Hornhautverletzung des Auges

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Ursachen

Unter einer Hornhautverletzung des Auges versteht man Kratzer oder Abrieb auf der vorderen Schicht des Augapfels, der Hornhaut (physikalischen Schädigung). Das kann durch Zweige, Kratzen oder beim Sielen mit einer Katze, Sand, Späne, Dornen oder dergleichen passieren (Abb.).

Symptome

  • Schmerzen
  • Krampfhafter Lidschluss
  • Lichtempfindlichkeit
  • Tränendes Auge
  • Wischen mit der Vorderpfote über das Auge
  • Rötung

Erste Hilfe

Allgemein gilt – jede Augenverletzung sollte so schnell wie möglich tierärztlich versorgt werden.

  • Können Sie einen einzelnen Fremdkörper wie Dornen erkennen, entfernen Sie ihn vorsichtig.
  • Berühren Sie möglichst nicht den Augapfel.
  • Benutzen Sie keine Pinzette, Wattestäbchen oder ähnliches.
  • Sollte Ihnen das Entfernen eines Fremdkörpers nicht auf Anhieb gelingen, überlassen sie es einem Tierarzt. Er wird Ihr Tier eventuell für die Behandlung etwas sedieren.
  • Bei Fremdkörpern, wie Sand spülen Sie das Auge ausgiebig mit warmem Wasser.
  • Benutzen Sie keine Augenmedikamente ohne tierärztliche Anweisung.

Weitere tieräztliche Maßnahmen

Leichte, oberflächliche Verletzungen der Hornhaut des Auges heilen in der Regel innerhalb 1-2 Tagen komplikationslos ab.
Tiefe Hornhautverletzungen sollten immer einem Tierarzt vorgestellt werden.
Es können Keime in das Auge eingedrungen sein und die Gefahr von Folgeschäden im Inneren des Auges, wie Entzündungen, Infektionen und Verklebungen sowie Hornhauttrübungen, ist sehr hoch.
Der Tierarzt wird mittels Lupe und mittels Spaltlampe das Auge genauer untersuchen.
Eine antibiotische Versorgung und eventuell eine Schmerzmedikation sowie spezielle Medikamente, die Verwachsungen im Inneren des Auges vorbeugen, sind unumgänglich.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

  1. Woran erkenne ich eine Hornhautverletzung?
    Typische Anzeichen sind starkes Blinzeln, Tränenfluss, Rötung des Auges, Abwehrreaktion beim Berühren der Augenregion und eventuell Austritt von Sekret.
  2. Welche Ursachen führen häufig zu Hornhautverletzungen?
    Fremdkörper (z. B. Grannen, Staub), Kratzer (durch Katzenkralle oder Äste), chemische Reizungen oder Stoßverletzungen können die Hornhaut schädigen.
  3. Warum ist eine schnelle tierärztliche Untersuchung wichtig?
    Unbehandelte Hornhautverletzungen können zu schweren Komplikationen wie Hornhautgeschwüren, Infektionen und im schlimmsten Fall zum Verlust des Auges führen.
  4. Wie wird eine Hornhautverletzung diagnostiziert?
    In der Regel wird ein Fluoreszeintest durchgeführt, bei dem Farbstoff die Verletzung sichtbar macht. Der Tierarzt untersucht zudem das Auge auf Fremdkörper oder weitere Schäden.
  5. Was beinhaltet die Behandlung?
    Je nach Tiefe und Schweregrad der Verletzung kommen antibiotische Augentropfen, Salben, schützende Verbände oder ein chirurgischer Eingriff (z. B. Hornhautflap) zum Einsatz. Tragen einer Halskrause (Trichter) verhindert zusätzliches Kratzen.

Literatur

  • Hertslet, Shirin; Jawinski, Gabriele: Perforierende Hornhautverletzungen – Diagnose und Erstversorgung. kleintier konkret 2011; 14(S 01): 13-16, Enke Verlag
  • Löwe, G. und Löwe, O. (2021). Notfälle bei Hund und Katze – Ein tierärztlicher Ratgeber. Kynos-Verlag. 208 S.
  • Maggs, D.J., Miller, P.E. und Ofri, R. (2017). Slatter’s Fundamentals of Veterinary Ophthalmology. 6. Auflage. St. Louis: Elsevier.
  • Gelatt, K.N. (2013). Veterinary Ophthalmology. 5. Auflage. Ames: Wiley-Blackwell.
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Beim Spielen von Hund und Katze kann es schnell zu einer Hornhautverletzung am Auge kommen.