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Fremdkörper in der Haut
Fremdkörper in der Haut sind körperfremde Objekte, die durch die Hautbarriere eindringen und im Gewebe verbleiben. Bei Hunden und Katzen handelt es sich dabei um ein häufiges Problem, das in verschiedenen Schweregraden auftreten kann. Die Haut als größtes Organ des Körpers dient als primäre Schutzbarriere gegen Umwelteinflüsse. Wenn diese Barriere durchbrochen wird, können Fremdmaterialien eindringen und lokale oder systemische Reaktionen auslösen. Je nach Art, Größe und Lokalisation des Fremdkörpers sowie der individuellen Reaktion des Tieres können unterschiedliche klinische Manifestationen auftreten. Besonders gefährdet sind Tiere mit aktivem Auslauf in der Natur oder mit dichtem Unterfell, in dem sich Fremdkörper leicht verfangen können.
Das Wichtigste auf einen Blick
Fremdkörper in der Haut stellen eine häufige Erkrankung bei Hunden und Katzen dar, die durch das Eindringen verschiedenster Materialien wie Pflanzenteile, Holzsplitter, Glas oder Metall verursacht wird. Die klinischen Symptome reichen von lokalen Entzündungsreaktionen bis zu systemischen Infektionen bei längerem Verbleib im Gewebe. Besonders problematisch sind wandernde Fremdkörper wie Grasähren, die durch ihre Struktur tief ins Gewebe eindringen und Fistelgänge bilden können.
Die DiagnoseEine Diagnose ist die Identifizierung einer Krankheit oder eines Zustandes durch ihre Symptome und/oder Ergebnisse aus diagnostischen Tests. Es ist der erste Schritt im Management und der Behandlung von Patienten. erfolgt durch klinische Untersuchung und bildgebende Verfahren, wobei insbesondere die Ultraschalluntersuchung wertvolle Dienste leistet. Die TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. besteht primärPrimär bezieht sich auf die erste oder ursprüngliche Ursache einer Krankheit oder eines Zustands, im Gegensatz zu sekundären Ursachen oder Symptomen, die sich daraus entwickeln. in der vollständigen Entfernung des Fremdkörpers, gefolgt von einer adäquaten Wundversorgung und gegebenenfalls antibiotischer Behandlung. Bei frühzeitiger Intervention ist die PrognoseDie Prognose ist die Vorhersage des wahrscheinlichen Verlaufs und Ausgangs einer Krankheit basierend auf dem allgemeinen Gesundheitszustand, der Art der Krankheit und der Reaktion auf die Behandlung. Sie kann Auskunft darüber geben, wie sich eine Erkrankung voraussichtlich entwickeln wird. in der Regel gut, während verzögerte Behandlung zu Komplikationen wie chronischen Infektionen oder Fistelbildung führen kann.
Präventionsmaßnahmen wie regelmäßige Fellkontrolle, besonders nach Aufenthalten in der Natur, und die Vermeidung von Risikobereichen während bestimmter Jahreszeiten können das Auftreten von Fremdkörpern reduzieren. Bei Verdacht auf einen Fremdkörper sollte zeitnah tierärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden, um Komplikationen zu vermeiden.
Ursachen
Kleine Fremdkörper sind Holzsplitter, kleine Glasstücke, Dornen oder Stachel und sehr häufig Samenstände von Gräsern in der Haut oder dicht unter der Hautoberfläche.
Diese können Sie bei Ihren Tieren normalerweise gut selbst entfernen. Die Haut ist nicht so empfindlich und weist bei kleineren Verletzungen eine schnelle Heilungstendenz auf.
Doch es gibt auch ernsthaftere Fälle, bei denen es zu deutlichen Symptomen kommen kann.
Ergänzungen:
Die Ursachen für Fremdkörper in der Haut sind vielfältig und hängen stark vom Lebensumfeld und den Aktivitäten des Tieres ab. Zu den häufigsten Fremdkörpern zählen:
Pflanzliche Materialien stellen die größte Gruppe dar, insbesondere Grasähren und Grannen, die durch ihre pfeilförmige Struktur und Widerhaken tief ins Gewebe eindringen und sogar aktiv wandern können. Diese sind besonders problematisch, da sie durch ihre Beschaffenheit nur in eine Richtung wandern und sich immer tiefer ins Gewebe bohren können. Dornen und Stacheln von Pflanzen wie Rosen, Brombeeren oder Kakteen können ebenfalls tief eindringen und abbrechen.
Holzsplitter entstehen oft beim Kauen auf Stöcken oder beim Spielen mit Holzgegenständen und können sich im Zahnfleisch, Pfoten oder anderen Körperteilen festsetzen. Glasscherben und Metallsplitter werden häufig in städtischen Umgebungen aufgenommen, besonders in den Pfotenballen während des Spaziergangs.
Eine Sonderform stellen biologische Fremdkörper wie Zecken, Insektenstachel oder Teile von Parasiten dar. Fuchsschwanzgräser und Kletten sind besonders problematisch, da sie durch ihre Widerhaken schwer zu entfernen sind und tief ins Gewebe eindringen können.
Angelhaken und andere Metallgegenstände können bei Tieren, die in der Nähe von Angelplätzen oder Werkstätten leben, zu schwerwiegenden Verletzungen führen. Auch Näh- und Stecknadeln werden gelegentlich bei Haustieren gefunden, besonders wenn sie mit Haushaltsgegenständen spielen.
Symptome
- Der Fremdkörper liegt schon längere Zeit und die Wunde ist infiziert
- Der Fremdkörper ist stark verschmutzt
- Der Fremdkörper ist groß, tief eingedrungen und/oder die Wunde blutet stark
- Der Fremdkörper sitzt in einer gefährlichen Körperregion (Auge, Maulhöhle)
Die Symptome von Fremdkörpern in der Haut variieren je nach Lokalisation, Art des Fremdkörpers und Dauer des Verbleibs im Gewebe. Typische Anzeichen sind lokale Entzündungsreaktionen mit Rötung, Schwellung und erhöhter Wärme im betroffenen Bereich. Viele Tiere zeigen deutliches Schmerzverhalten bei Berührung der betroffenen Stelle oder beim Bewegen des entsprechenden Körperteils.
Ein charakteristisches Verhalten ist das intensive Lecken, Beißen oder Kratzen an der Eintrittsstelle. Bei Fremdkörpern in den Pfoten kann es zur Lahmheit oder Schonhaltung kommen. Häufig entwickeln sich Fistelgänge mit eitriger Sekretion, wenn der Fremdkörper längere Zeit im Gewebe verbleibt. Diese Fistelgänge können wiederkehrend auftreten, auch wenn die InfektionEine Infektion ist die Besiedlung und Vermehrung von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten in einem Organismus, die oft, aber nicht immer, zu einer Krankheit führen. scheinbar abgeheilt ist.
Bei wandernden Fremdkörpern wie Grasähren können die Symptome an einer anderen Stelle als der ursprünglichen Eintrittsstelle auftreten. Besonders gefährlich sind Fremdkörper in empfindlichen Regionen wie den Augen, wo sie zu Bindehautentzündung, vermehrtem Tränenfluss und Blepharospasmus führen können, oder in den Ohren, wo sie Kopfschütteln und Schiefhaltung verursachen können.
- Bei längerem Verbleib im Gewebe können systemische Symptome wie Fieber, Appetitlosigkeit und allgemeine Mattigkeit hinzukommen, besonders wenn sich eine InfektionEine Infektion ist die Besiedlung und Vermehrung von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten in einem Organismus, die oft, aber nicht immer, zu einer Krankheit führen. ausbreitet.
Erste Hilfe
- Oberflächliche Fremdkörper ziehen Sie mit einer Pinzette heraus.
- Ist der Fremdkörper etwas tiefer eingedrungen, sollten Sie die Haare in der Region entfernen, Ihre Hände und die betroffene Region mit Wasser und Seife säubern und auch nach Möglichkeit mit einer alkoholischen Desinfektionslösung desinfizieren.
- Mit einer ebenfalls desinfizierten Nadel können Sie die Haut über dem Fremdkörper aufritzen und den Fremdkörper heraushebeln oder an einer Seite anheben, sodass Sie ihn mit einer Pinzette erfassen und herausziehen können.
- Danach waschen Sie die Region erneut und trocknen Sie sie.
- Der behandelte Bereich sollte innerhalb weniger Tage völlig abheilen. Ansonsten könnte noch ein Teil des Fremdkörpers in der Tiefe vorhanden sein. Dann stellen Sie Ihr Tier einem Tierarzt vor.
- Bei großen oder festsitzenden Fremdkörpern (Angelhaken) versuchen Sie nicht, diesen selbst zu entfernen.
- Polstern Sie den Fremdkörper eventuell gegenüber dem Nachbargewebe ab und legen einen nicht drückenden Verband an.
- Auch bei sehr verschmutzten Fremdkörpern oder wenn es zu starken Blutungen gekommen ist, nehmen Sie professionelle Hilfe in Anspruch.
Diagnose
Die DiagnoseEine Diagnose ist die Identifizierung einer Krankheit oder eines Zustandes durch ihre Symptome und/oder Ergebnisse aus diagnostischen Tests. Es ist der erste Schritt im Management und der Behandlung von Patienten. von Fremdkörpern in der Haut beginnt mit einer gründlichen AnamneseDie Anamnese ist die systematische Erhebung der medizinischen Vorgeschichte eines Patienten durch Befragung. Sie umfasst Informationen über frühere Erkrankungen, Behandlungen, Allergien und Lebensgewohnheiten., bei der der Tierhalter nach möglichen Expositionen gegenüber Fremdmaterialien befragt wird. Die klinische Untersuchung umfasst eine sorgfältige Inspektion und PalpationPalpation ist eine Untersuchungsmethode, bei der durch Abtasten mit den Händen die Beschaffenheit von Körpergeweben beurteilt wird. Sie wird verwendet, um Schwellungen, Schmerzen oder andere Anomalien zu identifizieren. der betroffenen Stelle. Bei oberflächlichen Fremdkörpern kann eine visuelle Identifikation möglich sein, besonders nach dem Scheren der Haare im betroffenen Bereich.
Bei tiefer liegenden Fremdkörpern sind bildgebende Verfahren oft unerlässlich. Die Ultraschalluntersuchung ist besonders wertvoll, da sie auch nicht-metallische Fremdkörper darstellen kann und eine präzise Lokalisation ermöglicht. Röntgenaufnahmen sind hilfreich bei metallischen oder mineralischen Fremdkörpern, während sie bei organischen Materialien wie Holz oder Pflanzenmaterial oft weniger aussagekräftig sind.
In komplexeren Fällen können Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT)Die Magnetresonanztomographie ist ein bildgebendes Verfahren, das starke Magnetfelder und Radiowellen nutzt, um detaillierte Bilder des Inneren des Körpers zu erstellen. Es wird in der Veterinärmedizin verwendet, um Erkrankungen des Gehirns, der Wirbelsäule und anderer Organe zu diagnostizieren. eingesetzt werden, um die genaue Lage und Ausdehnung zu bestimmen. Bei Verdacht auf wandernde Fremdkörper kann eine Fistulographie durchgeführt werden, bei der Kontrastmittel in den Fistelgang injiziert werden, um dessen Verlauf darzustellen.
Die EndoskopieEndoskopie ist ein diagnostisches Verfahren, bei dem ein Endoskop (ein dünnes, flexibles Rohr mit einer Lichtquelle und einer Kamera am Ende) verwendet wird, um das Innere des Körpers zu untersuchen und zu visualisieren, oft für diagnostische oder therapeutische Zwecke. kann bei Fremdkörpern in zugänglichen Körperöffnungen wie Ohren oder Nasenhöhlen diagnostisch und therapeutisch eingesetzt werden. Zytologische und mikrobiologische Untersuchungen von ExsudatExsudat ist eine Flüssigkeit, die aus den Gefäßen austritt und in das umliegende Gewebe gelangt, typischerweise als Reaktion auf Entzündungen. Es enthält hohe Konzentrationen von Proteinen, Zellen oder festen Stoffen, im Gegensatz zu einem Transsudat, das eine klare, proteinarme Flüssigkeit ist. Exsudate können bei der Diagnose von Krankheitsprozessen helfen. können helfen, sekundäre Infektionen zu charakterisieren und die geeignete antimikrobielle TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. auszuwählen.
Weitere tieräztliche Maßnahmen
Dicht unter der Hautoberfläche liegende, jedoch von außen nicht mehr sichtbare Fremdkörper können in der Regel gut durch eine Ultraschalluntersuchung nachgewiesen und dann operativ entfernt werden.
Kleine Fremdkörper können einheilen und verkapselt werden. Sie werden dann später eher zufällig, zum Beispiel bei einer Röntgenuntersuchung, entdeckt. Machen Sie jedoch Beschwerden wie Infektionen, Schmerzen durch Druck auf einen Nerv oder schränken die Bewegungen ein, müssen sie entfernt werden.
Ergänzungen
Die TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. von Fremdkörpern in der Haut zielt primärPrimär bezieht sich auf die erste oder ursprüngliche Ursache einer Krankheit oder eines Zustands, im Gegensatz zu sekundären Ursachen oder Symptomen, die sich daraus entwickeln. auf die vollständige Entfernung des Fremdmaterials ab. Bei oberflächlichen, gut sichtbaren Fremdkörpern kann dies oft ambulant unter lokaler Betäubung erfolgen. Die betroffene Stelle wird zunächst gründlich gereinigt und desinfiziert, um das Risiko einer InfektionEine Infektion ist die Besiedlung und Vermehrung von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten in einem Organismus, die oft, aber nicht immer, zu einer Krankheit führen. zu minimieren.
Bei tiefer liegenden oder größeren Fremdkörpern kann eine chirurgische Intervention unter Vollnarkose erforderlich sein. Hierbei wird das umgebende Gewebe schonend präpariert, um den Fremdkörper vollständig zu entfernen und gleichzeitig umliegende Strukturen zu schonen. Bei wandernden Fremdkörpern wie Grasähren kann eine ausgedehnte Exploration notwendig sein, da diese oft Fistelgänge bilden.
Nach der Entfernung erfolgt eine gründliche Spülung der Wunde mit steriler Kochsalzlösung oder antiseptischen Lösungen, um Verunreinigungen und BakterienBakterien sind mikroskopisch kleine, einzellige Organismen, die in fast allen Umgebungen auf der Erde vorkommen. Einige Bakterienarten sind nützlich oder sogar lebensnotwendig, andere können Krankheiten verursachen. zu entfernen. Je nach Größe und Lokalisation der Wunde kann ein primärer Wundverschluss oder eine offene Wundbehandlung indiziert sein. Bei infizierten Wunden wird oft eine DrainageDrainage bezeichnet das Ableiten von Flüssigkeit aus Körperhöhlen, Wunden oder entzündeten Bereichen, oft mittels eines Röhrchens oder einer anderen Vorrichtung. Sie wird eingesetzt, um Infektionen zu verhindern und die Heilung zu fördern. eingelegt, um Sekrete abzuleiten.
Die Nachbehandlung umfasst in der Regel eine systemische Antibiose, besonders bei länger bestehenden oder infizierten Fremdkörpern. Analgetika werden verabreicht, um Schmerzen zu kontrollieren. Lokale Wundbehandlungen mit antiseptischen Lösungen oder Salben können die Heilung fördern.
Bei komplizierten Fällen, insbesondere bei wandernden Fremdkörpern, die nicht vollständig entfernt werden konnten, können wiederholte Eingriffe erforderlich sein. Moderne Behandlungsmethoden wie die Laserchirurgie können bei bestimmten Fremdkörpertypen Vorteile bieten, da sie präziser arbeiten und gleichzeitig Blutungen minimieren.
Prognose und Nachsorge
Die Prognose bei Fremdkörpern in der Haut ist generell gut, wenn der Fremdkörper vollständig entfernt werden kann und keine schwerwiegenden Komplikationen aufgetreten sind. Entscheidend für die Heilungschancen ist der Zeitpunkt der Intervention – je früher der Fremdkörper entfernt wird, desto geringer ist das Risiko für Komplikationen wie chronische Infektionen oder Fistelbildung.
Nach der Entfernung des Fremdkörpers ist eine sorgfältige Nachsorge notwendig. Die Wunde sollte regelmäßig auf Anzeichen von InfektionEine Infektion ist die Besiedlung und Vermehrung von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten in einem Organismus, die oft, aber nicht immer, zu einer Krankheit führen. oder unzureichender Heilung kontrolliert werden. Typische Warnzeichen sind anhaltende Rötung, Schwellung, vermehrte Wärme, Schmerzhaftigkeit oder eitrige Sekretion. Ein Leckschutz wie ein Halskragen oder spezielle Bodysuits können verhindern, dass das Tier die Wunde manipuliert und den Heilungsprozess stört.
Bei komplizierten Fällen können Kontrolluntersuchungen mit bildgebenden Verfahren indiziert sein, um sicherzustellen, dass keine Fremdkörperreste verblieben sind. Die antibiotische TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. sollte gemäß tierärztlicher Anweisung vollständig durchgeführt werden, auch wenn die Symptome bereits abgeklungen sind.
Langfristige Komplikationen können bei unvollständiger Entfernung oder bei wandernden Fremdkörpern auftreten. Diese umfassen chronische Infektionen, Granulombildung, Narbenbildung mit funktionellen Einschränkungen oder in seltenen Fällen systemische Infektionen. Bei wiederkehrenden Symptomen an der gleichen Stelle sollte immer an verbliebene Fremdkörperreste gedacht werden.
Ausblick auf aktuelle Forschung
Die Forschung im Bereich der Fremdkörperdiagnostik und -therapie entwickelt sich kontinuierlich weiter. Neue bildgebende Verfahren wie hochauflösende Ultraschalltechniken und spezialisierte CT-Protokolle verbessern die Detektion auch kleinster Fremdkörper. Besonders vielversprechend sind Fortschritte in der Kontrastmittelentwicklung, die spezifisch an Fremdmaterialien binden und diese in bildgebenden Verfahren besser sichtbar machen können.
Im Bereich der minimalinvasiven Chirurgie werden zunehmend endoskopische Techniken zur Fremdkörperentfernung eingesetzt, die eine geringere Gewebeschädigung verursachen und die Heilungszeit verkürzen können. Fortschritte in der Laserchirurgie ermöglichen eine präzisere Entfernung bei gleichzeitiger Reduktion von Blutungen und Kollateralschäden.
Die Wundbehandlung nach Fremdkörperentfernung profitiert von innovativen Biomaterialien und antimikrobiellen Verbänden, die eine optimale Heilungsumgebung schaffen und gleichzeitig Infektionen vorbeugen können. Lokale Freisetzungssysteme für Antibiotika und entzündungshemmende Substanzen ermöglichen eine gezielte TherapieTherapie bezieht sich auf die Behandlung von Krankheiten oder Störungen mit dem Ziel, Symptome zu lindern, Heilung zu fördern oder die Lebensqualität zu verbessern. Therapien können medikamentös, chirurgisch oder durch andere medizinische Interventionen erfolgen. bei minimalen systemischen Nebenwirkungen.
Ein wachsendes Forschungsgebiet ist die Entwicklung von Präventionsstrategien, darunter spezielle Schutzkleidung für Hunde in Risikoumgebungen und Imprägnierungsmittel für das Fell, die das Anhaften von Fremdkörpern reduzieren können. Auch die Früherkennung durch Tierhalter wird durch digitale Hilfsmittel wie Apps zur Dokumentation und Nachverfolgung von Hautveränderungen unterstützt.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
- Wie kann ich erkennen, ob mein Tier einen Fremdkörper in der Haut hat?
Achten Sie auf Anzeichen wie vermehrtes Lecken oder Beißen an einer bestimmten Stelle, Lahmheit, lokale Schwellung, Rötung oder eitrige Absonderungen. Bei Fremdkörpern in empfindlichen Bereichen können spezifische Symptome wie Kopfschütteln (Ohr) oder vermehrter Tränenfluss (Auge) auftreten. - Welche Fremdkörper sind besonders gefährlich?
Grasähren und Grannen sind besonders problematisch, da sie durch ihre Widerhaken tief ins Gewebe eindringen und aktiv wandern können. Auch Fremdkörper in empfindlichen Regionen wie Augen, Ohren oder Atemwegen stellen ein erhöhtes Risiko dar. - Kann ich einen Fremdkörper selbst entfernen?
Oberflächliche, gut sichtbare Fremdkörper können mit einer desinfizierten Pinzette vorsichtig entfernt werden. Bei tiefer liegenden, großen oder in empfindlichen Regionen befindlichen Fremdkörpern sollten Sie jedoch immer einen Tierarzt aufsuchen. - Welche Rassen sind besonders anfällig für Fremdkörper?
Langhaarige Rassen und solche mit dichtem Unterfell sind besonders anfällig, da sich Fremdkörper leicht im Fell verfangen können. Hunde mit Hängeohren haben ein erhöhtes Risiko für Fremdkörper im Gehörgang, während Jagdhunde durch ihre Aktivitäten im Gelände häufiger Pflanzenfremdkörpern ausgesetzt sind. - Was passiert, wenn ein Fremdkörper nicht entfernt wird?
Unbehandelte Fremdkörper können zu chronischen Infektionen, Abszessbildung, Fistelgängen und im schlimmsten Fall zu systemischen Infektionen führen. Wandernde Fremdkörper können tiefer ins Gewebe eindringen und innere Organe schädigen. - Wie lange dauert die Heilung nach Entfernung eines Fremdkörpers?
Die Heilungsdauer hängt von der Größe und Tiefe der Wunde, dem Ausmaß der InfektionEine Infektion ist die Besiedlung und Vermehrung von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten in einem Organismus, die oft, aber nicht immer, zu einer Krankheit führen. und der allgemeinen Gesundheit des Tieres ab. Oberflächliche Wunden heilen oft innerhalb weniger Tage, während tiefere oder infizierte Wunden mehrere Wochen benötigen können. - Wie kann ich Fremdkörpern in der Haut vorbeugen?
Regelmäßige Fellkontrolle nach Spaziergängen, besonders in Gebieten mit hohem Gras oder Getreidefeldern, kann helfen. Vermeiden Sie Bereiche mit bekannten Risiken wie Glasscherben oder Dornengestrüpp. Bei Hunden mit langem Fell kann ein regelmäßiger Pflegeschnitt, besonders zwischen den Zehen und um die Ohren, das Risiko reduzieren. - Welche bildgebenden Verfahren werden zur DiagnoseEine Diagnose ist die Identifizierung einer Krankheit oder eines Zustandes durch ihre Symptome und/oder Ergebnisse aus diagnostischen Tests. Es ist der erste Schritt im Management und der Behandlung von Patienten. eingesetzt?
UltraschallUltraschall bezieht sich auf Schallwellen, die oberhalb der Hörschwelle des menschlichen Ohrs liegen. In der Medizin wird Ultraschall für diagnostische Bildgebungsverfahren verwendet, um innere Organe, Gewebe und Blutfluss sichtbar zu machen. ist besonders wertvoll, für nicht metallische Fremdkörper, während Röntgenaufnahmen bei metallischen oder mineralischen Fremdkörpern hilfreich sind. Bei komplexen Fällen können CT oder MRT zum Einsatz kommen. Die EndoskopieEndoskopie ist ein diagnostisches Verfahren, bei dem ein Endoskop (ein dünnes, flexibles Rohr mit einer Lichtquelle und einer Kamera am Ende) verwendet wird, um das Innere des Körpers zu untersuchen und zu visualisieren, oft für diagnostische oder therapeutische Zwecke. kann bei Fremdkörpern in zugänglichen Körperöffnungen diagnostisch und therapeutisch eingesetzt werden. - Sind Antibiotika nach der Entfernung eines Fremdkörpers immer notwendig?
Nicht immer, aber häufig. Die Entscheidung hängt von Faktoren wie der Dauer des Verbleibs im Gewebe, dem Ausmaß der InfektionEine Infektion ist die Besiedlung und Vermehrung von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten in einem Organismus, die oft, aber nicht immer, zu einer Krankheit führen. und der Art des Fremdkörpers ab. Bei frischen, oberflächlichen Fremdkörpern ohne Anzeichen einer InfektionEine Infektion ist die Besiedlung und Vermehrung von Krankheitserregern wie Bakterien, Viren, Pilzen oder Parasiten in einem Organismus, die oft, aber nicht immer, zu einer Krankheit führen. kann eine lokale antiseptische Behandlung ausreichend sein. - Kann ein Fremdkörper von allein wieder herauskommen?
Einige oberflächliche Fremdkörper können durch natürliche Heilungsprozesse ausgestoßen werden. Die meisten Fremdkörper, insbesondere solche mit Widerhaken wie Grasähren, bewegen sich jedoch eher tiefer ins Gewebe und kommen nicht von allein heraus.
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