Schlangenbiss

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Ursachen

In Deutschland gibt es kaum giftige Schlangen. Für Bissverletzungen durch Schlangen im Ausland sei auf Spezialliteratur verwiesen.
Von Bedeutung ist die Kreuzotter. Sie ist streng geschützt und von sich aus nicht aggressiv. Dennoch kann es beim Stöbern von Hunden zu Bissverletzungen kommen.
Bei einem Biss durch eine Kreuzotter gelangt dabei ein Gemisch aus verschieden wirkenden Bestandteilen in den Körper des gebissenen Tieres.
Die Inhaltsstoffe des Schlangengiftes wirken gerinnungshemmend, erhöhen die Durchlässigkeit der Blutgefäßwände, schädigen Muskel- und Nervenzellen und können zum Zerfall roter Blutkörperchen sowie zu Lähmungen führen.
Gefährdet sind auf Grund der Toxizität des Giftes und der bei einem Biss in den Körper eingedrungenen Menge an Gift insbesondere Tiere mit weniger als 10 kg Köpergewicht. Das betrifft kleine Hunderassen, Junghunde und Katzen.

Symptome

Bei Bissverletzungen durch Schlangen sind meist die Beine betroffen, aber auch im Bereich des Gesichtes kommen bei Hunden und Katzen Schlangenbisse vor.
Je dichter der Biss im Bereich des Gehirns liegt, umso schneller und gravierender ist die Wirkung der Toxine.
Die Symptome im Einzelnen können sein (Abb.)

  • Schwäche
  • Taumeln
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Erhöhte Atem- und Herzfrequenz
  • Lokale, sehr schmerzhafte Ödeme
  • Gerinnungsstörung
  • Zerstörung der Blutzellen (Hämolyse)
  • Lähmungen
  • Schock
  • Koma

Erste Hilfe

  • Reinigen Sie die Bisswunde mit Wasser und Seife und decken Sie die Wunde ab. Fahren Sie fort wie bei jeder anderen Verletzung.
  • Binden Sie bei einem Biss in eine Gliedmaße das entsprechende Bein nicht ab (kein Tourniquet).
  • Schneiden Sie nicht in die Wunde, um das Gift heraus zu spülen. Versuchen Sie auch nicht, das Gift auf eine andere Art zu entfernen.
  • Schaden Sie nicht der Schlange, sie steht unter Naturschutz, und versuchen Sie nicht, sie zu fangen.
  • Die Notwendigkeit, einen Tierarzt sofort aufzusuchen, besteht bei Katzen und kleinen Hunden (<10 kg Körpermasse), bei Bissen im Gesicht des Tieres sowie bei deutlichen Schwellungen und Schmerzsymptomen an der Bissstelle.

Weitere tieräztliche Maßnahmen

Die Therapie bei einer Schlangengiftintoxikation durch eine Kreuzotter erfolgt in erster Linie symptomatisch, das heißt die Vitalfunktionen werden sichergestellt und unterstützt.
Es gibt zwar ein Antiserum, doch kann die Gabe mit allergischen Reaktionen verbunden sein.
Andererseits muss man bedenken, dass man ein Antiserum so früh wie möglich nach einem Schlangenbiss verabreichen sollte, da ansonsten mit einer immer geringer werdenden Wirkung zu rechnen ist.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

  1. Woran erkenne ich einen Schlangenbiss bei meinem Tier?
    Häufig sind zwei kleine Einstichstellen der Zähne zu sehen, begleitet von Schwellung, Schmerz, Rötung und manchmal Blutaustritt. Bei Giftschlangen können allgemeine Symptome wie Schwäche, Zittern oder Kreislaufprobleme hinzukommen.
  2. Sind alle Schlangenbisse gefährlich?
    Nicht alle Schlangen sind giftig. Dennoch kann selbst ein ungiftiger Biss zu Infektionen oder allergischen Reaktionen führen. Bei Verdacht auf einen Biss einer Giftnatter (z. B. Kreuzotter) ist Eile geboten.
  3. Was sollte ich unmittelbar nach einem Schlangenbiss tun?
    Das Tier möglichst ruhigstellen, um die Ausbreitung des Gifts zu verlangsamen. Offene Wunden mit sterilem Verband abdecken. Keinesfalls versuchen, Gift auszusaugen oder die Bissstelle aufzuschneiden.
  4. Wann muss ich zum Tierarzt?
    Grundsätzlich immer, wenn ein Schlangenbiss vermutet wird. Bei Giftschlangen zählt jede Minute. Beim Tierarzt erfolgt eine klinische Untersuchung, Schmerztherapie und ggf. die Gabe von Antiserum.
  5. Kann man Schlangenbissen vorbeugen?
    In freier Natur auf entsprechende Warnschilder achten. Hunde an der Leine führen, wenn bekannt ist, dass im Gebiet Giftschlangen vorkommen.

Literatur

  • Turković, V, S Teichmann, R Dörfelt: Kreuzotterbisse bei Hunden in Süddeutschland. Tierarztl Prax Ausg K 43(04), 221-230, Schattauer 2015
  • Löwe, G. und Löwe, O. (2021). Notfälle bei Hund und Katze – Ein tierärztlicher Ratgeber. Kynos-Verlag. 208 S.
Inhalt

Schwellung der linken Gesichtshälfte bei einer Staffordshire-Bullterrier-Hündin nach dem Biss einer Kreuzotter.