Viele Obst- und Gemüsesorten sind für Hunde in kleinen Mengen unbedenklich und können sogar gesund sein. Einige Lebensmittel sind jedoch giftig (z. B. Weintrauben/Rosinen, Xylit, Zwiebeln/Knoblauch, Macadamianüsse) oder problematisch (z. B. rohe Kartoffeln, scharfe Chilis, sehr fettreiche Speisen). Wir beantworten Ihre Fragen – präzise, tiermedizinisch korrekt und mit konkreten Portionshinweisen.
Grundregeln und Portionsangaben
Snacks bleiben Snacks. Obst und Gemüse sind Ergänzungen. Richtwert: max. 10 % der Tagesenergie als Leckerli/Extras. Bei sehr zuckerreichem Obst (z. B. Banane, Mango) eher 5 %.
Neue Lebensmittel: Neue Lebensmittel in kleinen Mengen testen (z. B. 1–2 cm Obstwürfel/10 kg Körpergewicht) und auf Verdauung/Allergie achten.
Kerne, Steine, harte Schalen entfernen. Erstickungs-, Darmverschluss- oder Giftstoffrisiko (z. B. Kirschkerne mit cyanogenen Glykosiden).
Gewürze, Salz, Zucker vermeiden. Immer naturbelassen servieren, keine Saucen, keine Süßstoffe (Xylit!).
Nachtschatten-Gewächse (Tomate, Kartoffel, Paprika): Reif gekocht/ohne Grünteile meist ok; grüne, unreife oder keimende Teile wegen Solanin/Tomatidin vermeiden.
Portionsrichtwerte (als Orientierung, nicht als starre Diät!):
- Kleiner Hund (≤10 kg): 1–2 EL Obst/Gemüse pro Snack, 2–3×/Woche.
- Mittel (10–25 kg): 1–2 kleine Handvoll/Woche aufgeteilt.
- Groß (≥25 kg): 2–3 kleine Handvoll/Woche aufgeteilt.
Bei Übergewicht, Diabetes, Pankreatitis, Nieren- oder Harnstein-Erkrankungen gelten Einschränkungen (siehe Abschnitt „Spezielle Hundegesundheit“).
Spezielle Fragen zu Obst und Gemüse
Ja, in Maßen.
Warum: Erdbeeren liefern Vitamin C, Ballaststoffe und sekundäre Pflanzenstoffe (Anthocyane).
Risiken: Bei empfindlichen Mägen können weiche Früchte zu Durchfall führen. Erdbeeraroma/Sirup = Zuckerfalle.
Portion/Serviervorschlag: 1–3 kleine Erdbeeren/10 kg, gewaschen, vom Kelch befreit, frisch oder leicht püriert. 1–3×/Woche.
Nicht geeignet für: Hunde mit Fruktose-Unverträglichkeit, akuten Magen-Darm-Problemen oder Diabetiker (Zucker beachten).
Ja, reife süße Paprika (rot/gelb) in kleinen Mengen; nein zu scharfen Chilis.
Warum: Reife Paprika enthält Vitamin A/C und Antioxidantien.
Risiken: Paprika gehört zu den Nachtschattengewächsen; grüne, unreife Früchte können mehr Alkaloide enthalten und bitter sein. Stiel, Blätter, Samenwände entfernen. Chili/Cayenne (Capsaicin) reizt Schleimhäute und Magen.
Portion: Dünne Streifen, leicht gedünstet besser verträglich; ca. 1–3 Streifen/10 kg, 1–2×/Woche.
Reif (rot), klein und ohne Grünteile – in Maßen ja. Grüne Tomaten/Blätter/Stängel: nein.
Warum: Reife Tomaten enthalten Lycopin, Kalium, Ballaststoffe.
Risiken: Tomatidin/Solanin in grünen Teilen → Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit.
Portion: Reife Tomatenwürfel ohne Stielansatz: 1–2 EL/10 kg, 1–2×/Woche. Keine Tomatensoßen mit Gewürzen/Zwiebeln/Salz.
Ja, sparsam.
Warum: Kalium, Vitamin B6, Ballaststoffe.
Risiken: Hoher Zucker/Stärkegehalt → bei Übergewicht, Diabetes, Neigung zu Durchfall oder Verstopfung maßvoll. Zu viel kann zu weichem Kot führen.
Portion: 1–2 cm Scheibe/10 kg, 1–2×/Woche. Reif, geschält, in Stücke.
Ja, ohne Kerngehäuse.
Warum: Pektin (Ballaststoff), Vitamine; mild säuerliche Sorten oft gut verträglich.
Risiken: Kerne/Kerngehäuse wegen cyanogener Glykoside meiden (Einzelkern ist in der Regel unproblematisch, aber Routinerisiko vermeiden). Schale kann bei empfindlichen Hunden blähen.
Portion: 2–4 kleine Stücke/10 kg, 2–3×/Woche. Roh geraspelt bei leichtem Durchfall hilfreich (Pektin).
Ja, in sehr kleinen Mengen und reif.
Warum: Enthält Bromelain (Protease), Vit. C, Mangan.
Risiken: Säuregehalt → Speichelfluss/Magenreizung; Dosenananas enthält Zucker/Sirup. Dicke Schale & Strunk nicht verfüttern.
Portion: 1–2 kleine Würfel/10 kg, 1×/Woche.
Ja, reif und ohne Schale/Kern – in Maßen.
Warum: Beta-Carotin (Vorstufe Vit. A), Vit. E, Ballaststoffe.
Risiken: Zuckerreich; Kern = Erstickungs-/Darmverschlussgefahr; Schale kann bei empfindlichen Hunden Haut/Schleimhaut reizen.
Portion: 2–3 kleine Würfel/10 kg, 1–2×/Woche.
Ja, das rote Fruchtfleisch ohne Kerne/Schale.
Warum: Wasserreich (Sommer-Snack), wenig Kalorien.
Risiken: Kerne/Schale können Magen-Darm reizen/obstruieren. Zu viel → Durchfall.
Portion: 2–4 kleine Stücke/10 kg, 1–3×/Woche (Sommer).
Ja, moderat.
Warum: Ballaststoffe, Vitamine, Polyphenole.
Risiken: Bei großen Mengen: weicher Kot. Tiefkühl-Himbeeren vorab auftauen/abspülen.
Portion: 2–5 Beeren/10 kg, 1–3 ×/Woche.
Ja.
Warum: Antioxidantien (Anthocyane), Mangan, Ballaststoffe; als Trainingsleckerli beliebt.
Risiken: Viele Beeren → weicher Kot. Flecken 🙂
Portion: 5–10 Beeren/10 kg, 1–3×/Woche.
Ja, ohne Kerngehäuse.
Warum: Ballaststoffe, Vitamine; mild.
Risiken: Sehr reife, weiche Birne → Durchfallgefahr. Kerne/Kerngehäuse entfernen (cyanogene Glykoside).
Portion: 2–4 Stücke/10 kg, 1–2×/Woche.
Nur gekocht, abgekühlt und ohne grüne Stellen/Keime. Roh: nein.
Warum: Gekochte Kartoffel ist gut verdauliche Kohlenhydratquelle (z. B. bei Schonkost).
Risiken: Solanin in rohen, grünen, keimenden Kartoffeln/Schalen → Übelkeit, Erbrechen, neurologische Symptome. Kochwasser nicht geben.
Portion: Gekocht und gestampft, ohne Salz/Fett/Gewürze; 1–2 EL/10 kg als Teil einer Ration.
Ja, klein und selten.
Warum: Vitamin C, Wasser.
Risiken: Säure/Zucker; Kerne/weiße Häute können reizen. Bei Sodbrennen, empfindlichem Magen oder Diabetes besser meiden.
Portion: 1–2 kleine Spalten/10 kg, 1×/Woche.
Fruchtfleisch in sehr kleinen Mengen ja; Kerne, Stiele, Blätter: nein.
Warum: Vitamine, sekundäre Pflanzenstoffe.
Risiken: Kerne enthalten cyanogene Glykoside (Blausäure-Vorstufen) und stellen Verschluck-/Darmverschlussgefahr dar. Süßkirschen sind sehr zuckerreich.
Portion: 1–2 entsteinte Kirschen/10 kg, selten.
Grundsatz: Nüsse sind energie-/fettreich → nur selten, klein und ungesalzen, ungewürzt. Einige Nüsse sind giftig.
- Macadamianüsse: Strikt verboten. → Schwäche, Zittern, Ataxie, Hyperthermie.
- Walnüsse: Theoretisch essbar, praktisch nicht empfehlenswert: Schimmel/Mykotoxine (v. a. alte/fallende Nüsse), „schwarze Walnuss“ (Juglon) problematisch.
- Pekanüsse: Meiden (Schimmel/Juglon-Risiko).
- Bittermandeln: Verboten (Blausäure).
- Süßmandeln: Einzeln möglich, aber Erstickungsgefahr & Fettgehalt; bei kleinen Hunden lieber nicht.
- Erdnüsse (ohne Salz, ungewürzt): Kleine Mengen meist ok; Allergiepotenzial, sehr fettreich → bei Pankreatitis-Risiko meiden.
- Cashews (ungesalzen): Kleine Mengen gelegentlich ok; Kalorienbombe.
- Pistazien: Meiden (Salz, Schimmelrisiko, sehr fettreich).
- Kürbis- und Sonnenblumenkerne: Zerstoßen/geschrotet in kleiner Menge ok; ganze Kerne können unverdaut passieren/verschluckt werden.
Portion: Wenn überhaupt: ½–1 Nuss (große Nüsse zerteilt) je 10 kg selten. Für die Gesundheit bringen Obst/Gemüse deutlich mehr als Nüsse.
Tabu-Liste: Lebensmittel, die Hunde nie bekommen sollten
- Weintrauben und Rosinen: Hochgiftig. Schon kleine Mengen können akutes Nierenversagen auslösen. Keine sichere Dosis bekannt. Sofort tierärztlich abklären, wenn verzehrt.
- Xylit (Birkenzucker) und zuckerfreie Kaugummis/Bonbons/Backwaren: Lebensgefährlich. → rascher Insulinanstieg, massive Unterzuckerung, Leberversagen möglich.
- Zwiebeln, Knoblauch, Lauch, Schnittlauch (roh, gekocht, Pulver): Giftig → hämolytische Anämie (Thiosulfate).
- Alkohol, koffeinhaltige Getränke (Kaffee, Energydrinks), Theobromin (Schokolade/Kakao): Nein.
- Rohe Kartoffeln, grüne Tomaten/Grünteile, grüne/unreife Paprika: Nein (Solanin/Tomatidin).
- Macadamianüsse, Bittermandeln, Pekannüsse (s. o.): Nein.
- Roher Hefeteig: Gärt im Magen → Blähungen, Magendilatation, Alkoholbildung.
- Rohes Schweinefleisch: In manchen Regionen Aujeszky-Risiko (Pseudowut) über Wildschwein – besser vermeiden; roh generell hygienisch problematisch.
- Gekochte Röhrenknochen und Splitterknochen: Perforationsgefahr.
- Sehr salzige/gewürzte Speisen, Chips, Zwiebelringe, Speck/Bratfett: Salz-/Fettbelastung → Pankreatitis-Risiko.
- Süßigkeiten, Traubenzucker ohne Indikation, Honig in großen Mengen: Zucker → Übergewicht, Zähne, Diabetes-Risiko.
Muskatnuss, große Mengen Zimt/Gewürznelken: Gewürztoxizität/Schleimhautreizung.
Spezielle Hundekrankheiten: Wann Obst/Gemüse problematisch sein kann
- Diabetes mellitus: Zuckerarmes Obst bevorzugen (z. B. Beeren), sehr kleine Portionen, Gesamt-KH-Menge konsistent halten.
- Chronische Nierenerkrankung (CKD): Kalium beachten (z. B. Banane, Mango). Immer individuell mit Tierärztin/Tierarzt abstimmen.
- Harnsteine/Harnkristalle: Oxalatreiche Pflanzen (z. B. Spinat, Rhabarber) meiden; pH-Ziel der Diät beachten.
- Pankreatitis/Hyperlipidämie/Übergewicht: Fettreiches meiden (Nüsse), zuckerreiche Früchte stark begrenzen.
- Futtermittelallergie/IBD: Neue Komponenten einzeln testen; bei Eliminationsdiät keine Extras außerhalb des Plans.
- Welpen/kleine Rassen/alte Hunde: Höheres Risiko für Verschlucken und Magen-Darm-Störungen → sehr klein schneiden/pürieren oder weglassen.
Was tun bei Vergiftung?/Erste Hilfe
- Ruhe bewahren und Menge/Zeit notieren. Verpackungen/Restmengen sichern, Fotos machen.
- Kontakt zu Tierarzt/Tierklinik aufnehmen – sofort bei Weintrauben/Rosinen, Xylit, Macadamia, Zwiebeln/Knoblauch, Schokolade, Medikamenten, Pestiziden.
- Kein eigenmächtiges Erbrechen auslösen, keine Milch/Öle verabreichen.
- Symptome beobachten: Erbrechen, Durchfall, Speicheln, Schwäche, Zittern, Unruhe, Krämpfe, veränderter Urin, erhöhter Durst.
- Nutzen Sie bei Unsicherheit unseren unsere Seiten zu Vergiftungen bei Hunden und Katzen
- Fahren Sie bei Auffälligkeiten an Ihrem Tier sofort zu einer Praxis oder Tierklinik.
Praxisnahe Tipps für den Alltag
- Zubereitung: Früchte/Gemüse waschen, kleinschneiden oder pürieren (bessere Verdaulichkeit).
- Training: Blaubeeren oder winzige Apfelstücke sind kalorienarme Belohnungen.
- Sommer: Gefrorene Beeren als kurze (!) Schleck-Snacks – nicht für Schlinger.
- Schonkost-Tage: Gekochte Kartoffel + Huhn (ohne Haut, ohne Gewürz) – nur nach Rücksprache und zeitlich begrenzt.
Hunde-Eis: Naturjoghurt (laktosearm wählen) + pürierte Heidelbeeren, in Minimengen einfrieren; für laktoseempfindliche Hunde besser Wasser + Beeren.
Medizinischer Hintergrund zu einzelnen Risiken
- Weintrauben/Rosinen: Der genaue Wirkmechanismus ist nicht abschließend geklärt; schon kleine Mengen können bei empfindlichen Hunden akutes Nierenversagen verursachen. Jede Aufnahme ist ein Notfall.
- Xylit: Führt beim Hund zu massiver Insulinausschüttung → Hypoglykämie binnen 30–60 Min, später Lebernekrose möglich. Bereits <0,1 g/kg kann kritisch sein; Kaugummis/„zuckerfrei“ prüfen.
- Allium-Gewächse (Zwiebel/Knoblauch): Thiosulfate oxidieren Hämoglobin → hämolytische Anämie; Dosis über Zeit additiv.
- Nachtschatten-Gewächse (Solanin/Tomatidin): Höchste Gehalte in grünen/unreifen Teilen; Erhitzen reduziert nicht sicher.
- Fettlastige Snacks: Plötzliche hohe Fettmengen (Speck, Sahnesaucen, Nüsse) triggern Pankreatitis: Erbrechen, Bauchschmerz, Apathie → sofort in Behandlung.
- Rohes Schwein: Hygienerisiko (auch Wildschwein); in der Praxis kein rohes Schwein füttern.
- Schimmel/Mykotoxine: Fallobst, alte Nüsse, Brot – konsequent entsorgen.
Beispiel-Portionsguides (Orientierung)
Beeren (Erdbeer/Himbeer/Blaubeere): 1 TL–1 EL/10 kg pro Snack.
Apfel/Birne: 2–4 Stücke (1–2 cm) je 10 kg.
Banane/Mango/Ananas: 1–2 kleine Würfel je 10 kg.
Wassermelone: 2–4 Stücke je 10 kg (ohne Kerne/Schale).
Paprika/Tomate (reif): 1–2 EL fein gewürfelt je 10 kg.
Kartoffel (gekocht): 1–2 EL je 10 kg als Teil einer Ration.
Hinweis: Das sind allgemeine Orientierungen. Individuelle Bedürfnisse (Gewicht, Aktivität, Grunderkrankungen) variieren. Bei Unsicherheit bitte individuelle Rationsberatung einholen.
Checkliste: So prüfen Sie ein neues Lebensmittel
- Ist es für Hunde grundsätzlich geeignet? (Schnellcheck oben)
- Zubereitung: Kerne/Stein/Schale/Grünteile entfernen, klein schneiden, ohne Gewürze.
- Startmenge: Miniportion (1–2 cm Würfel/10 kg).
- Beobachten: 24–48 h auf Erbrechen, Durchfall, Juckreiz, Unruhe.
- Steigern? Nur wenn beschwerdefrei.
- Individuelle Faktoren: Grunderkrankungen/Medikation mit Tierärztin/Tierarzt abgleichen.
Hinweis
Für viele „erlaubt in Maßen“-Lebensmittel gibt es naturgemäß keine (randomisierten) Fütterungsstudien beim Hund. Die Empfehlungen basieren auf toxikologischen Grundlagen (was giftig ist), Nährstoffprofilen, klinischer Erfahrung und Sicherheitsprinzipien (Zubereitung, Portionierung, Ausschluss von Kernen/Grünteilen/Zusatzstoffen).
Bei Tabu-Lebensmitteln (Trauben, Xylit, Allium, Macadamia, Schokolade) liegen dagegen klare toxikologische Daten und Fallserien vor.
Fazit
- Viele Obst-/Gemüsesorten sind in kleinen, gut vorbereiteten Portionen geeignet und können die Ernährung abwechslungsreich ergänzen.
- Giftige Lebensmittel (Weintrauben/Rosinen, Xylit, Allium-Gewächse, Macadamia, rohe Kartoffeln/Grünteile, Alkohol/Koffein, Schokolade) gehören nie in den Napf.
- Individuelle Faktoren (Erkrankungen, Gewicht, Alter) entscheiden, ob und wie viel sinnvoll ist.
- Im Zweifel: tierärztlich abklären – und zur Ersteinschätzung den Symptom-Checker auf petsvetcheck.de nutzen.
- https://www.aspca.org/pet-care/aspca-poison-control/toxic-and-non-toxic-plants
- https://www.aspca.org/pet-care/aspca-poison-control/people-foods-avoid-feeding-your-pets
- https://www.msdvetmanual.com/toxicology/food-hazards/grape-raisin-and-tamarind-vitis-spp-tamarindus-spp-toxicosis-in-dogs
- https://www.vetmed.ucdavis.edu/sites/g/files/dgvnsk491/files/inline-files/treats-guidelines-for-dogs-2020.pdf
- https://de.msd-animal-health.ch/wp-content/uploads/sites/22/2022/03/Feinschmecker_Hund_d.pdf
- https://vet.thieme.de/aktuelles/vet-news/detail/weintraubenvergiftung-die-suesse-gefahr-585
- https://www.kleintierklinik.unibe.ch/e18883/e577296/e577300/pane577303/e577305/Traubenvergiftung_ger.pdf
- https://www.vetpharm.uzh.ch/giftdb/pflanzen/0174_tox.htm
Häfig gestellte Fragen (FAQs)
Dürfen Hunde Weintrauben/Rosinen essen?
Antwort: Nein – sowohl Weintrauben als auch Rosinen sind potenziell hochgiftig und können akutes Nierenversagen auslösen. Eine sichere Mindestdosis ist nicht bekannt.
Was tun bei Aufnahme? Sofort Tierarzt oder Tierklinik kontaktieren; Zeit, Menge und Sorte notieren. Kein Erbrechen ohne tierärztliche Anweisung auslösen.
Portionsempfehlung: Keine.
Kurzfazit: Strikt verboten.Dürfen Hunde Erdbeeren essen?
Antwort: Ja, in kleinen Mengen. Erdbeeren liefern Ballaststoffe und Antioxidantien.
Wichtig: Immer gewaschen und ohne Kelchblätter geben; bei empfindlichem Magen langsam testen.
Portionsempfehlung: Etwa 1–3 kleine Stücke je 10 kg Körpergewicht, 1–3× pro Woche.
Kurzfazit: Erlaubt in Maßen.Dürfen Hunde Tomaten essen?
Antwort: Nur reif (rot) und ohne Grünteile. Grüne Tomaten, Blätter und Stängel enthalten mehr Glykoalkaloide (Tomatidin/Solanin) und sind zu vermeiden.
Portionsempfehlung: 1–2 Esslöffel reife Tomatenwürfel je 10 kg Körpergewicht, 1–2× pro Woche; keine gewürzten Soßen.
Kurzfazit: Reif ok, grüne Teile tabu.Dürfen Hunde Paprika essen?
Antwort: Ja, reife süße Paprika (rot/gelb) in kleinen Mengen ist geeignet. Scharfe Chilis (Capsaicin) nicht geben.
Zubereitung: Entkernen, Stiel und weiße Häute entfernen; gedünstet oft verträglicher.
Portionsempfehlung: 1–3 dünne Streifen je 10 kg Körpergewicht, 1–2× pro Woche.
Kurzfazit: Süße Paprika ja, Chilis nein.Dürfen Hunde Kartoffeln essen?
Antwort: Nur gekocht, abgekühlt und ohne grüne Stellen oder Keime. Roh oder grün wegen Solanin tabu; Kochwasser nicht verwenden.
Anwendung: Als leicht verdauliche Kohlenhydratquelle (z. B. Schonkost) geeignet – zeitlich begrenzt und bedarfsorientiert.
Portionsempfehlung: 1–2 Esslöffel gekochte Kartoffel je 10 kg Körpergewicht als Teil der Ration.
Kurzfazit: Gekocht ok, roh/grün verboten.Dürfen Hunde Bananen essen?
Antwort: Ja, aber sparsam. Banane ist zucker- und stärkehaltig und eignet sich als gelegentlicher Snack, nicht als täglicher Zusatz.
Wichtig: Reif, geschält, in kleine Stücke; bei Übergewicht, Diabetes oder Pankreatitis-Risiko besonders zurückhaltend.
Portionsempfehlung: 1–2 dünne Scheiben je 10 kg Körpergewicht, 1–2× pro Woche.
Kurzfazit: Erlaubt in Maßen.Dürfen Hunde Äpfel essen?
Antwort: Ja, ohne Kerngehäuse. Äpfel liefern Pektin und sind meist gut verträglich.
Wichtig: Kerngehäuse und Kerne entfernen (Verschluck- und Cyanid-Aspekt), in kleine Stücke schneiden.
Portionsempfehlung: 2–4 kleine Stücke je 10 kg Körpergewicht, 2–3× pro Woche.
Kurzfazit: Geeignet mit richtiger Zubereitung.Dürfen Hunde Wassermelone essen?
Antwort: Ja, das rote Fruchtfleisch ohne Kerne und ohne Schale.
Wichtig: Sehr wasserreich; bei empfindlichem Magen klein beginnen. Keine gewürzten Melonenprodukte.
Portionsempfehlung: 2–4 kleine Würfel je 10 kg Körpergewicht, bis zu 3× pro Woche (Sommer).
Kurzfazit: Leichter Sommersnack.Dürfen Hunde Nüsse essen?
Antwort: Nur sehr sparsam und nicht alle Sorten.
Wichtig: Macadamia, Bittermandeln und häufig auch Pekannüsse sind tabu. Erlaubte Sorten (z. B. wenige ungesalzene Cashews oder Erdnüsse) bleiben Ausnahmen; hoher Fettgehalt erhöht das Risiko für Magen-Darm-Probleme und Pankreatitis, insbesondere bei vorbelasteten Hunden. Immer ungesalzen, ungewürzt, zerkleinert, keine Schale.
Portionsempfehlung: Maximal ½–1 kleine Nuss je 10 kg Körpergewicht, selten.
Kurzfazit: Besser auf Obst- oder Gemüsesnacks ausweichen.Dürfen Hunde Kirschen essen?
Antwort: Fruchtfleisch in sehr kleinen Mengen ist möglich, aber nur entsteint.
Wichtig: Kerne, Stiele und Blätter enthalten cyanogene Glykoside (Giftgefahr) und bergen Verschluck- bzw. Obstruktionsrisiko. Kirschen sind zudem zuckerreich.
Portionsempfehlung: 1–2 entsteinte Kirschen je 10 kg Körpergewicht, selten.
Kurzfazit: Nur entsteint und selten; Kerne nie.
Literaturquellen
- https://www.aspca.org/pet-care/aspca-poison-control/people-foods-avoid-feeding-your-pets
- https://www.msdvetmanual.com/toxicology/food-hazards/grape-raisin-and-tamarind-vitis-spp-tamarindus-spp-toxicosis-in-dogs
- https://www.msdvetmanual.com/toxicology/food-hazards/macadamia-nut-toxicosis-in-dogs
- https://de.msd-animal-health.ch/wp-content/uploads/sites/22/2022/03/Feinschmecker_Hund_d.pdf
- https://vet.thieme.de/aktuelles/vet-news/detail/weintraubenvergiftung-die-suesse-gefahr-585
- https://www.vetpharm.uzh.ch/giftdb/pflanzen/0174_tox.htm