Bartonellose, Bakterielle Infektion durch Bartonella henselae (Katzenkratzkrankheit) bei Katzen

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Bartonellose, auch bekannt als Katzenkratzkrankheit, ist eine bakterielle Infektion, die durch das Bakterium Bartonella henselae verursacht wird. Diese Erkrankung tritt häufig bei Katzen auf und kann auf Menschen übertragen werden, oftmals durch Kratzer oder Bisse von infizierten Katzen.

Das Wichtigste auf einen Blick

Bartonellose, auch bekannt als Katzenkratzkrankheit, wird durch das Bakterium Bartonella henselae verursacht, das in den roten Blutkörperchen und Blutgefäßen von Katzen lebt. Die Übertragung zwischen Katzen erfolgt oft durch den Katzenfloh, der das Bakterium von einer infizierten Katze zur nächsten transportiert. Katzen, insbesondere junge, können das Bakterium tragen, ohne Symptome zu zeigen, und es durch Kratzer oder Bisse auf Menschen übertragen. Beim Menschen treten nach der Infektion häufig geschwollene Lymphknoten und Fieber auf, während Katzen selten Symptome zeigen, aber unter anderem Anämie oder Herzschwäche entwickeln können.

Die Diagnose bei Katzen basiert auf klinischen Anzeichen und serologischen Tests. Bei Menschen erfolgt die Diagnose durch den Nachweis von Antikörpern oder genetischem Material des Bakteriums. Die Behandlung besteht bei Katzen meist aus Antibiotika wie Doxycyclin, während beim Menschen oft Azithromycin eingesetzt wird. Die Prognose ist sowohl bei Katzen als auch bei Menschen in der Regel gut, sofern die Infektion früh erkannt und behandelt wird. Präventive Maßnahmen umfassen Flohkontrolle, das Kürzen der Krallen von Katzen und die Vermeidung von Kontakt zu Streunerkatzen. Regelmäßige Tierarztbesuche und gute Hygiene sind entscheidend, um Infektionen zu verhindern und die Gesundheit der Katze zu überwachen.

Ursachen

Bartonella henselae ist ein gramnegatives Bakterium, das innerhalb der roten Blutkörperchen und der Endothelzellen der Blutgefäße von Katzen lebt. Die Übertragung zwischen Katzen erfolgt in der Regel durch den Katzenfloh (Ctenocephalides felis), welcher als Vektor für das Bakterium fungiert. Wenn Flöhe auf infizierten Katzen Blut saugen, nehmen sie das Bakterium auf und übertragen es auf andere Katzen bei ihrem nächsten Biss.

Katzen sind die natürlichen Wirte für Bartonella henselae und können das Bakterium oft ohne klinische Symptome über einen längeren Zeitraum tragen und verbreiten. Junge Katzen unter einem Jahr sind häufiger Träger des Bakteriums, insbesondere wenn sie in einem Umfeld mit hoher Katzendichte und unzureichender Flohkontrolle leben.

Die Infektion wird auf Menschen meistens durch einen Biss oder Kratzer einer infizierten Katze übertragen. In selteneren Fällen kann der Kontakt mit infiziertem Speichel über offene Wunden oder Schleimhäute zur Übertragung führen. In der Regel entwickelt sich die Krankheit beim Menschen einige Tage bis Wochen nach der Exposition.

Symptome

Bei Katzen verläuft die Infektion oft subklinisch, das heißt, ohne sichtbare Anzeichen. In einigen Fällen können jedoch Symptome wie Fieber, Lethargie und geschwollene Lymphknoten auftreten. Solche Symptome sind jedoch nicht spezifisch und können leicht mit anderen Erkrankungen verwechselt werden.

Menschen, die sich mit Bartonella henselae infizieren, entwickeln häufig eine kleine, rote Papel an der Stelle des Kratzers oder Bisses. Innerhalb von ein bis drei Wochen können sich die Lymphknoten in der Nähe der Wunde vergrößern und schmerzhaft werden. Weitere Symptome können Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Muskel- oder Gelenkschmerzen sein. In seltenen Fällen kann es zu schwerwiegenderen Komplikationen wie Neuroretinitis oder Bacilläre Angiomatose kommen, insbesondere bei immungeschwächten Menschen.

Diagnose

Die Diagnose der Bartonellose bei Katzen basiert in erster Linie auf klinischen Anzeichen und dem Ausschluss anderer Krankheiten. Da viele infizierte Katzen asymptomatisch sind, wird die Diagnose häufig durch serologische Tests unterstützt, die Antikörper gegen Bartonella henselae nachweisen. Ein positiver serologischer Test weist auf eine Exposition hin, jedoch nicht unbedingt auf eine aktive Infektion.

Bei Menschen kann die Diagnose durch den Nachweis von Antikörpern im Blut, durch PCR-Tests (Polymerase-Kettenreaktion) auf das genetische Material des Bakteriums oder durch eine Biopsie der betroffenen Lymphknoten gestellt werden. Der serologische Nachweis von Antikörpern im Blut ist die häufigste Methode, wobei hohe Antikörpertiter auf eine aktive Infektion hinweisen können.

Therapie

Bei Katzen, die keine Symptome zeigen, ist oft keine Behandlung erforderlich. In Fällen, in denen Symptome auftreten oder die Katze immungeschwächte Personen im Haushalt hat, kann eine Antibiotikatherapie in Erwägung gezogen werden. Doxycyclin und Enrofloxacin sind häufig eingesetzte Antibiotika zur Behandlung von Bartonellose bei Katzen.

Für Menschen besteht die Behandlung in der Regel aus der Verabreichung von Antibiotika wie Azithromycin, besonders wenn die Lymphknotenbeteiligung und systemische Symptome vorhanden sind. In schwereren oder komplizierten Fällen kann eine längere Behandlung mit verschiedenen Antibiotika erforderlich sein.

Prognose und Nachsorge

Die Prognose für Katzen mit Bartonellose ist in der Regel gut, insbesondere wenn keine Symptome vorliegen. Katzen, die Symptome entwickeln, sprechen in der Regel gut auf eine Antibiotikatherapie an.

Bei Menschen ist die Prognose in den meisten Fällen ebenfalls gut, insbesondere wenn die Infektion rechtzeitig erkannt und behandelt wird. Komplikationen sind selten und betreffen in der Regel immungeschwächte Personen, bei denen die Krankheit schwerer verlaufen kann.

Prävention

Die Prävention der Bartonellose bei Katzen kann durch eine Kombination aus guter Hygiene und der Kontrolle von Flöhen erreicht werden. Da Flöhe als Überträger der Bakterien Bartonella henselae gelten, ist es wichtig, regelmäßige Flohpräventionsmaßnahmen durchzuführen. Dazu gehören die Anwendung von Flohschutzmitteln, das regelmäßige Staubsaugen von Wohnbereichen und das Waschen von Katzendecken und -kissen.

Ein weiteres wichtiges Präventionsmittel ist die Minimierung des Risikos von Kratzverletzungen, insbesondere bei Katzen, die dazu neigen, aggressiv zu spielen. Das Kürzen der Krallen kann helfen, die Wahrscheinlichkeit von Kratzern zu verringern. Außerdem sollte der Kontakt mit Streunerkatzen, die möglicherweise infiziert sind, so weit wie möglich vermieden werden.

Regelmäßige Tierarztbesuche sind ebenfalls entscheidend, um den Gesundheitszustand der Katze zu überwachen und eventuelle Infektionen frühzeitig zu erkennen. Schließlich sollte eine gute allgemeine Hygiene praktiziert werden, indem Hände nach dem Spielen mit Katzen gewaschen und Kratz- oder Bisswunden gründlich gereinigt werden.

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