Speichel dick, zähflüssig, schleimig-eitrig bei Hunden

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Unter der Symptomatik von dickem, zähflüssigem und schleimig-eitrigem Speichel bei Hunden versteht man eine Abweichung von der normalen Konsistenz des Speichels. Diese Veränderung kann auf verschiedene gesundheitliche Probleme hinweisen, die von leichten Reizungen bis hin zu schweren systemischen Erkrankungen reichen können.

Kann bei den folgenden Krankheiten auftreten:

Grundlagen und mögliche Ursachen

Der Speichel eines Hundes spielt eine wichtige Rolle in der Mundgesundheit und Verdauung. Normalerweise ist er klar und leicht viskos, was die Gleitfähigkeit der Nahrung verbessert und die Mundhöhle feucht hält. Veränderungen in der Konsistenz des Speichels können durch verschiedene Faktoren verursacht werden.

Eine der häufigsten Ursachen für zähflüssigen Speichel ist eine Dehydrierung. Wenn der Körper nicht ausreichend Flüssigkeit erhält, kann der Speichel dicker werden. Eine unzureichende Wasseraufnahme oder erhöhter Wasserverlust durch Durchfall oder Erbrechen kann schnell zu Dehydrierung führen.

Infektionen im Mund- und Rachenraum, wie Zahnfleischentzündungen oder Abszesse, können ebenfalls die Konsistenz des Speichels verändern. Bakterien und der daraus resultierende Eiter können den Speichel trüb und dickflüssig machen.

Systemische Erkrankungen wie Nieren- oder Leberprobleme können ebenfalls den Speichel beeinflussen. Diese Organe sind entscheidend für die Entgiftung und den Stoffwechsel des Körpers, und ihre Fehlfunktion kann zu Veränderungen in der Speichelzusammensetzung führen.

Ein weniger häufiges, aber ernstes Problem ist die Präsenz eines Fremdkörpers im Mund oder Halsbereich. Solche Objekte können eine Entzündungsreaktion hervorrufen, die den Speichel beeinflusst und zu einer erhöhten Schleimproduktion führt.

Typische Begleitsymptome

  • Appetitlosigkeit: Hunde mit dickem, zähflüssigem Speichel könnten Schwierigkeiten beim Fressen haben oder das Interesse an Nahrung verlieren, was auf Schmerzen oder Unwohlsein hinweisen kann.
  • Übelkeit & Erbrechen: Eine Veränderung im Speichel kann mit Übelkeit einhergehen, die wiederum Erbrechen auslösen kann, besonders wenn der Hund versucht, den unangenehmen Geschmack loszuwerden.
  • Gestörter Atem: Schleimig-eitriger Speichel kann einen unangenehmen Geruch verursachen, der auf zugrunde liegende Infektionen oder Zahnprobleme hindeutet.
  • Mundgeruch: Dies ist oft ein Begleitsymptom von Zahnproblemen oder Infektionen im Mundraum, die auch den Speichel beeinflussen.
  • Vermehrtes Schlucken: Hunde könnten häufiger schlucken, um den überschüssigen dickflüssigen Speichel loszuwerden, was auf Irritationen im Halsbereich hindeutet.
  • Vermehrtes Speicheln: Trotz der zähflüssigen Konsistenz könnte der Hund aufgrund von Reizungen oder Schmerzen mehr Speichel produzieren.

Wann zum Tierarzt?

Ein Tierarztbesuch ist notwendig, wenn der dickflüssige Speichel von anderen ernsthaften Symptomen begleitet wird, wie anhaltendem Erbrechen, starkem Durchfall oder Anzeichen von Schmerzen. Besonders wenn der Hund Anzeichen von Dehydrierung zeigt, wie eingefallene Augen oder eine trockene Nase, sollte schnell gehandelt werden.

Bei Anzeichen von Fieber, Lethargie oder Gelbsucht sollte ebenfalls umgehend ein Tierarzt aufgesucht werden, da diese Symptome auf systemische Probleme wie eine Infektion oder Lebererkrankung hinweisen können.

Wenn der Hund Schwierigkeiten beim Atmen hat oder starke Schwellungen im Mundbereich sichtbar sind, ist dies ein Notfall, der sofortige tierärztliche Hilfe erfordert, um eine Verstopfung der Atemwege auszuschließen.

Symptomerkennung für den Tierhalter und tierärztliches diagnostisches Vorgehen

Für den Tierhalter ist es wichtig, den Allgemeinzustand des Hundes zu beobachten und alle Begleitsymptome schriftlich festzuhalten. Notieren Sie, wann die Symptome erstmals auftraten und ob sie sich verschlimmern oder verbessern. Diese Informationen können dem Tierarzt bei der Diagnose helfen.

Der Tierarzt wird zunächst eine gründliche klinische Untersuchung durchführen, um den allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes zu beurteilen. Eine Untersuchung des Mund- und Rachenraums ist entscheidend, um Zahnprobleme oder Fremdkörper auszuschließen.

Blutuntersuchungen können erforderlich sein, um systemische Erkrankungen wie Nieren- oder Leberprobleme zu identifizieren. Röntgenaufnahmen oder Ultraschall können ebenfalls eingesetzt werden, um eine genauere Diagnose zu erhalten, insbesondere wenn ein Fremdkörper vermutet wird.

In einigen Fällen kann eine mikrobiologische Analyse des Speichels oder ein Abstrich aus dem Mundbereich durchgeführt werden, um infektiöse Erreger zu identifizieren, die die Ursache für die Veränderung der Speichelkonsistenz sein könnten.

Was kann der Tierhalter tun und professionelle Therapieoptionen

Als erste Maßnahme sollte der Tierhalter sicherstellen, dass der Hund ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt. Frisches Wasser sollte immer verfügbar sein, und bei Anzeichen von Dehydrierung kann es hilfreich sein, den Hund zu ermutigen, kleine Mengen häufiger zu trinken.

Die Mundhygiene des Hundes sollte überprüft werden. Wenn Zahnprobleme vermutet werden, kann eine sanfte Reinigung der Zähne helfen. Es ist jedoch wichtig, den Mund- und Rachenbereich nicht weiter zu reizen, insbesondere wenn der Hund Schmerzen zeigt.

Eine leicht verdauliche, feuchte Nahrung kann dem Hund helfen, leichter zu fressen und die Beschwerden zu lindern, bis eine tierärztliche Untersuchung erfolgt.

Vermeiden Sie die Gabe von menschlichen Medikamenten oder rezeptfreien Tierarzneimitteln ohne Rücksprache mit einem Tierarzt, da diese die Situation verschlimmern oder ungewollte Nebenwirkungen haben könnten. Warten Sie nicht zu lange mit einem Tierarztbesuch, insbesondere wenn die Symptome anhalten oder sich verschlimmern.

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