaninkonzentrationen.
  • Gekochte, geschälte Kartoffeln enthalten nur noch Spuren und sind in Maßen verträglich.
  • Toxische Effekte: schwere gastrointestinale Reizungen, ZNS-Symptome, in hohen Dosen Herzrhythmusstörungen

3. Spezies-Sensitivität

Hund:

  • Hunde neigen zur Aufnahme großer Mengen (z. B. rohe Kartoffelschalen aus dem Biomüll), was zu massiven gastrointestinalen Symptomen führen kann.
  • In höheren Dosen auch neurologische Symptome, wie Muskelzittern, Lethargie oder Krämpfe.

Katze:

  • Katzen sind generell empfindlicher gegenüber Pflanzengiften.
  • Bereits kleine Mengen roher oder grüner Nachtschattengewächse können zu Erbrechen, Durchfall, Hypersalivation, Apathie führen.
  • Aufgrund ihres besonderen Leberstoffwechsels (fehlende Glucuronidierung) ist die Entgiftung verlangsamt → längere und schwerere Verläufe möglich.

4. Zusammenfassung der toxischen Wirkungen

Organ/System Wirkung durch Glykoalkaloide
Magen-Darm-Trakt Reizung, Entzündung, Erbrechen, Durchfall
Zentrales Nervensystem Ataxie, Zittern, Krämpfe, Lethargie
Herz-Kreislauf-System Bradykardie, Kreislaufstörungen (bei hoher Dosis)
Schleimhäute (v. a. Paprika) Brennen, Hypersalivation, Hustenreiz
Haut/Augen (Paprika) Reizung, ggf. Konjunktivitis durch Capsaicin

Symptome einer Intoxikation

Die schleimhautreizende Wirkung verursacht eine Gastroenteritis mit

  • Mattigkeit
  • Bauchschmerzen
  • Erbrechen und
  • Durchfall.

Infolge der Hämolyse sind in schweren Fällen

  • Anämie (Blutarmut)
  • blutiger Harn (Hämoglobinausscheidung)
  • Ikterus (Gelbsucht) möglich.

Die Symptomatik einer Vergiftung durch Nachtschattengewächse entwickelt sich typischerweise innerhalb von 2–24 Stunden nach Aufnahme und kann je nach aufgenommener Menge und individueller Empfindlichkeit des Tieres variieren. Initial zeigen betroffene Tiere meist gastrointestinale Beschwerden, da Solanin stark schleimhautreizend wirkt. Zu den charakteristischen Symptomen zählen Speicheln, Erbrechen, teils blutige Durchfälle und deutliche Bauchschmerzen, erkennbar an einer angespannten Bauchdecke und Schmerzäußerungen bei Palpation. Mit fortschreitender Resorption des Giftstoffes treten neurologische Symptome auf, die durch die Hemmung des Enzyms Acetylcholinesterase im Gehirn verursacht werden. Diese umfassen Tremor, Ataxie, Koordinationsstörungen und Benommenheit bis zu Krampfanfällen. In schweren Fällen kann es zur Hämolyse kommen, wobei rote Blutkörperchen zerstört werden, was zu Anämie, Hämoglobinurie (erkennbar an dunkelrotem bis braunem Urin) und Ikterus führt. Das freigesetzte Hämoglobin kann die Nieren schädigen und zu Nierenversagen beitragen. In besonders schweren Vergiftungsfällen können Atemlähmung und Kreislaufversagen zum Tod führen. Die Symptome können bei Katzen ausgeprägter sein und schneller fortschreiten als bei Hunden.

Hämoglobin wirkt nierenschädigend.
Die weiteren Symptome werden durch die Hemmung des Enzyms Acetylcholinesterase im Gehirn verursacht.

  • Tremor
  • Benommenheit
  • Atemnot
  • Erregungszustände
  • später Lähmungserscheinungen

Der Tod tritt durch Atemlähmung ein.

Diagnose

Die Diagnose einer Vergiftung durch Nachtschattengewächse stützt sich primär auf die Anamnese und das klinische Erscheinungsbild. Entscheidend ist die Befragung des Tierhalters nach möglichem Zugang zu Nachtschattengewächsen oder deren Resten sowie nach beobachtetem Fressverhalten. Die Kombination aus gastrointestinalen und neurologischen Symptomen mit Hinweisen auf Hämolyse ist charakteristisch, jedoch nicht pathognomonisch. Eine umfassende klinische Untersuchung mit besonderem Augenmerk auf neurologische Defizite, Schleimhautfarbe und Hydrationsstatus ist essenziell. Labordiagnostisch können erhöhte Leberenzymwerte, Anzeichen einer hämolytischen Anämie mit erniedrigtem Hämatokrit, erhöhtem freiem Hämoglobin und Bilirubinämie nachgewiesen werden. Der Urin sollte auf Hämoglobinurie und Proteinurie untersucht werden, die auf eine Nierenschädigung hindeuten können. Die Nierenwerte (Harnstoff, Kreatinin) können bei fortgeschrittener Vergiftung erhöht sein. Der direkte Nachweis von Solanin im Blut oder Mageninhalt ist in der Routinediagnostik nicht etabliert und meist Speziallaboren vorbehalten. Differenzialdiagnostisch müssen andere Vergiftungen (z. B. durch Zwiebelgewächse, Ethylenglykol), infektiöse Ursachen für Gastroenteritis und primäre neurologische Erkrankungen ausgeschlossen werden.

Therapeutische Prinzipien

Die Dekontamination erfolgt durch eine Magenentleerung, durch das medikamentöse Auslösen von Erbrechen oder durch eine Magenspülung. Die Gabe von Aktivkohle ist indiziert.
Ein direktes Antidot gibt es nicht. Die Wirkung von Solanin kann durch Atropin teilweise kompensiert werden.
Ansonsten ist die Therapie symptomatisch und folgt den intensivmedizinischen Kriterien:

  • Volumenersatz
  • Beatmung bzw. Sauerstoffanreicherung der Atemluft
  • Defibrillation bei Kammerflimmern des Herzens
  • Bekämpfung von Krämpfen
  • Kontrolle des Blutbildes
  • Nierenfunktion.

Die Behandlung einer Vergiftung durch Nachtschattengewächse folgt den Grundprinzipien der Toxikologie: Giftelimination, symptomatische Therapie und unterstützende Maßnahmen. Bei frischer Aufnahme (innerhalb von 1–2 Stunden) und noch fehlenden oder milden Symptomen kann eine Dekontamination durch Auslösen von Erbrechen mittels Apomorphin (Hund) oder Xylazin (Katze) unter tierärztlicher Aufsicht erfolgen. Alternativ kann eine Magenspülung in Narkose durchgeführt werden. Die Verabreichung von Aktivkohle (1–4 g/kg KGW) ist indiziert, um bislang nicht resorbiertes Solanin zu binden; bei schwerer Vergiftung kann die Gabe mehrfach im Abstand von 4 bis 6 Stunden wiederholt werden. Ein spezifisches Antidot für Solanin existiert nicht, jedoch kann Atropin zur Behandlung cholinerger Symptome eingesetzt werden. Die Flüssigkeitstherapie mit kristalloiden Lösungen ist essenziell, um die Diurese anzuregen und die Ausscheidung des Toxins zu fördern sowie die Dehydratation durch Erbrechen und Durchfall auszugleichen. Bei Anzeichen einer Hämolyse muss die Infusionsrate erhöht werden, um eine ausreichende Nierendurchblutung sicherzustellen und Nierenschäden vorzubeugen. Krampfanfälle werden mit Benzodiazepinen oder Barbituraten kontrolliert. Bei schwerer Atemdepression kann eine Sauerstoffsupplementierung oder in kritischen Fällen eine mechanische Beatmung erforderlich sein. Die Überwachung der Vitalparameter, des Blutbildes und der Nierenfunktion ist während der gesamten Behandlung unerlässlich.

Prognose

Die Prognose einer Vergiftung durch Nachtschattengewächse ist abhängig vom Zeitpunkt der Behandlungseinleitung, der aufgenommenen Toxinmenge und dem individuellen Gesundheitszustand des Tieres. Bei frühzeitiger Erkennung und adäquater Therapie ist die Prognose generell gut bis vorsichtig günstig. Tiere, die bereits schwere neurologische Symptome oder Anzeichen einer Hämolyse mit Nierenbeteiligung zeigen, haben eine vorsichtigere Prognose. Die Genesung erfolgt meist innerhalb von 24–72 Stunden nach Therapiebeginn, wobei gastrointestinale Symptome in der Regel schneller abklingen als neurologische Auffälligkeiten. Die Nachsorge umfasst regelmäßige Kontrollen der Nieren- und Leberfunktion über mehrere Wochen, da Organschäden verzögert auftreten können. Eine schonende Ernährung mit leicht verdaulicher Kost wird für 3–5 Tage nach der akuten Phase empfohlen. Besonders wichtig ist die Prävention weiterer Vergiftungsfälle durch Aufklärung der Tierhalter über die Giftigkeit von Nachtschattengewächsen und sichere Aufbewahrung von Lebensmitteln sowie die tiergerechte Entsorgung von Pflanzenresten. Bei Tieren mit vorbestehenden Leber- oder Nierenerkrankungen können längerfristige Kontrollen und unterstützende Maßnahmen erforderlich sein.

Zusammenfassung

Vergiftungen durch Nachtschattengewächse wie Auberginen, Tomaten, Paprika und Kartoffeln stellen eine relevante Gefahr für Hunde und Katzen dar. Der Hauptwirkstoff Solanin, ein Glykoalkaloid, ist besonders in grünen Pflanzenteilen, Keimen und unreifen Früchten konzentriert. Nach oraler Aufnahme entwickeln sich typischerweise innerhalb von 2–24 Stunden zunächst gastrointestinale Symptome wie Erbrechen und Durchfall, gefolgt von neurologischen Auffälligkeiten durch die Hemmung der Acetylcholinesterase im Gehirn. In schweren Fällen kann es zur Hämolyse mit nachfolgender Nierenschädigung kommen. Die Diagnose basiert auf der Anamnese, dem klinischen Bild und labordiagnostischen Befunden. Die Therapie umfasst die Giftelimination durch Erbrechen oder Magenspülung, die Gabe von Aktivkohle, Flüssigkeitstherapie und symptomatische Behandlung. Ein spezifisches Antidot existiert nicht, jedoch kann Atropin bei cholinergen Symptomen eingesetzt werden. Die Prognose ist bei frühzeitiger Behandlung günstig, verschlechtert sich jedoch mit zunehmendem Schweregrad der Symptome und verzögertem Therapiebeginn. Die Nachsorge beinhaltet regelmäßige Kontrollen der Organfunktionen und Präventionsmaßnahmen. Tierhalter sollten über die Giftigkeit von Nachtschattengewächsen aufgeklärt werden, um zukünftige Vergiftungsfälle zu vermeiden.

Ausblick auf Forschung

Die Forschung zu Vergiftungen durch Nachtschattengewächse bei Haustieren entwickelt sich kontinuierlich weiter. Aktuelle Studien konzentrieren sich auf die Verbesserung diagnostischer Methoden, um Solanin und verwandte Alkaloide schneller und präziser nachweisen zu können. Moderne massenspektrometrische Verfahren ermöglichen inzwischen die Quantifizierung von Solanin in biologischen Proben mit höherer Sensitivität, was zukünftig eine genauere Diagnosestellung und Prognoseabschätzung erlauben könnte. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt liegt auf der Entwicklung spezifischerer Behandlungsansätze. Wissenschaftler untersuchen potenzielle Antidote, die direkt mit Solanin interagieren oder dessen Wirkungsmechanismen blockieren könnten. Vielversprechend erscheinen hierbei Substanzen, die selektiv an Solanin binden und dessen Absorption verhindern, ohne selbst resorbiert zu werden. Zudem werden neuartige Hämodialysetechniken erforscht, die eine effizientere Entfernung des Toxins aus dem Blutkreislauf ermöglichen könnten. Genetische Unterschiede in der Empfindlichkeit gegenüber Solanin zwischen verschiedenen Hunde- und Katzenrassen werden ebenfalls untersucht, um individuelle Risikoprofile zu erstellen. Dies könnte zukünftig zu personalisierten Präventions- und Behandlungsstrategien führen. Nicht zuletzt beschäftigt sich die Forschung mit der Entwicklung verbesserter Aufklärungsmaterialien und Präventionsstrategien.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

  1. Sind reife Tomaten für meine Haustiere gefährlich?
    Reife Tomaten enthalten nur geringe Mengen Solanin und sind in kleinen Mengen für die meisten Haustiere unbedenklich. Die grünen Pflanzenteile und unreifen Früchte sollten jedoch strikt gemieden werden.
  2. Wie erkenne ich, ob meine Kartoffeln für Haustiere gefährlich sind?
    Kartoffeln mit grünen Stellen, Keimen oder Beschädigungen enthalten erhöhte Solaninmengen und sollten weder an Tiere verfüttert noch für Menschen verwendet werden.
  3. Welche Menge an Nachtschattengewächsen ist für mein Haustier giftig?
    Die toxische Dosis variiert je nach Tierart, -größe und Pflanzenart. Generell gilt: je kleiner das Tier, desto geringer die nötige Giftmenge für schwere Symptome. Bei Katzen liegt die toxische Dosis niedriger als bei Hunden.
  4. Wie schnell treten Vergiftungssymptome nach Aufnahme von Nachtschattengewächsen auf?
    Erste Symptome können bereits nach 2–6 Stunden auftreten, der volle Umfang der Vergiftungserscheinungen entwickelt sich jedoch oft erst nach 12–24 Stunden.
  5. Kann ich meinem Tier bei Verdacht auf eine Vergiftung durch Nachtschattengewächse selbst Erbrechen auslösen?
    Von Selbstmedikation wird abgeraten. Kontaktieren Sie umgehend einen Tierarzt, der die geeigneten Maßnahmen einleiten kann.
  6. Sind gekochte Kartoffeln für Haustiere sicherer als rohe?
    Ja, durch das Kochen wird ein Großteil des Solanins abgebaut. Dennoch sollten auch gekochte Kartoffeln nur in geringen Mengen und ohne Schale verfüttert werden.
  7. Können Haustiere eine Immunität gegen Solanin entwickeln?
    Nein, eine Gewöhnung oder Immunität gegen Solanin ist nicht möglich. Jede erneute Exposition kann zu Vergiftungssymptomen führen.
  8. Gibt es Langzeitfolgen nach einer überstandenen Vergiftung durch Nachtschattengewächse?
    Bei schweren Vergiftungen können Nieren- oder Leberschäden zurückbleiben, die eine langfristige Behandlung erfordern. Bei leichten bis mittelschweren Vergiftungen ist eine vollständige Genesung ohne Folgeschäden die Regel.
  9. Sind bestimmte Tierrassen besonders empfindlich gegenüber Solanin?
    Wissenschaftliche Daten zu rassespezifischen Empfindlichkeiten sind begrenzt. Generell reagieren kleinere Rassen aufgrund des ungünstigeren Verhältnisses von Körpergewicht zur aufgenommenen Toxinmenge empfindlicher.
  10. Wie kann ich mein Haustier vor Vergiftungen durch Nachtschattengewächse schützen?
    Bewahren Sie Lebensmittelreste sicher auf, entsorgen Sie Pflanzenabfälle für Tiere unzugänglich, halten Sie Gartenbereiche mit Nachtschattengewächsen abgezäunt und überwachen Sie Ihr Tier im Freien.

Literatur

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