Kardiale Dirofilariose (Parasitäre Infektion mit Herzwürmern, Dirofilarien) bei Hunden

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Kardiale Dirofilariose, auch bekannt als Herzwurmerkrankung, ist eine schwere parasitäre Infektion, die durch den Fadenwurm Dirofilaria immitis verursacht wird. Diese Würmer befallen hauptsächlich das Herz und die Lungenarterien von Hunden und können unbehandelt zu schweren gesundheitlichen Problemen oder sogar zum Tod führen.

Das Wichtigste auf einen Blick

Kardiale Dirofilariose bei Hunden wird durch parasitäre Nematoden namens Herzwürmer verursacht, die sich im Herz-Kreislauf-System ansiedeln. Der Parasit wird durch Mückenstiche übertragen, die mikroskopisch kleine Larven, genannt Mikrofilarien, in den Hund injizieren. Diese entwickeln sich im Hund zu erwachsenen Würmern, die das Herz und die Blutgefäße befallen. In warmen, feuchten Klimazonen ist das Infektionsrisiko besonders hoch.

Symptome sind chronischer Husten, Atemnot, Gewichtsverlust und Herzgeräusche. Schwere Fälle können Kreislaufkollaps oder plötzlichen Tod verursachen. Die Diagnose erfolgt durch klinische Anzeichen, Bluttests und bildgebende Verfahren wie Röntgen oder Ultraschall. Antigen-Tests und Blutuntersuchungen helfen, die Infektion zu bestätigen. Die Behandlung umfasst Medikamente zur Abtötung der Würmer und erfordert eine eingeschränkte Aktivität des Hundes, um Komplikationen zu vermeiden. In einigen Fällen werden zusätzliche Medikamente gegen Mikrofilarien oder sekundäre Infektionen eingesetzt.

Die Prognose hängt vom Infektionsstadium bei der Diagnose ab. Frühe Erkennung und Behandlung verbessern die Heilungschancen, während fortgeschrittene Infektionen schwieriger zu behandeln sind. Prävention ist entscheidend und umfasst regelmäßige Medikamente zur Vorbeugung sowie Mückenabwehrmaßnahmen. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen sind wichtig, um die Gesundheit des Hundes zu überwachen und frühzeitig auf Infektionen zu reagieren. Ein umfassender Präventionsplan in Zusammenarbeit mit einem Tierarzt bietet den besten Schutz gegen diese Krankheit.

Ursachen

Herzwürmer sind parasitäre Nematoden, die sich im kardiovaskulären System von Hunden ansiedeln. Der Lebenszyklus von Dirofilaria immitis beginnt, wenn eine infizierte Mücke einen Hund sticht und dabei mikroskopisch kleine Larven, sogenannte Mikrofilarien, überträgt. Diese Mikrofilarien entwickeln sich im Körper des Hundes über mehrere Monate zu erwachsenen Würmern, die schließlich das Herz und die angrenzenden Blutgefäße befallen.

Mücken sind die primären Vektoren der Herzwurmerkrankung. In endemischen Gebieten, insbesondere in warmen, feuchten Klimazonen, ist das Risiko einer Übertragung besonders hoch. Faktoren wie Temperatur und Feuchtigkeit beeinflussen die Entwicklungsrate der Mikrofilarien in der Mücke, was wiederum die Häufigkeit von Infektionen bei Hunden beeinflusst.

Einmal im Körper des Hundes angekommen, wandern die Larven durch den Blutkreislauf und siedeln sich in der Lunge und im Herzen an. Dort reifen sie innerhalb von etwa sechs Monaten zu erwachsenen Würmern heran, die bis zu 30 cm lang werden können. Diese adulten Würmer können mehrere Jahre im Wirt überleben, dabei jedoch erhebliche Schäden am Herz-Kreislauf-System verursachen.

Symptome

Die Symptome der Herzwurmerkrankung können variieren, je nach Schweregrad der Infektion und der Anzahl der Würmer. In frühen Stadien sind Hunde möglicherweise asymptomatisch oder zeigen nur geringe Anzeichen. Mit fortschreitender Infektion können jedoch ernsthafte Symptome auftreten.

Zu den häufigsten Symptomen zählen chronischer Husten, Atemnot, Müdigkeit nach mäßiger Aktivität und Appetitlosigkeit. Einige Hunde können auch Gewichtsverlust, Blässe der Schleimhäute und eine vergrößerte Leber aufweisen. In schweren Fällen kann es zu Herzversagen oder einer Blockade der großen Blutgefäße kommen, was zu einem plötzlichen Kollaps oder sogar zum Tod führen kann.

Es ist wichtig zu beachten, dass einige Hunde trotz einer signifikanten Belastung durch Herzwürmer nur wenige oder keine Anzeichen zeigen können. Dies macht regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und Tests besonders wichtig, um eine frühzeitige Diagnose und Behandlung zu ermöglichen.

Diagnose

Die Diagnose der Herzwurmerkrankung basiert in der Regel auf einer Kombination aus klinischen Anzeichen, Blutuntersuchungen und bildgebenden Verfahren. Einer der gebräuchlichsten Tests ist der Antigen-Test, der das Vorhandensein von Proteinen nachweist, die von erwachsenen weiblichen Herzwürmern ausgeschieden werden. Dieser Test ist sehr zuverlässig und kann eine Infektion schon frühzeitig erkennen.

Zusätzlich zu den Antigen-Tests können Blutuntersuchungen zum Nachweis von Mikrofilarien durchgeführt werden. Diese Tests helfen dabei, das Vorhandensein von Herzwurmlarven im Blut zu bestätigen. In einigen Fällen kann auch eine Röntgenaufnahme oder ein Ultraschall des Herzens durchgeführt werden, um das Ausmaß der Infektion zu beurteilen und den Zustand des Herzens und der Lungenarterien zu überprüfen.

Gelegentlich können weitere diagnostische Verfahren erforderlich sein, insbesondere in fortgeschrittenen Fällen oder wenn Komplikationen aufgetreten sind. Eine umfassende Untersuchung durch einen Tierarzt ist unerlässlich, um eine genaue Diagnose zu stellen und einen geeigneten Behandlungsplan zu entwickeln.

Therapie

Die Behandlung der Herzwurmerkrankung ist komplex und erfordert eine sorgfältige und schrittweise Vorgehensweise, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren. Der erste Schritt besteht normalerweise darin, die erwachsenen Würmer mit einem Medikament zu töten, das speziell auf Dirofilaria immitis abzielt. Melarsomin ist eines der gebräuchlichsten Medikamente für diesen Zweck und wird in der Regel durch eine Serie von Injektionen verabreicht.

Zusätzlich zur medikamentösen Behandlung ist es wichtig, die Aktivität des Hundes während der Erholungsphase stark einzuschränken, um das Risiko einer Embolie durch absterbende Würmer zu minimieren. Diese Ruhephase kann mehrere Wochen bis Monate dauern, je nach Schweregrad der Infektion und der Reaktion des Hundes auf die Behandlung.

In einigen Fällen kann eine zusätzliche Behandlung erforderlich sein, um Mikrofilarien im Blut zu eliminieren oder sekundäre Infektionen zu behandeln. Antibakterielle Medikamente wie Doxycyclin können ebenfalls eingesetzt werden, um Bakterien abzutöten, die in Symbiose mit den Herzwürmern leben und zur Pathogenese der Krankheit beitragen können.

Die Behandlung sollte immer unter der Aufsicht eines Tierarztes erfolgen, da die Therapie mit Risiken verbunden ist und individuell auf den jeweiligen Hund abgestimmt werden muss.

Prognose und Nachsorge

Die Prognose für Hunde mit Herzwurmerkrankung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Stadium der Erkrankung zum Zeitpunkt der Diagnose, die Anzahl der Würmer und das Vorhandensein von Komplikationen. In frühen Stadien, wenn die Infektion rechtzeitig erkannt und behandelt wird, ist die Prognose in der Regel gut, und viele Hunde können sich vollständig erholen.

In fortgeschrittenen Stadien oder bei schwerer Herzwurmbelastung kann die Prognose vorsichtiger sein. Komplikationen wie Herzversagen oder schwere Lungenschäden können die Behandlung erschweren und die Überlebenschancen verringern. Eine frühzeitige Diagnose und ein gezielter Behandlungsplan sind entscheidend, um das Risiko schwerwiegender Folgen zu minimieren.

Auch nach erfolgreicher Behandlung ist eine regelmäßige Nachsorge wichtig, um sicherzustellen, dass keine neuen Infektionen auftreten, und um die langfristige Gesundheit des Hundes zu überwachen.

Prävention

Die Prävention der Herzwurmerkrankung ist von entscheidender Bedeutung, um das Risiko einer Infektion zu minimieren. Es gibt mehrere wirksame Medikamente zur Vorbeugung, die regelmäßig verabreicht werden können, um die Entwicklung von Herzwürmern zu verhindern. Diese Präparate töten die Mikrofilarien ab, bevor sie sich zu erwachsenen Würmern entwickeln können.

Zu den vorbeugenden Medikamenten gehören monatliche Tabletten oder Spot-on-Präparate, die von einem Tierarzt verschrieben werden können. Es ist wichtig, diese Präventivmaßnahmen das ganze Jahr über konsequent zu verabreichen, insbesondere in Regionen mit hohem Infektionsrisiko.

Zusätzlich zur medikamentösen Prävention können Maßnahmen zur Mückenbekämpfung hilfreich sein, um das Risiko von Stichen und damit von Infektionen zu verringern. Dazu gehören die Verwendung von Mückenschutzmitteln und das Vermeiden von Aufenthalten im Freien in mückenreichen Gebieten während der Dämmerung und des frühen Morgens.

Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und Tests sind ebenfalls entscheidend, um die Gesundheit des Hundes zu überwachen und frühzeitig auf Anzeichen einer Infektion zu reagieren. Ein umfassender Präventionsplan, der in Zusammenarbeit mit einem Tierarzt entwickelt wird, bietet den besten Schutz vor Herzwurmerkrankungen.

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