Schädel-Hirn-Trauma

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Ursachen

Auch kleinere Verletzungen im Kopfbereich können stark bluten. Sie sind aber meist harmlos und heilen schnell ab.
Dabei kommt es zu einer Schädelprellung, ohne Beteiligung des Gehirns.
Dennoch gönnen Sie Ihrem Tier vorsorglich in den nächsten Stunden bis Tagen etwas Ruhe.
Bei ernsthaften Verletzungen, beispielsweise durch einen Verkehrsunfall oder einen Sturz mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma, liegt jedoch ein Notfall vor.
Es kommt dabei neben der Verletzung am Schädel zu einer Beteiligung des Gehirns, etwa durch eine Hirnschwellung oder eine Blutung im Gehirn.
Die möglichen Folgen reichen von einer leichten Gehirnerschütterung bis zum Tod des Tieres.
Die Symptome können auch erst einige Stunden nach dem Trauma deutlich werden (Abb.).

Symptome

  • Benommenheit
  • Kopfschütteln
  • Taumeln
  • Desorientiertheit
  • Bewusstlosigkeit
  • Starkes Bluten
  • Blutung aus der Nase oder Ohren
  • Blutergüsse im Augenbereich
  • Verweigerung der Futteraufnahme
  • Erbrechen
  • Krämpfe
  • Koma

Erste Hilfe

  • Halten Sie Ihr Tier möglichst ruhig
  • Bewegen Sie es nicht unnötig
  • Bewegen Sie insbesondere nicht den Kopf-Hals-Bereich
  • Entfernen Sie das Halsband vorsichtig
  • Decken Sie die Blutungsquelle mit einem sauberen Tuch ab
  • Üben Sie keinen Druck aus (Schädelbruch?)
  • Halten Sie Ihr Tier warm
  • Transportieren Sie Ihr Tier sofort in eine Tierklinik
  • Kündigen Sie möglichst Ihr Kommen in der Tierklinik an.

Weitere tieräztliche Maßnahmen

Bei einem ernsthaften Schädel-Hirn-Trauma ist die Computertomografie des Kopfes die wichtigste Maßnahme.
Weitere Verletzungen, wie eine Verletzung der Halswirbelsäule, müssen radiologisch ausgeschlossen und der Patient bis dahin möglichst ruhig gestellt werden.
Abhängig von den Ergebnissen der radiologischen Untersuchungen sind eventuell Operationen notwendig.
Bei Patienten mit einem sehr schweren Schädel-Hirn-Trauma müssen Herztätigkeit, Blutdruck, Atmung und Körpertemperatur sowie der Wasser- und Elektrolythaushalt überwacht und gegebenenfalls therapeutisch unterstützt werden.
Es erfolgt in der Regel eine Infusionstherapie und teilweise auch eine künstliche Ernährung.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

  1. Was bezeichnet man als Schädel-Hirn-Trauma bei Hunden oder Katzen?
    Darunter versteht man eine Verletzung des Kopfes, bei der Hirngewebe durch äußere Gewalt (z. B. Unfall, Sturz, Schlag) geschädigt wird. Es können Blutungen, Schwellungen oder Frakturen entstehen.
  2. Woran erkenne ich ein mögliches Schädel-Hirn-Trauma?
    Symptome sind Bewusstseinsstörungen, Krämpfe, Koordinations- und Gleichgewichtsstörungen, Erbrechen, ungleiche Pupillen (Anisokorie) oder abnormale Pupillenreaktionen.
  3. Welche Erste-Hilfe-Maßnahmen sind ratsam?
    Das Tier vorsichtig in Seitenlage bringen, Kopf leicht erhöht lagern, falls möglich. Keinen Druck auf den Kopf ausüben. Sofort tierärztliche Behandlung suchen, da jedes Schädel-Hirn-Trauma potenziell lebensbedrohlich ist.
  4. Wie wird ein Schädel-Hirn-Trauma diagnostiziert und behandelt?
    Der Tierarzt beurteilt die neurologischen Reflexe und führt ggf. Röntgen-, CT- oder  MRT-Untersuchungen durch. Die Behandlung umfasst die Stabilisierung des Kreislaufs, eine Schmerztherapie, Medikamente zum Abschwellen des Gehirns (z. B. Mannitol) und ggf. chirurgische Maßnahmen.
  5. Kann ein Schädel-Hirn-Trauma Spätfolgen haben?
    Ja, je nach Schweregrad kann es zu dauerhaften neurologischen Ausfällen wie Verhaltensänderungen, Krampfanfällen oder motorischen Störungen kommen. Frühzeitige Behandlung und Rehabilitation sind entscheidend für die Prognose.

Literatur

  • Lausberg, F.: Erste Hilfe für den Hund: Symptome erkennen, schnell handeln. Kosmos 2013.
  • Schmidt, M. u. M. Kramer (Hrsg,): MRT-Atlas ZNS-Befunde bei Hund und Katze. 328 Seiten, Enke 2015
  • Löwe, G. und Löwe, O. (2021). Notfälle bei Hund und Katze – Ein tierärztlicher Ratgeber. Kynos-Verlag. 208 S.
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CT Schädel: Chihuahua mit Schädelfraktur und Impressionsfrakturen nach einer Bissverletzung