Infektion mit Pasteurella multocida, Pasteurellose (Bakterielle Infektion durch Pasteurella-Art) bei Katzen

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Die Pasteurellose ist eine bakterielle Infektion bei Katzen, verursacht durch das Bakterium Pasteurella multocida, das oft in der normalen Mundflora von Katzen vorkommt, aber unter bestimmten Bedingungen Infektionen hervorrufen kann.

GRUNDLAGEN/URSAHEN:

Pasteurella multocida ist ein gramnegatives, kokkoides Stäbchenbakterium, das zur normalen Flora der oberen Atemwege und des Verdauungstrakts vieler Tiere gehört, darunter auch Katzen. Es ist bekannt für seine Fähigkeit, opportunistische Infektionen zu verursachen, insbesondere wenn das Immunsystem des Wirts geschwächt ist oder wenn es zu Verletzungen kommt, die das Eindringen des Bakteriums erleichtern.

Die Infektion tritt häufig in Verbindung mit Biss- oder Kratzverletzungen auf, da das Bakterium leicht durch den Speichel von Katzen übertragen wird. Es kann Haut- und Weichteilinfektionen verursachen und in schwereren Fällen zu systemischen Infektionen führen.

Pasteurella multocida ist ein opportunistisches Pathogen, das bedeutet, dass es normalerweise harmlos ist, aber unter bestimmten Bedingungen, wie etwa Stress oder einer bestehenden Erkrankung, eine Infektion verursachen kann. Die normale Abwehrbarriere der Haut oder Schleimhäute kann durch Verletzungen geschwächt sein, was dem Bakterium den Eintritt in den Körper erleichtert.

Weitere Faktoren, die das Risiko einer Infektion erhöhen, sind ein geschwächtes Immunsystem, chronische Krankheiten oder andere bestehende Infektionen, die die natürliche Abwehr des Körpers beeinträchtigen. Da Katzen soziale Tiere sind, die häufig interagieren und kämpfen, sind sie besonders anfällig für Biss- und Kratzverletzungen, die eine Eintrittspforte für die Bakterien darstellen.

Das Wichtigste auf einen Blick

Pasteurella multocida ist ein Bakterium, das häufig im Maul von Katzen vorkommt und Infektionen verursachen kann, insbesondere durch Biss- oder Kratzverletzungen. Die Infektion kann auch als sekundäre Folge von bestehenden Wunden oder Atemwegserkrankungen auftreten. Zu den häufigsten Symptomen gehören Nasen- und Augenausfluss, Atembeschwerden, Abszessbildung, gerötete Bindehäute und entzündete Gehörgänge. Die Diagnose basiert auf klinischen Symptomen, der Anamnese und Labortests, wobei Proben aus infizierten Stellen im Labor untersucht werden. Bluttests und bildgebende Verfahren können ebenfalls zur Diagnose beitragen. Die Behandlung umfasst die Verabreichung von Antibiotika wie Amoxicillin oder Clindamycin sowie die Reinigung der infizierten Stellen. In schweren Fällen kann eine chirurgische Intervention notwendig sein. Unterstützende Maßnahmen wie eine ausgewogene Ernährung fördern die Genesung. Die Prognose hängt von der Schwere der Infektion und der rechtzeitigen Behandlung ab, wobei oberflächliche Infektionen meist gut abheilen. Zur Prävention sollten Biss- und Kratzverletzungen vermieden werden, indem ein ruhiges Umfeld geschaffen und die Sozialisation der Katzen überwacht wird. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und gute Hygiene, einschließlich der Reinigung von Katzenutensilien und sofortiger Wundpflege, sind ebenfalls wichtig, um das Infektionsrisiko zu senken.

Ursachen

Bissverletzungen, da das Bakterium im Maul vieler Tiere, einschließlich Katzen, vorkommt.
Kratzwunden durch infizierte Tiere.
Sekundäre Infektionen bei bestehenden Wunden oder Atemwegserkrankungen.

Symptome

Die Symptome einer Pasteurella-Infektion bei Katzen können je nach Schweregrad und Ort der Infektion variieren. Bei einer oberflächlichen Hautinfektion, die häufig nach einem Biss oder Kratzer auftritt, sind Rötung, Schwellung, Schmerz und Eiterbildung zu beobachten. Die betroffene Stelle kann auch warm und empfindlich sein.

Wenn die Infektion in tiefere Gewebe vordringt oder sich systemisch ausbreitet, können ernstere Anzeichen auftreten, wie Fieber, Appetitlosigkeit und Lethargie. In einigen Fällen kann die Infektion die Atemwege betreffen, was zu Atembeschwerden, Husten und Nasenausfluss führen kann.

In sehr seltenen Fällen kann Pasteurella multocida zu einer schweren systemischen Infektion führen, die lebensbedrohlich sein kann. Diese systemische Pasteurellose kann durch eine Bakteriämie (Bakterien im Blut) gekennzeichnet sein, die einen medizinischen Notfall darstellt. Symptome können hohes Fieber, Schock und Multiorganversagen sein.

Diagnose

Die Diagnose einer Pasteurella-Infektion basiert auf einer Kombination aus klinischen Symptomen, Anamnese und Labortests. Ein Tierarzt wird zunächst die Krankengeschichte der Katze erheben, insbesondere ob es kürzlich zu Biss- oder Kratzverletzungen gekommen ist.

Eine genaue Diagnose wird durch mikrobiologische Untersuchungen unterstützt, bei denen Proben aus der infizierten Stelle entnommen und auf das Vorhandensein von Pasteurella multocida untersucht werden. Diese Proben können mittels Kulturverfahren im Labor angezüchtet werden, um das Bakterium zu isolieren und zu identifizieren.

Zusätzlich können Blutuntersuchungen durchgeführt werden, um das Ausmaß der Infektion zu bestimmen und andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen. In schweren Fällen, in denen eine systemische Infektion vermutet wird, können Röntgenaufnahmen oder Ultraschalluntersuchungen erforderlich sein, um die Ausbreitung der Infektion zu beurteilen.

Therapie

Die Behandlung der Pasteurellose bei Katzen erfordert in der Regel die Verabreichung von Antibiotika, um die Bakterien abzutöten. Häufig verwendete Antibiotika sind Amoxicillin, Clindamycin oder Enrofloxacin, die vom Tierarzt basierend auf der Empfindlichkeit des isolierten Bakteriums ausgewählt werden.

Neben der medikamentösen Therapie ist es wichtig, die betroffene Stelle sauber zu halten und eventuell vorhandenen Eiter oder abgestorbenes Gewebe zu entfernen, um die Heilung zu fördern. In schweren Fällen kann eine chirurgische Intervention erforderlich sein, um Abszesse zu entleeren oder infiziertes Gewebe zu entfernen.

Die Unterstützung des Immunsystems der Katze durch eine ausgewogene Ernährung und gegebenenfalls Nahrungsergänzungsmittel kann ebenfalls zur Genesung beitragen. Bei systemischen Infektionen kann eine intensivere Behandlung, einschließlich intravenöser Flüssigkeitszufuhr und Hospitalisierung, notwendig sein.

Prognose und Nachsorge

Die Prognose für Katzen mit einer Pasteurella-Infektion hängt von der Schwere der Infektion und der rechtzeitigen Behandlung ab. Oberflächliche Hautinfektionen heilen bei rechtzeitiger und angemessener Behandlung in der Regel gut ab. Die meisten Katzen erholen sich vollständig ohne langfristige Folgen.

Bei tieferen oder systemischen Infektionen kann die Genesung länger dauern, und es besteht ein höheres Risiko für Komplikationen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um die Prognose zu verbessern und das Risiko von Komplikationen zu verringern.

Unbehandelt oder bei unzureichender Behandlung kann die Pasteurellose zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen, einschließlich der Möglichkeit einer Sepsis, die lebensbedrohlich sein kann. Daher ist es wichtig, bei Verdacht auf eine Infektion sofort tierärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Prävention

Die Prävention einer Infektion mit Pasteurella multocida bei Katzen beginnt mit der Minimierung von Situationen, in denen Biss- oder Kratzverletzungen auftreten können. Dies kann durch die Förderung eines ruhigen und stressfreien Umfelds erreicht werden, in dem Konflikte zwischen Katzen vermieden werden. Es ist wichtig, die Sozialisation und das Verhalten von Katzen gut zu überwachen, insbesondere in Mehrkatzenhaushalten.

Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen sind ebenfalls entscheidend, um den allgemeinen Gesundheitszustand der Katze zu überwachen und frühzeitig mögliche Infektionsherde zu identifizieren. Wenn möglich, sollten Katzen im Haus gehalten werden, um den Kontakt mit fremden Tieren zu minimieren, die möglicherweise Träger des Bakteriums sind.

Eine gute Hygiene ist ein weiterer wichtiger Präventionsfaktor. Dazu gehört die regelmäßige Reinigung von Katzenutensilien wie Futternäpfen und Katzentoiletten sowie das häufige Waschen der Hände nach dem Umgang mit Katzen oder deren Ausscheidungen. Bei Verletzungen, sei es durch Bisse oder Kratzer, sollte die Wunde sofort mit Wasser und Seife gereinigt werden, um das Risiko einer Infektion zu verringern.

Durch die Kombination dieser Maßnahmen kann das Risiko einer Pasteurellose-Infektion bei Katzen signifikant reduziert werden, was zu einer besseren Gesundheit und einem höheren Wohlbefinden der Tiere führt.

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