Verletzungen der Hornhaut (Cornea) bei Katzen

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Verletzungen der Hornhaut (Cornea) bei Katzen sind Beschädigungen der durchsichtigen, vorderen Schicht des Auges, die das Auge schützen und durch die das Licht in das Auge eintritt. Diese Verletzungen können von oberflächlichen Kratzern bis zu tieferen Schnitten oder Geschwüren reichen, die das Sehvermögen und die Gesundheit des Auges ernsthaft beeinträchtigen können.

Kann bei den folgenden Krankheiten auftreten:

Grundlagen und mögliche Ursachen

Die Hornhaut ist eine empfindliche Struktur, die aus mehreren Schichten besteht, darunter das Epithel, die Bowman-Membran, das Stroma, die Descemet-Membran und das Endothel. Jede dieser Schichten kann von Verletzungen betroffen sein, wobei oberflächliche Verletzungen meist das Epithel betreffen, während tiefere Verletzungen auch das Stroma oder die Descemet-Membran einschließen können. Die Hornhaut hat eine wichtige Rolle im Schutz des Auges vor mechanischen Schäden, Infektionen und Austrocknung. Zudem trägt sie dazu bei, das Licht auf die Linse zu fokussieren und damit das Sehvermögen zu beeinflussen.

Verletzungen der Hornhaut können durch eine Vielzahl von Ursachen entstehen. Mechanische Einwirkungen, wie zum Beispiel Kratzer durch Katzenkämpfe, Kontakt mit scharfen Gegenständen oder Fremdkörpern, sind häufige Ursachen. Auch chemische Reizungen durch Reinigungsmittel, Pflanzen oder andere Substanzen können die Hornhaut schädigen. Augenerkrankungen wie das Keratoconjunctivitis sicca (trockenes Auge) oder Infektionen durch Viren, Bakterien oder Pilze können ebenfalls zu Hornhautschäden führen. Darüber hinaus können anatomische Probleme, wie ein nach innen gedrehter Lidrand (Entropium), das Auge ständig reizen und so Verletzungen begünstigen.

Es ist wichtig, die zugrunde liegende Ursache einer Hornhautverletzung zu identifizieren, da dies die Behandlung und Prognose beeinflusst. In vielen Fällen ist eine Kombination aus mechanischen und biologischen Faktoren verantwortlich, was die Diagnose und Therapie komplex machen kann. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung sind entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.

Typische Begleitsymptome

  • Augentränen: Eine der ersten Reaktionen des Auges auf eine Hornhautverletzung ist eine erhöhte Produktion von Tränenflüssigkeit, um die irritierte Stelle zu spülen und zu schützen.
  • Lichtempfindlichkeit: Katzen mit Hornhautverletzungen neigen dazu, die Augen zusammenzukneifen oder zu schließen, insbesondere bei hellem Licht, da dies Schmerzen verursacht.
  • Rötung: Eine verstärkte Durchblutung der Bindehaut kann zu einer deutlichen Rötung des Auges führen.
  • Schwellung des Auges: Eine Schwellung der Hornhaut oder der umgebenden Gewebe kann auftreten, was das Auge geschwollen und uneben erscheinen lässt.
  • Veränderte Augenfarbe: Eine Hornhautverletzung kann zu einer Trübung oder Verfärbung der Hornhaut führen, was das Auge milchig erscheinen lässt.
  • Verhaltensänderungen: Katzen können sich zurückziehen, gereizt oder ängstlich wirken, wenn sie Schmerzen im Auge haben.
  • Eiterabsonderung: Bei einer bakteriellen Infektion kann es zu einer gelblichen oder grünen Eiterabsonderung aus dem Auge kommen.

Wann zum Tierarzt?

Ein Besuch beim Tierarzt ist dringend erforderlich, wenn Sie feststellen, dass Ihre Katze Anzeichen einer Hornhautverletzung zeigt. Auch wenn die Symptome mild erscheinen, kann eine unbehandelte Hornhautverletzung schnell zu ernsthaften Komplikationen führen, einschließlich Infektionen, dauerhafter Schäden oder sogar Verlust des Auges.

Wenn Ihre Katze ein Auge zusammenkneift, starkes Tränenfluss hat oder Verhaltensänderungen zeigt, sollten Sie nicht zögern, einen Tierarzt aufzusuchen. Auch bei sichtbaren Verletzungen oder Verfärbungen der Hornhaut ist sofortige tierärztliche Hilfe notwendig. Je schneller die Behandlung erfolgt, desto besser sind die Chancen, die vollständige Funktion des Auges wiederherzustellen.

Der Tierarzt kann die Schwere der Verletzung beurteilen, die zugrunde liegenden Ursachen identifizieren und eine geeignete Therapie einleiten, um die Heilung zu fördern und weitere Schäden zu verhindern.

Symptomerkennung für den Tierhalter und tierärztliches diagnostisches Vorgehen

Als Tierhalter können Sie durch genaue Beobachtung der Symptome Ihrer Katze erste Anzeichen einer Hornhautverletzung erkennen. Achten Sie auf Veränderungen in der Augenfarbe, Tränenfluss, Lichtempfindlichkeit oder Verhaltensänderungen. Eine gründliche Untersuchung des Auges kann jedoch nur von einem Tierarzt durchgeführt werden.

Der Tierarzt wird eine umfassende Augenuntersuchung durchführen, um die Art und das Ausmaß der Verletzung festzustellen. Dies kann die Verwendung einer speziellen Fluoreszeinfärbung umfassen, die auf die Hornhaut aufgetragen wird, um Verletzungen sichtbar zu machen. Die Färbung haftet an beschädigten Stellen und leuchtet unter UV-Licht, was die Diagnose erleichtert.

Zusätzlich kann der Tierarzt das Auge mit einem Ophthalmoskop untersuchen, um die inneren Strukturen des Auges zu überprüfen. Bei Verdacht auf eine Infektion kann eine bakterielle oder virale Kultur angelegt werden, um die geeigneten Antibiotika oder antiviralen Medikamente zu bestimmen. In einigen Fällen können weitere diagnostische Tests erforderlich sein, um die zugrunde liegende Ursache der Hornhautverletzung zu identifizieren.

Was kann der Tierhalter tun und professionelle Therapieoptionen

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihre Katze eine Hornhautverletzung hat, sollten Sie sofort Maßnahmen ergreifen, um weitere Schäden zu vermeiden. Vermeiden Sie es, das Auge zu berühren oder zu reiben, und verhindern Sie, dass Ihre Katze sich selbst kratzt. Ein Schutzkragen kann helfen, das Auge vor weiteren Verletzungen zu schützen.

Stellen Sie sicher, dass Ihre Katze in einer ruhigen, stressfreien Umgebung bleibt, um unnötige Bewegung und Aufregung zu vermeiden. Halten Sie die Umgebung sauber, um das Risiko einer Infektion zu minimieren. Entfernen Sie potenziell gefährliche Objekte aus der Erreichbarkeit Ihrer Katze, die das Auge weiter schädigen könnten.

Geben Sie keine Medikamente oder Augentropfen ohne Anweisung des Tierarztes, da dies die Situation verschlimmern oder die Diagnose erschweren könnte. Sobald Sie beim Tierarzt waren, folgen Sie den Anweisungen genau und verabreichen Sie alle verschriebenen Medikamente gemäß den Anweisungen, um die Heilung zu unterstützen und Komplikationen zu verhindern.

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