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Bluterguss
Ein Bluterguss, medizinisch als Hämatom bezeichnet, entsteht durch die Ansammlung von Blut außerhalb der Blutgefäße im Gewebe. Bei diesem Prozess kommt es zur RupturEine Ruptur ist ein Riss oder Bruch in einem Organ oder Gewebe. Sie kann durch Trauma, Krankheit oder Überdehnung verursacht werden und erfordert oft medizinische Intervention. von Blutgefäßen, wodurch Blut in das umliegende Gewebe austritt und sich dort ansammelt. Hämatome können sowohl oberflächlich unter der Haut (subkutanSubkutan bedeutet „unter der Haut“. In der Medizin bezieht es sich auf die Verabreichung von Medikamenten oder die Anlage von Implantaten direkt unter die Haut.) als auch in tieferen Gewebeschichten wie Muskeln, Organen oder Körperhöhlen auftreten. Bei Hunden und Katzen unterscheiden wir verschiedene Arten von Hämatomen, die sich in ihrer Lokalisation und Entstehungsweise unterscheiden. Besonders häufig sind subkutane Hämatome, die sich direkt unter der Haut bilden und als bläulich-violette Verfärbungen sichtbar werden, sowie Othämatome, die spezifisch an der Ohrmuschel auftreten. Die Ausbildung eines Hämatoms ist Teil der körpereigenen Reaktion auf eine Gewebeverletzung und stellt den ersten Schritt im Heilungsprozess dar. Das ausgetretene Blut gerinnt zunächst und wird dann im Laufe der Zeit vom Körper resorbiert, wobei charakteristische Farbveränderungen von dunkelrot über blau-violett bis zu gelblich-grün auftreten.
Das Wichtigste auf einen Blick
Blutergüsse (Hämatome) sind bei Haustieren häufige Verletzungsfolgen, die durch den Austritt von Blut ins Gewebe nach Gefäßverletzungen entstehen. Sie können oberflächlich unter der Haut oder in tieferen Gewebeschichten auftreten und manifestieren sich typischerweise als schmerzhafte Schwellungen mit charakteristischer Verfärbung. Die häufigsten Ursachen sind stumpfe TraumataTraumata bezeichnen körperliche Verletzungen oder Schäden, die durch äußere Einwirkungen wie Unfälle, Stürze oder Angriffe verursacht werden. Bei Hunden und Katzen können Traumata von leichten Verletzungen bis zu lebensbedrohlichen Zuständen reichen., wobei bei Othämatomen spezifisch heftiges Kopfschütteln bei Ohrentzündungen ursächlich ist. Die DiagnoseEine Diagnose ist die Identifizierung einer Krankheit oder eines Zustandes durch ihre Symptome und/oder Ergebnisse aus diagnostischen Tests. Es ist der erste Schritt im Management und der Behandlung von Patienten. erfolgt primärPrimär bezieht sich auf die erste oder ursprüngliche Ursache einer Krankheit oder eines Zustands, im Gegensatz zu sekundären Ursachen oder Symptomen, die sich daraus entwickeln. klinisch, kann aber durch bildgebende Verfahren und Laboruntersuchungen ergänzt werden, besonders bei Verdacht auf Grunderkrankungen. Therapeutisch steht bei kleineren Hämatomen die konservative Behandlung mit Kühlung, Schmerzmitteln und Ruhigstellung im Vordergrund, während größere oder problematische Hämatome eine DrainageDrainage bezeichnet das Ableiten von Flüssigkeit aus Körperhöhlen, Wunden oder entzündeten Bereichen, oft mittels eines Röhrchens oder einer anderen Vorrichtung. Sie wird eingesetzt, um Infektionen zu verhindern und die Heilung zu fördern. oder chirurgische Intervention erfordern können. Die PrognoseDie Prognose ist die Vorhersage des wahrscheinlichen Verlaufs und Ausgangs einer Krankheit basierend auf dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der Krankheit und der Reaktion auf die Behandlung. Sie kann Auskunft darüber geben, wie sich eine Erkrankung voraussichtlich entwickeln wird. ist in der Regel gut, wobei die Heilungsdauer von verschiedenen Faktoren abhängt. Eine sorgfältige Nachsorge und die Behandlung zugrundeliegender Erkrankungen sind wichtig, um Komplikationen und Rezidive zu vermeiden. Besondere Aufmerksamkeit verdienen wiederkehrende oder spontan auftretende Hämatome, da sie auf Gerinnungsstörungen oder andere systemische Erkrankungen hinweisen können.
Ursachen
Blutergüsse bei Haustieren entstehen durch verschiedene Mechanismen, die alle zu einer Schädigung von Blutgefäßen führen. Die häufigste Ursache sind stumpfe TraumataTraumata bezeichnen körperliche Verletzungen oder Schäden, die durch äußere Einwirkungen wie Unfälle, Stürze oder Angriffe verursacht werden. Bei Hunden und Katzen können Traumata von leichten Verletzungen bis zu lebensbedrohlichen Zuständen reichen. wie Stöße, Stürze oder ein Zusammenprall, bei de nen die Haut intakt bleibt, aber darunter liegende Gefäße reißen. Bei Hunden treten Hämatome oft nach Raufereien mit Artgenossen, Verkehrsunfällen oder durch heftiges Anstoßen an Möbeln auf. Katzen erleiden Blutergüsse häufig durch Stürze aus größerer Höhe oder bei Revierkämpfen. Eine besondere Form stellt das Othämatom dar, das durch heftiges Kopfschütteln bei Ohrentzündungen oder Fremdkörpern im Gehörgang entsteht, wobei Blutgefäße zwischen Ohrknorpel und Haut reißen. Auch chirurgische Eingriffe können zu Hämatomen führen, besonders wenn die Blutstillung während der Operation unzureichend war oder postoperativPostoperativ bezieht sich auf die Zeit nach einer chirurgischen Operation. Diese Phase umfasst die Erholung und das Management möglicher Komplikationen nach dem Eingriff. erhöhte Aktivität stattfindet. Bei älteren Tieren oder Tieren mit bestimmten Grunderkrankungen können Hämatome auch spontan oder nach minimalen TraumataTraumata bezeichnen körperliche Verletzungen oder Schäden, die durch äußere Einwirkungen wie Unfälle, Stürze oder Angriffe verursacht werden. Bei Hunden und Katzen können Traumata von leichten Verletzungen bis zu lebensbedrohlichen Zuständen reichen. auftreten. Zugrunde liegen können hier Gerinnungsstörungen wie die Von-Willebrand-Erkrankung, Thrombozytopenien, Lebererkrankungen oder die Einnahme von gerinnungshemmenden Medikamenten. Auch Tumorerkrankungen, insbesondere Hämangiosarkome, können zu spontanen Blutungen und Hämatomen führen.
Symptome
Die klinischen Anzeichen eines Blutergusses variieren je nach Lokalisation, Größe und Alter der Verletzung. Oberflächliche subkutane Hämatome manifestieren sich als sichtbare, zunächst rötlich-bläuliche, später grünlich-gelbe Verfärbungen der Haut. Sie sind oft mit einer Schwellung verbunden, die je nach Ausmaß der Blutung unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Bei der PalpationPalpation ist eine Untersuchungsmethode, bei der durch Abtasten mit den Händen die Beschaffenheit von Körpergeweben beurteilt wird. Sie wird verwendet, um Schwellungen, Schmerzen oder andere Anomalien zu identifizieren. fühlen sich frische Hämatome prall-elastisch an und sind typischerweise schmerzhaft. Tiere zeigen häufig Lahmheit oder Schonhaltung, wenn Gliedmaßen betroffen sind. Bei Othämatomen kommt es zu einer charakteristischen fluktuierenden, teigigen Schwellung der Ohrmuschel, die zu einer Verformung führen kann. Betroffene Tiere schütteln oft den Kopf oder kratzen sich vermehrt am Ohr. Tieferliegende Hämatome in Muskulatur oder Organen können äußerlich nicht sichtbar sein und manifestieren sich durch unspezifische Symptome wie Bewegungsunwillen, Schmerzen bei Berührung oder Funktionseinschränkungen des betroffenen Organs. Bei großflächigen oder massiven Blutergüssen kann es zu einem relevanten Blutverlust kommen, der sich in blassen Schleimhäuten, erhöhter Herzfrequenz und Schwäche äußert. Im Verlauf der Heilung verändert sich das Erscheinungsbild des Hämatoms: Die Schwellung nimmt ab, die Farbe wechselt von dunkelrot über blau-violett zu grün-gelb, und die Schmerzhaftigkeit lässt nach.
Erste Hilfe
- Bei kleineren Blutergüssen ist oft keine Behandlung notwendig.
- Sofortige Kühlung (Eisauflage) für 10 bis 20 Minuten, evtl. mehrfach innerhalb von 24 Stunden und Ruhe, wenigstens für die nächsten Stunden, verhindert oder bremst einen weiteren Blutaustritt aus dem verletzten Blutgefäß.
- Bei einem sich bildenden starken Bluterguss kann man auch einen Druckbverband für kurze Zeit (maximal 20 Minuten) anlegen und gleichzeitig kühlen.
- Danach sollten Sie jedoch den Verband entfernen, da häufig die Erfahrung fehlt, wie stark der ausgeübte Druck sein darf. Die Durchblutung und damit Ernährung des Gewebes darf nicht verhindert werden!
- Kopfverbände bei einem Othämatom überlassen Sie lieber Ihrem Tierarzt.
- Öffnen Sie ein Othämatom nicht selbstständig.
Diagnose
Die DiagnoseEine Diagnose ist die Identifizierung einer Krankheit oder eines Zustandes durch ihre Symptome und/oder Ergebnisse aus diagnostischen Tests. Es ist der erste Schritt im Management und der Behandlung von Patienten. eines Blutergusses erfolgt primärPrimär bezieht sich auf die erste oder ursprüngliche Ursache einer Krankheit oder eines Zustands, im Gegensatz zu sekundären Ursachen oder Symptomen, die sich daraus entwickeln. durch die klinische Untersuchung. Der Tierarzt achtet dabei auf typische Anzeichen wie Schwellung, Verfärbung der Haut und Schmerzhaftigkeit bei PalpationPalpation ist eine Untersuchungsmethode, bei der durch Abtasten mit den Händen die Beschaffenheit von Körpergeweben beurteilt wird. Sie wird verwendet, um Schwellungen, Schmerzen oder andere Anomalien zu identifizieren.. Die AnamneseDie Anamnese ist die systematische Erhebung der medizinischen Vorgeschichte eines Patienten durch Befragung. Sie umfasst Informationen über frühere Erkrankungen, Behandlungen, Allergien und Lebensgewohnheiten. spielt eine wichtige Rolle, um mögliche Ursachen wie TraumataTraumata bezeichnen körperliche Verletzungen oder Schäden, die durch äußere Einwirkungen wie Unfälle, Stürze oder Angriffe verursacht werden. Bei Hunden und Katzen können Traumata von leichten Verletzungen bis zu lebensbedrohlichen Zuständen reichen. oder Grunderkrankungen zu identifizieren. Bei oberflächlichen Hämatomen ist die Diagnosestellung meist unkompliziert. Bei tieferliegenden Hämatomen oder zur Abklärung des Ausmaßes können bildgebende Verfahren notwendig sein. Ultraschalluntersuchungen ermöglichen die Darstellung von Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe und helfen, die Größe des Hämatoms sowie mögliche Beteiligung tieferer Strukturen zu beurteilen. Bei Verdacht auf Knochenbrüche oder Organverletzungen können Röntgenaufnahmen indiziert sein. In komplexeren Fällen kommen Computertomografie (CT) oder Magnetresonanztomografie (MRT) zum Einsatz. Bei rezidivierenden oder spontan auftretenden Hämatomen sollte eine weiterführende Diagnostik erfolgen, um mögliche Grunderkrankungen zu identifizieren. Hierzu gehören Blutuntersuchungen zur Beurteilung der Gerinnungsfunktion (Thrombozytenzahl, Gerinnungszeiten), Leberdiagnostik und gegebenenfalls spezifische Tests auf Gerinnungsstörungen wie den Von-Willebrand-Faktor. Eine FeinnadelaspirationFeinnadelaspiration ist eine minimal-invasive diagnostische Technik, bei der eine dünne Nadel verwendet wird, um Zellen oder Flüssigkeit aus einem Tumor, einer Läsion oder einem Organ zu entnehmen. Diese Probe wird dann mikroskopisch untersucht, um eine Diagnose zu stellen. oder BiopsieEine Biopsie ist ein medizinisches Verfahren, bei dem eine kleine Menge Gewebe aus dem Körper entnommen wird, um es unter dem Mikroskop auf Anzeichen von Krankheiten zu untersuchen. Biopsien können helfen, Krebs und andere Erkrankungen zu diagnostizieren. des Hämatoms kann in unklaren Fällen zur Differenzierung von anderen Schwellungen wie Tumoren oder Abszessen beitragen.
Weitere tieräztliche Maßnahmen
Die Behandlung von Blutergüssen richtet sich nach Größe, Lokalisation und Schweregrad. Bei kleineren, oberflächlichen Hämatomen ist oft eine konservative TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. ausreichend. In der akuten Phase (erste 24–48 Stunden) steht die Kältetherapie im Vordergrund: Durch das Auflegen von Kühlkompressen für jeweils 15–20 Minuten mehrmals täglich wird die Gefäßverengung gefördert und weiterer Blutaustritt minimiert. Nach 48 Stunden kann auf Wärmeanwendungen umgestellt werden, um die Resorption des Hämatoms zu beschleunigen. Zur Schmerzlinderung werden nicht-steroidale AntiphlogistikaAntiphlogistika sind entzündungshemmende Medikamente. Sie können in nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAIDs) und Kortikosteroide unterteilt werden und werden bei Hunden und Katzen zur Reduzierung von Entzündungen und Schmerzen eingesetzt. wie Carprofen oder Meloxicam eingesetzt, wobei die Nierenfunktion überwacht werden sollte. Bei größeren oder problematischen Hämatomen kann eine Punktion und DrainageDrainage bezeichnet das Ableiten von Flüssigkeit aus Körperhöhlen, Wunden oder entzündeten Bereichen, oft mittels eines Röhrchens oder einer anderen Vorrichtung. Sie wird eingesetzt, um Infektionen zu verhindern und die Heilung zu fördern. erforderlich sein, um angesammeltes Blut zu entfernen und den Druck auf das umliegende Gewebe zu reduzieren. Othämatome erfordern meist eine chirurgische Intervention, da sie selten spontan resorbiert werden. Hierbei wird das angesammelte Blut entfernt und durch Nähte oder Drainagen eine erneute Ansammlung verhindert. Gleichzeitig sollte die zugrundeliegende Ursache (z. B. Ohrentzündung) behandelt werden. Bei Hämatomen aufgrund von Gerinnungsstörungen muss die Grunderkrankung therapiert werden, etwa durch Vitamin-K-Substitution bei Vergiftungen durch Antikoagulanzien (GerinnungshemmerGerinnungshemmer sind Medikamente, die die Blutgerinnung verlangsamen oder hemmen. Sie werden eingesetzt, um die Bildung von Blutgerinnseln zu verhindern und werden bei Hunden und Katzen mit bestimmten Herzerkrankungen oder Gerinnungsstörungen verwendet.) oder spezifische Behandlungen bei Thrombozytopenien. In schweren Fällen mit erheblichem Blutverlust können Bluttransfusionen notwendig werden. Die Ruhigstellung des betroffenen Körperteils ist ein wichtiger Bestandteil der TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen., um weitere Blutungen zu verhindern.
Prognose und Nachsorge
Die Prognose bei Blutergüssen ist in den meisten Fällen günstig. Kleinere, oberflächliche Hämatome heilen in der Regel innerhalb von 2–3 Wochen vollständig ab, ohne bleibende Schäden zu hinterlassen. Die Heilungsdauer kann jedoch je nach Größe, Lokalisation und Grunderkrankungen des Tieres variieren. Bei größeren Hämatomen oder solchen in empfindlichen Bereichen kann der Heilungsprozess länger dauern. Othämatome neigen ohne adäquate chirurgische Versorgung zu Rezidiven oder können zu bleibenden Verformungen der Ohrmuschel führen. Die Nachsorge umfasst regelmäßige Kontrollen des Heilungsverlaufs, wobei auf Anzeichen von Infektionen wie zunehmende Rötung, Wärme oder eitrigen Ausfluss geachtet werden sollte. Bei chirurgisch versorgten Hämatomen sind Verbandswechsel und Nahtentfernung nach tierärztlicher Anweisung durchzuführen. Die Aktivität des Tieres sollte in der Heilungsphase eingeschränkt werden, um erneute TraumataTraumata bezeichnen körperliche Verletzungen oder Schäden, die durch äußere Einwirkungen wie Unfälle, Stürze oder Angriffe verursacht werden. Bei Hunden und Katzen können Traumata von leichten Verletzungen bis zu lebensbedrohlichen Zuständen reichen. zu vermeiden. Besonders wichtig ist die Identifikation und Behandlung zugrundeliegender Erkrankungen bei wiederkehrenden oder spontan auftretenden Hämatomen. Ein Leckschutz kann notwendig sein, um zu verhindern, dass das Tier an der betroffenen Stelle leckt oder beißt. Bei Othämatomen ist die Nachsorge besonders wichtig, um Rezidive zu vermeiden. Dies umfasst die konsequente Behandlung von Ohrenentzündungen und regelmäßige Ohrhygiene.
Ausblick auf aktuelle Forschung
Die veterinärmedizinische Forschung zu Hämatomen konzentriert sich aktuell auf mehrere vielversprechende Bereiche. Innovative Behandlungsansätze wie die Anwendung von Thrombozytenreichem PlasmaPlasma ist der flüssige Teil des Blutes, in dem Blutzellen suspendiert sind. Es enthält Wasser, Salze, Proteine und andere Substanzen und dient als Transportmedium für Nährstoffe, Hormone und Abfallprodukte. (PRP) zeigen in ersten Studien positive Effekte auf die Heilungsgeschwindigkeit und Qualität der Geweberegeneration bei Hämatomen. Diese Therapieform nutzt körpereigene Wachstumsfaktoren aus konzentrierten BlutplättchenBlutplättchen, auch Thrombozyten genannt, sind Zellen im Blut, die eine entscheidende Rolle bei der Blutgerinnung spielen. Sie helfen, Blutungen zu stoppen, indem sie Klumpen bilden, die Verletzungen in Blutgefäßen verschließen., um Heilungsprozesse zu beschleunigen. Im Bereich der Othämatome werden neue minimal-invasive chirurgische Techniken entwickelt, die eine schnellere Heilung bei geringerer Narbenbildung ermöglichen sollen. Laser-assistierte Verfahren und spezielle Drainagesysteme werden evaluiert, um die Rezidivrate zu senken und kosmetisch bessere Ergebnisse zu erzielen. Die molekularen Mechanismen der Hämatom-Resorption werden intensiver erforscht, um pharmakologische Interventionen zu entwickeln, die den natürlichen Abbau beschleunigen können. Hierbei stehen entzündungsmodulierende Substanzen und EnzymeEnzyme sind biologische Katalysatoren, die spezifische chemische Reaktionen im Körper beschleunigen, ohne dabei selbst verbraucht zu werden. Sie spielen eine entscheidende Rolle in praktisch allen physiologischen Prozessen. im Fokus, die gezielt den Abbau von Blutbestandteilen fördern. Fortschritte in der bildgebenden Diagnostik, insbesondere hochauflösende Ultraschallverfahren und funktionelle MRT-Techniken, ermöglichen eine präzisere Beurteilung von Hämatomen und deren Auswirkungen auf umliegendes Gewebe. Dies trägt zu individualisierten Behandlungsstrategien bei. Genetische Untersuchungen zu Gerinnungsstörungen bei verschiedenen Hunde- und Katzenrassen helfen, Risikopopulationen zu identifizieren und präventive Maßnahmen zu entwickeln. Diese Forschungsansätze versprechen in den kommenden Jahren verbesserte Diagnose- und Therapiemöglichkeiten für Hämatome bei Haustieren.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
- Wie lange dauert es, bis ein Bluterguss bei meinem Haustier abheilt?
Kleinere Hämatome heilen in der Regel innerhalb von 2–3 Wochen ab. Bei größeren Blutergüssen oder solchen in ungünstiger Lokalisation kann die Heilung 4–6 Wochen oder länger dauern. - Kann ich ein Hämatom bei meinem Tier selbst behandeln?
Kleine, oberflächliche Hämatome können durch Kühlung in den ersten 24–48 Stunden und anschließende Ruhigstellung oft selbst versorgt werden. Bei größeren Hämatomen, starken Schmerzen oder Hämatomen an empfindlichen Stellen sollte immer ein Tierarzt konsultiert werden. - Warum entwickeln manche Hunde wiederholt Othämatome?
Wiederkehrende Othämatome entstehen häufig durch chronische Ohrentzündungen, Allergien oder Fremdkörper, die zu vermehrtem Kopfschütteln führen. Eine gründliche DiagnoseEine Diagnose ist die Identifizierung einer Krankheit oder eines Zustandes durch ihre Symptome und/oder Ergebnisse aus diagnostischen Tests. Es ist der erste Schritt im Management und der Behandlung von Patienten. und Behandlung der Grundursache sind entscheidend. - Wann ist ein Bluterguss bei meinem Haustier ein Notfall?
Ein Hämatom stellt einen Notfall dar, wenn es rasch größer wird, mit starken Schmerzen verbunden ist, die Atmung oder andere lebenswichtige Funktionen beeinträchtigt oder Anzeichen eines erheblichen Blutverlusts (blasse Schleimhäute, Schwäche) auftreten. - Können Blutergüsse bei Haustieren von selbst platzen?
Ja, große oberflächliche Hämatome können gelegentlich spontan aufbrechen, besonders wenn sie unter Spannung stehen oder das Tier daran leckt/kratzt. Dies birgt Infektionsrisiken und sollte tierärztlich versorgt werden. - Gibt es Rassen, die anfälliger für Blutergüsse sind?
Ja, Rassen mit bekannten Gerinnungsstörungen wie Dobermänner (von Willebrand-Erkrankung) oder Scottish Terrier (Thrombozytopathien) neigen eher zu Hämatomen. Auch sehr aktive oder jagdlich geführte Hunde erleiden häufiger traumatisch bedingte Blutergüsse. - Wie unterscheidet man einen Bluterguss von einem TumorEin Tumor ist eine abnormale Wucherung von Gewebe, die gutartig (benigne) oder bösartig (maligne) sein kann. Tumore können in jedem Teil des Körpers entstehen und verschiedene Funktionen beeinträchtigen. oder Abszess?
Die Unterscheidung kann schwierig sein, da alle drei als Schwellung erscheinen können. Hämatome entstehen typischerweise nach TraumataTraumata bezeichnen körperliche Verletzungen oder Schäden, die durch äußere Einwirkungen wie Unfälle, Stürze oder Angriffe verursacht werden. Bei Hunden und Katzen können Traumata von leichten Verletzungen bis zu lebensbedrohlichen Zuständen reichen. und verändern ihre Farbe im Heilungsverlauf. Bei Unsicherheit ist eine tierärztliche Untersuchung mit gegebenenfalls UltraschallUltraschall bezieht sich auf Schallwellen, die oberhalb der Hörschwelle des menschlichen Ohrs liegen. In der Medizin wird Ultraschall für diagnostische Bildgebungsverfahren verwendet, um innere Organe, Gewebe und Blutfluss sichtbar zu machen. oder Punktion notwendig. - Können Medikamente das Risiko für Blutergüsse erhöhen?
Ja, gerinnungshemmende Medikamente wie Aspirin, Warfarin oder neuere Antikoagulanzien erhöhen das Risiko für Hämatome. Auch bestimmte Antibiotika, Chemotherapeutika oder KortikosteroideKortikosteroide sind eine Klasse von Steroidhormonen, die natürlich im Körper vorkommen und auch synthetisch hergestellt werden können. Sie haben entzündungshemmende und immunsuppressive Eigenschaften und werden in der Veterinärmedizin zur Behandlung einer Vielzahl von Erkrankungen eingesetzt. können in seltenen Fällen die BlutgerinnungBlutgerinnung ist ein Prozess, der hilft, Blutungen zu stoppen, wenn ein Blutgefäß beschädigt ist. Dabei bilden Blutplättchen und bestimmte Proteine im Plasma einen Blutpfropfen, der die Wunde verschließt. beeinflussen. - Ist eine spezielle Ernährung während der Heilung eines Hämatoms sinnvoll?
Eine ausgewogene Ernährung unterstützt die Heilung. Vitamin-K-reiche Nahrung kann bei leichten Gerinnungsstörungen hilfreich sein. Bei schweren Fällen oder spezifischen Grunderkrankungen sollte die Ernährung mit dem Tierarzt abgestimmt werden. - Kann ein Hämatom bei meinem Tier zu bleibenden Schäden führen?
In den meisten Fällen heilen Hämatome ohne bleibende Schäden ab. Bei großen oder nicht adäquat behandelten Hämatomen kann es jedoch zu Vernarbungen, Verkalkungen oder bei Othämatomen zu dauerhaften Verformungen der Ohrmuschel kommen.
Literatur
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