Ruderbewegungen bei Katzen

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Ruderbewegungen bei Katzen sind unkontrollierte, rhythmische Bewegungen der Gliedmaßen, die an das Paddeln beim Schwimmen erinnern. Diese Bewegungen treten häufig in Zusammenhang mit neurologischen Störungen auf und können ein Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein.

Kann bei den folgenden Krankheiten auftreten:

Grundlagen und mögliche Ursachen

Ruderbewegungen bei Katzen resultieren oft aus einer Fehlfunktion im zentralen Nervensystem, insbesondere im Bereich des Gehirns oder Rückenmarks. Das Gehirn und das Rückenmark sind für die Koordination der Bewegungen verantwortlich, und jede Störung in diesen Bereichen kann zu unkoordinierten Bewegungen führen.

Eine häufige Ursache für solche Bewegungen ist eine Schädigung des Kleinhirns, das für die Feinmotorik und das Gleichgewicht zuständig ist. Erkrankungen wie das Wobbler-Syndrom oder Infektionen wie Feline Infektiöse Peritonitis (FIP) können das Kleinhirn beeinflussen und Ruderbewegungen hervorrufen.

Weitere mögliche Ursachen umfassen Vergiftungen, die das Nervensystem beeinträchtigen, sowie metabolische oder genetische Störungen. Eine Vergiftung durch Haushaltschemikalien oder bestimmte Pflanzen kann beispielsweise neurologische Symptome wie Ruderbewegungen auslösen.

Auch Traumata, wie Kopfverletzungen durch Stürze oder Unfälle, können das zentrale Nervensystem beeinträchtigen und zu unkontrollierten Bewegungen führen. Solche Verletzungen können Blutungen oder Schwellungen im Gehirn verursachen, die die normale Funktion beeinträchtigen.

Typische Begleitsymptome

  • Ataxie: Ein weiteres häufiges Symptom, das mit Ruderbewegungen einhergeht, ist Ataxie, also eine mangelnde Koordination der Bewegungen. Die Katze kann Schwierigkeiten haben, geradeaus zu laufen oder zu springen.

  • Schwindel: Katzen können desorientiert wirken und Schwierigkeiten haben, das Gleichgewicht zu halten, was ebenfalls auf eine neurologische Störung hinweist.

  • Kopfschiefhaltung: Eine unnatürliche Kopfhaltung kann auf eine Ohrinfektion oder eine Schädigung im vestibulären System hinweisen, das das Gleichgewicht steuert.

  • Verhaltensänderungen: Plötzliche Veränderungen im Verhalten, wie erhöhte Reizbarkeit oder Apathie, können ebenfalls auf ein neurologisches Problem hindeuten.

  • Krampfanfälle: In schweren Fällen können Krampfanfälle auftreten, die auf eine ernsthafte neurologische Störung hinweisen.

Wann zum Tierarzt?

Ein Tierarztbesuch ist dringend erforderlich, wenn Ruderbewegungen beobachtet werden, da sie auf eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung hinweisen können. Je früher die Ursache diagnostiziert wird, desto besser stehen die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung.

Insbesondere wenn die Ruderbewegungen von anderen schweren Symptomen wie Krampfanfällen oder Bewusstseinsverlust begleitet werden, ist ein sofortiger Besuch beim Tierarzt unerlässlich. Solche Anzeichen deuten auf eine akute neurologische Krise hin.

Auch wenn die Bewegungen nur gelegentlich auftreten, sollte eine tierärztliche Untersuchung erfolgen, um mögliche Ursachen auszuschließen und sicherzustellen, dass keine ernsthafte Erkrankung vorliegt.

Symptomerkennung für den Tierhalter und tierärztliches diagnostisches Vorgehen

Für den Tierhalter ist es wichtig, die Symptome genau zu beobachten und dem Tierarzt eine detaillierte Beschreibung zu geben. Notieren Sie, wann die Ruderbewegungen auftreten, wie lange sie andauern und ob es weitere Begleitsymptome gibt.

Der Tierarzt wird zunächst eine gründliche körperliche Untersuchung durchführen, um andere mögliche Ursachen auszuschließen. Dazu gehört meist auch eine neurologische Untersuchung, um die Funktion des Nervensystems zu überprüfen.

Je nach Verdacht kann der Tierarzt weitere diagnostische Tests anordnen, wie Blutuntersuchungen, um Stoffwechselstörungen oder Infektionen zu erkennen, oder bildgebende Verfahren wie Röntgen, CT oder MRT, um strukturelle Anomalien im Gehirn oder Rückenmark zu identifizieren.

In einigen Fällen kann eine Liquoruntersuchung (Untersuchung der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit) notwendig sein, um Infektionen oder Entzündungen im zentralen Nervensystem festzustellen.

Was kann der Tierhalter tun und professionelle Therapieoptionen

Der Tierhalter sollte die Katze zunächst in einer sicheren Umgebung halten, um Verletzungen durch Stürze oder unkontrollierte Bewegungen zu vermeiden. Entfernen Sie gefährliche Objekte oder Barrieren, über die die Katze stolpern könnte.

Es ist wichtig, die Katze ruhig und stressfrei zu halten, da Stress die Symptome verschlimmern kann. Eine ruhige Ecke mit einem weichen Bett kann helfen, der Katze ein Gefühl von Sicherheit zu geben.

Vermeiden Sie den Einsatz von Hausmitteln oder Medikamenten ohne Rücksprache mit dem Tierarzt, da dies die Situation verschlechtern oder die Diagnose erschweren könnte.

Der Tierhalter sollte die Katze sorgfältig beobachten und alle Veränderungen oder Verschlechterungen der Symptome dem Tierarzt mitteilen, um eine rechtzeitige Anpassung der Behandlung zu gewährleisten.

Bei einer bekannten Diagnose kann der Tierarzt spezifische Behandlungsanweisungen geben, um die Symptome zu lindern und die zugrunde liegende Ursache zu behandeln. Dazu können Medikamente zur Kontrolle von Krampfanfällen oder entzündungshemmende Mittel gehören.

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