Home » Krankheiten » Notfälle » A-Z » Insektenstich
Insektenstich
Insektenstiche stellen bei unseren Haustieren ein häufiges Problem dar, das in den meisten Fällen harmlos verläuft, jedoch in bestimmten Situationen lebensbedrohlich werden kann. Als Insektenstich bezeichnet man das Eindringen eines Stachels oder Mundwerkzeugs eines Insekts in die Haut des Tieres, wobei häufig Giftstoffe oder reizende Substanzen injiziert werden. Bei Hunden und Katzen sind besonders Stiche von Bienen, Wespen, Hornissen, Hummeln sowie Bisse von Ameisen, Mücken und Bremsen relevant. Die Reaktion des tierischen Organismus auf diese Stiche variiert stark und hängt von verschiedenen Faktoren ab: der Insektenart, der injizierten Giftmenge, der Lokalisation des Stichs und der individuellen Empfindlichkeit des Tieres. Während die meisten Stiche lediglich lokale Reaktionen hervorrufen, können manche Tiere allergische Reaktionen entwickeln, die im schlimmsten Fall zu einem anaphylaktischen Schock führen können. Besonders gefährlich sind Stiche im Bereich der Atemwege, da Schwellungen hier zu lebensbedrohlichen Komplikationen führen können.
Das Wichtigste auf einen Blick
Insektenstiche bei Hunden und Katzen sind häufige Ereignisse, die in den meisten Fällen mit milden lokalen Reaktionen einhergehen und keine spezifische Behandlung erfordern. Die SymptomatikSymptomatik bezieht sich auf die Gesamtheit der Symptome, die mit einer bestimmten Krankheit oder einem Zustand verbunden sind. Sie beschreibt die Art und Weise, wie sich eine Krankheit äußerlich manifestiert. reicht von lokalen Schwellungen und Rötungen bis zu lebensbedrohlichen allergischen Reaktionen. Besonders gefährlich sind Stiche im Bereich der Atemwege, die durch Schwellungen zur Atemnot führen können.
Die Erste-Hilfe-Maßnahmen umfassen das vorsichtige Entfernen von Bienenstacheln, Kühlung der Stichstelle und Beobachtung des Tieres auf Anzeichen einer allergischen Reaktion. Bei schweren Reaktionen ist eine sofortige tierärztliche Behandlung unerlässlich, die AntihistaminikaAntihistaminika sind Medikamente, die die Wirkung von Histamin im Körper blockieren und so allergische Reaktionen lindern. Sie werden bei Hunden und Katzen zur Behandlung von Juckreiz, Hautentzündungen und anderen Allergiesymptomen eingesetzt., KortikosteroideKortikosteroide sind eine Klasse von Steroidhormonen, die natürlich im Körper vorkommen und auch synthetisch hergestellt werden können. Sie haben entzündungshemmende und immunsuppressive Eigenschaften und werden in der Veterinärmedizin zur Behandlung einer Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt. und bei anaphylaktischem Schock AdrenalinAdrenalin, auch Epinephrin genannt, ist ein Hormon und Neurotransmitter, der in Stresssituationen vom Körper freigesetzt wird. Es erhöht Herzrate, Blutdruck und Blutzuckerspiegel und bereitet den Körper auf eine "Kampf-oder-Flucht"-Reaktion vor. umfassen kann.
Die PrognoseDie Prognose ist die Vorhersage des wahrscheinlichen Verlaufs und Ausgangs einer Krankheit basierend auf dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der Krankheit und der Reaktion auf die Behandlung. Sie kann Auskunft darüber geben, wie sich eine Erkrankung voraussichtlich entwickeln wird. ist bei rechtzeitiger Behandlung gut, jedoch sollten Tiere mit bekannter Insektengiftallergie besonders geschützt werden. Präventionsmaßnahmen wie das Meiden von Gebieten mit hoher Insektenaktivität und die Verwendung von geeigneten Repellents können das Risiko für zukünftige Stiche reduzieren.
Tierhalter sollten die Symptome einer allergischen Reaktion kennen und wissen, wann tierärztliche Hilfe erforderlich ist. Mit dem richtigen Wissen und schnellem Handeln können auch schwerwiegende Reaktionen auf Insektenstiche erfolgreich behandelt werden.
Ursachen
Insektenstiche durch Bienen, Wespen, Hornissen oder Ameisenbisse usw. im Bereich der Haut sind meist harmlos und bedürfen keiner Behandlung (Abb.).
Die auftretenden Symptome wie Juckreiz und Schwellungen klingen von allein ab.
In seltenen Fällen kann eine allergische Reaktion auftreten (siehe —>AnaphylaxieAnaphylaxie ist eine schnelle, schwere allergische Reaktion, die potenziell lebensbedrohlich ist. Sie kann durch verschiedene Auslöser verursacht werden, einschließlich Nahrungsmittel, Medikamente und Insektenstiche, und erfordert sofortige medizinische Behandlung.) und dramatische Folgen haben.
Auch ein Stich im Bereich des Rachens kann aufgrund der auftretenden Schwellung behandlungsbedürftig sein.
Ergänzung
Die Ursachen für Insektenstiche bei Haustieren sind vielfältig und hängen stark vom Verhalten der Tiere sowie den Umgebungsbedingungen ab. Insektenstiche treten besonders häufig in der warmen Jahreszeit auf, wenn Insekten aktiver sind. Die verschiedenen Insektenarten verursachen unterschiedliche Reaktionen:
Bienenstiche zeichnen sich durch das Zurücklassen des Stachels mit anhängender Giftblase aus. Das Gift enthält EnzymeEnzyme sind biologische Katalysatoren, die spezifische chemische Reaktionen im Körper beschleunigen, ohne dabei selbst verbraucht zu werden. Sie spielen eine entscheidende Rolle in praktisch allen physiologischen Prozessen., Peptide und biogene Amine, die Schmerzen und Entzündungsreaktionen hervorrufen. Bienen stechen in der Regel nur zur Verteidigung.
Wespenstiche können mehrfach erfolgen, da Wespen ihren Stachel nicht verlieren. Ihr Gift enthält ähnliche Komponenten wie Bienengift, jedoch in anderer Zusammensetzung. Wespen werden besonders durch Süßes und Fleisch angelockt und können aggressiver reagieren als Bienen.
Hornissenstiche enthalten eine höhere Giftkonzentration und können daher stärkere Reaktionen hervorrufen. Hornissen sind jedoch weniger aggressiv als oft angenommen und stechen meist nur bei direkter Bedrohung.
Mückenstiche führen durch Speichelabgabe zu lokalen Reaktionen und können in seltenen Fällen Krankheitserreger übertragen. Besonders in Gewässernähe und in der Dämmerung sind Mücken aktiv.
Zeckenbisse stellen einen Sonderfall dar, da sie länger anhaften und neben lokalen Reaktionen auch verschiedene Krankheitserreger wie Borrelien oder Anaplasmen übertragen können.
Das neugierige Verhalten vieler Hunde und Katzen, besonders das Schnüffeln und Jagen von Insekten, erhöht das Risiko für Stiche im Gesichts- und Maulbereich erheblich.
Symptome
Bei Stichen im Bereich der Atemwege und im Maul ist deutlich mehr Sorgfalt geboten.
Bei einem oder mehreren dieser Symptome stellen Sie Ihr Tier so schnell wie möglich einem Tierarzt vor:
- Husten
- Schwellungen im Gesichtsbereich
- Atembeschwerden
- Anstieg der Herzfrequenz
- Erbrechen
Die Symptome nach einem Insektenstich variieren je nach Insektenart, Stichlokalisation und individueller Reaktion des Tieres. Typische lokale Reaktionen umfassen Rötung, Schwellung, Wärme und Schmerzhaftigkeit an der Einstichstelle. Diese Symptome entwickeln sich meist innerhalb weniger Minuten nach dem Stich und können einige Stunden bis Tage anhalten. Betroffene Tiere lecken oder kratzen häufig an der Stichstelle, was zu sekundären Infektionen führen kann.
Besonders gefährlich sind Stiche im Kopf- und Halsbereich. Schwellungen können hier schnell zu Atembeschwerden führen. Bei Stichen im Maul- oder Rachenbereich kann es zu lebensbedrohlichen Schwellungen kommen, die die Atemwege verlegen. Symptome wie Speicheln, Würgen, Husten oder Atemnot sind Alarmzeichen und erfordern sofortige tierärztliche Hilfe.
Bei allergischen Reaktionen können systemische Symptome auftreten, die den ganzen Körper betreffen. Diese entwickeln sich typischerweise innerhalb von 20 Minuten nach dem Stich und umfassen:
- Großflächige Schwellungen, die über die Stichstelle hinausgehen
- Urtikaria (Nesselsucht) mit Quaddelbildung
- Erbrechen und Durchfall
- Unruhe oder Lethargie
- Erhöhte Herzfrequenz und Atemfrequenz
- Blasse Schleimhäute
- Kollaps oder Bewusstlosigkeit
Ein anaphylaktischer SchockDer anaphylaktische Schock ist eine schwere und lebensbedrohliche allergische Reaktion, die durch eine massive Freisetzung von Histamin und anderen Entzündungsmediatoren verursacht wird. Symptome können Atemnot, Blutdruckabfall, Tachykardie und Bewusstlosigkeit umfassen. stellt die schwerste Form der allergischen Reaktion dar und kann ohne schnelle Behandlung tödlich enden. Tiere mit bekannter Insektengiftallergie haben ein erhöhtes Risiko für schwere Reaktionen bei erneuten Stichen.
Erste Hilfe
- Das Entfernen des Stachels und leichte Kühlung des betroffenen Hautareals reichen meist aus.
- Beobachten Sie Ihr Tier in den nächsten 30 Minuten ein wenig.
- Verhindern Sie, dass Ihr Tier intensiv kratzt und es dadurch zu einer Wunde und nachfolgender InfektionEine Infektion ist die Besiedlung und Vermehrung von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten in einem Organismus, die oft, aber nicht immer, zu einer Krankheit führen. kommt.
Diagnose
Die DiagnoseEine Diagnose ist die Identifizierung einer Krankheit oder eines Zustandes durch ihre Symptome und/oder Ergebnisse aus diagnostischen Tests. Es ist der erste Schritt im Management und der Behandlung von Patienten. eines Insektenstichs basiert primärPrimär bezieht sich auf die erste oder ursprüngliche Ursache einer Krankheit oder eines Zustands, im Gegensatz zu sekundären Ursachen oder Symptomen, die sich daraus entwickeln. auf der klinischen Untersuchung und der AnamneseDie Anamnese ist die systematische Erhebung der medizinischen Vorgeschichte eines Patienten durch Befragung. Sie umfasst Informationen über frühere Erkrankungen, Behandlungen, Allergien und Lebensgewohnheiten.. Oft berichten Tierhalter von einem beobachteten Kontakt ihres Tieres mit Insekten oder bemerken typische Verhaltensänderungen wie plötzliches Aufheulen, Jaulen oder hektisches Lecken einer bestimmten Körperstelle. Bei der klinischen Untersuchung achtet der Tierarzt auf charakteristische Anzeichen wie lokale Schwellungen, Rötungen oder einen sichtbaren Stachel.
Bei Bienenstichen kann häufig der zurückgebliebene Stachel mit anhängender Giftblase identifiziert werden. Dieser sollte vorsichtig entfernt werden, idealerweise durch seitliches Abschieben mit einer Kreditkarte oder einem ähnlichen flachen Gegenstand, um ein weiteres Ausdrücken der Giftblase zu vermeiden.
Die DifferenzialdiagnoseDifferenzialdiagnose ist der Prozess des Abwägens zwischen zwei oder mehreren Erkrankungen, die ähnliche Symptome verursachen, um die spezifische Ursache der Symptome eines Patienten zu bestimmen. umfasst andere Ursachen für akute Schwellungen und allergische Reaktionen wie Kontaktallergien, Fremdkörper, Bissverletzungen oder Reaktionen auf Medikamente. In unklaren Fällen oder bei schweren systemischen Reaktionen können weiterführende diagnostische Maßnahmen erforderlich sein:
- Blutuntersuchungen zur Beurteilung von Entzündungsparametern
- Allergiediagnostik mittels serologischer Tests (IgE-Bestimmung)
- Bei Verdacht auf Sekundärinfektionen: bakteriologische Untersuchungen
- Bei Atemnot: Röntgenaufnahmen des ThoraxDer Thorax, oder Brustkorb, ist der obere Teil des Rumpfes, der von den Rippen, dem Brustbein und der Wirbelsäule umgeben ist. Er schützt lebenswichtige Organe wie Herz und Lunge. zur Beurteilung der Atemwege
Bei Tieren mit wiederkehrenden allergischen Reaktionen kann eine allergologische Abklärung sinnvoll sein, um spezifische Sensibilisierungen nachzuweisen und gegebenenfalls eine Desensibilisierungstherapie einzuleiten.
Weitere tieräztliche Maßnahmen
Weitere Maßnahmen sind, sofern bislang nicht geschehen, den Bienenstachel mit dem Giftreservoir zu entfernen.
Finden sich die Stiche mit den nachfolgenden Schwellungen in Regionen, wo sie die Atmung behindern können, sind Mittel gegen Schwellungen zu geben.
Dem Tierarzt ist die Klassifikation des Schweregrades einer allergischen (anaphylaktischen) Reaktion geläufig und dementsprechend wird er abgestuft entsprechende Maßnahmen einleiten (—> Allergische Reaktion (AnaphylaxieAnaphylaxie ist eine schnelle, schwere allergische Reaktion, die potenziell lebensbedrohlich ist. Sie kann durch verschiedene Auslöser verursacht werden, einschließlich Nahrungsmittel, Medikamente und Insektenstiche, und erfordert sofortige medizinische Behandlung.).
Ergänzung
Die TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. von Insektenstichen richtet sich nach der Schwere der Symptome und reicht von einfachen Erste-Hilfe-Maßnahmen bis hin zur intensivmedizinischen Betreuung. Bei unkomplizierten lokalen Reaktionen ist oft keine spezifische Behandlung erforderlich. Folgende therapeutische Maßnahmen kommen je nach Schweregrad zum Einsatz:
Bei Bienenstichen sollte zunächst der Stachel vorsichtig entfernt werden, idealerweise durch seitliches Abschieben, um ein weiteres Ausdrücken der Giftblase zu vermeiden. Die Stichstelle kann anschließend gekühlt werden, um Schwellung und Schmerzen zu reduzieren. Kühlkompressen sollten für 10–15 Minuten aufgelegt und bei Bedarf wiederholt werden.
Bei moderaten lokalen Reaktionen können AntihistaminikaAntihistaminika sind Medikamente, die die Wirkung von Histamin im Körper blockieren und so allergische Reaktionen lindern. Sie werden bei Hunden und Katzen zur Behandlung von Juckreiz, Hautentzündungen und anderen Allergiesymptomen eingesetzt. eingesetzt werden, um Juckreiz und Schwellung zu reduzieren. Häufig verwendete Wirkstoffe sind Diphenhydramin, Cetirizin oder Chlorpheniramin in tierärztlich angepasster Dosierung. Diese sollten jedoch nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt verabreicht werden.
Bei stärkeren Entzündungsreaktionen können KortikosteroideKortikosteroide sind eine Klasse von Steroidhormonen, die natürlich im Körper vorkommen und auch synthetisch hergestellt werden können. Sie haben entzündungshemmende und immunsuppressive Eigenschaften und werden in der Veterinärmedizin zur Behandlung einer Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt. wie Prednisolon oder Dexamethason zum Einsatz kommen. Diese wirken stark entzündungshemmend und können bei allergischen Reaktionen lebensrettend sein. Die Dosierung und Anwendungsdauer wird vom Tierarzt individuell festgelegt.
Bei schweren allergischen Reaktionen oder anaphylaktischem Schock ist eine Notfalltherapie erforderlich:
- AdrenalinAdrenalin, auch Epinephrin genannt, ist ein Hormon und Neurotransmitter, der in Stresssituationen vom Körper freigesetzt wird. Es erhöht Herzrate, Blutdruck und Blutzuckerspiegel und bereitet den Körper auf eine "Kampf-oder-Flucht"-Reaktion vor. (Epinephrin) zur Stabilisierung des Kreislaufs und Verminderung der Bronchialkonstriktion
- Intravenöse Flüssigkeitstherapie zur Kreislaufstabilisierung
- Hochdosierte KortikosteroideKortikosteroide sind eine Klasse von Steroidhormonen, die natürlich im Körper vorkommen und auch synthetisch hergestellt werden können. Sie haben entzündungshemmende und immunsuppressive Eigenschaften und werden in der Veterinärmedizin zur Behandlung einer Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt.
- Sauerstoffgabe bei Atemnot
- Intubation und Beatmung bei schwerer Atemwegsverlegung
Bei Stichen im Maul- oder Rachenbereich mit Schwellungen, die die Atemwege beeinträchtigen können, ist eine sofortige tierärztliche Behandlung unerlässlich. In manchen Fällen kann eine vorübergehende TracheotomieEine Tracheotomie ist ein chirurgischer Eingriff, bei dem eine Öffnung in der Luftröhre geschaffen wird, um einen alternativen Atemweg zu etablieren. Dies kann bei Hunden und Katzen notwendig sein, um Atemwegsobstruktionen zu umgehen. notwendig werden, um die Atmung sicherzustellen.
Bei Sekundärinfektionen der Stichstelle kann eine antibiotische TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. erforderlich sein. Die Auswahl des Antibiotikums erfolgt idealerweise nach Antibiogramm.
Prognose und Nachsorge
Die Prognose bei Insektenstichen ist in den meisten Fällen ausgezeichnet. Lokale Reaktionen klingen in der Regel innerhalb von 24-48 Stunden ohne bleibende Schäden ab. Bei unkomplizierten Stichen ist keine spezielle Nachsorge erforderlich, außer der Beobachtung der Stichstelle auf Anzeichen einer SekundärinfektionEine Sekundärinfektion tritt auf, wenn ein bereits geschwächtes Individuum eine zusätzliche Infektion erleidet, oft weil das Immunsystem durch die primäre Infektion beeinträchtigt ist..
Bei Tieren, die eine allergische Reaktion gezeigt haben, ist die PrognoseDie Prognose ist die Vorhersage des wahrscheinlichen Verlaufs und Ausgangs einer Krankheit basierend auf dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der Krankheit und der Reaktion auf die Behandlung. Sie kann Auskunft darüber geben, wie sich eine Erkrankung voraussichtlich entwickeln wird. abhängig von der Schwere der Reaktion und der Schnelligkeit der Behandlung. Ein rechtzeitig behandelter anaphylaktischer SchockDer anaphylaktische Schock ist eine schwere und lebensbedrohliche allergische Reaktion, die durch eine massive Freisetzung von Histamin und anderen Entzündungsmediatoren verursacht wird. Symptome können Atemnot, Blutdruckabfall, Tachykardie und Bewusstlosigkeit umfassen. hat eine gute PrognoseDie Prognose ist die Vorhersage des wahrscheinlichen Verlaufs und Ausgangs einer Krankheit basierend auf dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der Krankheit und der Reaktion auf die Behandlung. Sie kann Auskunft darüber geben, wie sich eine Erkrankung voraussichtlich entwickeln wird., während verzögerte Behandlung zu bleibenden Organschäden oder zum Tod führen kann. Tiere mit bekannter Insektengiftallergie sollten besonders überwacht werden und Tierhalter sollten auf potenzielle Insektenkontakte achten.
Die Nachsorge umfasst bei schweren Reaktionen eine engmaschige Überwachung des Tieres auf Anzeichen einer erneuten Verschlechterung. Nach einer anaphylaktischen Reaktion wird das Tier häufig für 24–48 Stunden stationär überwacht, da es zu biphasischen Reaktionen kommen kann, bei denen Symptome nach einer scheinbaren Besserung erneut auftreten.
Bei Tieren mit bekannter Insektengiftallergie kann der Tierarzt ein Notfallset mit AntihistaminikaAntihistaminika sind Medikamente, die die Wirkung von Histamin im Körper blockieren und so allergische Reaktionen lindern. Sie werden bei Hunden und Katzen zur Behandlung von Juckreiz, Hautentzündungen und anderen Allergiesymptomen eingesetzt. und ggf. Adrenalin-Autoinjektor verschreiben und den Besitzer in deren Anwendung schulen. Zudem kann eine Desensibilisierungstherapie (spezifische Immuntherapie) erwogen werden, um die allergische Reaktion langfristig zu reduzieren.
Für die Zukunft ist es wichtig, Präventionsmaßnahmen zu ergreifen, um weitere Stiche zu vermeiden. Dazu gehört das Meiden von Gebieten mit hoher Insektenaktivität, besonders in den Sommermonaten, sowie die Verwendung von tiergeeigneten Insektenrepellents nach Absprache mit dem Tierarzt.
Ausblick auf aktuelle Forschung
Die Forschung im Bereich der Insektengiftallergien bei Haustieren entwickelt sich kontinuierlich weiter. Aktuelle Studien konzentrieren sich auf verbesserte Diagnostikmethoden, die eine präzisere Identifizierung der auslösenden Insektengifte ermöglichen. Molekulare Allergologietests, die spezifische Komponenten der Insektengifte nachweisen können, werden zunehmend auch in der Veterinärmedizin eingesetzt und erlauben eine genauere Differenzierung zwischen Kreuzreaktionen und echten Sensibilisierungen.
Im Bereich der TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. werden neue Protokolle zur DesensibilisierungDesensibilisierung ist ein Behandlungsverfahren, das darauf abzielt, die Empfindlichkeit eines Tieres gegenüber einem Allergen zu verringern. Dies geschieht durch die schrittweise Exposition gegenüber dem Allergen in kontrollierten Dosen, um eine Toleranz aufzubauen. (spezifische Immuntherapie) erforscht, die eine effektivere und schnellere Hyposensibilisierung ermöglichen sollen. Diese könnten in Zukunft die Behandlungsmöglichkeiten für Tiere mit schweren Insektengiftallergien verbessern.
Innovative Notfallmedikamente mit verlängerter Wirkdauer und verbesserter Stabilität werden entwickelt, um die Erstversorgung allergischer Reaktionen zu optimieren. Ferner arbeiten Forscher an tierfreundlicheren Formulierungen von AntihistaminikaAntihistaminika sind Medikamente, die die Wirkung von Histamin im Körper blockieren und so allergische Reaktionen lindern. Sie werden bei Hunden und Katzen zur Behandlung von Juckreiz, Hautentzündungen und anderen Allergiesymptomen eingesetzt. und Kortikosteroiden mit reduziertem Nebenwirkungsprofil.
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt liegt auf der Entwicklung effektiverer und gleichzeitig umweltfreundlicher Insektenrepellents für Haustiere. Natürliche Wirkstoffe werden auf ihre Wirksamkeit und Verträglichkeit untersucht, um chemische Alternativen mit geringerer Umweltbelastung zu finden.
Die Klimaveränderung führt zu veränderten Verbreitungsgebieten verschiedener Insektenarten, was neue Herausforderungen für die Veterinärmedizin mit sich bringt. Studien zur Ausbreitung neuer Insektenarten und deren potenziellen Auswirkungen auf die Gesundheit von Haustieren gewinnen zunehmend an Bedeutung.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
- Wie erkenne ich, ob mein Tier von einer Biene oder Wespe gestochen wurde?
Bei Bienenstichen bleibt häufig der Stachel mit Giftblase in der Haut stecken, während Wespen ihren Stachel behalten und mehrfach stechen können. Bienenstiche sind oft schmerzhafter, während Wespenstiche eher brennen. - Kann ich meinem Tier menschliche AntihistaminikaAntihistaminika sind Medikamente, die die Wirkung von Histamin im Körper blockieren und so allergische Reaktionen lindern. Sie werden bei Hunden und Katzen zur Behandlung von Juckreiz, Hautentzündungen und anderen Allergiesymptomen eingesetzt. geben?
Einige für Menschen zugelassene AntihistaminikaAntihistaminika sind Medikamente, die die Wirkung von Histamin im Körper blockieren und so allergische Reaktionen lindern. Sie werden bei Hunden und Katzen zur Behandlung von Juckreiz, Hautentzündungen und anderen Allergiesymptomen eingesetzt. können auch bei Tieren angewendet werden, jedoch nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt und in der korrekten, tierartspezifischen Dosierung. Manche Humanpräparate enthalten Zusatzstoffe, die für Tiere toxischToxisch bedeutet „giftig“ und bezieht sich auf Substanzen, die schädliche Auswirkungen auf den Körper haben können, einschließlich Schädigung von Organen, Zellen oder Störung von Stoffwechselprozessen. sein können. - Wie entferne ich einen Bienenstachel richtig?
Der Stachel sollte vorsichtig seitlich mit einer Kreditkarte oder einem ähnlichen flachen Gegenstand abgeschabt werden. Ein Herausziehen mit den Fingern oder einer Pinzette kann zum Ausdrücken der Giftblase führen und sollte vermieden werden. - Wann muss ich mit meinem Tier zum Tierarzt, wenn es gestochen wurde?
Sofortige tierärztliche Hilfe ist erforderlich bei: Stichen im Maul- oder Rachenbereich, Atembeschwerden, starken Schwellungen, Erbrechen, Durchfall, Schwäche, Kollaps oder bekannter Insektengiftallergie. - Kann mein Tier eine AllergieEine Allergie ist eine Überreaktion des Immunsystems auf eine normalerweise harmlose Substanz, das Allergen. Die Reaktion kann Symptome wie Hautausschlag, Juckreiz, Niesen, Atembeschwerden oder in schweren Fällen einen anaphylaktischen Schock umfassen. gegen Insektenstiche entwickeln?
Ja, Hunde und Katzen können Allergien gegen Insektengifte entwickeln. Eine allergische Reaktion kann beim ersten Stich oder erst nach mehreren Stichen auftreten und mit jedem weiteren Kontakt schwerer verlaufen. - Wie kann ich mein Tier vor Insektenstichen schützen?
Vermeiden Sie Spaziergänge in Gebieten mit hoher Insektenaktivität, besonders in den Morgen- und Abendstunden. Halten Sie Abstand von Blüten, Mülleimern und Fallobst. Nach Absprache mit dem Tierarzt können spezielle Repellents für Tiere angewendet werden. - Können Insektenstiche bei meinem Tier Narben hinterlassen?
In den meisten Fällen heilen Insektenstiche ohne Narbenbildung ab. Bei starkem Kratzen oder Lecken kann es jedoch zu Sekundärinfektionen kommen, die zur Narbenbildung führen können. - Ist ein Hornissenstich für mein Tier gefährlicher als ein Bienenstich?
Hornissengift enthält eine höhere Konzentration an Giftstoffen, was zu stärkeren lokalen Reaktionen führen kann. Die Gefährlichkeit hängt jedoch hauptsächlich von der individuellen Empfindlichkeit des Tieres ab. - Wie lange dauert es, bis die Schwellung nach einem Insektenstich abklingt?
Bei unkomplizierten Stichen klingt die Schwellung größtenteils innerhalb von 24–48 Stunden ab. Bei größeren Schwellungen oder allergischen Reaktionen kann es länger dauern. - Kann mein Tier an einem einzelnen Insektenstich sterben?
Ein einzelner Insektenstich kann bei einer schweren allergischen Reaktion (anaphylaktischer SchockDer anaphylaktische Schock ist eine schwere und lebensbedrohliche allergische Reaktion, die durch eine massive Freisetzung von Histamin und anderen Entzündungsmediatoren verursacht wird. Symptome können Atemnot, Blutdruckabfall, Tachykardie und Bewusstlosigkeit umfassen.) tödlich sein, wenn keine rechtzeitige Behandlung erfolgt. Bei nicht allergischen Tieren sind einzelne Stiche in der Regel nicht lebensbedrohlich, es sei denn, sie erfolgen im Bereich der Atemwege und führen zu deren Verlegung.
Literatur
- Kohn, B. u. G. Schwarz: Praktikum der Hundeklinik, Enke, 12. Auflage, Stuttgart 2017
- Sigrist, N. (Hrsg.): Notfallmedizin für Hund und Katze; Sofortmaßnahmen und sichere Aufarbeitung. Stuttgart, Enke Verlag 2017.
- Löwe, G. und Löwe, O. (2021). Notfälle bei Hund und Katze – Ein tierärztlicher Ratgeber. Kynos-Verlag. 208 S.
- Mueller RS, Jensen-Jarolim E, Roth-Walter F, Marti E, Janda J, Seida AA, DeBoer D. Allergen immunotherapy in people and dogs with allergies: a comparative review. Journal of Allergy and Clinical Immunology: In Practice. 2018;6(4):1363-1376.
- Saridomichelakis MN, Olivry T. An update on the treatment of canine atopic dermatitis. The Veterinary Journal. 2016;207:29-37.
- Rudloff E, Kirby R. Anaphylaxis and angioedema. In: Silverstein DC, Hopper K, editors. Small Animal Critical Care Medicine. 2nd ed. St. Louis: Elsevier; 2020. p. 807-812.
Biene auf der Nase eines Hundes