Sekretbildung der Haut bei Hunden

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Sekretbildung der Haut bei Hunden bezeichnet das Austreten von Flüssigkeiten aus den Hautporen, die normalerweise nicht in dieser Form oder Menge auftreten sollten. Diese Flüssigkeiten können ölig, wässrig oder eitrig sein und deuten häufig auf eine Hauterkrankung oder systemische Erkrankung hin.

Kann bei den folgenden Krankheiten auftreten:

Grundlagen und mögliche Ursachen

Die Haut ist das größte Organ des Hundes und dient als Barriere gegen äußere Einflüsse, reguliert die Körpertemperatur und ermöglicht die Wahrnehmung von Berührungen. Sekretbildung kann ein Hinweis darauf sein, dass diese Barrierefunktion gestört ist. Dies kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, die entweder intern oder extern sind.

Eine häufige Ursache für Sekretbildung ist eine Infektion der Haut, die durch Bakterien, Pilze oder Parasiten wie Milben verursacht wird. Diese Organismen können die Hautbarriere durchdringen und eine Entzündungsreaktion auslösen, die zur Sekretbildung führt.

Allergische Reaktionen sind ebenfalls eine häufige Ursache von Hautsekreten. Hunde können auf verschiedene Umweltallergene, wie Pollen, Schimmel oder Hausstaubmilben, sowie auf Nahrungsmittelallergene reagieren. Diese Allergien verursachen Juckreiz und Entzündungen, was zu einer vermehrten Sekretion führt.

Hormonelle Ungleichgewichte, wie sie bei Erkrankungen der Schilddrüse oder der Nebennieren vorkommen, können ebenfalls die Hautgesundheit beeinflussen. Diese Ungleichgewichte führen oft zu Veränderungen der Hautstruktur und -funktion, was eine Sekretbildung begünstigen kann.

In seltenen Fällen kann die Sekretbildung auf eine Autoimmunerkrankung hinweisen, bei der das Immunsystem des Hundes fälschlicherweise seine eigenen Hautzellen angreift. Dies führt zu Entzündungen und Schädigungen, die sich durch Sekretbildung äußern können.

Typische Begleitsymptome

  • Juckreiz: Ein häufiges Begleitsymptom, bei dem der Hund sich vermehrt kratzt oder leckt, oft an den betroffenen Stellen der Haut.

  • Rötung: Die Haut kann gerötet und gereizt erscheinen, was auf eine Entzündung hinweist.

  • Schwellung: Ödeme oder Schwellungen können durch Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe entstehen und auf eine Entzündungsreaktion hinweisen.

  • Hautläsionen: Es können sich Wunden, Krusten oder Geschwüre bilden, die durch das Kratzen oder durch die Infektion selbst verursacht werden.

  • Haarausfall: Durch die Schädigung der Haarfollikel kann es zu lokalem oder ausgedehntem Haarausfall kommen.

  • Unangenehmer Geruch: Ein fauliger oder ranziger Geruch kann von der Haut ausgehen, insbesondere bei bakteriellen Infektionen.

  • Veränderungen der Hauttextur: Die Haut kann dicker oder dünner werden, je nach zugrunde liegender Ursache der Sekretbildung.

Wann zum Tierarzt?

Ein Tierarztbesuch ist dringend erforderlich, wenn die Sekretbildung von schweren Symptomen wie starken Schwellungen, tiefen Hautläsionen oder Verhaltensänderungen begleitet wird. Diese Anzeichen deuten auf eine schwere Infektion oder systemische Erkrankung hin, die eine sofortige Behandlung erfordert.

Auch wenn der Hund Anzeichen von Schmerzen zeigt, wie z.B. Winseln oder verminderte Aktivität, sollte ein Tierarzt aufgesucht werden. Schmerzen können auf eine ernsthafte Entzündung oder eine sekundäre Infektion hinweisen.

Wenn die Sekretbildung trotz häuslicher Maßnahmen anhält oder sich verschlimmert, ist es wichtig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Langfristig unbehandelte Hauterkrankungen können zu chronischen Problemen und erhöhter Infektionsanfälligkeit führen.

Symptomerkennung für den Tierhalter und tierärztliches diagnostisches Vorgehen

Tierhalter sollten auf Anzeichen von Hautveränderungen bei ihrem Hund achten, wie ungewöhnliche Feuchtigkeit, Verfärbungen oder Gerüche. Regelmäßige Fellpflege kann helfen, solche Symptome frühzeitig zu erkennen.

Der Tierarzt wird eine gründliche klinische Untersuchung durchführen, um die genaue Ursache der Sekretbildung festzustellen. Dies kann die Entnahme von Hautproben zur mikroskopischen Untersuchung, Kulturtests zur Identifizierung von Infektionserregern oder Blutuntersuchungen zur Überprüfung auf systemische Erkrankungen umfassen.

In einigen Fällen kann auch eine allergologische Untersuchung notwendig sein, um mögliche Auslöser für allergische Reaktionen zu identifizieren. Dies kann durch Eliminationsdiäten oder spezifische Allergietests geschehen.

Was kann der Tierhalter tun und professionelle Therapieoptionen

Bis zum Tierarztbesuch kann der Tierhalter die betroffenen Hautpartien sanft reinigen, um überschüssiges Sekret zu entfernen und das Infektionsrisiko zu verringern. Dazu kann lauwarmes Wasser und eine milde, hundefreundliche Seife verwendet werden.

Das Tragen eines Schutzkragens kann verhindern, dass der Hund an den betroffenen Stellen kratzt oder leckt, was weitere Hautschäden und Infektionen verhindern kann.

Es ist wichtig, die Umgebung des Hundes sauber und allergenarm zu halten, um Reizungen zu minimieren. Regelmäßiges Staubsaugen und die Verwendung von Luftreinigern können dabei helfen.

Die Ernährung des Hundes sollte überprüft werden, um sicherzustellen, dass sie ausgewogen und frei von potenziellen Allergenen ist. In Absprache mit dem Tierarzt kann eine spezielle Diät sinnvoll sein, um Hautprobleme zu lindern.

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