Auftreibung im Kieferknochen (meist Unterkiefer) bei Katzen

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Eine Auftreibung im Kieferknochen bei Katzen, meist im Unterkiefer, bezeichnet eine Schwellung oder Vergrößerung des Knochens, die auf eine Vielzahl von zugrunde liegenden Ursachen hinweisen kann, von Infektionen bis hin zu Tumoren.

Kann bei den folgenden Krankheiten auftreten:

Grundlagen und mögliche Ursachen

Die Auftreibung des Kieferknochens bei Katzen kann durch eine Reihe von Faktoren ausgelöst werden. Eine der häufigsten Ursachen sind Zahnprobleme, wie zum Beispiel Abszesse, die durch Infektionen der Zahnwurzel entstehen. Diese Infektionen können sich auf den umliegenden Kieferknochen ausbreiten und eine Schwellung verursachen.

Ein weiterer häufiger Grund kann die Osteomyelitis sein, eine Entzündung des Knochens, oft durch bakterielle Infektionen verursacht. Diese entsteht oft sekundär zu Zahnproblemen oder nach Verletzungen im Mundbereich.

Neoplasien, oder Tumore, sowohl gutartige als auch bösartige, können ebenfalls zu einer Kieferauftreibung führen. Osteosarkome sind beispielsweise bösartige Knochentumore, die bei Katzen auftreten können. Andere Tumore, wie Fibrosarkome oder Plattenepithelkarzinome, können in der Mundhöhle entstehen und ebenfalls den Kieferknochen betreffen.

Verletzungen oder Traumata können auch zu einer Kieferauftreibung führen. Nach einem Unfall oder einem starken Stoß kann es zu Blutergüssen oder Frakturen kommen, die eine Schwellung verursachen.

Bestimmte systemische Erkrankungen, wie Stoffwechselstörungen oder Autoimmunerkrankungen, können ebenfalls mit Kieferveränderungen einhergehen. Diese sind jedoch seltener als die oben genannten Ursachen.

Typische Begleitsymptome

  • Schwellung am Unterkiefer: Eine meist sichtbare oder fühlbare Vergrößerung des Kieferbereichs, die asymmetrisch sein kann.

  • Schmerzen beim Kauen: Die Katze könnte Schwierigkeiten beim Fressen haben oder weniger fressen, da der Kiefer schmerzhaft ist.

  • Mundgeruch: Infektionen oder Abszesse können zu einem unangenehmen Geruch aus dem Maul führen.

  • Speichelfluss: Erhöhter Speichelfluss kann ein Hinweis auf Schmerzen oder Irritation im Mundbereich sein.

  • Zahnausfall: Bei fortgeschrittenen Zahnproblemen kann es zum Verlust eines oder mehrerer Zähne kommen.

  • Gewichtsverlust: Aufgrund der Schwierigkeiten beim Fressen kann die Katze an Gewicht verlieren.

  • Lethargie: Allgemeine Müdigkeit und ein vermindertes Aktivitätsniveau können auftreten.

Wann zum Tierarzt?

Es ist wichtig, bei einer Auftreibung des Kiefers schnell einen Tierarzt aufzusuchen, insbesondere wenn die Katze Anzeichen von Schmerzen, Appetitlosigkeit oder Gewichtsverlust zeigt. Diese Symptome können auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen, die eine sofortige Behandlung erfordert.

Auch wenn die Schwellung plötzlich auftritt oder sich schnell vergrößert, sollte dies als Notfall betrachtet werden. Eine rasche Diagnose ist entscheidend, um die Ursache festzustellen und die geeignete Therapie einzuleiten.

Wenn die Katze zusätzlich Fieber oder Anzeichen einer systemischen Erkrankung zeigt, ist ein sofortiger Besuch beim Tierarzt besonders wichtig, um mögliche Komplikationen zu vermeiden.

Symptomerkennung für den Tierhalter und tierärztliches diagnostisches Vorgehen

Für den Tierhalter ist es wichtig, regelmäßig die Mundhöhle der Katze zu überprüfen, insbesondere wenn sie Anzeichen von Unwohlsein zeigt. Eine sichtbare Schwellung oder eine Veränderung im Verhalten der Katze beim Fressen kann erste Hinweise geben.

Der Tierarzt wird eine gründliche klinische Untersuchung durchführen, die oft mit einer Inspektion der Mundhöhle beginnt. Dabei wird er auf sichtbare Anomalien, wie Schwellungen oder Entzündungen, achten.

Röntgenaufnahmen des Kieferbereichs sind ein häufig genutztes diagnostisches Hilfsmittel, um die Schwellung genauer zu beurteilen und die zugrunde liegende Ursache zu identifizieren, sei es ein Abszess, ein Tumor oder eine Fraktur.

In einigen Fällen kann eine Biopsie notwendig sein, insbesondere wenn der Verdacht auf einen Tumor besteht. Dabei wird eine Gewebeprobe entnommen, um diese histologisch zu untersuchen.

Zusätzlich können Blutuntersuchungen durchgeführt werden, um systemische Erkrankungen auszuschließen oder Infektionszeichen zu erkennen.

Was kann der Tierhalter tun und professionelle Therapieoptionen

Bis zur tierärztlichen Untersuchung sollte der Tierhalter darauf achten, der Katze weiche Nahrung anzubieten, um den Schmerz beim Kauen zu minimieren. Flüssige oder pürierte Nahrung kann eine gute Alternative sein.

Es ist wichtig, die Katze nicht zu drängen, feste Nahrung zu sich zu nehmen, da dies die Schmerzen verschlimmern könnte. Auch sollte man darauf achten, dass die Katze ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, um Dehydrierung zu vermeiden.

Vermeiden Sie es, der Katze ohne tierärztliche Anweisung Schmerzmittel oder andere Medikamente zu verabreichen, da einige Medikamente für Katzen toxisch sein können.

Halten Sie die Umgebung der Katze ruhig und stressfrei, um zusätzlichen Stress und Unruhe zu vermeiden, die den Zustand verschlechtern könnten.

Es ist entscheidend, die Anweisungen des Tierarztes genau zu befolgen, insbesondere wenn eine Behandlung eingeleitet wird, sei es durch Medikamente, chirurgische Eingriffe oder andere therapeutische Maßnahmen.

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