Verbrennung

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Ursachen

Eine Verbrennung ist eine Gewebeschädigung, die durch Hitzeeinwirkung unterschiedlichen Ursprungs (heißes Wasser oder heißes Öl, Kontakt mit Feuer oder sehr heißen Gegenständen, Stromschlag oder Einatmen von heißem Rauch oder heißen Dämpfen) entsteht.

Symptome

Die Symptome bei Verbrennungen sind abhängig vom Verbrennungsgrad.

  • Schmerzen
  • Rötung
  • Schwellung
  • Ödembildung
  • Blasenbildung
  • Veränderung der Hautfarbe bei schweren Verbrennungen (weiß, grau, lederartig, schwarz)
  • Absterben von Gewebe (Nekrose)

Erste Hilfe

  • Leichte Verbrennungen bedürfen oft keiner tierärztlichen Behandlung.
  • Entfernen Sie aber das Halsband oder andere eventuell scheuernde Teile vom Tier.
  • Meist liegt lediglich eine Rötung der Haut vor. Kühlung unter Leitungswasser, sofern das möglich ist, oder mittels nasser Kompressen (kein Eis) schaffen Erleichterung.
  • Öffnen Sie keine Blasen. Solange sie geschlossen sind, kommt es nicht zu einer Infektion.
  • Öffnet sich eine Blase von allein, reinigen Sie sie vorsichtig mit Wasser und decken Sie sie ab. Verwenden Sie keinen Stoff, der Fasern in die Wunde abgibt.
  • Wenn die Rötungen der Haut abgekühlt ist, können Sie auf die Rötungen eventuell eine lindernde, entzündungshemmende Lotion auftragen.
  • Vermeiden Sie ein Verkleben von Haaren.
  • Wenn Sie nicht scheren wollen, dann lassen Sie die gerötete Haut unbehandelt und trocken.
  • Auch leichte Verbrennungen können recht schmerzhaft sein, sodass eventuell eine Schmerzmedikation durch einen Tierarzt veranlasst werden sollte.
  • Haut und Haare sind deutlich und eventuell großflächig geschädigt.
  • Die Haut kann weiß, braun, vertrocknet, verkohlt oder vollständig verloren gegangen sein.
  • Frische, kleine Wunden können mit Wasser von Raumtemperatur gekühlt werden.
  • Tauchen Sie den Patienten n i c h t großflächig zur etwaigen Kühlung in Wasser ein. Das kann zur Unterkühlung führen. Es drohen Atemprobleme, Schock, Infektionen und weiteres.
  • Verhindern Sie eine Unterkühlung bei großflächigen Wunden.
  • Hüllen Sie den Patienten vorsichtig in ein sauberes Handtuch oder sauberes Laken ein.
  • Bei schweren Verbrennungen ist eine tierärztliche Behandlung unbedingt notwendig.
  • Fahren Sie zum Tierarzt.

Weitere tieräztliche Maßnahmen

Haben Verbrennungen die Haut großflächig zerstört, fehlt in diesen Bereichen deren Barrierefunktion.
Es kommt zu mehr oder weniger großen Verlusten von Flüssigkeit und Eiweiß. Der mögliche Wärmeverlust ist nicht zu unterschätzen. Es drohen Volumenmangelschock, Sepsis und Hypothermie.
Neben einer intensiven lokalen Therapie zur Sepsisprophylaxe sind die Körpertemperatur, der Flüssigkeitshaushalt und der Eiweißhaushalt im Gleichgewicht zu halten.
Eine Schmerztherapie muss durchgängig erfolgen.
Teilweise ist ein chirurgisches Abtragen abgestorbener Haut (Nekroseabtragung) notwendig. Große, dadurch entstandene Defekte müssen durch spezielle Operationstechniken abgedeckt werden.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

  1. Woran erkenne ich eine Verbrennung?
    Rötung, Blasenbildung, verkohltes oder geschwärztes Fell, Schmerzen und manchmal auch Schockzustände. Das Tier leckt oder kratzt die betroffene Stelle oft übermäßig.
  2. Wie gefährlich sind Verbrennungen für Hunde und Katzen?
    Verbrennungen können sehr schmerzhaft und ernst sein. Tiefe oder ausgedehnte Verbrennungen bergen ein hohes Infektions- und Schockrisiko und können lebensgefährlich sein.
  3. Was kann ich als Erstmaßnahme tun?
    Kleinflächige, leichte Verbrennungen sofort mit kühlem (nicht eiskaltem) Wasser kühlen. Bei großflächigen oder tiefen Verbrennungen hüllen Sie Ihr Tier vorsichtig in eine saubere, kühle Decke und bringen Sie es schnellstmöglich zu einem Tierarzt.
  4. Soll ich etwas auf die Verbrennung auftragen?
    Ohne tierärztliche Anweisung keine Salben, Öle oder Hausmittel verwenden, da dies den Zustand verschlechtern kann. Auch Brandblasen sollten nicht aufgestochen werden, um Infektionen zu vermeiden.
  5. Wie behandelt der Tierarzt eine Verbrennung?
    Je nach Schweregrad: Reinigung und Desinfektion der Wunde, Schmerztherapie, Infusionsbehandlung zur Stabilisierung und ggf. chirurgische Maßnahmen zur Entfernung abgestorbenen Gewebes. Antibiotikagabe zum Infektionsschutz ist häufig nötig.

Literatur

  • Powell, L. et al.: Small Animal Emergency and critical care. Wiley Blackwell Verlag, 2011
  • Allgöwer, M u. J. Siegrist: Verbrennungnen: Pathophysiologie· Pathologie· Klinik· Therapie, 2013
  • Löwe, G. und Löwe, O. (2021). Notfälle bei Hund und Katze – Ein tierärztlicher Ratgeber. Kynos-Verlag. 208 S.