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Hornhautverletzung des Auges
Die Hornhaut (Cornea) stellt die vorderste, transparente Schicht des Augapfels dar und ist ein komplexes Gewebe mit mehreren Schichten. Sie besteht aus dem äußeren EpithelEpithel ist ein Gewebetyp, der die Oberflächen des Körpers sowie die inneren Hohlräume und Kanäle auskleidet. Epithelgewebe dient als Schutzbarriere, ist an der Sekretion beteiligt und kann sensorische Funktionen haben., dem Stroma als dickste Mittelschicht, der Descemet-Membran und dem inneren Endothel. Die Hornhaut erfüllt zwei wesentliche Funktionen: Sie schützt das Augeninnere vor äußeren Einflüssen und ist gleichzeitig für die Lichtbrechung und damit für das Sehvermögen von entscheidender Bedeutung. Mit etwa 40 Dioptrien trägt sie erheblich zur Gesamtbrechkraft des Auges bei.
Bei Hunden und Katzen ist die Hornhaut besonders exponiert und damit anfällig für Verletzungen. Eine Hornhautverletzung bezeichnet jede Art von Schädigung dieser empfindlichen Struktur, wobei die Tiefe der Verletzung entscheidend für die PrognoseDie Prognose ist die Vorhersage des wahrscheinlichen Verlaufs und Ausgangs einer Krankheit basierend auf dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der Krankheit und der Reaktion auf die Behandlung. Sie kann Auskunft darüber geben, wie sich eine Erkrankung voraussichtlich entwickeln wird. und TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. ist. Oberflächliche Verletzungen betreffen nur das EpithelEpithel ist ein Gewebetyp, der die Oberflächen des Körpers sowie die inneren Hohlräume und Kanäle auskleidet. Epithelgewebe dient als Schutzbarriere, ist an der Sekretion beteiligt und kann sensorische Funktionen haben., während tiefere Läsionen bis ins Stroma oder sogar bis zur Descemet-Membran reichen können. Bei einer PerforationEine Perforation ist ein Durchbruch oder Loch in der Wand eines Hohlorgans, wie des Magen-Darm-Traktes oder der Harnblase, was zu einer Freisetzung von Inhalt in den Körper und zu schweren Infektionen führen kann. Perforationen sind Notfälle, die bei Hunden und Katzen eine schnelle veterinärmedizinische Intervention erfordern. ist die gesamte Hornhaut durchbrochen, was einen Notfall darstellt.
Die AnatomieAnatomie ist das wissenschaftliche Studium der Struktur von Lebewesen. Es befasst sich mit dem Aufbau und der Organisation von Organismen, einschließlich ihrer Systeme, Organe und Gewebe. des Tierauges weist einige Besonderheiten auf: Bei Katzen ist die Hornhaut im Verhältnis zur Augengröße stärker gekrümmt als beim Hund, was sie optisch prominenter erscheinen lässt. Bestimmte Hunderassen, insbesondere brachyzephale Rassen wie Mops oder Bulldogge, haben aufgrund ihrer Schädelform besonders exponierte Augen und damit ein erhöhtes Risiko für Hornhautverletzungen.
Das Wichtigste auf einen Blick
Hornhautverletzungen bei Hunden und Katzen stellen häufige und potenziell schwerwiegende Augenerkrankungen dar, die eine umgehende tierärztliche Versorgung erfordern. Die transparente Hornhaut ist als vorderste Schicht des Auges besonders exponiert und damit anfällig für Verletzungen durch mechanische Einwirkungen, Fremdkörper oder chemische Substanzen.
Die klinischen Symptome umfassen Blepharospasmus, verstärkten Tränenfluss, Lichtscheue und Verhaltensänderungen wie vermehrtes Reiben am Auge. Die DiagnoseEine Diagnose ist die Identifizierung einer Krankheit oder eines Zustandes durch ihre Symptome und/oder Ergebnisse aus diagnostischen Tests. Es ist der erste Schritt im Management und der Behandlung von Patienten. erfolgt durch sorgfältige klinische Untersuchung, insbesondere mittels eines Fluoreszeintestes und Spaltlampenuntersuchung, um die Lage, Größe und Tiefe der Verletzung zu beurteilen.
Die TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. richtet sich nach der Schwere der Verletzung und reicht von lokalen Antibiotika und Schmerzmitteln bei oberflächlichen Defekten bis zu chirurgischen Eingriffen wie Konjunktivalflaps oder Keratoplastik bei tiefen Verletzungen oder Perforationen. Die konsequente Nachsorge mit regelmäßigen tierärztlichen Kontrollen und korrekter Medikamentenverabreichung ist entscheidend für den Heilungserfolg.
Die PrognoseDie Prognose ist die Vorhersage des wahrscheinlichen Verlaufs und Ausgangs einer Krankheit basierend auf dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der Krankheit und der Reaktion auf die Behandlung. Sie kann Auskunft darüber geben, wie sich eine Erkrankung voraussichtlich entwickeln wird. hängt maßgeblich von der Tiefe der Verletzung und der Schnelligkeit der Behandlung ab. Während oberflächliche Epitheldefekte meist folgenlos abheilen, können tiefere Verletzungen zu Narbenbildung und Beeinträchtigung des Sehvermögens führen. Besondere Aufmerksamkeit erfordern Tiere mit prädisponierenden Faktoren wie brachyzephale Rassen oder solche mit chronischen Augenerkrankungen.
Präventive Maßnahmen wie die Vermeidung von dichtem Unterholz beim Spaziergang, die Korrektur von Lidfehlstellungen und regelmäßige augenärztliche Kontrollen können dazu beitragen, das Risiko von Hornhautverletzungen zu reduzieren und die Augengesundheit der Tiere langfristig zu erhalten.
Ursachen
Unter einer Hornhautverletzung des Auges versteht man Kratzer oder Abrieb auf der vorderen Schicht des Augapfels, der Hornhaut (physikalischen Schädigung). Das kann durch Zweige, Kratzen oder beim Sielen mit einer Katze, Sand, Späne, Dornen oder dergleichen passieren (Abb.).
Hornhautverletzungen bei Hunden und Katzen können durch verschiedene Mechanismen entstehen. Die häufigsten Ursachen sind:
Mechanische TraumataTraumata bezeichnen körperliche Verletzungen oder Schäden, die durch äußere Einwirkungen wie Unfälle, Stürze oder Angriffe verursacht werden. Bei Hunden und Katzen können Traumata von leichten Verletzungen bis zu lebensbedrohlichen Zuständen reichen. stellen die Hauptursache für Hornhautverletzungen dar. Hierzu zählen Kratzer durch Äste, Dornen oder Gräser beim Streifen durch Unterholz, Verletzungen durch Katzenkrallen bei Rangeleien oder beim Spiel sowie Fremdkörper wie Grannen, Sandkörner oder kleine Holzsplitter, die ins Auge geraten. Auch stumpfe TraumataTraumata bezeichnen körperliche Verletzungen oder Schäden, die durch äußere Einwirkungen wie Unfälle, Stürze oder Angriffe verursacht werden. Bei Hunden und Katzen können Traumata von leichten Verletzungen bis zu lebensbedrohlichen Zuständen reichen. durch Stöße oder Schläge können zu Hornhautschäden führen.
Chemische Verletzungen entstehen durch den Kontakt mit Reizstoffen wie Reinigungsmitteln, Säuren, Laugen oder anderen Chemikalien. Diese können je nach Substanz und Einwirkzeit unterschiedlich schwere Schäden verursachen, wobei alkalische Substanzen oft besonders gefährlich sind, da sie tief ins Gewebe eindringen können.
Rassenspezifische Prädispositionen spielen eine wichtige Rolle. Brachyzephale Hunderassen wie Mops, Französische Bulldogge oder Pekinese sowie Katzenrassen wie Perser haben aufgrund ihrer Schädelanatomie hervorstehende Augen, die weniger durch die AugenhöhleDie Augenhöhle ist eine knöcherne Struktur im Schädel, die das Auge und seine Anhangsorgane umgibt. Sie schützt das Auge und bietet Befestigungspunkte für die Augenmuskeln. geschützt sind. Zudem leiden diese Rassen häufiger unter Lidfehlstellungen und vermindertem Lidschluss, wodurch die Hornhaut weniger befeuchtet und geschützt wird.
Sekundäre Schädigungen können durch chronische Erkrankungen wie Keratoconjunctivitis siccaSicca bezieht sich auf Trockenheit von Körpergeweben oder -flächen, die normalerweise feucht sein sollten, wie z.B. trockene Augen (Keratoconjunctivitis sicca) oder trockener Mund. (trockenes Auge), Lidfehlstellungen (Entropium, Ektropium) oder Distichiasis (Fehlstellung der Wimpern) entstehen. Diese führen zu einer dauerhaften Reizung der Hornhaut und erhöhen die Anfälligkeit für Verletzungen und Infektionen.
Bei Katzen sind zudem Infektionen mit dem felinen Herpesvirus (FHV-1) eine häufige Ursache für Hornhautläsionen, die sich zu schweren Ulzerationen entwickeln können.
Symptome
- Schmerzen
- Krampfhafter Lidschluss
- Lichtempfindlichkeit
- Tränendes Auge
- Wischen mit der Vorderpfote über das Auge
- Rötung
Hornhautverletzungen bei Hunden und Katzen äußern sich durch charakteristische Symptome, die auf Schmerzen und Reizung des Auges hindeuten. Die Tiere zeigen typischerweise einen krampfhaften Lidschluss (Blepharospasmus), der durch den Schmerz und die Lichtempfindlichkeit ausgelöst wird. Betroffene Tiere halten das Auge oft geschlossen oder blinzeln vermehrt.
Ein verstärkter Tränenfluss (Epiphora) ist ein weiteres typisches Symptom. Die Tränenproduktion wird durch den Reiz der Verletzung gesteigert, um Fremdkörper auszuspülen und die Hornhaut zu reinigen. Dies führt zu feuchten Augen und oft zu Tränenspuren im Fell unterhalb des Auges.
Betroffene Tiere zeigen häufig Verhaltensänderungen wie Unruhe, vermehrtes Reiben des Auges mit der Pfote oder Scheuern des Kopfes an Gegenständen. Sie können auch eine gesteigerte Lichtempfindlichkeit (Photophobie) aufweisen und dunkle Orte aufsuchen.
Bei der Inspektion des Auges fallen eine Rötung der Bindehaut (Konjunktiva) und möglicherweise eine Schwellung der Augenlider auf. Die Hornhaut selbst kann Trübungen aufweisen, die je nach Schweregrad und Tiefe der Verletzung variieren. Bei oberflächlichen Verletzungen kann die Transparenz der Hornhaut erhalten bleiben, während tiefere Läsionen zu deutlichen grauen oder weißlichen Trübungen führen können.
In fortgeschrittenen Fällen kann es zu eitrigem oder schleimigem Augenausfluss kommen, was auf eine sekundäre bakterielle InfektionEine Infektion ist die Besiedlung und Vermehrung von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten in einem Organismus, die oft, aber nicht immer, zu einer Krankheit führen. hindeutet. Bei tiefen Verletzungen kann die Hornhaut ihre Form verändern und sich vorwölben (Keratokonus) oder einsinken, was auf einen Verlust der strukturellen Integrität hinweist.
Besonders schwerwiegend ist das Auftreten eines bläulichen Schimmers oder einer Vorwölbung der Hornhaut, was auf eine Descemetozele (Vorwölbung der Descemet-Membran) hindeuten kann – ein Zustand, der unmittelbar vor einer PerforationEine Perforation ist ein Durchbruch oder Loch in der Wand eines Hohlorgans, wie des Magen-Darm-Traktes oder der Harnblase, was zu einer Freisetzung von Inhalt in den Körper und zu schweren Infektionen führen kann. Perforationen sind Notfälle, die bei Hunden und Katzen eine schnelle veterinärmedizinische Intervention erfordern. der Hornhaut auftreten kann und einen absoluten Notfall darstellt.
Erste Hilfe
Allgemein gilt – jede Augenverletzung sollte so schnell wie möglich tierärztlich versorgt werden.
- Können Sie einen einzelnen Fremdkörper wie Dornen erkennen, entfernen Sie ihn vorsichtig.
- Berühren Sie möglichst nicht den Augapfel.
- Benutzen Sie keine Pinzette, Wattestäbchen oder Ähnliches.
- Sollte Ihnen das Entfernen eines Fremdkörpers nicht auf Anhieb gelingen, überlassen sie es einem Tierarzt. Er wird Ihr Tier eventuell für die Behandlung etwas sedierenSedieren ist der Prozess, ein Tier durch Verabreichung von Sedativa in einen Zustand der Ruhe oder des leichten Schlafes zu versetzen, oft um Stress zu reduzieren oder medizinische Eingriffe zu erleichtern..
- Bei Fremdkörpern, wie Sand, spülen Sie das Auge ausgiebig mit warmem Wasser.
- Benutzen Sie keine Augenmedikamente ohne tierärztliche Anweisung.
Diagnose
Die DiagnoseEine Diagnose ist die Identifizierung einer Krankheit oder eines Zustandes durch ihre Symptome und/oder Ergebnisse aus diagnostischen Tests. Es ist der erste Schritt im Management und der Behandlung von Patienten. einer Hornhautverletzung beginnt mit einer gründlichen AnamneseDie Anamnese ist die systematische Erhebung der medizinischen Vorgeschichte eines Patienten durch Befragung. Sie umfasst Informationen über frühere Erkrankungen, Behandlungen, Allergien und Lebensgewohnheiten., bei der der Tierarzt nach möglichen Ursachen und dem zeitlichen Verlauf der Symptome fragt. Die klinische Untersuchung umfasst zunächst eine sorgfältige Inspektion des Auges unter guten Lichtbedingungen, wobei auf Anzeichen von Rötung, Schwellung und Ausfluss geachtet wird.
Der Fluoreszeintest ist die wichtigste diagnostische Methode bei Verdacht auf Hornhautverletzungen. Hierbei wird ein grüner Farbstoff auf das Auge aufgetragen, der sich an beschädigtes Hornhautgewebe bindet. Unter blauem Licht leuchten die geschädigten Bereiche intensiv grün auf, wodurch selbst kleinste Epitheldefekte sichtbar werden. Der Test ist schmerzfrei und liefert wichtige Informationen über Lage, Größe und Tiefe der Verletzung.
Die Spaltlampenuntersuchung ermöglicht eine detaillierte Betrachtung der einzelnen Hornhautschichten. Mit diesem speziellen Mikroskop kann der Tierarzt die Tiefe der Verletzung genauer bestimmen und auch kleinste Fremdkörper oder Einlagerungen erkennen. Zudem kann beurteilt werden, ob tiefere Strukturen wie die Descemet-Membran oder das Endothel betroffen sind.
Bei komplexen Fällen können weitere diagnostische Verfahren zum Einsatz kommen. Die Messung des intraokularen Drucks (TonometrieTonometrie ist ein diagnostisches Verfahren zur Messung des Drucks in einem Körperorgan, am häufigsten verwendet zur Bestimmung des Augeninnendrucks zur Glaukom-Diagnose.) ist wichtig, um Komplikationen wie ein Sekundärglaukom zu erkennen. Eine mikrobiologische Untersuchung mit Abstrich und Kultur kann bei Verdacht auf eine InfektionEine Infektion ist die Besiedlung und Vermehrung von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten in einem Organismus, die oft, aber nicht immer, zu einer Krankheit führen. durchgeführt werden, um den Erreger zu identifizieren und eine gezielte Antibiotikatherapie zu ermöglichen.
In speziellen Fällen kann auch eine optische Kohärenztomografie (OCT) eingesetzt werden, die hochauflösende Schnittbilder der Hornhaut liefert und eine präzise Beurteilung der Schichtstruktur ermöglicht.
Die DiagnoseEine Diagnose ist die Identifizierung einer Krankheit oder eines Zustandes durch ihre Symptome und/oder Ergebnisse aus diagnostischen Tests. Es ist der erste Schritt im Management und der Behandlung von Patienten. umfasst auch die Beurteilung möglicher Komplikationen wie einer Uveitis (Entzündung der mittleren Augenhaut), eines Hypopyons (Eiteransammlung in der vorderen Augenkammer) oder einer beginnenden Endophthalmitis (InfektionEine Infektion ist die Besiedlung und Vermehrung von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten in einem Organismus, die oft, aber nicht immer, zu einer Krankheit führen. des Augeninneren).
Weitere tieräztliche Maßnahmen
Leichte, oberflächliche Verletzungen der Hornhaut des Auges heilen in der Regel innerhalb 1–2 Tagen komplikationslos ab.
Tiefe Hornhautverletzungen sollten immer einem Tierarzt vorgestellt werden.
Es können Keime in das Auge eingedrungen sein und die Gefahr von Folgeschäden im Inneren des Auges, wie Entzündungen, Infektionen und Verklebungen sowie Hornhauttrübungen, ist sehr hoch.
Der Tierarzt wird mittels Lupe und mittels SpaltlampeEine Spaltlampe ist ein spezielles Mikroskop, das in der Veterinärophthalmologie verwendet wird, um die vorderen Strukturen des Auges, einschließlich der Hornhaut, der Iris und der Linse, detailliert zu untersuchen. Die Untersuchung mit einer Spaltlampe kann bei der Diagnose von Augenerkrankungen bei Hunden und Katzen helfen. das Auge genauer untersuchen.
Eine antibiotische Versorgung und eventuell eine Schmerzmedikation sowie spezielle Medikamente, die Verwachsungen im Inneren des Auges vorbeugen, sind unumgänglich.
Ergänzung
Die Behandlung von Hornhautverletzungen richtet sich nach der Schwere und Tiefe der Verletzung sowie dem Vorliegen von Komplikationen. Das therapeutische Spektrum reicht von konservativen Maßnahmen bis zu chirurgischen Eingriffen.
Bei oberflächlichen Verletzungen steht die medikamentöse TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. im Vordergrund. Lokale Antibiotika in Form von Augentropfen oder -salben (z. B. Ofloxacin, Tobramycin) werden eingesetzt, um bakterielle Sekundärinfektionen zu verhindern oder zu behandeln. Die Anwendung erfolgt meist mehrmals täglich über einen Zeitraum von 7 bis 14 Tagen. Bei nachgewiesenen oder vermuteten Pilzinfektionen kommen antimykotische Präparate zum Einsatz.
Zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung werden nichtsteroidale AntiphlogistikaAntiphlogistika sind entzündungshemmende Medikamente. Sie können in nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAIDs) und Kortikosteroide unterteilt werden und werden bei Hunden und Katzen zur Reduzierung von Entzündungen und Schmerzen eingesetzt. (NSAIDs) wie Meloxicam systemisch verabreicht. Lokale Schmerzmittel wie Proxymetacain sollten nur zur Diagnostik, nicht aber zur längerfristigen TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. verwendet werden, da sie die Heilung verzögern können.
Bei tieferen Verletzungen oder Ulzerationen mit Beteiligung des Stromas können zusätzlich Kollagenase-Hemmer wie Acetylcystein eingesetzt werden, um den enzymatischen Abbau des Hornhautgewebes zu verlangsamen. In bestimmten Fällen kann auch die Anwendung von autologem SerumSerum ist der flüssige Teil des Blutes, der nach der Gerinnung übrigbleibt. Es enthält keine Blutzellen oder Gerinnungsfaktoren, aber viele andere Proteine, Antikörper und Elektrolyte. Serum wird in der Diagnostik für eine Vielzahl von Bluttests verwendet. (aus dem Blut des Tieres gewonnene Augentropfen) sinnvoll sein, da dieses Wachstumsfaktoren enthält, die die Heilung fördern.
Chirurgische Interventionen sind bei tiefen Verletzungen, Descemetozelen oder Perforationen erforderlich. Zu den gängigen Techniken gehören:
- Der Konjunktivalflap, bei dem ein Stück der Bindehaut über den Defekt gezogen wird, um die Hornhaut zu schützen und mit Blutgefäßen zu versorgen
- Die temporäre Tarsorraphie, bei der die Lider teilweise vernäht werden, um die Hornhaut zu schützen
- Bei großen Defekten kann eine Keratoplastik (Hornhauttransplantation) oder die Verwendung von biologischen Membranen wie Amnionmembran notwendig sein
Begleitend zur lokalen TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. ist oft das Tragen eines Halskragens (Elizabethan Collar) erforderlich, um Selbstverletzungen durch Kratzen zu vermeiden. Bei starken Schmerzen oder unkooperativen Patienten kann eine kurzzeitige Sedierung notwendig sein.
Bei Katzen mit Herpesvirus-assoziierten Hornhautläsionen ist zusätzlich eine antivirale TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. mit Präparaten wie Ganciclovir oder Idoxuridin indiziert.
Prognose und Nachsorge
Die Prognose bei Hornhautverletzungen hängt maßgeblich von der Tiefe und dem Ausmaß der Verletzung, der Schnelligkeit der Behandlung und möglichen Komplikationen ab. Oberflächliche Epitheldefekte heilen bei adäquater Behandlung meist innerhalb von 3–5 Tagen vollständig ab, ohne bleibende Schäden zu hinterlassen. Tiefere Verletzungen, die das Stroma betreffen, benötigen hingegen 1–2 Wochen oder länger zur Heilung und können Narben hinterlassen, die je nach Lokalisation das Sehvermögen beeinträchtigen können.
Die Nachsorge spielt eine entscheidende Rolle für den Heilungserfolg. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen sind unerlässlich, um den Heilungsverlauf zu überwachen und die TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. gegebenenfalls anzupassen. In den ersten Tagen können tägliche Kontrollen notwendig sein, später werden die Intervalle entsprechend dem Heilungsverlauf verlängert.
Die korrekte Applikation der verordneten Medikamente durch den Tierhalter ist notwendig. Augentropfen und -salben müssen in der vorgeschriebenen Häufigkeit und über den gesamten Behandlungszeitraum verabreicht werden, auch wenn bereits eine Besserung eingetreten ist. Bei Schwierigkeiten mit der Verabreichung sollten Techniken zur schonenden Fixierung des Tieres angewendet werden.
Der Schutz vor Selbstverletzung durch einen Halskragen muss so lange aufrechterhalten werden, bis die Hornhaut vollständig abgeheilt ist. Dies kann für das Tier unangenehm sein, ist jedoch für den Heilungserfolg unerlässlich.
Komplikationen, die während der Heilungsphase auftreten können, umfassen sekundäre Infektionen, Narbenbildung, chronische Keratitis, Symblepharon (Verwachsungen zwischen Hornhaut und Bindehaut) oder ein Sekundärglaukom. Bei Anzeichen einer Verschlechterung wie zunehmender Rötung, verstärktem Ausfluss oder Trübungen sollte umgehend der Tierarzt aufgesucht werden.
Langfristig können nach abgeheilten Hornhautverletzungen regelmäßige augenärztliche Kontrollen sinnvoll sein, besonders bei Tieren mit prädisponierenden Faktoren wie brachyzephaler Schädelform oder chronischen Augenerkrankungen. Präventive Maßnahmen wie die Korrektur von Lidfehlstellungen oder die Behandlung eines trockenen Auges können das Risiko erneuter Verletzungen reduzieren.
Ausblick auf aktuelle Forschung
Die Forschung im Bereich der veterinärmedizinischen OphthalmologieOphthalmologie ist der Zweig der Medizin, der sich mit der Diagnose, Behandlung und Prävention von Augenerkrankungen befasst. In der tierärztlichen Ophthalmologie geht es um die Augengesundheit von Tieren, einschließlich Hunden und Katzen. macht kontinuierlich Fortschritte, die auch die Behandlung von Hornhautverletzungen bei Hunden und Katzen verbessern. Innovative Therapieansätze zielen darauf ab, die Heilung zu beschleunigen und funktionelle wie ästhetische Ergebnisse zu optimieren.
Ein vielversprechender Forschungsbereich ist die Anwendung von Wachstumsfaktoren und Stammzellen zur Förderung der Hornhautregeneration. Studien zur topischen Anwendung von mesenchymalen Stammzellen haben gezeigt, dass diese die Heilung von Hornhautdefekten beschleunigen und die Narbenbildung reduzieren können. Diese Zellen setzen bioaktive Substanzen frei, die entzündungshemmend wirken und die Geweberegeneration fördern.
Fortschritte in der Biomaterialforschung haben zur Entwicklung neuartiger Hornhautersatzmaterialien geführt. Synthetische Keratoprothesen und biokompatible Kollagenmatrizen bieten Alternativen für Fälle, in denen eine konventionelle TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. nicht erfolgreich ist. Diese Materialien werden kontinuierlich weiterentwickelt, um ihre Integration ins Gewebe und ihre Langzeitstabilität zu verbessern.
Die Anwendung von Amnionmembran als biologischer Wundverband gewinnt zunehmend an Bedeutung. Diese Membran aus der PlazentaDie Plazenta ist ein Organ, das sich während der Schwangerschaft in der Gebärmutter bildet und den Fötus über die Nabelschnur mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Sie dient auch als Barriere für einige Infektionserreger. enthält anti-inflammatorische Faktoren, hemmt die Narbenbildung und fördert die Epithelialisierung. Neue Konservierungsmethoden wie die Lyophilisierung (Gefriertrocknung) machen die Amnionmembran länger haltbar und einfacher in der Anwendung.
Im Bereich der medikamentösen TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. werden neue Formulierungen entwickelt, die eine längere Verweildauer am Auge und eine bessere PenetrationPenetration beschreibt das Eindringen oder Durchdringen einer Substanz oder eines Organismus in einen Körper oder ein Material. In der Medizin kann es sich auf das Eindringen von Mikroorganismen in Gewebe oder das Einbringen von Instrumenten in den Körper beziehen. in das Hornhautgewebe ermöglichen. Nanopartikel als Träger für Antibiotika oder entzündungshemmende Substanzen können die Wirkstofffreisetzung optimieren und die Anwendungshäufigkeit reduzieren, was die Compliance verbessert.
Die Erforschung des felinen Herpesvirus und seiner Rolle bei Hornhauterkrankungen bei Katzen führt zu gezielteren antiviralen Therapien. Neue Wirkstoffe mit verbesserter Wirksamkeit und geringeren Nebenwirkungen werden entwickelt, um diese häufige Ursache für Hornhautläsionen bei Katzen besser behandeln zu können.
Fortschritte in der bildgebenden Diagnostik, insbesondere in der hochauflösenden optischen Kohärenztomographie (OCT), ermöglichen eine immer präzisere Beurteilung der Hornhautstruktur und des Heilungsverlaufs. Diese nicht invasiven Verfahren erlauben eine detaillierte Darstellung der einzelnen Hornhautschichten und können so zur Optimierung der TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. beitragen.
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Veterinärophthalmologen, Materialwissenschaftlern und Zellbiologen eröffnet neue Perspektiven für die Behandlung komplexer Hornhautverletzungen und könnte in Zukunft zu individualisierten Therapiekonzepten führen, die auf die spezifischen Bedürfnisse des einzelnen Patienten zugeschnitten sind.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
- Wie erkenne ich, ob mein Haustier eine Hornhautverletzung hat?
Achten Sie auf vermehrtes Blinzeln, Tränenfluss, Rötung des Auges, Lichtscheue oder wenn Ihr Tier sich vermehrt am Auge reibt. Bei Verdacht sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen. - Wie lange dauert die Heilung einer Hornhautverletzung?
Die Heilungsdauer hängt von der Tiefe der Verletzung ab. Oberflächliche Verletzungen heilen meist innerhalb von 3–5 Tagen, tiefere Verletzungen können 1–2 Wochen oder länger benötigen. - Kann mein Tier nach einer Hornhautverletzung erblinden?
Bei rechtzeitiger und adäquater Behandlung ist die PrognoseDie Prognose ist die Vorhersage des wahrscheinlichen Verlaufs und Ausgangs einer Krankheit basierend auf dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der Krankheit und der Reaktion auf die Behandlung. Sie kann Auskunft darüber geben, wie sich eine Erkrankung voraussichtlich entwickeln wird. größtenteils gut. Unbehandelte oder sehr tiefe Verletzungen können jedoch zu Narbenbildung und Sehbeeinträchtigungen bis zum Sehverlust führen. - Warum muss mein Tier einen Halskragen tragen?
Der Halskragen verhindert, dass Ihr Tier am verletzten Auge kratzt oder reibt, was den Heilungsprozess stören und zu weiteren Schäden führen könnte. - Wie verabreiche ich meinem Tier Augentropfen?
Fixieren Sie den Kopf sanft, ziehen Sie das untere Augenlid leicht nach unten und geben Sie die Tropfen in den Bindehautsack. Vermeiden Sie direkten Kontakt der Tropferspitze mit dem Auge. - Sind bestimmte Hunde- oder Katzenrassen anfälliger für Hornhautverletzungen?
Ja, brachyzephale Rassen wie Mops, Bulldogge, Perserkatze haben aufgrund ihrer Schädelanatomie hervorstehende Augen und damit ein erhöhtes Risiko für Hornhautverletzungen. - Kann ich Hornhautverletzungen bei meinem Haustier vorbeugen?
Vermeiden Sie dichtes Unterholz beim Spaziergang, halten Sie die Krallen Ihrer Katze gekürzt und lassen Sie Lidfehlstellungen korrigieren. Regelmäßige tierärztliche Kontrollen können zudem Risikofaktoren frühzeitig erkennen. - Was ist ein Fluoreszeintest und ist er schmerzhaft für mein Tier?
Der Fluoreszeintest ist eine schmerzlose Untersuchung, bei der ein grüner Farbstoff auf das Auge aufgetragen wird, der sich an beschädigte Hornhautbereiche bindet und diese unter blauem Licht sichtbar macht. - Kann eine Hornhautverletzung von selbst heilen?
Kleinste oberflächliche Verletzungen können manchmal von selbst heilen, aber es besteht immer das Risiko von Komplikationen wie Infektionen. Daher ist eine tierärztliche Untersuchung und Behandlung dringend zu empfehlen. - Welche Komplikationen können bei einer Hornhautverletzung auftreten?
Mögliche Komplikationen sind bakterielle oder pilzbedingte Infektionen, Descemetozele (Vorwölbung der tiefen Hornhautschicht), PerforationEine Perforation ist ein Durchbruch oder Loch in der Wand eines Hohlorgans, wie des Magen-Darm-Traktes oder der Harnblase, was zu einer Freisetzung von Inhalt in den Körper und zu schweren Infektionen führen kann. Perforationen sind Notfälle, die bei Hunden und Katzen eine schnelle veterinärmedizinische Intervention erfordern. der Hornhaut, Uveitis (Entzündung der mittleren Augenhaut) oder chronische Keratitis mit Narbenbildung.
Literatur
- Hertslet, Shirin; Jawinski, Gabriele: Perforierende Hornhautverletzungen – Diagnose und Erstversorgung. kleintier konkret 2011; 14(S 01): 13-16, Enke Verlag
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Beim Spielen von Hund und Katze kann es schnell zu einer Hornhautverletzung am Auge kommen.