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Amaryllis (Hippeastrum spp.)
- Giftigkeit: ++
Inhalt
Die Amaryllis (Hippeastrum spp.) zählt aufgrund ihrer auffälligen, großen und farbenprächtigen Blüten zu den besonders beliebten Zimmerpflanzen. Vor allem in der Winterzeit, zu Weihnachten, wird sie häufig verschenkt und in Wohnräumen aufgestellt. Weniger bekannt ist jedoch ihre hohe Giftigkeit für Haustiere wie Hunde und Katzen. Sämtliche Pflanzenteile, insbesondere die Zwiebel, enthalten stark toxische Inhaltsstoffe, die bei Aufnahme zu einer ernsthaften Vergiftung führen können. Aufgrund der weiten Verbreitung in Haushalten sollten Tierbesitzer unbedingt über die Risiken und Gefahren einer Vergiftung mit Amaryllis informiert sein.
Das Wichtigste auf einen Blick
Die Amaryllis-Vergiftung bei Hunden und Katzen wird durch das Alkaloid Lycorin verursacht, das als Cholinesterase-Hemmer wirkt und zu einer Überstimulation des parasympathischen Nervensystems führt. Alle Pflanzenteile sind giftig, wobei die Zwiebel die höchste Konzentration an Toxinen enthält.
Die SymptomatikSymptomatik bezieht sich auf die Gesamtheit der Symptome, die mit einer bestimmten Krankheit oder einem Zustand verbunden sind. Sie beschreibt die Art und Weise, wie sich eine Krankheit äußerlich manifestiert. umfasst lokale Reizungen des Verdauungstrakts, neurologische Störungen und kardiovaskuläre Symptome, deren Schweregrad von der aufgenommenen Menge und der individuellen Empfindlichkeit abhängt. Die DiagnoseEine Diagnose ist die Identifizierung einer Krankheit oder eines Zustandes durch ihre Symptome und/oder Ergebnisse aus diagnostischen Tests. Es ist der erste Schritt im Management und der Behandlung von Patienten. basiert hauptsächlich auf der AnamneseDie Anamnese ist die systematische Erhebung der medizinischen Vorgeschichte eines Patienten durch Befragung. Sie umfasst Informationen über frühere Erkrankungen, Behandlungen, Allergien und Lebensgewohnheiten. und dem klinischen Bild.
Die TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. konzentriert sich auf DekontaminationDekontamination bezieht sich auf das Entfernen von giftigen Substanzen oder Krankheitserregern von einem Lebewesen, Objekt oder einer Umgebung, um eine Vergiftung oder Infektion zu verhindern oder zu behandeln., symptomatische Behandlung mit Atropin als Antagonist und unterstützende Maßnahmen. Die PrognoseDie Prognose ist die Vorhersage des wahrscheinlichen Verlaufs und Ausgangs einer Krankheit basierend auf dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der Krankheit und der Reaktion auf die Behandlung. Sie kann Auskunft darüber geben, wie sich eine Erkrankung voraussichtlich entwickeln wird. ist bei frühzeitiger Behandlung gut, und die meisten Tiere erholen sich vollständig. Präventive Maßnahmen wie die sichere Aufbewahrung von Amaryllis und anderen giftigen Pflanzen sind entscheidend, um Vergiftungen zu vermeiden.
Ursachen, Entstehung und Verlauf
Die toxischen Alkaloide, insbesondere Lycorin, bewirken lokale Entzündungen (Kontaktdermatitis) und führen bei oraler Aufnahme zu Reizungen und Entzündungen an den Schleimhäuten sowie zu Störungen im Nervensystem.
Hauptursache einer Vergiftung durch Amaryllis bei Hunden und Katzen ist die orale Aufnahme der Pflanze, hauptsächlich der Zwiebeln, Blätter oder Blüten. Besonders Welpen, junge Hunde oder neugierige Katzen sind gefährdet, da sie gerne an Pflanzen knabbern oder mit ihnen spielen.
Alle Pflanzenteile enthalten toxische Substanzen wie Lycorin und andere Alkaloide, die stark reizend auf Magen, Darm und Nervensystem wirken. Der Vergiftungsverlauf ist meist akutAkut bezeichnet einen Zustand, der plötzlich auftritt und meist von kurzer Dauer ist. Im medizinischen Kontext werden damit Symptome oder Erkrankungen beschrieben, die schnell ernst werden können und sofortige Aufmerksamkeit erfordern., und die ersten Symptome treten häufig innerhalb von ein bis zwei Stunden nach der Aufnahme auf. Je größer die aufgenommene Menge, desto schwerer der Vergiftungsverlauf. Katzen sind allgemein empfindlicher als Hunde und zeigen oft schneller und heftigere Symptome.
Wirkungsmechanismus
Lycorin ist ein Cholinesterase- oder Acetylcholinesterase (AChE) -Hemmer.
Das bedeutet, der Abbau von Acethylcholin wird durch Lycorin gehemmt, sodass der NeurotransmitterNeurotransmitter sind chemische Botenstoffe, die Signale von einem Neuron zum nächsten über den synaptischen Spalt übertragen. Sie sind essentiell für zahlreiche Funktionen des Nervensystems, einschließlich Stimmung, Schlaf und Motorik. AcetylcholinAcetylcholin ist ein wichtiger Neurotransmitter im Nervensystem, der die Übertragung von Nervenimpulsen an den Synapsen ermöglicht. Es spielt eine Rolle bei der Muskelkontraktion, im parasympathischen Nervensystem und bei kognitiven Funktionen bei Hunden und Katzen. länger an den Synapsen vorliegt und länger wirksam ist. Synapsen sind die Übertragungsübergänge zwischen Nervenzellen oder zwischen Nerven- und Muskelzellen.
Bei IntoxikationIntoxikation bezeichnet eine Vergiftung, die durch die Aufnahme von toxischen Substanzen entsteht. Dies kann durch Medikamente, Drogen, Chemikalien oder andere Gifte verursacht werden und erfordert häufig medizinische Behandlung. mit Cholinesterasehemmern wird dieser Vorgang so weit gesteigert, dass überschießende, toxische Symptome entstehen. Es entsteht eine sogenannte cholinerge Krise.
Bei Beagle-Hunden subkutanSubkutan bedeutet "unter der Haut". In der Medizin bezieht es sich auf die Verabreichung von Medikamenten oder die Anlage von Implantaten direkt unter die Haut. verabreichtes Lycorin führte ab einer Dosis von 0,5 mg / kg Körpermasse nach ca. von 2,5 h zu Übelkeit und Erbrechen. Die Wirkung ist nur von kurzer Dauer. Mit steigender Dosierung nahmen die Symptome zu.
Symptome einer Intoxikation
Die Symptome einer Amaryllis-Vergiftung können in drei Hauptkategorien eingeteilt werden:
Lokale Symptome betreffen primärPrimär bezieht sich auf die erste oder ursprüngliche Ursache einer Krankheit oder eines Zustands, im Gegensatz zu sekundären Ursachen oder Symptomen, die sich daraus entwickeln. den Verdauungstrakt und umfassen verstärkten Speichelfluss (Hypersalivation), Tränenfluss, Erbrechen, Durchfall und Kolikschmerzen. Diese Symptome treten häufig als erste Anzeichen einer Vergiftung auf, da die reizenden Substanzen direkt mit den Schleimhäuten in Kontakt kommen.
Neurologische Symptome entstehen durch die Wirkung des Lycorin auf das Nervensystem und äußern sich in Ataxie (Bewegungsstörungen), Benommenheit, Gangunsicherheiten, Zittern, Krämpfen und in schweren Fällen Lähmungserscheinungen bis zum KomaEin Koma ist ein tiefer Bewusstseinsverlust, bei dem ein Individuum nicht erweckbar ist und nicht auf Reize reagieren kann. Bei Hunden und Katzen kann es durch schwere Erkrankungen, Vergiftungen oder neurologische Probleme verursacht werden.. Diese Symptome entwickeln sich typischerweise nach den lokalen Symptomen und deuten auf eine fortgeschrittene Vergiftung hin.
Kardiovaskuläre Symptome betreffen das Herz-Kreislauf-System und manifestieren sich als Herzrhythmusstörungen, Blutdruckabfall (Hypotonie) und verringerte Herzfrequenz (BradykardieBradykardie bezeichnet eine langsamere als normale Herzfrequenz, typischerweise unter 60 Schlägen pro Minute bei Erwachsenen. Sie kann bei gesunden Personen auftreten, insbesondere bei Sportlern, kann aber auch ein Hinweis auf Herzerkrankungen sein.). Diese Symptome können lebensbedrohlich sein und erfordern sofortige tierärztliche Behandlung.
Die Intensität und der zeitliche Verlauf der Symptome hängen von der aufgenommenen Menge, dem betroffenen Pflanzenanteil und der individuellen Empfindlichkeit des Tieres ab. Kleinere Tiere können bereits bei geringeren Mengen schwerwiegendere Symptome zeigen.
Lokale Symptome sind:
- Speichelfluss
- Tränenfluss
- Erbrechen
- Durchfall
- KolikKolik bezeichnet einen plötzlichen, starken Schmerz im Bauchbereich, der in Wellen auftritt. Sie ist häufig auf Krämpfe der glatten Muskulatur in den Hohlorganen des Verdauungstrakts zurückzuführen und kann bei Erkrankungen der Gallenblase, Nieren oder des Darms auftreten.
Durch Schäden am Nervensystem verursacht:
- Ataxie
- Benommenheit
- Gangunsicherheiten
- Zittern
- Krämpfe
- Lähmungen
- KomaEin Koma ist ein tiefer Bewusstseinsverlust, bei dem ein Individuum nicht erweckbar ist und nicht auf Reize reagieren kann. Bei Hunden und Katzen kann es durch schwere Erkrankungen, Vergiftungen oder neurologische Probleme verursacht werden.
Störungen am Herz-Kreislauf-System sind:
- Herzrhythmusstörungen
- Blutdruckabfall
- Abfall der Herzfrequenz.
Die Symptome treten rasch auf und können je nach aufgenommener Menge unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
Symptome beim Hund:
- Starkes Speicheln (Hypersalivation)
- Heftiges Erbrechen, teils mehrfach und anhaltend
- Durchfall, teilweise blutig oder wässrig
- Bauchschmerzen, Unruhe oder ApathieApathie bezeichnet einen Zustand der Gleichgültigkeit und des verminderten Interesses oder der fehlenden emotionalen Beteiligung an Aktivitäten oder Ereignissen, die normalerweise Interesse wecken würden.
- Schwäche, allgemeines Unwohlsein
- Appetitlosigkeit und Verweigerung von Wasseraufnahme
- Zittern und leichte Koordinationsprobleme
- In schweren Fällen Herzrhythmusstörungen, Atemprobleme, Krämpfe, Bewusstseinsverlust
Symptome bei der Katze:
- Massives Speicheln unmittelbar nach Kontakt mit der Pflanze
- Starkes Erbrechen, oft mit Blutbeimengungen
- Rasch auftretender Durchfall
- Massive Bauchschmerzen, Unruhe oder extreme ApathieApathie bezeichnet einen Zustand der Gleichgültigkeit und des verminderten Interesses oder der fehlenden emotionalen Beteiligung an Aktivitäten oder Ereignissen, die normalerweise Interesse wecken würden.
- Neurologische Auffälligkeiten wie starkes Zittern oder Krämpfe
- Koordinationsstörungen, Desorientierung
- Schnelle Verschlechterung des Allgemeinzustandes, Gefahr von Nieren- und Leberschäden bei größeren Mengen
Diagnose
Die DiagnoseEine Diagnose ist die Identifizierung einer Krankheit oder eines Zustandes durch ihre Symptome und/oder Ergebnisse aus diagnostischen Tests. Es ist der erste Schritt im Management und der Behandlung von Patienten. einer Amaryllis-Vergiftung basiert primärPrimär bezieht sich auf die erste oder ursprüngliche Ursache einer Krankheit oder eines Zustands, im Gegensatz zu sekundären Ursachen oder Symptomen, die sich daraus entwickeln. auf der AnamneseDie Anamnese ist die systematische Erhebung der medizinischen Vorgeschichte eines Patienten durch Befragung. Sie umfasst Informationen über frühere Erkrankungen, Behandlungen, Allergien und Lebensgewohnheiten. und dem klinischen Bild. Der Tierarzt wird zunächst nach möglichen Kontakten des Tieres mit der Pflanze fragen und nach Hinweisen auf ein Kauen oder Verschlucken von Pflanzenteilen suchen. Pflanzenreste im Erbrochenen oder an der Schnauze des Tieres können wichtige diagnostische Hinweise liefern.
Die klinische Untersuchung umfasst die Beurteilung der Vitalparameter wie Herzfrequenz, Atemfrequenz und Körpertemperatur sowie eine neurologische Untersuchung zur Bewertung von Reflexen, Bewusstseinszustand und Koordination. Laboruntersuchungen, insbesondere Blutbild und Blutchemie, können helfen, den Schweregrad der Vergiftung zu beurteilen und Organschäden zu identifizieren.
In unklaren Fällen kann eine toxikologische Analyse von Mageninhalt, Erbrochenen oder Blut durchgeführt werden, um die Präsenz von Lycorin nachzuweisen. Dies ist jedoch in der Praxis selten notwendig und wird hauptsächlich in Forschungskontexten oder bei forensischen Untersuchungen eingesetzt.
Die DifferenzialdiagnoseDifferenzialdiagnose ist der Prozess des Abwägens zwischen zwei oder mehreren Erkrankungen, die ähnliche Symptome verursachen, um die spezifische Ursache der Symptome eines Patienten zu bestimmen. umfasst andere Cholinesterase-Hemmer wie Organophosphat-Insektizide, Carbamate und bestimmte Medikamente, sowie andere Pflanzenvergiftungen mit ähnlicher SymptomatikSymptomatik bezieht sich auf die Gesamtheit der Symptome, die mit einer bestimmten Krankheit oder einem Zustand verbunden sind. Sie beschreibt die Art und Weise, wie sich eine Krankheit äußerlich manifestiert..
Therapeutische Prinzipien
Ein direktes AntidotEin Antidot ist eine Substanz, die verwendet wird, um die schädlichen Effekte einer Vergiftung oder Überdosierung eines Medikaments zu neutralisieren oder umzukehren. Antidote können spezifisch für bestimmte Gifte sein oder allgemeinere entgiftende Wirkungen haben. gibt es nicht. Doch Atropin kann zur AntagonisierungAntagonisierung beschreibt den Prozess, bei dem die Wirkung einer Substanz durch eine andere aufgehoben oder vermindert wird. In der Veterinärmedizin werden Antagonisten verwendet, um die Effekte von Medikamenten wie Anästhetika oder Toxinen bei Hunden und Katzen zu neutralisieren. verwendet werden.
Die DekontaminationDekontamination bezieht sich auf das Entfernen von giftigen Substanzen oder Krankheitserregern von einem Lebewesen, Objekt oder einer Umgebung, um eine Vergiftung oder Infektion zu verhindern oder zu behandeln., um eine weitere Toxinaufnahme zu verhindern, erfolgt vorrangig durch das Auslösen von Erbrechen und die Eingabe von AktivkohleAktivkohle ist ein feinporiges, stark adsorbierendes Material, das in der Veterinärmedizin häufig zur Behandlung von Vergiftungen eingesetzt wird. Sie bindet Toxine im Magen-Darm-Trakt, um deren Aufnahme in den Körper zu verhindern..
Intensivere Maßnahmen sind in den seltensten Fällen notwendig.
Ansonsten erfolgt eine symptomatische TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen..
Neben Atropin zur AntagonisierungAntagonisierung beschreibt den Prozess, bei dem die Wirkung einer Substanz durch eine andere aufgehoben oder vermindert wird. In der Veterinärmedizin werden Antagonisten verwendet, um die Effekte von Medikamenten wie Anästhetika oder Toxinen bei Hunden und Katzen zu neutralisieren. werden Mittel gegen Krämpfe (AntikonvulsivaAntikonvulsiva, auch Antiepileptika genannt, sind Medikamente zur Kontrolle oder Verhinderung von Krampfanfällen. Sie werden bei Hunden und Katzen mit Epilepsie oder anderen Erkrankungen, die zu Krampfanfällen führen, verwendet.) eingesetzt. Bei Vorliegen von Erbrechen wird über eine Infusionstherapie ein Ausgleich der Defizite herbeigeführt und bei unstillbarem Erbrechen entsprechende, das Brechzentrum dämpfende, Mittel eingesetzt.
Bei einem deutlichen Blutdruckabfall ist, sofern zunächst nicht als notwendig erachtet, Atropin indiziert.
Prognose & Nachsorge
Die Prognose bei Amaryllis-Vergiftungen ist in den meisten Fällen gut bis sehr gut, besonders wenn eine frühzeitige tierärztliche Behandlung erfolgt. Der unangenehme Geschmack der Pflanze hält Hunde und Katzen häufig davon ab, größere Mengen zu konsumieren, was das Risiko schwerer Intoxikationen reduziert. Die meisten Tiere erholen sich innerhalb von 24–48 Stunden vollständig, wenn eine adäquate Behandlung eingeleitet wird.
Bei schweren Vergiftungen mit ausgeprägten neurologischen oder kardiovaskulären Symptomen kann die Genesung länger dauern, und es besteht ein erhöhtes Risiko für Komplikationen. In seltenen Fällen können anhaltende Organschäden, insbesondere an der Leber oder den Nieren, auftreten.
Die Nachsorge umfasst regelmäßige Kontrollen der VitalfunktionenVitalfunktionen sind lebenswichtige Körperfunktionen, die notwendig sind, um Leben zu erhalten. Dazu gehören Atmung, Herzschlag, Blutdruck, Körpertemperatur und das Bewusstseinsniveau. und gegebenenfalls Laboruntersuchungen zur Überwachung der Organfunktionen. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und leicht verdauliche Nahrung sollten gewährleistet werden. In den ersten Tagen nach der Vergiftung sollte das Tier ruhig gehalten und körperliche Anstrengung vermieden werden.
Zur PräventionPrävention umfasst Maßnahmen, die ergriffen werden, um Krankheiten oder Verletzungen zu verhindern. In der Veterinärmedizin schließt dies Impfungen, Parasitenkontrolle und gesundheitliche Überwachung ein. weiterer Vergiftungsfälle sollten Tierhalter alle giftigen Pflanzen identifizieren und außerhalb der Reichweite ihrer Haustiere platzieren oder durch ungiftige Alternativen ersetzen.
Ausblick auf Forschung
Die Forschung zu Pflanzenvergiftungen bei Haustieren entwickelt sich kontinuierlich weiter. Aktuelle Studien untersuchen die genauen Wirkmechanismen von Lycorin auf zellulärer Ebene, um spezifischere Behandlungsansätze zu entwickeln. Interessanterweise zeigt Lycorin auch potenzielle therapeutische Eigenschaften, darunter antivirale, antibakterielle und antitumorale Wirkungen, die in der Humanmedizin erforscht werden.
Neue Ansätze in der Toxikologie konzentrieren sich auf die Entwicklung schnellerer und präziserer Diagnosemethoden für Pflanzenvergiftungen. Biomarker im Blut oder Urin könnten künftig eine frühere Erkennung und bessere Einschätzung des Schweregrades ermöglichen.
Im Bereich der TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. werden alternative Dekontaminationsmittel erforscht, die eine effizientere Bindung von Pflanzentoxinen ermöglichen als herkömmliche AktivkohleAktivkohle ist ein feinporiges, stark adsorbierendes Material, das in der Veterinärmedizin häufig zur Behandlung von Vergiftungen eingesetzt wird. Sie bindet Toxine im Magen-Darm-Trakt, um deren Aufnahme in den Körper zu verhindern.. Zudem werden neue Formulierungen von AntiemetikaAntiemetika sind Medikamente, die verwendet werden, um Übelkeit und Erbrechen zu verhindern oder zu behandeln. Bei Hunden und Katzen werden sie in verschiedenen Situationen eingesetzt, einschließlich nach Operationen, bei Reisekrankheit oder bei bestimmten Erkrankungen, die Übelkeit verursachen. und Gastroprotektiva entwickelt, die speziell auf die Bedürfnisse von Hunden und Katzen zugeschnitten sind.
Die veterinärmedizinische Ausbildung und Öffentlichkeitsarbeit gewinnen zunehmend an Bedeutung, um das Bewusstsein für Pflanzenvergiftungen zu schärfen. Digitale Tools und Apps zur Identifikation giftiger Pflanzen und Erstmaßnahmen bei Vergiftungen werden entwickelt, um Tierhaltern schnelle und zuverlässige Informationen zu bieten.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
- Sind alle Teile der Amaryllis gleich giftig?
Die Zwiebel enthält die höchsten Konzentrationen an Alkaloiden und ist daher besonders gefährlich. Aber auch Blüten, Blätter und Stängel können giftig wirken, wenn auch in geringerer Konzentration. - Schadet es meinem Tier schon, wenn es nur an den Blättern leckt?
Eine kleine Menge kann bereits zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Das Risiko hängt von Tiergröße und -empfindlichkeit ab. Bei Katzen genügen oft minimale Mengen, um Symptome auszulösen. - Gilt das auch für andere Zimmerpflanzen aus der Familie der Amaryllidaceae?
Ja, viele verwandte Pflanzen (z. B. Narzissen, Osterglocken) enthalten ebenfalls Lycorin und sind für Haustiere giftig. Es empfiehlt sich, bei Blumenzwiebeln generell Vorsicht walten zu lassen. - Kann ich die Vergiftung zu Hause selbst behandeln?
Eigene Maßnahmen wie Erbrechen auslösen sollten nur nach tierärztlicher Rücksprache erfolgen. Bei Vergiftungsverdacht ist immer ein Tierarzt zu konsultieren, da eine professionelle Behandlung notwendig sein kann. - Wie lange dauert die Genesung nach einer Amaryllis-Vergiftung?
Die Genesungsdauer hängt von der aufgenommenen Menge und dem Zeitpunkt der Behandlung ab. Leichte Vergiftungen können sich innerhalb von 24–48 Stunden stabilisieren, schwere Fälle benötigen unter Umständen eine längere Behandlung. - Welche Haustiere sind besonders gefährdet?
Junge, neugierige Tiere und solche mit ausgeprägtem Kauverhalten haben ein erhöhtes Risiko. Katzen sind aufgrund ihres geringeren Körpergewichts oft empfindlicher gegenüber der gleichen Toxinmenge als größere Hunde. - Gibt es ungiftige Alternativen zur Amaryllis für Haushalte mit Haustieren?
Ja, es gibt viele haustierfreundliche Zimmerpflanzen wie Echeverien, Haworthien, Geldbaum, Bambuspalme oder Zimmeraralie, die sicher für Hunde und Katzen sind. - Wie erkenne ich, ob mein Tier eine Amaryllis gefressen hat?
Achten Sie auf Pflanzenreste im Maul oder Erbrochenen, Speicheln, plötzliches Erbrechen oder Verhaltensänderungen. Bei Verdacht sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen. - Überleben Tiere eine Amaryllis-Vergiftung ohne Behandlung?
Bei leichten Vergiftungen ist eine Selbstheilung möglich, jedoch besteht ohne Behandlung ein erhöhtes Risiko für Komplikationen. Bei schweren Vergiftungen kann eine ausbleibende Behandlung lebensbedrohlich sein. - Werden die Behandlungskosten einer Amaryllis-Vergiftung von der Tierkrankenversicherung übernommen?
Die meisten Tierkrankenversicherungen decken Vergiftungsfälle ab, jedoch können Selbstbeteiligung und Deckungsumfang variieren. Es empfiehlt sich, die individuellen Versicherungsbedingungen zu prüfen.
Literatur
- ASPCA. Animal Poison Control – Toxic and Non-Toxic Plants: Amaryllis. Online verfügbar unter: https://www.aspca.org/pet-care/animal-poison-control/toxic-and-non-toxic-plants/amarylli.
- Cao, Z., Yang, P. und Zhou, Q., 2013. Multiple biological functions and pharmacological effects of lycorine. Science China Chemistry, 56(10), Seiten 1382–1391.
- Kretzing, S., Abraham, G., Seiwert, B., Ungemach, F. R., Krügel, U. und Regenthal, R., 2011. Dose-dependent emetic effects of the Amaryllidaceous alkaloid lycorine in beagle dogs. Toxicon, 57(1), Seiten 117–124.
- Löwe, G. und Löwe, O., 2021. Vergiftungen bei Hund und Katze. 2. Auflage. Niedernhausen: Kynos Verlag. 208 Seiten.
- Vetpharm – Toxikologische Datenbank der Universität Zürich. Pflanzendatenblatt zu Amaryllis. Online verfügbar unter: https://www.vetpharm.uzh.ch/giftdb/pflanzen/0135_tox.htm.