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Engelstrompete (Brugmansia suaveolens)
- Giftigkeit: +++
Inhalt
Die Engelstrompete (Brugmansia suaveolens) gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) und ist aufgrund ihrer hohen Konzentration an Tropanalkaloiden als stark giftig (+++) einzustufen. Diese trompetenförmigen Blüten, die häufig in Gärten als Zierpflanzen kultiviert werden, stellen eine erhebliche Gefahr für unsere Haustiere dar. Die wichtigsten toxischen Substanzen in der Engelstrompete sind Atropin, Scopolamin und Hyoscyamin, die zur Gruppe der Tropanalkaloide gehören. Diese Giftstoffe sind in allen Pflanzenteilen enthalten, wobei die höchsten Konzentrationen in Samen und Blüten zu finden sind. Bereits die Aufnahme kleiner Mengen kann bei Hunden und Katzen zu schwerwiegenden Vergiftungserscheinungen führen.
Das Wichtigste auf einen Blick
Die Engelstrompete (Brugmansia suaveolens) gehört zu den stark giftigen Pflanzen und stellt eine erhebliche Gefahr für Hunde und Katzen dar. Die enthaltenen Tropanalkaloide (Atropin, Scopolamin, Hyoscyamin) wirken anticholinerg und führen zu charakteristischen Vergiftungssymptomen wie Mydriasis, trockenen Schleimhäuten, TachykardieTachykardie bezeichnet einen ungewöhnlich schnellen Herzschlag mit einer Ruheherzfrequenz von über 100 Schlägen pro Minute. Sie kann auf körperliche Anstrengung, Stress, Krankheiten oder Herzprobleme hinweisen., neurologischen Störungen und in schweren Fällen zu Krämpfen und Atemlähmung.
Die DiagnoseEine Diagnose ist die Identifizierung einer Krankheit oder eines Zustandes durch ihre Symptome und/oder Ergebnisse aus diagnostischen Tests. Es ist der erste Schritt im Management und der Behandlung von Patienten. basiert auf der AnamneseDie Anamnese ist die systematische Erhebung der medizinischen Vorgeschichte eines Patienten durch Befragung. Sie umfasst Informationen über frühere Erkrankungen, Behandlungen, Allergien und Lebensgewohnheiten., dem klinischen Bild und unterstützenden Laboruntersuchungen. Die TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. umfasst Dekontaminationsmaßnahmen, die Gabe von AktivkohleAktivkohle ist ein feinporiges, stark adsorbierendes Material, das in der Veterinärmedizin häufig zur Behandlung von Vergiftungen eingesetzt wird. Sie bindet Toxine im Magen-Darm-Trakt, um deren Aufnahme in den Körper zu verhindern., spezifische Antidottherapie mit Physostigmin bei schweren Vergiftungen sowie symptomatische Maßnahmen zur Stabilisierung der VitalfunktionenVitalfunktionen sind lebenswichtige Körperfunktionen, die notwendig sind, um Leben zu erhalten. Dazu gehören Atmung, Herzschlag, Blutdruck, Körpertemperatur und das Bewusstseinsniveau.. Bei frühzeitiger und adäquater Behandlung ist die PrognoseDie Prognose ist die Vorhersage des wahrscheinlichen Verlaufs und Ausgangs einer Krankheit basierend auf dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der Krankheit und der Reaktion auf die Behandlung. Sie kann Auskunft darüber geben, wie sich eine Erkrankung voraussichtlich entwickeln wird. in den meisten Fällen günstig, während schwere Vergiftungen lebensbedrohlich sein können.
Präventive Maßnahmen wie die Entfernung giftiger Pflanzen aus dem Umfeld der Tiere sind entscheidend, um Vergiftungen zu vermeiden. Tierbesitzer sollten über die Gefahren der Engelstrompete und anderer giftigen Pflanzen aufgeklärt werden und im Vergiftungsfall umgehend tierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Ursachen, Entstehung und Verlauf
Die Engelstrompete teilt ihre toxischen Eigenschaften mit anderen Nachtschattengewächsen wie dem Stechapfel (Datura), Nachtschatten (Solanum), der Tollkirsche (Atropa), dem Tollkraut (Scopolia), dem Alraun (Mandragora) und dem Bilsenkraut (Hyoscamus). Bei all diesen Pflanzen ist der Vergiftungsmechanismus ähnlich und beruht auf der anticholinergen Wirkung der enthaltenen Tropanalkaloide. Geschädigt werden insbesondere das Herz und das Nervensystem.
Es kommt zunächst zu Erregungszuständen und Krämpfen, später zu Bewegungsstörungen und Lähmungen sowie Atemnot. Lähmungen an der Muskulatur des Magen-Darm-Traktes und der Harnwege führen zu Verstopfungen und erschwertem Harnabsatz. In der Humanmedizin gilt bereits die Aufnahme weniger Blüten oder Blätter als toxischToxisch bedeutet „giftig“ und bezieht sich auf Substanzen, die schädliche Auswirkungen auf den Körper haben können, einschließlich Schädigung von Organen, Zellen oder Störung von Stoffwechselprozessen..
Die Vergiftung durch Engelstrompete erfolgt in der Regel durch orale Aufnahme von Pflanzenteilen. Hunde und Katzen können aus Neugierde oder Langeweile an den Pflanzen kauen oder sie fressen. Die Tropanalkaloide werden nach oraler Aufnahme schnell und vollständig aus dem Magen-Darm-Trakt resorbiert und im gesamten Körpergewebe verteilt. Die Ausscheidung erfolgt später teilweise unverändert über die Nieren.
Die Vergiftungsgefahr ist besonders hoch während der Blütezeit der Engelstrompete von Juni bis Oktober, kann aber das ganze Jahr über bestehen, wenn die Pflanze als Zimmerpflanze gehalten wird. Während Katzen aufgrund ihrer selektiveren Fressgewohnheiten seltener betroffen sind, neigen besonders junge, unerfahrene Hunde dazu, Pflanzenteile zu erkunden und zu fressen. Auch Tiere mit bestimmten Vorerkrankungen, insbesondere des Herzens oder des Nervensystems, haben ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende Komplikationen bei einer Engelstrompeten-Vergiftung.
Der Wirkungsmechanismus der Tropanalkaloide beruht auf ihrer Fähigkeit, die Wirkung des Neurotransmitters AcetylcholinAcetylcholin ist ein wichtiger Neurotransmitter im Nervensystem, der die Übertragung von Nervenimpulsen an den Synapsen ermöglicht. Es spielt eine Rolle bei der Muskelkontraktion, im parasympathischen Nervensystem und bei kognitiven Funktionen bei Hunden und Katzen. zu hemmen. Atropin blockiert die muskarinischen AcetylcholinrezeptorenAcetylcholinrezeptoren sind Proteine auf der Oberfläche von Nerven- und Muskelzellen, die als Bindungsstellen für den Neurotransmitter Acetylcholin dienen. Sie sind entscheidend für die Übertragung von Nervensignalen, insbesondere bei der Muskelkontraktion und in verschiedenen Bereichen des Nervensystems. und führt so zu einer Hemmung des parasympathischen Nervensystems. Scopolamin wirkt ähnlich anticholinerg, hat jedoch zusätzlich eine stark dämpfende Wirkung auf das zentrale Nervensystem und kann Krämpfe auslösen. Hyoscyamin, eine Form des Atropins, wirkt ebenfalls spasmolytisch und führt zur Weitstellung der Pupillen, hat aber stärkere Auswirkungen auf das Nervensystem als Atropin.
Wirkungsmechanismus
Atropin hemmt die Wirkung des Überträgerstoffes für die Nervenerregung zwischen der Nervenzelle und anderen Zellen.
Der Name des Überträgerstoffes ist Acethylcholin. Die Wirkung wird als anticholinerg bezeichnet.
Die anticholinerge Wirkung macht sich besonders bei den Verdauungsprozessen (Speichelsekretion, Tonus im Magen-Darm-Trakt und der Gallenblase), am Herzen und am ZNSZNS steht für das zentrale Nervensystem, das aus dem Gehirn und dem Rückenmark besteht. Es ist verantwortlich für die Verarbeitung von Informationen und steuert viele Funktionen des Körpers. bemerkbar.
Scopolamin
Scopolamin wirkt wie Atropin anticholinerg. Am ZNSZNS steht für das zentrale Nervensystem, das aus dem Gehirn und dem Rückenmark besteht. Es ist verantwortlich für die Verarbeitung von Informationen und steuert viele Funktionen des Körpers. wirkt es jedoch stark dämpfend und führt zur ApathieApathie bezeichnet einen Zustand der Gleichgültigkeit und des verminderten Interesses oder der fehlenden emotionalen Beteiligung an Aktivitäten oder Ereignissen, die normalerweise Interesse wecken würden.. Teilweise werden Krämpfe ausgelöst.
Hyoscyamin
Hyoscyamin ist eine Form des Atropins. Es wirkt ebenfalls spasmolytisch und führt wie Atropin zur Weitstellung der Pupillen (Mydriatikum). Es wirkt weniger auf das Herz, führt aber zu stärkeren Auswirkungen auf das Nervensytem.
Bei der Resorption höherer Dosen wirkt es auf das ZNSZNS steht für das zentrale Nervensystem, das aus dem Gehirn und dem Rückenmark besteht. Es ist verantwortlich für die Verarbeitung von Informationen und steuert viele Funktionen des Körpers. zunächst erregend bis zu Krämpfen.
Bei schweren Intoxikationen kommt es zur Muskelerschlaffung, Abfall der Körpertemperatur und letztlich zum KomaEin Koma ist ein tiefer Bewusstseinsverlust, bei dem ein Individuum nicht erweckbar ist und nicht auf Reize reagieren kann. Bei Hunden und Katzen kann es durch schwere Erkrankungen, Vergiftungen oder neurologische Probleme verursacht werden..
Der Tod tritt durch eine zentrale Atemlähmung ein.
Beim Menschen liegt die LD bei 50–100 mg.
Die Engelstrompete (Gattung Brugmansia) gehört zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) und enthält hochpotente Tropanalkaloide. Diese Alkaloide wirken toxischToxisch bedeutet „giftig“ und bezieht sich auf Substanzen, die schädliche Auswirkungen auf den Körper haben können, einschließlich Schädigung von Organen, Zellen oder Störung von Stoffwechselprozessen. auf das zentrale und periphere Nervensystem und führen bei Hunden und Katzen bereits in kleinen Mengen zu schweren Vergiftungen.
Die toxischen Wirkstoffe der Pflanze sind:
- Atropin
- Scopolamin
- Hyoscyamin
Diese Substanzen finden sich in allen Pflanzenteilen, besonders konzentriert jedoch in den Samen und Blüten. Schon wenige Gramm der Pflanze können eine deutliche IntoxikationIntoxikation bezeichnet eine Vergiftung, die durch die Aufnahme von toxischen Substanzen entsteht. Dies kann durch Medikamente, Drogen, Chemikalien oder andere Gifte verursacht werden und erfordert häufig medizinische Behandlung. hervorrufen.
Pharmakologischer Wirkungsmechanismus
Die genannten Tropanalkaloide sind kompetitive Antagonisten an muskarinischen AcetylcholinrezeptorenAcetylcholinrezeptoren sind Proteine auf der Oberfläche von Nerven- und Muskelzellen, die als Bindungsstellen für den Neurotransmitter Acetylcholin dienen. Sie sind entscheidend für die Übertragung von Nervensignalen, insbesondere bei der Muskelkontraktion und in verschiedenen Bereichen des Nervensystems. (mAChR) im parasympathischen Nervensystem. Das bedeutet:
- Sie blockieren die Wirkung von AcetylcholinAcetylcholin ist ein wichtiger Neurotransmitter im Nervensystem, der die Übertragung von Nervenimpulsen an den Synapsen ermöglicht. Es spielt eine Rolle bei der Muskelkontraktion, im parasympathischen Nervensystem und bei kognitiven Funktionen bei Hunden und Katzen., einem der wichtigsten Botenstoffe des vegetativen Nervensystems.
- Dadurch kommt es zu einer Hemmung parasympathischer Reaktionen und damit zu einem Überwiegen sympathischer Effekte im Körper.
Konkret bedeutet das:
- Erweiterung der Pupillen (Mydriasis)
- Erhöhte Herzfrequenz (TachykardieTachykardie bezeichnet einen ungewöhnlich schnellen Herzschlag mit einer Ruheherzfrequenz von über 100 Schlägen pro Minute. Sie kann auf körperliche Anstrengung, Stress, Krankheiten oder Herzprobleme hinweisen.)
- Hemmung der Speichel- und Magensaftsekretion → trockene Schleimhäute
- Reduzierte Darmmotilität → Verstopfung, Blähungen
- Harnverhalt durch Detrusorrelaxation
- Stimulation des zentralen Nervensystems → Unruhe, Halluzinationen, Krampfanfälle
Scopolamin wirkt zusätzlich stark zentral dämpfend und kann zur Desorientierung, Bewusstseinsstörungen und KomaEin Koma ist ein tiefer Bewusstseinsverlust, bei dem ein Individuum nicht erweckbar ist und nicht auf Reize reagieren kann. Bei Hunden und Katzen kann es durch schwere Erkrankungen, Vergiftungen oder neurologische Probleme verursacht werden. führen. Atropin hat primärPrimär bezieht sich auf die erste oder ursprüngliche Ursache einer Krankheit oder eines Zustands, im Gegensatz zu sekundären Ursachen oder Symptomen, die sich daraus entwickeln. periphere Wirkungen, aber in toxischen Dosen ebenfalls ZNS-Effekte.
Spezifische Wirkung beim Hund
- Hunde zeigen oft eine Mischung aus zentralnervöser Stimulation und vegetativer Enthemmung:
- Unruhe, Nervosität, Halluzinationsverhalten
- Trockene Schleimhäute, Hecheln, übergroße Pupillen
- Herzrasen, Kreislaufinstabilität
- In schweren Fällen: Krämpfe, KomaEin Koma ist ein tiefer Bewusstseinsverlust, bei dem ein Individuum nicht erweckbar ist und nicht auf Reize reagieren kann. Bei Hunden und Katzen kann es durch schwere Erkrankungen, Vergiftungen oder neurologische Probleme verursacht werden., Atemlähmung
Spezifische Wirkung bei der Katze
- Katzen reagieren besonders empfindlich auf Tropanalkaloide, sowohl peripherPeripher bezieht sich auf Bereiche, die außerhalb des zentralen Teils eines Systems oder Körpers liegen. In der Veterinärmedizin kann dies auf periphere Nerven, Blutgefäße oder Gewebe hinweisen, die entfernt von zentralen Organen wie dem Herzen oder Gehirn liegen. als auch zentral:
- Plötzliche Verhaltensänderung, Erregungszustände oder ApathieApathie bezeichnet einen Zustand der Gleichgültigkeit und des verminderten Interesses oder der fehlenden emotionalen Beteiligung an Aktivitäten oder Ereignissen, die normalerweise Interesse wecken würden.
- HyperthermieHyperthermie bezeichnet eine über das normale Maß erhöhte Körpertemperatur. Dies kann bei Hunden und Katzen durch Überhitzung, Fieber oder bestimmte Krankheiten verursacht werden und bedarf oft dringender medizinischer Versorgung. durch fehlende Schweißsekretion und zentralnervöse Entkopplung der Temperaturregulation
- Zittern, Koordinationsstörungen, Muskelzuckungen
- Krämpfe, Kollaps, Atemdepression
Katzen zeigen zudem schneller Zeichen von zentralnervöser Überstimulation mit visuellen Halluzinationen (sog. „fliegende Insekten jagen“) und massiver Desorientierung.
Zusammenfassung des Wirkmechanismus
System | Toxische Wirkung der Tropanalkaloide |
Zentralnervensystem | Erregung (Atropin), Dämpfung (Scopolamin), Halluzinationen, Krampfanfälle |
Augen | Pupillenerweiterung (Mydriasis), Lichtempfindlichkeit |
Herz-Kreislauf-System | TachykardieTachykardie bezeichnet einen ungewöhnlich schnellen Herzschlag mit einer Ruheherzfrequenz von über 100 Schlägen pro Minute. Sie kann auf körperliche Anstrengung, Stress, Krankheiten oder Herzprobleme hinweisen., Blutdruckanstieg oder -abfall, Arrhythmien |
Gastrointestinaltrakt | Mundtrockenheit, reduzierte Magen-Darm-Motilität, ObstipationObstipation ist ein anderes Wort für Verstopfung, einen Zustand, bei dem die Darmentleerung selten erfolgt und der Stuhl hart und schwierig auszuscheiden ist. Bei Hunden und Katzen kann dies durch Ernährung, mangelnde Bewegung oder gesundheitliche Probleme verursacht werden. |
Urogenitalsystem | Harnverhalt durch Detrusorhemmung |
Temperaturregulation | HyperthermieHyperthermie bezeichnet eine über das normale Maß erhöhte Körpertemperatur. Dies kann bei Hunden und Katzen durch Überhitzung, Fieber oder bestimmte Krankheiten verursacht werden und bedarf oft dringender medizinischer Versorgung. durch zentrale und periphere Hemmung cholinerger Wege |
Symptome einer Intoxikation
Speichelproduktion vermindert
Darmperistaltik gehemmt (SpasmolyseSpasmolyse ist die Entspannung von glatten Muskelzellen, die zu einer Reduktion von Muskelkrämpfen führt. Spasmolytische Medikamente werden bei Hunden und Katzen zur Behandlung von Krämpfen im Magen-Darm-Trakt oder anderen Organen eingesetzt., Darmträgheit)
Harnverhalten
Gallenblase, Tonus reduziert
Weitstellung der Pupillen
TachykardieTachykardie bezeichnet einen ungewöhnlich schnellen Herzschlag mit einer Ruheherzfrequenz von über 100 Schlägen pro Minute. Sie kann auf körperliche Anstrengung, Stress, Krankheiten oder Herzprobleme hinweisen. (Herzfrequenz erhöht)
Erregung
Desorientiertheit
ApathieApathie bezeichnet einen Zustand der Gleichgültigkeit und des verminderten Interesses oder der fehlenden emotionalen Beteiligung an Aktivitäten oder Ereignissen, die normalerweise Interesse wecken würden.
Krämpfe
Atemlähmung
Die klinischen Anzeichen einer Vergiftung durch Engelstrompete können bei Hunden und Katzen sehr vielfältig sein und treten in der Regel innerhalb von 30 bis 60 Minuten nach der Aufnahme auf. Die Symptome spiegeln die anticholinerge Wirkung der Tropanalkaloide wider und betreffen mehrere Organsysteme:
Im Bereich des Verdauungstraktes kommt es zu einer verminderten Speichelproduktion mit trockenen Schleimhäuten, einer gehemmten Darmperistaltik (SpasmolyseSpasmolyse ist die Entspannung von glatten Muskelzellen, die zu einer Reduktion von Muskelkrämpfen führt. Spasmolytische Medikamente werden bei Hunden und Katzen zur Behandlung von Krämpfen im Magen-Darm-Trakt oder anderen Organen eingesetzt.) und daraus resultierender Verstopfung. Die reduzierte Motilität des Magen-Darm-Traktes kann zu Übelkeit und Erbrechen führen, wobei letzteres meist nur zu Beginn der Vergiftung auftritt.
Am Urogenitaltrakt manifestiert sich die Vergiftung durch Harnverhalten aufgrund einer reduzierten Blasenkontraktion. Auch der Tonus der Gallenblase ist vermindert, was zu Störungen im Gallenstoffwechsel führen kann.
Besonders charakteristisch sind die Auswirkungen auf das Nervensystem und die Augen. Die betroffenen Tiere zeigen eine deutliche Mydriasis (Pupillenerweiterung), die auf beide Augen symmetrisch wirkt und nicht auf Licht reagiert. Im zentralen Nervensystem kann es zu paradoxen Reaktionen kommen: Zunächst zeigen die Tiere oft Erregungszustände, Unruhe, Desorientiertheit und Koordinationsstörungen, später können ApathieApathie bezeichnet einen Zustand der Gleichgültigkeit und des verminderten Interesses oder der fehlenden emotionalen Beteiligung an Aktivitäten oder Ereignissen, die normalerweise Interesse wecken würden., Krämpfe und schließlich Bewusstlosigkeit folgen.
Kardiovaskuläre Symptome umfassen TachykardieTachykardie bezeichnet einen ungewöhnlich schnellen Herzschlag mit einer Ruheherzfrequenz von über 100 Schlägen pro Minute. Sie kann auf körperliche Anstrengung, Stress, Krankheiten oder Herzprobleme hinweisen. (erhöhte Herzfrequenz) und Arrhythmien. Die Schleimhäute können aufgrund der Kreislaufveränderungen blass oder zyanotischZyanotisch bezieht sich auf das Vorhandensein von Zyanose, also einer bläulichen Verfärbung der Haut oder Schleimhäute, die auf einen Mangel an Sauerstoff im Blut hinweist. erscheinen. In schweren Fällen kann es zur HyperthermieHyperthermie bezeichnet eine über das normale Maß erhöhte Körpertemperatur. Dies kann bei Hunden und Katzen durch Überhitzung, Fieber oder bestimmte Krankheiten verursacht werden und bedarf oft dringender medizinischer Versorgung. (erhöhte Körpertemperatur) kommen, da die Schweißproduktion gehemmt ist und die Wärmeregulation gestört wird.
Respiratorische Probleme äußern sich in einer flachen, schnellen Atmung, die bei fortschreitender Vergiftung zu einer zentralen Atemlähmung führen kann, was letztlich die Todesursache darstellt.
Diagnose
Die DiagnoseEine Diagnose ist die Identifizierung einer Krankheit oder eines Zustandes durch ihre Symptome und/oder Ergebnisse aus diagnostischen Tests. Es ist der erste Schritt im Management und der Behandlung von Patienten. einer Engelstrompeten-Vergiftung basiert zunächst auf der AnamneseDie Anamnese ist die systematische Erhebung der medizinischen Vorgeschichte eines Patienten durch Befragung. Sie umfasst Informationen über frühere Erkrankungen, Behandlungen, Allergien und Lebensgewohnheiten. und dem klinischen Bild. Wenn der Tierbesitzer beobachtet hat, dass sein Tier Teile einer Engelstrompete gefressen hat, oder wenn typische Pflanzenreste im Erbrochenen gefunden werden, ist dies ein wichtiger diagnostischer Hinweis. Das charakteristische Symptombild mit Mydriasis, trockenen Schleimhäuten, TachykardieTachykardie bezeichnet einen ungewöhnlich schnellen Herzschlag mit einer Ruheherzfrequenz von über 100 Schlägen pro Minute. Sie kann auf körperliche Anstrengung, Stress, Krankheiten oder Herzprobleme hinweisen. und neurologischen Auffälligkeiten unterstützt die Verdachtsdiagnose.
Laboruntersuchungen können helfen, den Schweregrad der Vergiftung einzuschätzen und Komplikationen zu erkennen. Ein komplettes Blutbild und eine Blutchemie sollten durchgeführt werden, um Leber- und Nierenfunktion zu überprüfen, da diese Organe an der Metabolisierung und Ausscheidung der Toxine beteiligt sind. Elektrolytstörungen, insbesondere Kalium- und Natriumveränderungen, können auftreten und sollten überwacht werden.
Ein EKG ist bei Verdacht auf Herzrhythmusstörungen indiziert und kann TachykardieTachykardie bezeichnet einen ungewöhnlich schnellen Herzschlag mit einer Ruheherzfrequenz von über 100 Schlägen pro Minute. Sie kann auf körperliche Anstrengung, Stress, Krankheiten oder Herzprobleme hinweisen., Extrasystolen oder andere Arrhythmien aufzeigen. In schweren Fällen kann eine Blutgasanalyse notwendig sein, um den Säure-Basen-HaushaltDer Säure-Basen-Haushalt bezeichnet das Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen im Körper, das für die Aufrechterhaltung des physiologischen pH-Werts im Blut und anderen Körperflüssigkeiten wichtig ist. Störungen können zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen. und die Sauerstoffversorgung zu beurteilen.
Der direkte Nachweis von Tropanalkaloiden im Blut oder Urin ist in der Routinediagnostik selten verfügbar, kann aber in spezialisierten Laboren durchgeführt werden. In der Praxis ist dieser Nachweis jedoch meist nicht notwendig, da die TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. symptomorientiert erfolgt.
Differenzialdiagnostisch müssen andere anticholinerg wirkende Vergiftungen (z. B. durch bestimmte Medikamente wie AntihistaminikaAntihistaminika sind Medikamente, die die Wirkung von Histamin im Körper blockieren und so allergische Reaktionen lindern. Sie werden bei Hunden und Katzen zur Behandlung von Juckreiz, Hautentzündungen und anderen Allergiesymptomen eingesetzt. oder trizyklische Antidepressiva), aber auch neurologische Erkrankungen wie Epilepsie oder Meningoenzephalitis in Betracht gezogen werden.
Therapeutische Prinzipien
Als Antidot kann der CholinesterasehemmerCholinesterasehemmer sind Medikamente, die die Aktivität des Enzyms Cholinesterase blockieren, welches den Neurotransmitter Acetylcholin abbaut. Sie werden zur Behandlung von Alzheimer-Krankheit und anderen Formen der Demenz sowie bestimmten Störungen der Muskelaktivität eingesetzt. Physostigmin eingesetzt werden.
Indem Physostigmin den Abbau von AcetylcholinAcetylcholin ist ein wichtiger Neurotransmitter im Nervensystem, der die Übertragung von Nervenimpulsen an den Synapsen ermöglicht. Es spielt eine Rolle bei der Muskelkontraktion, im parasympathischen Nervensystem und bei kognitiven Funktionen bei Hunden und Katzen. hemmt, hebt es die Wirkung von Atropin auf, sodass wieder mehr AcetylcholinAcetylcholin ist ein wichtiger Neurotransmitter im Nervensystem, der die Übertragung von Nervenimpulsen an den Synapsen ermöglicht. Es spielt eine Rolle bei der Muskelkontraktion, im parasympathischen Nervensystem und bei kognitiven Funktionen bei Hunden und Katzen. und auch für einen längeren Zeitraum zur Verfügung steht.
Die primäre DekontaminationDekontamination bezieht sich auf das Entfernen von giftigen Substanzen oder Krankheitserregern von einem Lebewesen, Objekt oder einer Umgebung, um eine Vergiftung oder Infektion zu verhindern oder zu behandeln. sollte so schnell wie möglich erfolgen und alle sinnvollen Maßnahmen konsequent beinhalten.
Diese sind Auslösen von Erbrechen, sofern das Tier ansprechbar ist und keine Krämpfe vorliegen, sowie die Magenspülung.
Im Anschluss sollte AktivkohleAktivkohle ist ein feinporiges, stark adsorbierendes Material, das in der Veterinärmedizin häufig zur Behandlung von Vergiftungen eingesetzt wird. Sie bindet Toxine im Magen-Darm-Trakt, um deren Aufnahme in den Körper zu verhindern. wiederholt gegeben werden. Die Steigerung der Darmpassage nach der Gabe von AktivkohleAktivkohle ist ein feinporiges, stark adsorbierendes Material, das in der Veterinärmedizin häufig zur Behandlung von Vergiftungen eingesetzt wird. Sie bindet Toxine im Magen-Darm-Trakt, um deren Aufnahme in den Körper zu verhindern. beschleunigt die EliminationElimination bezieht sich auf den Prozess, durch den Abfallstoffe und Toxine aus dem Körper entfernt werden. Dies umfasst die Ausscheidung über die Nieren (Urin), den Darm (Stuhl), die Lunge (Atem) und die Haut..
Zur sekundären Giftelimination, das heißt die Elimination bereits resorbierter Gifte, dient eine Steigerung der Harnbildung durch Volumensubstitution und der Einsatz spezieller Medikamente (forcierte DiureseDiurese ist die Erhöhung der Urinausscheidung durch die Nieren. Es ist ein natürlicher Prozess zur Entfernung von überschüssigem Wasser und Abfallstoffen aus dem Körper.).
Die symptomatische TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. dient der Stabilisierung der VitalfunktionenVitalfunktionen sind lebenswichtige Körperfunktionen, die notwendig sind, um Leben zu erhalten. Dazu gehören Atmung, Herzschlag, Blutdruck, Körpertemperatur und das Bewusstseinsniveau. und der Bekämpfung belastender Symptome wie Krämpfe, anhaltendes Erbrechen oder Schmerzen.
Die Behandlung einer Engelstrompeten-Vergiftung erfordert ein schnelles und umfassendes therapeutisches Vorgehen. Die primäre Maßnahme besteht in der DekontaminationDekontamination bezieht sich auf das Entfernen von giftigen Substanzen oder Krankheitserregern von einem Lebewesen, Objekt oder einer Umgebung, um eine Vergiftung oder Infektion zu verhindern oder zu behandeln., um die weitere Aufnahme des Giftes zu verhindern. Wenn die Aufnahme weniger als 1–2 Stunden zurückliegt und das Tier bei Bewusstsein ist sowie keine Krampfanfälle zeigt, kann das Auslösen von Erbrechen durch die Gabe von Apomorphin (Hund) oder Xylazin (Katze) sinnvoll sein. Bei bewusstseinsgetrübten Tieren oder bei Vorliegen von Krämpfen ist das Auslösen von Erbrechen kontraindiziert.
Eine Magenspülung unter Narkose kann erwogen werden, wenn das Erbrechen nicht erfolgreich war oder kontraindiziert ist. Im Anschluss an diese Maßnahmen sollte AktivkohleAktivkohle ist ein feinporiges, stark adsorbierendes Material, das in der Veterinärmedizin häufig zur Behandlung von Vergiftungen eingesetzt wird. Sie bindet Toxine im Magen-Darm-Trakt, um deren Aufnahme in den Körper zu verhindern. mehrfach verabreicht werden (1–4 g/kg Körpergewicht alle 4–6 Stunden), um die Resorption noch im Darm befindlicher Toxine zu reduzieren. Die Gabe von Abführmitteln wie Natriumsulfat beschleunigt die Darmpassage und damit die Ausscheidung der Toxine.
Als spezifisches AntidotEin Antidot ist eine Substanz, die verwendet wird, um die schädlichen Effekte einer Vergiftung oder Überdosierung eines Medikaments zu neutralisieren oder umzukehren. Antidote können spezifisch für bestimmte Gifte sein oder allgemeinere entgiftende Wirkungen haben. bei schweren Vergiftungen kann der CholinesterasehemmerCholinesterasehemmer sind Medikamente, die die Aktivität des Enzyms Cholinesterase blockieren, welches den Neurotransmitter Acetylcholin abbaut. Sie werden zur Behandlung von Alzheimer-Krankheit und anderen Formen der Demenz sowie bestimmten Störungen der Muskelaktivität eingesetzt. Physostigmin eingesetzt werden, der die Blut-Hirn-SchrankeDie Blut-Hirn-Schranke ist eine Schutzbarriere zwischen den Blutgefäßen im Gehirn und dem Gehirngewebe. Sie verhindert, dass die meisten Substanzen im Blutkreislauf in das Gehirngewebe gelangen, lässt jedoch Nährstoffe und Sauerstoff passieren. überwinden kann und so auch zentrale anticholinerge Effekte antagonisiert. Die Dosierung beträgt 0,02-0,06 mg/kg i.v. langsam. Die Wirkung setzt innerhalb von Minuten ein, hält jedoch nur etwa 1–2 Stunden an, sodass wiederholte Gaben notwendig sein können. Physostigmin sollte mit Vorsicht angewendet werden, da es selbst toxische Wirkungen haben kann, insbesondere bei Überdosierung oder bei Tieren mit Herzerkrankungen.
Die symptomatische TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. umfasst die Stabilisierung der VitalfunktionenVitalfunktionen sind lebenswichtige Körperfunktionen, die notwendig sind, um Leben zu erhalten. Dazu gehören Atmung, Herzschlag, Blutdruck, Körpertemperatur und das Bewusstseinsniveau.. Bei Krämpfen werden Benzodiazepine wie Diazepam (0,5-2 mg/kg i.v.) oder Midazolam eingesetzt. Eine Flüssigkeitstherapie ist wichtig, um die Ausscheidung der Toxine über die Nieren zu fördern (forcierte DiureseDiurese ist die Erhöhung der Urinausscheidung durch die Nieren. Es ist ein natürlicher Prozess zur Entfernung von überschüssigem Wasser und Abfallstoffen aus dem Körper.) und um den Kreislauf zu stabilisieren. Bei HyperthermieHyperthermie bezeichnet eine über das normale Maß erhöhte Körpertemperatur. Dies kann bei Hunden und Katzen durch Überhitzung, Fieber oder bestimmte Krankheiten verursacht werden und bedarf oft dringender medizinischer Versorgung. sind kühlende Maßnahmen angezeigt.
Die Überwachung der Herzfunktion mittels kontinuierlichem EKG ist bei schweren Vergiftungen empfehlenswert. Bei Arrhythmien können Antiarrhythmika wie Lidocain oder BetablockerBetablocker sind eine Klasse von Medikamenten, die verwendet werden, um den Blutdruck zu senken, Herzrhythmusstörungen zu behandeln und die Herzbelastung zu reduzieren. Sie wirken, indem sie die Wirkung von Adrenalin auf das Herz verringern. zum Einsatz kommen. Eine Sauerstofftherapie sollte bei Atemnot oder ZyanoseZyanose bezeichnet eine bläuliche Verfärbung der Haut und Schleimhäute, verursacht durch eine unzureichende Sauerstoffversorgung des Blutes. Sie kann ein Anzeichen für Herz-, Lungen- oder Blutkrankheiten sein. durchgeführt werden. In schweren Fällen kann eine mechanische Beatmung erforderlich sein.
Prognose & Nachsorge
Die Prognose einer Engelstrompeten-Vergiftung hängt maßgeblich von der aufgenommenen Menge des Giftstoffs, der Zeit bis zum Therapiebeginn und der Intensität der therapeutischen Maßnahmen ab. Bei frühzeitiger und adäquater Behandlung ist die PrognoseDie Prognose ist die Vorhersage des wahrscheinlichen Verlaufs und Ausgangs einer Krankheit basierend auf dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der Krankheit und der Reaktion auf die Behandlung. Sie kann Auskunft darüber geben, wie sich eine Erkrankung voraussichtlich entwickeln wird. in den meisten Fällen günstig. Tiere, die innerhalb der ersten 24–48 Stunden nach Giftaufnahme überleben, haben gute Chancen auf vollständige Genesung ohne Folgeschäden.
Bei schweren Vergiftungen mit ausgeprägten neurologischen Symptomen, insbesondere wenn es zu Krämpfen oder Bewusstlosigkeit gekommen ist, ist die PrognoseDie Prognose ist die Vorhersage des wahrscheinlichen Verlaufs und Ausgangs einer Krankheit basierend auf dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der Krankheit und der Reaktion auf die Behandlung. Sie kann Auskunft darüber geben, wie sich eine Erkrankung voraussichtlich entwickeln wird. vorsichtiger zu stellen. Komplikationen wie Aspirationspneumonie durch Erbrechen, NierenversagenNierenversagen ist ein Zustand, bei dem die Nieren ihre Funktion, Abfallprodukte aus dem Blut zu filtern und auszuscheiden, nicht mehr ausreichend erfüllen können. Es kann akut oder chronisch sein und erfordert eine sofortige medizinische Behandlung. durch DehydratationDehydratation oder Austrocknung tritt auf, wenn der Körper mehr Flüssigkeit verliert, als ihm zugeführt wird. Dies kann zu einer Reihe von Problemen führen, einschließlich Kopfschmerzen, Schwindel und im Extremfall zu Nierenversagen oder Kreislaufkollaps. oder Herzrhythmusstörungen können den Krankheitsverlauf negativ beeinflussen.
Die Nachsorge nach einer überstandenen Engelstrompeten-Vergiftung umfasst regelmäßige Kontrolluntersuchungen, um mögliche Organschäden frühzeitig zu erkennen. Hauptsächlich sollte die Nieren- und Leberfunktion durch Blutuntersuchungen überwacht werden. Ein EKG kann sinnvoll sein, um latente Herzrhythmusstörungen auszuschließen.
Tierbesitzer sollten darüber aufgeklärt werden, dass die Engelstrompete und andere Nachtschattengewächse aus dem Umfeld der Tiere entfernt werden sollten, um eine erneute Vergiftung zu vermeiden. Alternativen für die Gartengestaltung sind ungiftige Zierpflanzen wie Hibiskus, Rosen oder bestimmte Arten von Hortensien.
Ausblick auf Forschung
Die Forschung im Bereich der Vergiftung durch Pflanzen bei Haustieren entwickelt sich kontinuierlich weiter. Aktuelle Studien konzentrieren sich auf die Verbesserung diagnostischer Methoden zum schnellen und zuverlässigen Nachweis von Tropanalkaloiden in biologischen Proben. Neue analytische Verfahren wie die Hochleistungsflüssigkeitschromatografie gekoppelt mit Massenspektrometrie (HPLC-MS) ermöglichen eine präzisere Quantifizierung der Giftstoffe und könnten in Zukunft auch in der veterinärmedizinischen Routinediagnostik eingesetzt werden.
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt liegt auf der Entwicklung spezifischerer Antidote mit geringeren Nebenwirkungen als die derzeit verwendeten CholinesterasehemmerCholinesterasehemmer sind Medikamente, die die Aktivität des Enzyms Cholinesterase blockieren, welches den Neurotransmitter Acetylcholin abbaut. Sie werden zur Behandlung von Alzheimer-Krankheit und anderen Formen der Demenz sowie bestimmten Störungen der Muskelaktivität eingesetzt.. Modifizierte Physostigmin-Derivate oder neuartige Anticholinergika-Antagonisten könnten in Zukunft eine sicherere und effektivere Behandlung ermöglichen.
Die Erforschung individueller Faktoren, die die Empfindlichkeit gegenüber Tropanalkaloiden beeinflussen, gewinnt ebenfalls an Bedeutung. Genetische Unterschiede im Metabolismus dieser Substanzen könnten erklären, warum manche Tiere empfindlicher reagieren als andere. Diese Erkenntnisse könnten zu personalisierten Behandlungsprotokollen führen, die auf die spezifischen Bedürfnisse des einzelnen Tieres zugeschnitten sind.
Nicht zuletzt widmet sich die Forschung verstärkt der Entwicklung von Trainingsmethoden und Abschreckungsmitteln, um Haustiere vom Fressen giftiger Pflanzen abzuhalten. Verhaltensmodifikationstechniken und natürliche Repellentien könnten in Zukunft eine wichtige Rolle in der PräventionPrävention umfasst Maßnahmen, die ergriffen werden, um Krankheiten oder Verletzungen zu verhindern. In der Veterinärmedizin schließt dies Impfungen, Parasitenkontrolle und gesundheitliche Überwachung ein. von Pflanzenvergiftungen spielen.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
- Wie schnell treten die Symptome einer Engelstrompeten-Vergiftung bei meinem Haustier auf?
Die ersten Symptome zeigen sich in der Regel innerhalb von 30–60 Minuten nach der Aufnahme der Pflanze und können bis zu 24–48 Stunden anhalten. - Welche Mengen der Engelstrompete sind für mein Haustier giftig?
Bereits kleine Mengen können toxischToxisch bedeutet „giftig“ und bezieht sich auf Substanzen, die schädliche Auswirkungen auf den Körper haben können, einschließlich Schädigung von Organen, Zellen oder Störung von Stoffwechselprozessen. wirken. Bei Hunden können wenige Blätter oder eine Blüte ausreichen, um Vergiftungssymptome hervorzurufen. Katzen sind aufgrund ihres geringeren Körpergewichts noch empfindlicher. - Sind bestimmte Haustiere anfälliger für Vergiftungen durch Engelstrompete?
Junge, neugierige Hunde sind besonders gefährdet. Katzen sind aufgrund ihrer selektiveren Fressgewohnheiten seltener betroffen, können aber ebenso vergiftet werden. - Kann mein Haustier an einer Engelstrompeten-Vergiftung sterben?
Ja, unbehandelte schwere Vergiftungen können durch Atemlähmung zum Tod führen. Bei rechtzeitiger tierärztlicher Behandlung ist die PrognoseDie Prognose ist die Vorhersage des wahrscheinlichen Verlaufs und Ausgangs einer Krankheit basierend auf dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der Krankheit und der Reaktion auf die Behandlung. Sie kann Auskunft darüber geben, wie sich eine Erkrankung voraussichtlich entwickeln wird. jedoch meist gut. - Wie kann ich mein Haustier vor einer Vergiftung durch Engelstrompete schützen?
Die sicherste Methode ist, Engelstrompeten und andere giftige Pflanzen nicht in Gärten zu pflanzen, zu denen Haustiere Zugang haben. Alternativ können Barrieren errichtet oder die Tiere beaufsichtigt werden. - Gibt es Unterschiede in der Giftigkeit verschiedener Engelstrompeten-Arten?
Ja, der Gehalt an Tropanalkaloiden kann zwischen verschiedenen Arten und sogar zwischen einzelnen Pflanzen variieren. Alle Arten der Gattung Brugmansia sind jedoch als stark giftig einzustufen. - Können Vergiftungssymptome auch verzögert auftreten?
In der Regel treten die Symptome rasch auf, jedoch können manche neurologische Symptome verzögert erscheinen, insbesondere wenn zunächst nur geringe Mengen aufgenommen wurden. - Wie lange dauert die Genesung nach einer Engelstrompeten-Vergiftung?
Bei leichten bis mittelschweren Vergiftungen kann die vollständige Genesung 2–3 Tage dauern. Bei schweren Vergiftungen mit Organschäden kann die Erholung mehrere Wochen in Anspruch nehmen. - Gibt es Langzeitfolgen nach einer überstandenen Vergiftung?
Bei adäquater Behandlung sind Langzeitfolgen selten. In schweren Fällen können jedoch neurologische Schäden oder Organschäden, hauptsächlich an Nieren und Leber, zurückbleiben. - Ist es möglich, dass mein Haustier eine Toleranz gegenüber den Giftstoffen der Engelstrompete entwickelt?
Nein, Tiere entwickeln keine Toleranz gegenüber Tropanalkaloiden. Jede erneute ExpositionExposition bezeichnet den Kontakt oder die Aussetzung gegenüber bestimmten Substanzen, Umweltfaktoren oder Krankheitserregern. In der Tiermedizin kann dies den Kontakt mit Toxinen, Allergenen oder infektiösen Agentien umfassen, die Gesundheitsprobleme bei Hunden und Katzen verursachen können. kann zu einer Vergiftung führen, die möglicherweise schwerwiegender verläuft als die vorherige.
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