Eiter im Harn (Pyurie) bei Hunden

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Pyurie ist das Vorhandensein von Eiter im Urin eines Hundes. Es ist ein Anzeichen für eine Entzündung oder Infektion im Harntrakt, das durch eine erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen im Urin gekennzeichnet ist.

Kann bei den folgenden Krankheiten auftreten:

Grundlagen und mögliche Ursachen

Pyurie entsteht, wenn weiße Blutkörperchen im Urin erscheinen, was auf eine entzündliche Reaktion des Körpers hinweist. Diese Reaktion wird in der Regel durch eine Infektion oder andere Reizstoffe im Harntrakt ausgelöst. Der Harntrakt umfasst die Nieren, die Harnleiter, die Blase und die Harnröhre, und jede dieser Strukturen kann von einer Infektion betroffen sein.

Eine der häufigsten Ursachen für Pyurie bei Hunden ist eine bakterielle Infektion der Harnwege (Harnwegsinfektion oder HWI). Bakterien können in den Harntrakt aufsteigen und dort eine Infektion verursachen, die zu einer Entzündungsreaktion führt. Dies ist besonders häufig bei weiblichen Hunden der Fall, da ihre Harnröhre kürzer und breiter ist als die von Rüden, was das Eindringen von Bakterien erleichtert.

Andere mögliche Ursachen für Pyurie sind Blasensteine oder Kristalle, die die Schleimhaut der Blase reizen und Entzündungen verursachen können. Auch Tumoren oder Polypen im Harntrakt können ähnliche Symptome hervorrufen. In seltenen Fällen kann Pyurie auch ein Hinweis auf eine Nierenerkrankung oder -verletzung sein, die eine Entzündung verursacht.

Es ist wichtig, die genaue Ursache der Pyurie zu identifizieren, um die richtige Behandlung einleiten zu können. Ohne eine angemessene Diagnose und Behandlung kann sich der Zustand verschlimmern und zu ernsteren gesundheitlichen Problemen führen.

Typische Begleitsymptome

  • Trüber oder übelriechender Urin: Ein deutliches Anzeichen für Pyurie ist, wenn der Urin Ihres Hundes trüb erscheint oder einen ungewöhnlich starken, unangenehmen Geruch aufweist.

  • Häufiges Urinieren: Hunde mit Pyurie zeigen oft eine erhöhte Frequenz beim Wasserlassen. Dies kann darauf hindeuten, dass die Blase entzündet ist und der Hund sich unwohl fühlt.

  • Schwierigkeiten oder Schmerzen beim Wasserlassen: Wenn Ihr Hund Anzeichen von Schmerzen oder Schwierigkeiten beim Urinieren zeigt, deutet dies auf eine mögliche Entzündung oder Verstopfung im Harntrakt hin.

  • Blut im Urin: In einigen Fällen kann Pyurie mit Hämaturie (Blut im Urin) einhergehen, was auf eine schwerwiegendere Entzündung oder Verletzung hinweist.

  • Verminderter Appetit oder Lethargie: Aufgrund der Entzündung oder Infektion kann Ihr Hund allgemeine Anzeichen von Unwohlsein, wie Appetitlosigkeit oder Müdigkeit, zeigen.

Wann zum Tierarzt?

Wenn Sie eines oder mehrere der oben genannten Symptome bei Ihrem Hund beobachten, sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Besonders wenn der Urin trüb ist oder Ihr Hund Schmerzen beim Wasserlassen zeigt, ist eine tierärztliche Untersuchung notwendig, um die Ursache der Symptome festzustellen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Warten Sie nicht zu lange, da sich die Symptome verschlimmern können und Schädigungen der Nieren oder anderer Teile des Harntrakts auftreten können. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um ernste Komplikationen zu vermeiden.

Symptomerkennung für den Tierhalter und tierärztliches diagnostisches Vorgehen

Für Tierhalter ist es wichtig, auf Veränderungen im Urinverhalten ihres Hundes zu achten. Überwachen Sie die Häufigkeit des Wasserlassens, das Aussehen des Urins und das Verhalten Ihres Hundes während des Urinierens. Notieren Sie alle ungewöhnlichen Beobachtungen, um Ihrem Tierarzt genaue Informationen zu geben.

Der Tierarzt wird eine gründliche klinische Untersuchung durchführen und eine Urinanalyse anordnen. Die Urinanalyse umfasst die mikroskopische Untersuchung des Urins auf weiße Blutkörperchen, Bakterien und andere Anomalien. In einigen Fällen kann auch eine Urinkultur durchgeführt werden, um den spezifischen Erreger zu identifizieren.

Zusätzlich können bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder Röntgen eingesetzt werden, um nach Blasensteinen, Tumoren oder anderen strukturellen Anomalien im Harntrakt zu suchen. Blutuntersuchungen können ebenfalls durchgeführt werden, um den allgemeinen Gesundheitszustand Ihres Hundes zu beurteilen und Nierenerkrankungen auszuschließen.

Was kann der Tierhalter tun und professionelle Therapieoptionen

Während Sie auf den tierärztlichen Termin warten, können Sie einige Maßnahmen ergreifen, um Ihrem Hund Linderung zu verschaffen und weitere Schäden zu vermeiden. Stellen Sie sicher, dass Ihr Hund jederzeit Zugang zu frischem, sauberem Wasser hat, um die Blase gut durchzuspülen und die Bakterienkonzentration zu verringern.

Versuchen Sie, Ihren Hund beim Wasserlassen zu beobachten, um sicherzustellen, dass er regelmäßig uriniert. Halten Sie ihn sauber und trocken, insbesondere im Genitalbereich, um eine zusätzliche Infektion zu vermeiden. Vermeiden Sie es, Ihrem Hund Medikamente zu geben, ohne vorher mit einem Tierarzt zu sprechen, da einige Medikamente die Symptome verschlimmern oder andere gesundheitliche Probleme verursachen können.

Wenn Ihr Hund Anzeichen von Schmerzen zeigt, vermeiden Sie es, ihn zu überanstrengen, und sorgen Sie für eine ruhige und komfortable Umgebung. Beachten Sie alle Änderungen im Zustand Ihres Hundes und informieren Sie Ihren Tierarzt darüber, um bei der Diagnose und Behandlung zu helfen.

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