Neigung zu Gewebebrüchen (Hernien) bei Katzen

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Eine Neigung zu Gewebebrüchen, auch Hernien genannt, bei Katzen bezieht sich auf die Tendenz, dass Gewebe oder Organe durch eine Schwachstelle in der umgebenden Muskel- oder Gewebeschicht austreten. Diese Schwachstellen können angeboren oder durch Verletzungen erworben sein.

Kann bei den folgenden Krankheiten auftreten:

Grundlagen und mögliche Ursachen

Hernien entstehen, wenn es eine Schwäche oder ein Loch in der Körperwand gibt, durch das Gewebe oder Organe hervortreten können. Bei Katzen können diese Schwachstellen entweder angeboren sein, was bedeutet, dass die Katze damit geboren wird, oder sie können sich durch Verletzungen, Operationen oder andere physische Belastungen entwickeln.

Angeborene Hernien sind häufig genetisch bedingt und treten oft in Form von Nabelbrüchen auf, die bei Kätzchen zu sehen sind. Diese Form der Hernie entsteht, wenn die Öffnung, durch die die Nabelschnur verläuft, sich nicht korrekt schließt.

Erworbene Hernien können verschiedene Ursachen haben, einschließlich Traumata durch Unfälle oder Kämpfe, die zu einer Schwächung der Bauchwand führen können. Operationen, bei denen die Bauchwand geöffnet wird, können ebenfalls ein Risiko für die Entwicklung von Hernien darstellen, insbesondere wenn die Wundheilung beeinträchtigt ist.

Zu den Risikofaktoren für Hernien gehören auch Fettleibigkeit, da das zusätzliche Gewicht erhöhten Druck auf die Bauchwand ausübt, sowie chronische Husten- oder Erbrechensanfälle, die den intraabdominalen Druck erhöhen und zu einer Schwächung der Gewebestruktur führen können.

Typische Begleitsymptome

  • Eine sichtbare Beule oder Schwellung im Bauchbereich, die bei Druck nachgibt oder sich verändert. Diese Beule ist oft weich und kann hin und her geschoben werden.

  • Unwohlsein oder Schmerz, insbesondere wenn die Hernie eingeklemmt ist. Katzen können unruhig wirken oder sich untypisch verhalten.

  • Appetitlosigkeit oder Erbrechen, wenn die Hernie den Verdauungstrakt betrifft und den normalen Durchgang von Nahrung behindert.

  • Atemprobleme, wenn die Hernie das Zwerchfell betrifft und die Lunge in ihrer Ausdehnung einschränkt. Dies ist bei Zwerchfellhernien der Fall.

  • Lethargie oder Schwäche, die auf Schmerzen oder einen eingeschränkten Blutfluss zu einem Teil des Gewebes zurückzuführen sein können.

Wann zum Tierarzt?

Wenn Sie bei Ihrer Katze eine ungewöhnliche Schwellung oder Beule bemerken, die nicht verschwindet, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen. Besonders wichtig ist ein sofortiger Besuch beim Tierarzt, wenn die Katze Anzeichen von Schmerzen, Erbrechen, Atemproblemen oder deutlicher Schwäche zeigt.

Eine eingeklemmte Hernie, bei der das herausgetretene Gewebe eingeklemmt und die Blutzufuhr abgeschnitten wird, stellt einen tiermedizinischen Notfall dar. Dies kann schnell zu Gewebeschäden oder sogar zum Tod des betroffenen Gewebes führen.

Auch wenn die Symptome mild erscheinen, ist es ratsam, die Katze untersuchen zu lassen, um potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Symptomerkennung für den Tierhalter und tierärztliches diagnostisches Vorgehen

Als Tierhalter können Sie Hernien oft durch das Ertasten einer abnormalen Schwellung oder Beule im Körper der Katze erkennen. Diese Beule kann je nach Lage und Art der Hernie in der Größe variieren und sich bei Berührung verschieben oder zurückdrücken lassen.

Der Tierarzt wird eine gründliche körperliche Untersuchung durchführen, um die Art und den Schweregrad der Hernie zu bestimmen. Dies kann das Abtasten der betroffenen Stelle und das Beobachten der Reaktion der Katze auf Druck umfassen.

Um eine detaillierte Diagnose zu stellen, kann der Tierarzt bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen oder Ultraschalluntersuchungen einsetzen. Diese helfen, den Inhalt der Hernie zu visualisieren und festzustellen, ob wichtige Organe betroffen sind.

In einigen Fällen kann eine Blutuntersuchung erforderlich sein, um den allgemeinen Gesundheitszustand der Katze zu beurteilen und um festzustellen, ob der Körper auf die Hernie reagiert, beispielsweise durch Entzündungsmarker.

Was kann der Tierhalter tun und professionelle Therapieoptionen

Bis zum Tierarztbesuch sollten Sie versuchen, die Katze ruhig zu halten und körperliche Aktivitäten zu minimieren, um weiteren Druck auf die Hernienstelle zu vermeiden. Vermeiden Sie es, die betroffene Stelle unnötig zu berühren oder zu manipulieren, da dies Schmerzen oder weitere Schäden verursachen könnte.

Stellen Sie sicher, dass die Katze weiterhin Zugang zu Wasser hat und versuchen Sie, sie zum Fressen zu ermutigen, solange keine Anzeichen von Erbrechen oder Appetitlosigkeit vorliegen. Achten Sie darauf, dass sie sich in einer stressfreien Umgebung befindet, da Stress die Symptome verschlimmern kann.

Es ist wichtig, keine eigenen Behandlungsversuche zu unternehmen, wie das Zurückdrücken der Hernie, ohne tierärztliche Anleitung, da dies zu Komplikationen führen kann. Die richtige Behandlung und Nachsorge sollte durch einen Tierarzt erfolgen, um die bestmögliche Genesung sicherzustellen.

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