Knochenbruch

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Ursachen

Zu Knochenbrüchen kommt es durch ein heftiges Trauma oder Hängenbleiben mit einer Gliedmaße. Eine tierärztliche Hilfe ist unerlässlich.

Symptome

Bei Knochenbrüchen an den Beinen kann das Tier diese Gliedmaße nicht mehr benutzen. Es zeigt große Schmerzen. Die betroffene Gliedmaße erscheint deformiert. Ist die Haut durchtrennt, kann es zu einer starken Blutung kommen.

Erste Hilfe

  • Bei einer sehr starken, pulsierenden Blutung versuchen Sie diese zum Stehen zu bringen.
  • Decken Sie die Wunde mit einem sauberen Tuch ab und üben Sie Druck auf die Wunde aus.
  • Legen Sie einen Verband an (—> Blutung).
  • Versuchen Sie nicht, den Knochen in die richtige Position zu bringen.
  • Bei herausragenden Knochen versuchen Sie nicht, diese zurückzuschieben.
  • Eventuell können Sie nach dem Anlegen eines provisorischen Verbandes eine Schiene anbringen, um das verletzte Bein ruhigzustellen.
  • Manipulieren Sie nicht zu viel. Dieses und Abwehrbewegungen des Tieres können zu weiteren Schäden an Blutgefäßen, Nerven und umliegenden Muskeln führen.
  • Hüllen Sie Ihr Tier notfalls nur in eine Decke ein und fahren Sie zu einem Tierarzt.
  • Befürchten Sie weitere Verletzungen an Schädelknochen oder inneren Organen, bewegen Sie Ihr Tier so wenig wie möglich.

Weitere tieräztliche Maßnahmen

Knochenbrüche werden in der Regel chirurgisch versorgt (Abb.).
Dabei kommen, je nach der Lokalisation der Fraktur und der Art des Knochenbruchs, verschiedene Methoden und Materialien zur Anwendung.
Um unmittelbar nach der chirurgischen Versorgung eine belastbare Verbindung zwischen den Bruchstücken zu erzielen, werden Schrauben, Platten, Marknägel, Drähte und externe Fixateure aus Metall verwendet. Dennoch ist eine Ruhighaltung für ca. 5 Monate zur Ausheilung der Fraktur notwendig.
Die zur Stabilisierung der Fraktur eingebrachten Materialien müssen teilweise nach Abschluss des Heilungsverlaufs wieder entfernt werden.

Häufig gestellte Fragen (FAQs)

  1. Woran erkenne ich, dass mein Tier möglicherweise einen Knochenbruch hat?
    Typische Anzeichen sind akute Lahmheit, Schmerzen bei Berührung, eventuell unnatürliche Stellung der Gliedmaße oder Schwellung. Das Tier entlastet die betroffene Extremität oft vollständig.
  2. Welche ersten Maßnahmen sollte ich ergreifen?
    Das Tier ruhig stellen und möglichst wenig bewegen. Bei offenen Brüchen sollte eine sterile Abdeckung verwendet werden, um eine weitere Kontamination zu verhindern. Anschließend so schnell wie möglich tierärztliche Hilfe aufsuchen.
  3. Wie stellt der Tierarzt die Diagnose?
    In der Regel mittels Röntgenaufnahmen. Je nach Frakturart können zusätzliche Untersuchungen (z. B. CT) nötig sein. Eine genaue klinische Untersuchung gibt Aufschluss über Weichteilschäden und Begleitverletzungen.
  4. Welche Behandlungsoptionen gibt es?
    Dies hängt von der Frakturart, dem Alter des Tieres und weiteren Faktoren ab. Möglich sind konservative Methoden (Schiene, Gips) oder chirurgische Verfahren (Platten, Schrauben, Nägel). Postoperative Physiotherapie unterstützt die Heilung.
  5. Wie lange dauert die Heilung?
    Die Heilungsdauer variiert je nach Lokalisation und Schweregrad der Fraktur, liegt aber meist zwischen 4 und 12 Wochen. Jungtiere regenerieren schneller als ältere Tiere.

Literatur

  • Diehm, M. B.: Frakturen der Extremitäten bei Hunden und Katzen – eine retrospektive Studie in den Jahren 2010 – 2013, Tierärztliche Hochsch., Diss., 2016
  • Merck Manual Professional Version. Overview of fractures. http://www.merckmanuals.com/professional/injuries-poisoning/fractures/overview-of-fractures. Accessed Jan. 31, 2018.
  • Löwe, G. und Löwe, O. (2021). Notfälle bei Hund und Katze – Ein tierärztlicher Ratgeber. Kynos-Verlag. 208 S.
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Hund mit einem gebrochenen Bein und Verband