Zahnen verzögert bei Hunden

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Zahnen verzögert bei Hunden bezeichnet einen Zustand, bei dem sich der Übergang von Milchzähnen zu bleibenden Zähnen verzögert oder gestört ist, was zu einer Vielzahl von oralen Problemen führen kann.

Kann bei den folgenden Krankheiten auftreten:

Grundlagen und mögliche Ursachen

Der Zahnwechsel bei Hunden erfolgt normalerweise zwischen dem dritten und siebten Lebensmonat. Während dieser Zeit fallen die Milchzähne aus und werden durch die bleibenden Zähne ersetzt. Dieser Prozess ist entscheidend für die gesunde Entwicklung des Gebisses.

Eine Verzögerung kann durch genetische Faktoren, Ernährungsdefizite, hormonelle Ungleichgewichte oder gesundheitliche Probleme verursacht werden. Insbesondere kleinere Hunderassen neigen dazu, häufiger Probleme beim Zahnen zu haben, da ihre Kieferstruktur enger ist.

Ernährungsdefizite, insbesondere Mangel an Kalzium und Phosphor, können die Zahnentwicklung beeinträchtigen. Diese Mineralien sind entscheidend für die Bildung starker und gesunder Zähne. Hormonelle Ungleichgewichte, wie jene, die durch Schilddrüsenprobleme verursacht werden, können ebenfalls eine Rolle spielen, da Hormone die Wachstumsprozesse im Körper steuern.

Infektionen oder systemische Erkrankungen wie Parvovirose oder Störungen des Immunsystems können den Zahnwechsel ebenfalls negativ beeinflussen. Die Immunabwehr spielt eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung von Infektionen im Mundraum, die den Zahnwechsel stören können.

Typische Begleitsymptome

  • Retention der Milchzähne: Wenn Milchzähne nicht ausfallen, können sie den Durchbruch der bleibenden Zähne blockieren.

  • Schiefstellung der Zähne: Verzögerter Zahnwechsel kann zu einer ungünstigen Positionierung der bleibenden Zähne führen.

  • Entzündungen im Zahnfleisch: Verbleibende Milchzähne können Reizungen und Entzündungen verursachen, da sie gegen das Zahnfleisch drücken.

  • Schmerzen beim Kauen: Hunde mit verzögertem Zahnen können Schwierigkeiten beim Kauen haben, da die Zähne nicht richtig ausgerichtet sind.

  • Mundgeruch: Entzündungen und Nahrungsreste, die durch unregelmäßiges Zahnen verursacht werden, können schlechten Atem verursachen.

  • Verweigerung von Futter: Schmerzen und Unbehagen können dazu führen, dass der Hund weniger frisst oder bestimmte Nahrungsmittel meidet.

Wann zum Tierarzt?

Ein Tierarzt sollte aufgesucht werden, wenn der Hund Anzeichen von Schmerzen zeigt, wie z.B. übermäßiges Sabbern, häufiges Kratzen am Maul oder wenn er Essen verweigert. Diese Symptome können auf ernsthafte Zahnprobleme hinweisen, die behandelt werden müssen, um dauerhafte Schäden zu vermeiden.

Wenn der Hund älter als sieben Monate ist und immer noch Milchzähne hat, die nicht ausgefallen sind, sollte ebenfalls ein Tierarzt konsultiert werden. Ein rechtzeitiges Eingreifen kann helfen, zukünftige Zahnprobleme und Fehlstellungen zu verhindern.

Auch bei Anzeichen von Entzündungen oder Infektionen im Mundraum, wie z.B. gerötetem oder geschwollenem Zahnfleisch, sollte ein Tierarzt den Zustand bewerten und gegebenenfalls eine Behandlung einleiten.

Symptomerkennung für den Tierhalter und tierärztliches diagnostisches Vorgehen

Für den Tierhalter ist es wichtig, den Mund des Hundes regelmäßig zu überprüfen. Deutliche Anzeichen einer Verzögerung im Zahnwechsel sind das Vorhandensein von doppelten Zahnreihen oder das Nichtvorhandensein bleibender Zähne, wenn diese eigentlich schon durchgebrochen sein sollten.

Ein Tierarzt wird eine gründliche Untersuchung des Mundraums vornehmen, um die Ursache der Verzögerung zu ermitteln. Dies kann Röntgenaufnahmen umfassen, um die Position der bleibenden Zähne im Kiefer zu überprüfen. Eine Röntgenaufnahme kann helfen festzustellen, ob bleibende Zähne vorhanden, aber nicht durchgebrochen sind, oder ob andere strukturelle Probleme vorliegen.

Der Tierarzt wird auch die allgemeine Gesundheit des Hundes bewerten, um festzustellen, ob andere gesundheitliche Probleme vorliegen, die den Zahnwechsel beeinflussen könnten. Dazu kann eine Blutuntersuchung zur Überprüfung auf Mangelerscheinungen oder hormonelle Probleme gehören.

Was kann der Tierhalter tun und professionelle Therapieoptionen

Der Tierhalter kann durch das Bereitstellen von geeigneten Kauartikeln helfen, die den Zahnwechsel unterstützen, indem sie den natürlichen Drang des Hundes, auf Dingen zu kauen, befriedigen. Diese Kauartikel sollten jedoch nicht zu hart sein, um Beschädigungen der Zähne zu vermeiden, und keine giftigen Substanzen enthalten.

Eine ausgewogene Ernährung, reich an Mineralien und Vitaminen, ist entscheidend, um den Zahnwechsel zu unterstützen. Nahrungsergänzungsmittel, die speziell für die Zahngesundheit entwickelt wurden, können ebenfalls hilfreich sein, sollten jedoch nur nach Rücksprache mit einem Tierarzt verabreicht werden.

Regelmäßige Zahnpflege, einschließlich des Zähneputzens mit einer hundefreundlichen Zahnpasta, kann helfen, das Zahnfleisch gesund zu halten und Infektionen vorzubeugen. Zudem sollten Zahnprobleme frühzeitig erkannt und behandelt werden, um größere Komplikationen zu vermeiden.

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