Dickdarmerweiterung bei Katzen

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Die Dickdarmerweiterung bei Katzen, auch als Megakolon bezeichnet, ist eine abnormale Vergrößerung des Dickdarms, die zu schwerer Verstopfung und Schwierigkeiten beim Kotabsatz führt.

Kann bei den folgenden Krankheiten auftreten:

Grundlagen und mögliche Ursachen

Die Dickdarmerweiterung ist ein Zustand, bei dem der Dickdarm, auch Kolon genannt, seine Fähigkeit verliert, den Kot normal zu transportieren. Dies kann durch eine Vielzahl von Ursachen ausgelöst werden, die sowohl funktioneller als auch struktureller Natur sein können. Die Hauptaufgabe des Dickdarms besteht darin, Wasser aus dem Kot zu resorbieren und die unverdauten Reste aus dem Körper zu leiten. Bei einer Erweiterung des Dickdarms ist diese Funktion beeinträchtigt, was zu einer Ansammlung von stark verdichtetem Kot führt.

Zu den häufigsten Ursachen gehören idiopathische Faktoren, was bedeutet, dass der Ursprung unbekannt ist. Manchmal kann eine neuromuskuläre Dysfunktion des Darms vorliegen, bei der die Nerven und Muskeln des Dickdarms nicht richtig arbeiten. Auch mechanische Hindernisse, wie Tumore oder Strikturen, können den normalen Kottransport behindern. Eine andere Möglichkeit ist eine sekundäre Erweiterung, die durch eine chronische Verstopfung resultiert, bei der sich der Dickdarm überdehnt und seine normale Peristaltik verliert.

Neben diesen Ursachen können auch neurologische Störungen, die den Darm betreffen, zu einer Dickdarmerweiterung führen. Verletzungen des Rückenmarks oder neurologische Erkrankungen, die die Nervenversorgung des Dickdarms beeinträchtigen, könnten ebenfalls eine Rolle spielen. Schließlich können bestimmte Medikamente oder systemische Erkrankungen, wie Hypothyreose, ebenfalls zu einer Darmmotilitätsstörung führen, die in einer Dickdarmerweiterung endet.

Typische Begleitsymptome

  • Chronische Verstopfung: Die Katze hat Schwierigkeiten beim Kotabsatz, und der Kot ist oft hart und trocken, was auf eine längere Verweildauer im Dickdarm zurückzuführen ist.

  • Abgeschlagenheit: Die Katze wirkt oft müde und desinteressiert an ihrer Umgebung, was auf die Belastung durch den angestauten Kot zurückzuführen sein kann.

  • Appetitlosigkeit: Aufgrund von Unwohlsein oder Schmerzen im Bauch kann die Katze weniger fressen oder gar nicht mehr essen.

  • Erbrechen: Eine Katze mit Dickdarmerweiterung kann gelegentlich erbrechen, insbesondere wenn der Magen-Darm-Trakt stark beeinträchtigt ist.

  • Gewichtsverlust: Langfristig kann die Nahrungsaufnahme beeinträchtigt werden, was zu einem stetigen Gewichtsverlust führt.

  • Bauchschmerzen: Die Katze kann Anzeichen von Schmerzen zeigen, wenn der Bauch berührt wird, was auf die Dehnung des Darms zurückzuführen ist.

Wann zum Tierarzt?

Ein Tierarzt sollte umgehend konsultiert werden, wenn die Katze seit mehr als zwei Tagen keinen Kot abgesetzt hat oder wenn sie Anzeichen von Unwohlsein zeigt, wie zum Beispiel Erbrechen, Appetitlosigkeit oder Lethargie. Diese Symptome können auf eine ernsthafte Störung hinweisen, die eine sofortige medizinische Intervention erfordert.

Auch wenn Blut im Kot oder im Erbrochenen sichtbar ist oder die Katze starke Schmerzen zeigt, ist ein schneller Besuch beim Tierarzt notwendig. Dies könnte auf eine Komplikation hindeuten, die eine sofortige Behandlung erfordert, um bleibende Schäden zu verhindern.

Darüber hinaus ist es ratsam, bei wiederkehrenden Episoden von Verstopfung oder anderen Darmproblemen den Tierarzt aufzusuchen, um die zugrunde liegende Ursache abzuklären und eine geeignete Therapie einzuleiten.

Symptomerkennung für den Tierhalter und tierärztliches diagnostisches Vorgehen

Die Symptome einer Dickdarmerweiterung können für den Tierhalter schwer zu erkennen sein, da Katzen oft diskret sind, wenn es um Schmerzen oder Unwohlsein geht. Eine genaue Beobachtung des Kotverhaltens ist daher entscheidend. Wenn die Katze seltener als gewöhnlich Kot absetzt oder Anstrengungen ohne Erfolg zeigt, ist dies ein deutlicher Hinweis auf ein Problem.

Der Tierarzt wird zunächst eine gründliche klinische Untersuchung durchführen, um den allgemeinen Gesundheitszustand der Katze zu bewerten. Palpation des Abdomens kann Aufschluss darüber geben, ob der Dickdarm vergrößert ist oder ob harte Kotreste tastbar sind. In einigen Fällen kann der Tierarzt eine Röntgenaufnahme anordnen, um die Größe und Form des Dickdarms besser beurteilen zu können.

Zusätzliche diagnostische Tests können Blutuntersuchungen umfassen, um andere systemische Erkrankungen auszuschließen, die zu einer Dickdarmerweiterung führen könnten. Ultraschalluntersuchungen können ebenfalls hilfreich sein, um strukturelle Anomalien oder Hindernisse im Darmtrakt zu identifizieren.

Was kann der Tierhalter tun und professionelle Therapieoptionen

Als erster Schritt zur Linderung der Symptome kann der Tierhalter versuchen, die Katze mit einer ballaststoffreichen Diät zu füttern, um die Darmmotilität zu fördern. Es ist wichtig, sicherzustellen, dass die Katze ausreichend trinkt, um den Kot zu erweichen und die Passage zu erleichtern.

In einigen Fällen kann der Tierhalter versuchen, die Katze zu ermutigen, mehr Bewegung zu bekommen, da körperliche Aktivität die Darmtätigkeit anregen kann. Dennoch sollte dies vorsichtig und ohne Zwang geschehen, um zusätzlichen Stress zu vermeiden.

Wenn die Verstopfung schwerwiegend ist oder die Symptome nicht schnell gelindert werden können, sollte der Tierhalter nicht zögern, die Unterstützung eines Tierarztes in Anspruch zu nehmen. Der Tierarzt kann dann geeignete Medikamente verschreiben, um den Kot zu erweichen oder die Darmbewegungen zu stimulieren, und in extremen Fällen kann ein Einlauf notwendig sein, um den Darm zu entlasten.

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