Zeckenbiss

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Ursachen

In Deutschland sind verschiedene Zeckenarten heimisch und teilweise weit verbreitet.
Meist verursachen Zeckenbisse wenig lokale Veränderungen und keine Schmerzen.
Kritisch sind jedoch die durch sie übertragenen Erkrankungen. Größtenteils müssen Sie sich dazu länger als 24 Stunden auf dem Tier festgebissen und Blut gesaugt haben, ehe es zur Übertragung von Bakterien kommt.
Durch Zecken übertragene Krankheiten sind insbesondere die Borreliose, seltener die Frühsommermeningitis (Virusinfektion), die Anaplasmose (Bakterien) und die Babesiose (Einzeller).
Für Hunde und Katzen sind hauptsächlich Borrelien, die Borreliose-Erreger von Bedeutung.

Symptome

• Erste Symptome nach einem Zeckenbiss sind Juckreiz und lokale Rötung
• Hat eine Borrelieninfektion stattgefunden, treten nach 1 bis 4 Wochen unspezifische Beschwerden auf
• Abgeschlagenheit
• Appetitlosigkeit
• Geschwollene Gelenke
• Lahmheiten, teilweise wechselnd
• Leichtes Fieber
• Lymphknotenschwellung
• Nierenentzündung möglich

Erste Hilfe

• Ein tägliches Absuchen des Felles, auch bei Katzen, wenn die Tiere Freigang haben, schränkt die Gefahr des Auftretens einer Borreliose deutlich ein (Abb).
• Ziehen Sie die Zecke einfach mit der Hand oder einer Pinzette mit einem kleinen Ruck heraus. Erfassen Sie möglichst dicht an der Haut Ihres Tieres die Zecke.
• Drehen oder quetschen Sie die Zecke nicht.
• Auch das Auftragen von Öl, damit die Zecke von allein abfällt, ist nicht zu empfehlen.
• Alle unnötigen Manipulationen können dazu führen, dass vermehrt Speichel der Zecke in Ihr Tier gelangt und damit die Gefahr einer Infektion steigt.
• Gelingt es Ihnen nicht, die Zecke zu entfernen, stellen Sie Ihr Tier einem Tierarzt vor.
Wenn Sie die Zecke entfernen konnten und sich dennoch in den nächsten Tagen an der Bissstelle eine Entzündung zeigt, stellen Sie Ihr Tier einem Tierarzt vor.
Wenn Sie sich mit Ihrem Tier viel im Wald aufhalten oder Ihr Tier zur Jagd einsetzen, ist eventuell eine Schutzimpfung gegen die von Zecken übertragenen Erkrankungen sinnvoll.
Wenn Sie wegen unklarer Krankheitszeichen bei Ihrem Tier einen Tierarzt aufsuchen und an Ihrem Tier in letzter Zeit häufiger Zecken bemerkt haben, teilen Sie das Ihrem Tierarzt mit.

Weitere tieräztliche Maßnahmen

Borreliose wird durch ein Bakterium verursacht, das durch Zecken übertragen werden kann. Die Symptome sind häufig unspezifisch wie Fieber, Appetitlosigkeit, Bewegungsunlust und wechselnde Lahmheiten. Vorrangig betroffen sind die Gelenke und das Nervensystem.

In seltenen Fällen kann es zu einer Schädigung der Nieren und zu einer Entzündung des Herzmuskels kommen. Tests im Blut oder Gehirnwasser (Liquor) ermöglichen einen sicheren Nachweis des Erregers. Der Nachweis von Antikörpern könnte auch auf eine zurückliegende Erkrankung hinweisen, sodass bei diesen Tests auch das klinische Bild berücksichtigt werden muss.

Eine spezifische antibiotische Therapie führt zur Abtötung des Erregers. Sie muss über 4 Wochen konsequent durchgeführt werden. Unbehandelt kann sich eine chronische Erkrankung entwickeln.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

  1. Warum ist ein Zeckenbiss bei meinem Tier gefährlich?
    Zecken können Krankheitserreger wie Borrelien, Anaplasmen oder Babesien übertragen. Unbehandelt können diese Infektionen schwere Erkrankungen hervorrufen, z. B. Borreliose, Ehrlichiose oder Babesiose.
  2. Wie erkenne ich einen Zeckenbiss?
    Meist ist die Zecke selbst sichtbar, wenn sie noch am Tier saugt. Nach dem Abfallen bleibt häufig eine kleine Einstichstelle oder ein roter Punkt zurück. Manchmal entsteht eine lokale Schwellung oder Rötung.
  3. Wie entferne ich eine Zecke am besten?
    Mit einer speziellen Zeckenzange oder -karte möglichst hautnah greifen und vorsichtig herausziehen. Kein Drehen, kein Quetschen und keine Hausmittel (z. B. Öl) auf die Zecke geben, da dies die Infektionsgefahr erhöht.
  4. Was sollte ich nach dem Entfernen der Zecke beachten?
    Die Bissstelle desinfizieren und beobachten. Bei Rötung, Schwellung oder anderen Auffälligkeiten (z. B. Fieber, Teilnahmslosigkeit) den Tierarzt aufsuchen. Wichtig: Ggf. Zecke aufbewahren, falls Laboranalyse nötig ist.
  5. Wie kann man Zeckenbissen vorbeugen?
    Regelmäßige Zeckenkontrollen (Absuchen) nach Spaziergängen, Einsatz von geeigneten Zeckenschutzmitteln (Spot-ons, Halsbänder), Meiden hoher Gräser und Unterholzes. Impfungen (z. B. gegen Borreliose) können je nach Region sinnvoll sein.

Literatur

  1. Borreliose (Lyme-Borreliose, Lyme-Krankheit, Lyme disease). In: Kohn B, Schwarz G, Hrsg. Praktikum der Hundeklinik. 12., aktualisierte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag; 2017
  2. Krupka, I u. RK Straubinger: Lyme borreliosis in dog and cats: background, diagnosis, treatment and prevention of infections with Borrelia burgdorferi sensu stricto. Veterinary Clinics: Small Animal Practice, 2010
  3. Littmann, M P, B Gerber, R E Goldstern, M A Labato et al.: ACVIM consensus update on Lyme borreliosis in dogs and cats. J Vet Intern Med. May;32(3):887-903, 2018
  4. Löwe, G. und Löwe, O. (2021). Notfälle bei Hund und Katze – Ein tierärztlicher Ratgeber. Kreuztal: Kynos-Verlag. 208 S.
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Zecke auf der Haut einer Katze