Kieferknochen teilweise sichtbar und geschädigt bei Hunden

Inhalt
Download/Drucken

Das teilweise Sichtbarwerden und die Schädigung des Kieferknochens bei Hunden ist ein ernstzunehmendes Symptom, das auf zugrunde liegende Erkrankungen im Mundbereich hinweist. Es zeigt sich durch das Sichtbarwerden des Knochens im Mund des Hundes, oft begleitet von Entzündungen und Gewebeschäden.

Kann bei den folgenden Krankheiten auftreten:

Grundlagen und mögliche Ursachen

Der Kieferknochen eines Hundes ist normalerweise von einer Schicht aus Zahnfleisch und anderen Weichteilen bedeckt, die ihn vor äußeren Einflüssen schützt. Wenn diese schützende Schicht aus irgendeinem Grund geschädigt oder zurückgebildet wird, kann der Kieferknochen freigelegt werden. Dies kann sowohl für den Hund schmerzhaft sein als auch das Risiko für Infektionen und weitere Komplikationen erhöhen.

Eine der häufigsten Ursachen für das Sichtbarwerden des Kieferknochens ist Parodontitis, eine fortgeschrittene Form der Zahnfleischerkrankung. Bei Parodontitis entzündet sich das Zahnfleisch aufgrund bakterieller Infektionen, was zu Gewebeschäden und Rückbildung des Zahnfleisches führt. Im fortgeschrittenen Stadium kann dies zu Knochenverlust und Sichtbarwerden des Kieferknochens führen.

Andere mögliche Ursachen sind Traumata, die durch Verletzungen oder Unfälle verursacht werden können, sowie Tumore oder andere Neoplasien im Mundbereich, die das umliegende Gewebe verdrängen oder zerstören. Auch systemische Erkrankungen wie Osteomyelitis, eine Knocheninfektion, können den Kieferknochen betreffen und sichtbar machen.

Typische Begleitsymptome

  • Blutungen im Mund: Häufig kommt es bei freiliegendem Kieferknochen zu Blutungen, insbesondere nach dem Fressen oder Kauen.

  • Mundgeruch: Ein starker, unangenehmer Geruch aus dem Maul des Hundes kann auf Infektionen oder Gewebszerfall hindeuten.

  • Schmerzen beim Fressen: Hunde mit freiliegendem Kieferknochen zeigen oft ein verändertes Fressverhalten, da das Kauen schmerzhaft sein kann.

  • Schwellungen: Entzündungen können zu sichtbaren Schwellungen im Bereich des Kiefers führen.

  • Gewichtsverlust: Aufgrund der Schmerzen beim Fressen kann es zu einer verminderten Nahrungsaufnahme und infolgedessen zu Gewichtsverlust kommen.

Wann zum Tierarzt?

Ein Tierarztbesuch ist dringend erforderlich, wenn Sie feststellen, dass der Kieferknochen Ihres Hundes sichtbar ist. Dies ist ein Zeichen für eine schwerwiegende Erkrankung, die ohne professionelle Behandlung zu weiteren Komplikationen führen kann.

Sollten Sie Symptome wie starke Mundgerüche, Blutungen im Mund oder Schwierigkeiten beim Fressen beobachten, zögern Sie nicht, den Tierarzt aufzusuchen. Diese Anzeichen deuten auf gesundheitliche Probleme hin, die eine umgehende medizinische Intervention erfordern.

Ein sofortiger Tierarztbesuch ist auch notwendig, wenn der Hund sichtbare Schmerzen zeigt oder sich sein Allgemeinbefinden verschlechtert, da dies auf eine fortgeschrittene Erkrankung oder Infektion hinweisen kann.

Symptomerkennung für den Tierhalter und tierärztliches diagnostisches Vorgehen

Als Tierhalter sollten Sie die Symptome, die Ihr Hund zeigt, genau beobachten und notieren. Achten Sie auf Veränderungen im Fressverhalten, Mundgeruch, Blutungen oder Schwellungen. Diese Beobachtungen sind für den Tierarzt hilfreich, um die Situation besser einschätzen zu können.

Der Tierarzt wird zunächst eine gründliche Untersuchung des Mundes vornehmen, um den Zustand des Zahnfleisches, der Zähne und des Kieferknochens zu beurteilen. Dazu kann er spezielle Instrumente verwenden, um das Zahnfleisch zurückzuziehen und den Kieferknochen besser sichtbar zu machen.

Zusätzlich zur visuellen Inspektion können Röntgenaufnahmen notwendig sein, um das Ausmaß des Knochenverlustes zu bestimmen und um andere mögliche Ursachen wie Tumore oder Frakturen auszuschließen. Blutuntersuchungen können ebenfalls durchgeführt werden, um systemische Erkrankungen zu identifizieren, die zu den Symptomen beitragen könnten.

Was kann der Tierhalter tun und professionelle Therapieoptionen

Als erster Schritt zur Linderung des Zustands Ihres Hundes sollten Sie versuchen, den Mundbereich so sauber wie möglich zu halten. Dies kann durch sanftes Abwischen der betroffenen Stelle mit einem sauberen, feuchten Tuch geschehen. Vermeiden Sie es, aggressive Mundspülungen oder Reinigungsmittel zu verwenden, die den Zustand verschlimmern könnten.

Bis zum Tierarztbesuch sollten Sie Ihrem Hund weiche Nahrung anbieten, die leichter zu kauen ist und weniger Schmerzen verursacht. Achten Sie darauf, dass die Nahrung nicht zu heiß oder zu kalt ist, da extreme Temperaturen zusätzliche Reizungen verursachen können.

Vermeiden Sie es, dem Hund Medikamente ohne Rücksprache mit dem Tierarzt zu geben, da einige Schmerzmittel für Menschen für Hunde schädlich sein können.

In einigen Fällen kann es hilfreich sein, den Hund von anderen Tieren oder Aktivitäten fernzuhalten, die zusätzlichen Stress oder Verletzungen im Mundbereich verursachen könnten, bis eine tierärztliche Behandlung erfolgt ist.

Inhalt
Download/Drucken

Sie sind sich unsicher, was Ihrem Tier fehlt? Nutzen Sie gerne unseren Symptom-Checker für mehr Klarheit