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Fremdkörper im Gehörgang
Fremdkörper im Gehörgang sind körperfremde Objekte, die in den äußeren Gehörgang von Hunden oder Katzen eindringen und dort verbleiben. Der Gehörgang unserer Haustiere besteht aus einem vertikalen und einem horizontalen Anteil, die zusammen einen L-förmigen Kanal bilden, der zum Trommelfell führt. Diese anatomische Besonderheit macht es schwierig, Fremdkörper spontan auszuschütteln. Der Gehörgang ist mit Haut ausgekleidet und enthält Drüsen, die Ohrenschmalz produzieren, welches normalerweise Schmutz und Fremdkörper nach außen transportiert. Bei Hunden ist der Gehörgang deutlich länger als bei Katzen, was besonders bei Rassen mit hängenden Ohren zu einer erhöhten Anfälligkeit für Fremdkörpereinlagerungen führt. Das Verständnis dieser anatomischen Grundlagen ist hilfreich für die PräventionPrävention umfasst Maßnahmen, die ergriffen werden, um Krankheiten oder Verletzungen zu verhindern. In der Veterinärmedizin schließt dies Impfungen, Parasitenkontrolle und gesundheitliche Überwachung ein. und Behandlung von Fremdkörpern im Ohr unserer Haustiere.
Das Wichtigste auf einen Blick
Fremdkörper im Gehörgang stellen eine häufige Problematik bei Hunden und Katzen dar, die schnelles Handeln erfordert. Die anatomische Struktur des Gehörgangs mit seinem L-förmigen Verlauf begünstigt das Verbleiben von Fremdmaterial. Besonders pflanzliche Fremdkörper wie Grannen mit ihren Widerhaken können erhebliche Schäden verursachen, wenn sie nicht zeitnah entfernt werden. Die betroffenen Tiere zeigen typische Symptome wie intensives Kopfschütteln, Kratzen am Ohr und Kopfschiefhaltung. Eine gründliche tierärztliche Untersuchung mittels OtoskopieDie Otoskopie ist eine Untersuchung des Gehörgangs und des Trommelfells mit einem Otoskop. Sie wird durchgeführt, um Erkrankungen des Ohres, wie Infektionen oder Fremdkörper, zu diagnostizieren. ist für die Diagnosestellung unerlässlich. Die TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. besteht in der schonenden Entfernung des Fremdkörpers, häufig unter Sedierung oder Narkose, gefolgt von einer entsprechenden medikamentösen Behandlung bei begleitenden Entzündungen oder Infektionen. Die PrognoseDie Prognose ist die Vorhersage des wahrscheinlichen Verlaufs und Ausgangs einer Krankheit basierend auf dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der Krankheit und der Reaktion auf die Behandlung. Sie kann Auskunft darüber geben, wie sich eine Erkrankung voraussichtlich entwickeln wird. ist bei frühzeitiger Intervention gut, wobei die Nachsorge mit regelmäßigen Kontrollen und korrekter Medikamentenanwendung den Therapieerfolg sichert. Präventive Maßnahmen wie regelmäßige Ohrinspektionen nach Aufenthalten im Freien und angemessene Ohrhygiene können das Risiko für erneute Fremdkörperepisoden reduzieren. Besondere Aufmerksamkeit sollte Rassen mit hängenden Ohren oder übermäßiger Behaarung im Gehörgang gewidmet werden, da diese ein erhöhtes Risiko aufweisen. Durch Aufklärung der Tierhalter über die Bedeutung einer frühzeitigen tierärztlichen Vorstellung bei Verdacht auf einen Fremdkörper im Ohr können Komplikationen vermieden und die Lebensqualität unserer tierischen Begleiter erhalten werden.
Ursachen
Die Ursachen für Fremdkörper im Gehörgang sind vielfältig und variieren je nach Jahreszeit und Lebensumfeld des Tieres. Im Sommerhalbjahr sind pflanzliche Fremdkörper besonders häufig. Grannen von Gräsern und Getreide, insbesondere vom Wildhafer, stellen aufgrund ihrer pfeilartigen Struktur mit Widerhaken ein besonderes Problem dar. Diese können sich nur in eine Richtung bewegen – tiefer in den Gehörgang hinein – und verursachen dabei erhebliche Reizungen und Verletzungen. Neben pflanzlichen Materialien können auch Insekten wie Zecken, Flöhe oder Fliegen in den Gehörgang gelangen und dort als Fremdkörper wirken. Bei Katzen, die häufig in staubigen Umgebungen wie Dachböden unterwegs sind, können Staubpartikel und kleine Schmutzteile zu Problemen führen. Bei Hunden, die gerne schwimmen, kann Sand oder Erde in den Gehörgang gelangen und dort verbleiben. Nicht zu unterschätzen sind auch iatrogene Fremdkörper – also solche, die durch menschliches Handeln verursacht werden, wie abgebrochene Wattestäbchenspitzen bei unsachgemäßer Ohrreinigung. Bei langhaarigen Rassen können zudem Haare in den Gehörgang wachsen und als Fremdkörper wirken oder andere Fremdkörper festhalten.
Symptome
Sie können zu
- Juckreiz
- Schmerzen,
- Entzündungen und
- Langwierige Infektionen führen.
- Die Symptome eines Fremdkörpers im Gehörgang sind oft deutlich erkennbar und sollten von Tierhaltern ernst genommen werden. Betroffene Tiere zeigen häufig ein auffälliges Kopfschütteln, das plötzlich auftreten kann und besonders intensiv nach dem Aufenthalt im Freien zu beobachten ist. Dieses Schütteln ist ein Versuch des Tieres, den störenden Fremdkörper loszuwerden. Gleichzeitig kratzen sich die Tiere vermehrt am betroffenen Ohr, was zu Hautabschürfungen oder sogar zu einem Ohrhämatom führen kann. Ein weiteres charakteristisches Symptom ist die Kopfschiefhaltung zur betroffenen Seite hin, da dies die Schmerzempfindung reduziert. Bei genauerer Betrachtung können Tierhalter oft eine Rötung der Ohrmuschel und des sichtbaren Teils des Gehörgangs feststellen. In fortgeschrittenen Fällen kann ein übelriechender Ausfluss aus dem Ohr austreten, der auf eine sekundäre bakterielle InfektionEine Infektion ist die Besiedlung und Vermehrung von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten in einem Organismus, die oft, aber nicht immer, zu einer Krankheit führen. hindeutet. Manche Tiere zeigen auch Verhaltensänderungen wie erhöhte Reizbarkeit oder Lethargie aufgrund der Schmerzen. Bei Fremdkörpern, die tief im Gehörgang sitzen oder das Trommelfell berühren, können neurologische Symptome wie Gleichgewichtsstörungen oder unkoordinierte Bewegungen auftreten. In besonders schweren Fällen kann es zu Hörverlust kommen, der sich durch verminderte Reaktion auf akustische Reize bemerkbar macht.
Erste Hilfe
- Wenn Sie im Sommer die Reifen am Straßenrand sehen, kontrollieren Sie nach jedem Spaziergang den ganzen Körper, die Pfoten und auch am und im Ohr, ob Samenstände im Fell hängen geblieben sind, und entfernen Sie diese, wenn möglich.
- Benutzen Sie jedoch keine Wattetupfer, um den Gehörgang zu reinigen. Sie könnten den Fremdkörper tiefer in den Gehörgang schieben.
- Auch Pinzetten sollten Sie nur benutzen, wenn Sie geübt sind und der Fremdkörper gut zu sehen ist.
- Andere Fremdkörper kann man versuchen, mit lauwarmem Wasser herauszuspülen. Sie können eine kleine Gummiball-Ohrenspritze oder eine einfache Spritze benutzen, um Wasser mit etwas Druck in den Gehörgang zu drücken und so einen nicht festsitzenden Fremdkörper herauszuspülen.
Sollten Sie nicht erfolgreich sein, stellen Sie Ihr Tier zur genaueren Untersuchung des Gehörganges einem Tierarzt vor.
Diagnose
Die DiagnoseEine Diagnose ist die Identifizierung einer Krankheit oder eines Zustandes durch ihre Symptome und/oder Ergebnisse aus diagnostischen Tests. Es ist der erste Schritt im Management und der Behandlung von Patienten. eines Fremdkörpers im Gehörgang erfordert eine gründliche tierärztliche Untersuchung. Zunächst erfolgt eine AnamneseDie Anamnese ist die systematische Erhebung der medizinischen Vorgeschichte eines Patienten durch Befragung. Sie umfasst Informationen über frühere Erkrankungen, Behandlungen, Allergien und Lebensgewohnheiten., bei der ich als Tierarzt nach dem Beginn der Symptome, möglichen auslösenden Ereignissen und vorherigen Ohrproblemen frage. Die klinische Untersuchung beginnt mit einer visuellen Inspektion der Ohrmuschel und des äußeren Gehörgangs. Der entscheidende diagnostische Schritt ist die OtoskopieDie Otoskopie ist eine Untersuchung des Gehörgangs und des Trommelfells mit einem Otoskop. Sie wird durchgeführt, um Erkrankungen des Ohres, wie Infektionen oder Fremdkörper, zu diagnostizieren., bei der mit einem speziellen Instrument, dem OtoskopEin Otoskop ist ein medizinisches Instrument, das zur Untersuchung des äußeren Gehörgangs und des Trommelfells verwendet wird. Otoskopie ist ein Standardverfahren in der Veterinärmedizin zur Diagnose von Ohrenerkrankungen bei Hunden und Katzen., der gesamte Gehörgang bis zum Trommelfell untersucht wird. Diese Untersuchung ermöglicht die direkte Visualisierung des Fremdkörpers sowie die Beurteilung von Entzündungen, Schwellungen oder Verletzungen der Gehörgangswand. Bei nervösen oder schmerzempfindlichen Tieren kann eine Sedierung oder sogar eine kurzzeitige Vollnarkose notwendig sein, um eine gründliche Untersuchung durchzuführen, ohne dem Tier zusätzliche Schmerzen zuzufügen oder das Risiko weiterer Verletzungen einzugehen. In manchen Fällen ist die Sicht durch Sekret oder Entzündungsprodukte eingeschränkt, sodass zunächst eine vorsichtige Spülung des Gehörgangs erforderlich sein kann. Ergänzend zur OtoskopieDie Otoskopie ist eine Untersuchung des Gehörgangs und des Trommelfells mit einem Otoskop. Sie wird durchgeführt, um Erkrankungen des Ohres, wie Infektionen oder Fremdkörper, zu diagnostizieren. wird oft ein Abstrich für eine zytologische Untersuchung und gegebenenfalls eine mikrobiologische KulturEine mikrobiologische Kultur ist ein Labortest, bei dem Proben von Körperflüssigkeiten oder Geweben auf Nährmedien angezüchtet werden, um das Wachstum von Bakterien, Pilzen oder anderen Mikroorganismen zu fördern. Dies hilft bei der Diagnose von Infektionskrankheiten bei Hunden und Katzen. entnommen, um sekundäre Infektionen zu identifizieren und gezielt behandeln zu können. Bei Verdacht auf tiefere Schäden, insbesondere wenn das Trommelfell nicht einsehbar ist oder eine Mittelohrbeteiligung vermutet wird, können bildgebende Verfahren wie RöntgenRöntgen ist ein bildgebendes Verfahren, das Röntgenstrahlen nutzt, um Bilder des Inneren des Körpers zu erzeugen. Es wird häufig verwendet, um Knochenbrüche, Erkrankungen der Lunge und andere Bedingungen zu diagnostizieren. oder besser noch eine Computertomographie notwendig sein.
Weitere tieräztliche Maßnahmen
Die Therapie bei Fremdkörpern im Gehörgang zielt primärPrimär bezieht sich auf die erste oder ursprüngliche Ursache einer Krankheit oder eines Zustands, im Gegensatz zu sekundären Ursachen oder Symptomen, die sich daraus entwickeln. auf die schonende Entfernung des Fremdmaterials ab. Je nach Lage, Art des Fremdkörpers und Kooperationsbereitschaft des Tieres wähle ich als Tierarzt unterschiedliche Vorgehensweisen. Bei oberflächlich sichtbaren, lockeren Fremdkörpern kann eine vorsichtige Extraktion mit einer feinen Pinzette oder speziellen Ohrzange unter visueller Kontrolle erfolgen. Tiefer sitzende oder fest anhaftende Fremdkörper erfordern meist eine Sedierung oder Kurznarkose, um Schmerzen zu vermeiden und eine präzise Entfernung zu ermöglichen. Bei pflanzlichen Fremdkörpern wie Grannen, die sich bereits in die Gehörgangswand eingebohrt haben, ist besondere Vorsicht geboten, um keine Fragmente zurückzulassen. Nach der Entfernung des Fremdkörpers folgt eine gründliche Spülung des Gehörgangs mit körperwarmer physiologischer Kochsalzlösung oder speziellen Ohrreinigungslösungen, um verbliebene Rückstände zu entfernen. Anschließend wird der Gehörgang sorgfältig auf Verletzungen und den Zustand des Trommelfells untersucht. Bei begleitender Otitis externa (Gehörgangsentzündung) oder sekundären bakteriellen Infektionen verordne ich topische Medikamente, die entzündungshemmende und antimikrobielle Wirkstoffe enthalten. Diese müssen meist über 7–14 Tage angewendet werden. Bei Verletzungen des Trommelfells oder Beteiligung des Mittelohrs sind systemische Antibiotika und Schmerzmittel indiziert. Wichtig ist eine engmaschige Nachkontrolle, um den Heilungsverlauf zu überwachen und gegebenenfalls die TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. anzupassen. In besonders schweren Fällen mit chronischen Veränderungen oder bei wiederholten Fremdkörperepisoden können chirurgische Maßnahmen wie eine Gehörgangsablation (teilweise Entfernung des Gehörganges) in Betracht gezogen werden.
Prognose und Nachsorge
Die Prognose bei Fremdkörpern im Gehörgang ist in den meisten Fällen gut, sofern eine zeitnahe und fachgerechte Entfernung erfolgt. Entscheidend für den Heilungsverlauf ist, wie lange der Fremdkörper bereits im Ohr verweilt und welche Schäden er verursacht hat. Bei frühzeitiger Behandlung ohne Komplikationen ist eine vollständige Genesung innerhalb von 7–14 Tagen zu erwarten. Die Nachsorge spielt eine wesentliche Rolle für den Therapieerfolg. Als Tierarzt empfehle ich regelmäßige Kontrolluntersuchungen, zunächst nach etwa einer Woche, um den Heilungsverlauf zu überwachen und sicherzustellen, dass keine Reste des Fremdkörpers zurückgeblieben sind. Die korrekte Anwendung verschriebener Medikamente ist essenziell – Ohrentropfen oder -salben müssen nach einer gründlichen, aber sanften Reinigung des äußeren Gehörgangs appliziert werden. Dabei sollte der Halter darauf achten, dass das Tier nicht unmittelbar nach der Behandlung den Kopf schüttelt. Ein Halskragen kann in manchen Fällen notwendig sein, um zu verhindern, dass das Tier am Ohr kratzt und den Heilungsprozess stört. Bei Tieren mit hängenden Ohren kann das vorsichtige Hochbinden der Ohren die Belüftung verbessern und die Heilung fördern. Langfristig ist die PräventionPrävention umfasst Maßnahmen, die ergriffen werden, um Krankheiten oder Verletzungen zu verhindern. In der Veterinärmedizin schließt dies Impfungen, Parasitenkontrolle und gesundheitliche Überwachung ein. weiterer Fremdkörperepisoden wichtig. Dazu gehören regelmäßige Ohrinspektionen, besonders nach Aufenthalten in hohem Gras oder Getreidefeldern, sowie eine angemessene Ohrhygiene. Bei Hunden mit prädisponierenden Faktoren wie übermäßiger Behaarung im Gehörgang kann ein regelmäßiges Auszupfen der Haare durch einen Tierarzt oder einen geschulten Pfleger sinnvoll sein.
Ausblick auf aktuelle Forschung
Die Forschung im Bereich der Ohrenerkrankungen bei Kleintieren entwickelt sich stetig weiter, was auch neue Erkenntnisse und Behandlungsansätze für Fremdkörper im Gehörgang mit sich bringt. Aktuelle Studien befassen sich mit der Verbesserung diagnostischer Verfahren, insbesondere der Videootoskopie mit hochauflösenden Kameras, die eine detailliertere Visualisierung des Gehörgangs ermöglichen und die Dokumentation für Verlaufskontrollen erleichtern. Ein vielversprechender Forschungsbereich ist die Entwicklung spezieller Instrumente für die minimal-invasive Entfernung von Fremdkörpern, die auch bei wachen Tieren anwendbar sind und das Risiko von Verletzungen minimieren. Wissenschaftler untersuchen zudem neue topische Formulierungen mit verbesserten antimikrobiellen und entzündungshemmenden Eigenschaften, die eine schnellere Heilung nach Fremdkörperentfernung fördern sollen. Besonderes Augenmerk liegt auf Wirkstoffen, die auch gegen biofilmbildende BakterienBakterien sind mikroskopisch kleine, einzellige Organismen, die in fast allen Umgebungen auf der Erde vorkommen. Einige Bakterienarten sind nützlich oder sogar lebensnotwendig, andere können Krankheiten verursachen. effektiv sind, welche häufig bei chronischen Ohrentzündungen eine Rolle spielen. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt betrifft die genetischen Faktoren, die bei bestimmten Hunderassen zu einer erhöhten Anfälligkeit für Ohrenprobleme führen. Diese Erkenntnisse könnten langfristig in Zuchtprogramme einfließen, um die Prävalenz zu reduzieren. Auch die Zusammenhänge zwischen Allergien, Umweltfaktoren und der Anfälligkeit für Fremdkörper im Gehörgang werden intensiver erforscht, um präventive Strategien zu optimieren. Die Entwicklung von Schutzvorrichtungen für Hunde, die in gefährdeten Umgebungen wie hohem Gras arbeiten, ist ein weiteres praktisches Forschungsfeld. Diese Innovationen versprechen, die Diagnostik und Behandlung von Fremdkörpern im Gehörgang in Zukunft noch effektiver und schonender zu gestalten.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
- Welche Hunderassen sind besonders anfällig für Fremdkörper im Gehörgang?
Rassen mit hängenden Ohren wie Cocker Spaniel, Basset Hound oder Beagle sind besonders gefährdet, da die Belüftung des Gehörgangs eingeschränkt ist. Bei langhaarigen Rassen wie Shih Tzu oder Yorkshire Terrier sind ebenfalls besonders gefährdet, da hier zusätzlich Haare in den Gehörgang wachsen können. - Kann ich einen Fremdkörper aus dem Ohr meines Tieres selbst entfernen?
Von Selbstbehandlungsversuchen rate ich dringend ab, besonders bei tiefer sitzenden Fremdkörpern. Unsachgemäße Manipulationen können zu Verletzungen des Gehörgangs oder des Trommelfells führen und die Situation verschlimmern. - Wie kann ich erkennen, ob mein Tier einen Fremdkörper im Ohr hat?
Typische Anzeichen sind plötzliches intensives Kopfschütteln, vermehrtes Kratzen am Ohr, Kopfschiefhaltung, Rötung der Ohrmuschel und gelegentlich ein übel riechender Ausfluss aus dem Gehörgang. - Wie lange dauert die Heilung nach Entfernung eines Fremdkörpers aus dem Ohr?
Bei unkomplizierten Fällen und frühzeitiger Behandlung ist eine vollständige Heilung innerhalb von 1–2 Wochen zu erwarten. Bei Komplikationen wie tieferen Infektionen oder Verletzungen des Trommelfells kann der Heilungsprozess mehrere Wochen in Anspruch nehmen. - Welche präventiven Maßnahmen kann ich ergreifen, um Fremdkörper im Ohr meines Tieres zu vermeiden?
Kontrollieren Sie die Ohren Ihres Tieres regelmäßig, besonders nach Spaziergängen in hohem Gras oder Getreidefeldern. Bei langhaarigen Rassen kann ein regelmäßiges Kürzen der Haare um die Ohröffnung hilfreich sein. Vermeiden Sie unsachgemäße Ohrreinigungen mit Wattestäbchen. - Kann ein Fremdkörper im Ohr zu dauerhaften Hörschäden führen?
Ja, wenn ein Fremdkörper lange unbehandelt bleibt oder das Trommelfell verletzt, kann dies zu bleibenden Hörschäden führen. Besonders pflanzliche Fremdkörper können durch ihre Wanderung tiefere Strukturen des Ohrs schädigen. - Wie oft sollte ich die Ohren meines Hundes reinigen?
Die Häufigkeit der Ohrreinigung hängt von der individuellen Neigung zu Ohrproblemen ab. Bei gesunden Ohren ohne übermäßige Ohrenschmalzproduktion ist eine Reinigung alle 2–4 Wochen ausreichend. Hunde mit wiederkehrenden Ohrproblemen benötigen möglicherweise häufigere Reinigungen nach tierärztlicher Anweisung. - Welche Unterschiede gibt es bei Fremdkörpern im Ohr zwischen Hunden und Katzen?
Katzen sind generell seltener von Fremdkörpern im Gehörgang betroffen als Hunde, da sie selektiver in ihrer Umgebungswahl sind und eine intensivere Fellpflege betreiben. Zudem ist ihr Gehörgang anatomisch anders gestaltet. Bei Katzen finden sich häufiger Ohrmilben als Auslöser von Ohrproblemen. - Kann eine chronische Ohrentzündung mit einem übersehenen Fremdkörper zusammenhängen?
Ein nicht erkannter Fremdkörper ist eine häufige Ursache für therapieresistente, chronische Ohrentzündungen. Bei wiederkehrenden oder therapieresistenten Ohrproblemen sollte immer eine gründliche otoskopische Untersuchung erfolgen. - Sind bestimmte Jahreszeiten besonders risikoreich für Fremdkörper im Ohr?
Ja, besonders im Spätfrühling und Sommer, wenn Gräser und Getreide ihre Samen bilden, steigt das Risiko für pflanzliche Fremdkörper wie Grannen. In dieser Zeit sollten Tierhalter besonders aufmerksam sein und die Ohren ihrer Tiere regelmäßig kontrollieren.
Literatur
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Die Untersuchung des Ohres mit einem OtoskopEin Otoskop ist ein medizinisches Instrument, das zur Untersuchung des äußeren Gehörgangs und des Trommelfells verwendet wird. Otoskopie ist ein Standardverfahren in der Veterinärmedizin zur Diagnose von Ohrenerkrankungen bei Hunden und Katzen. bei einem Hund in einer Tierarztpraxis
Die Samenstände des Wildhafers sind häufige Fremdkörper im äußeren Gehörgang des Hundes.
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