Sich schütteln bei Katzen

Autorin: Dr. vet. med. Gisa Löwe | Zuletzt bearbeitet: 10.08.2025
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‘Sich schütteln’ bei Katzen bezieht sich auf das wiederholte, unkontrollierte Zittern oder Erschüttern des Körpers, das oft auf Unwohlsein oder eine Störung hindeutet.

Kann bei den folgenden Krankheiten auftreten:

Grundlagen und mögliche Ursachen

Das Schütteln bei Katzen kann durch eine Vielzahl von Gründen ausgelöst werden. Es ist ein Verhalten, das oft mit Unbehagen oder Irritationen verbunden ist. Es kann dem Schütteln ähneln, das Katzen zeigen, wenn sie Wasser oder Schmutz von ihrem Fell entfernen wollen. In einigen Fällen kann es jedoch auf ernstere gesundheitliche Probleme hinweisen.

Eine häufige Ursache für das Schütteln bei Katzen ist die Anwesenheit von Parasiten, wie Flöhe oder Ohrmilben. Diese kleinen Plagegeister können starken Juckreiz verursachen, der die Katze dazu veranlasst, ihren Kopf oder Körper zu schütteln, um Linderung zu finden. Hautinfektionen oder Allergien können ebenfalls Juckreiz und somit Schütteln verursachen.

Erkrankungen des Innenohrs, wie Infektionen oder Entzündungen, sind ebenfalls häufige Ursachen. Diese können nicht nur Schmerzen und Unbehagen hervorrufen, sondern auch das Gleichgewicht der Katze beeinträchtigen, was zu einem Schütteln führen kann. In selteneren Fällen können neurologische Störungen oder systemische Erkrankungen wie Leber- oder Nierenprobleme zugrunde liegende Ursachen sein.

Manchmal ist das Schütteln auch eine Reaktion auf extreme Temperaturen oder Stress. Katzen können bei Kälte zittern, um Wärme zu erzeugen, oder bei Angst und Stress, weil das Nervensystem überreizt ist.

Typische Begleitsymptome

  • Juckreiz: Häufiges Kratzen oder Beißen der Haut, oft begleitet von Haarverlust.

  • Ohrausfluss: Ungewöhnlicher Ausfluss oder Geruch aus den Ohren kann auf eine Ohrinfektion hinweisen.

  • Ungleichgewicht: Schwierigkeiten beim Gehen oder Stehen, oft verbunden mit Kopfneigung.

  • Verändertes Verhalten: Unruhe, vermehrtes Miauen oder Rückzug können Zeichen von Schmerz oder Stress sein.

  • Hautveränderungen: Rötungen, Schwellungen oder Hautausschläge sind oft Anzeichen von Allergien oder Infektionen.

  • Erbrechen oder Durchfall: Mögliche Symptome bei systemischen Erkrankungen oder als Reaktion auf Stress.

Wann zum Tierarzt?

Ein Tierarzt sollte aufgesucht werden, wenn das Schütteln der Katze plötzlich auftritt und keine offensichtliche Ursache wie Kälte oder Nässe vorliegt. Besonders dann, wenn das Schütteln von anderen Symptomen wie starkem Juckreiz, Hautveränderungen, Ausfluss oder einem unangenehmen Geruch aus den Ohren begleitet wird.

Auch wenn das Schütteln von Anzeichen von Schmerzen, wie z.B. unerklärlichem Miauen, Unruhe oder Rückzug, begleitet wird, ist ein sofortiger Besuch beim Tierarzt ratsam. Lang anhaltendes oder sich verschlimmerndes Schütteln, besonders wenn es das Gleichgewicht der Katze beeinträchtigt, sollte ebenfalls nicht ignoriert werden.

In Fällen, in denen die Katze aufgrund des Schüttelns nicht richtig fressen oder trinken kann, oder wenn sie Anzeichen von Dehydration oder Gewichtsverlust zeigt, ist ebenfalls ein umgehender Tierarztbesuch erforderlich.

Symptomerkennung für den Tierhalter und tierärztliches diagnostisches Vorgehen

Für den Katzenhalter ist es wichtig, das Schüttelverhalten der Katze genau zu beobachten und eventuell begleitende Symptome zu notieren. Die Häufigkeit, Intensität und Situationen, in denen das Schütteln auftritt, können wichtige Hinweise für den Tierarzt liefern.

Der Tierarzt wird in der Regel eine gründliche körperliche Untersuchung durchführen, um äußere Anzeichen von Parasiten, Hautproblemen oder Ohrinfektionen zu erkennen. Eine Otoskopie, bei der das Innere des Ohrs untersucht wird, kann notwendig sein, um Ohrmilben oder Infektionen zu diagnostizieren.

Blutuntersuchungen können helfen, systemische Erkrankungen wie Leber- oder Nierenprobleme auszuschließen. In einigen Fällen können auch bildgebende Verfahren wie Röntgen oder Ultraschall erforderlich sein, insbesondere wenn neurologische Ursachen vermutet werden.

Was kann der Tierhalter tun und professionelle Therapieoptionen

Als erster Schritt zur Linderung kann der Tierhalter versuchen, die Katze in einer ruhigen und stressfreien Umgebung zu halten. Wenn die Katze nass oder kalt ist, sollte sie sanft getrocknet und warmgehalten werden. Das Kämmen des Fells kann helfen, lose Haare und Schmutz zu entfernen.

Es ist wichtig, die Katze genau zu beobachten und zu verhindern, dass sie sich durch übermäßiges Kratzen oder Beißen selbst verletzt. Bei Verdacht auf Parasitenbefall sollten geeignete Präparate eingesetzt werden, idealerweise nach Rücksprache mit einem Tierarzt.

Der Tierhalter sollte darauf achten, die Ohren der Katze regelmäßig zu überprüfen und sauber zu halten, um Infektionen vorzubeugen. Bei Verdacht auf Allergien könnte es hilfreich sein, mögliche Auslöser zu identifizieren und zu eliminieren, etwa durch eine Änderung der Ernährung oder der Umgebung.

In jedem Fall ist es ratsam, Symptome nicht zu ignorieren und bei Zweifel stets einen Tierarzt zu konsultieren, um eine genaue Diagnose und geeignete Behandlung zu gewährleisten.

Ausblick auf aktuelle Forschung

Aktuelle Forschungen zum Symptom des Sich-Schüttelns bei Katzen konzentrieren sich darauf, die neurologischen und sensorischen Mechanismen zu verstehen, die dieses Verhalten auslösen. Wissenschaftler untersuchen beispielsweise, wie das zentrale Nervensystem auf verschiedene Reize reagiert, die zu einem Schütteln führen können. In einer Studie wurde festgestellt, dass bestimmte neuronale Muster im Gehirn von Katzen mit dem Schüttelverhalten korrelieren, insbesondere in Situationen, in denen die Tiere übermäßig gestresst oder irritiert sind. Diese Erkenntnisse helfen, die physiologischen Auslöser besser zu verstehen und könnten zur Entwicklung gezielterer Behandlungen führen.

Ein weiterer Schwerpunkt der Forschung ist die Rolle von Umweltfaktoren und Stress bei der Auslösung des Schüttelverhaltens. Forscher analysieren, wie Veränderungen in der Umgebung, wie etwa laute Geräusche oder ungewohnte Gerüche, das Verhalten der Katzen beeinflussen. Eine Studie zeigte, dass Katzen in ruhigen Umgebungen seltener schütteln als solche, die regelmäßig lauten Geräuschen ausgesetzt sind. Diese Ergebnisse legen nahe, dass Stressminderung ein wichtiger Ansatz zur Reduzierung des Schüttelverhaltens sein könnte.

Zusätzlich wird untersucht, wie genetische Faktoren das Schüttelverhalten beeinflussen können. Einige Katzenrassen scheinen anfälliger für dieses Symptom zu sein, was darauf hindeutet, dass genetische Prädispositionen eine Rolle spielen könnten. Genomische Studien arbeiten daran, spezifische Gene zu identifizieren, die mit dem Schüttelverhalten in Verbindung stehen. Langfristig könnten solche Erkenntnisse dazu führen, dass Züchter gezielt Katzen mit geringerer Neigung zu diesem Verhalten auswählen.

Auch die Rolle von Infektionen und parasitären Erkrankungen wird erforscht, da diese häufig mit dem Symptom des Schüttelns assoziiert werden. Wissenschaftler untersuchen, wie Infektionen im Ohr oder im gesamten Körper das Verhalten beeinflussen. Insbesondere wird die Immunantwort der Katzen analysiert, um zu verstehen, wie sie auf solche Infektionen reagiert und inwieweit dies das Schüttelverhalten fördert. Erkenntnisse auf diesem Gebiet könnten dazu beitragen, präventive Maßnahmen zu entwickeln, um das Risiko solcher Infektionen zu reduzieren.

Ein weiterer Forschungsbereich konzentriert sich auf die Auswirkungen von Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien. Studien zeigen, dass einige Katzen auf bestimmte Lebensmittel mit Juckreiz und Hautirritationen reagieren, was wiederum das Schütteln auslösen kann. Forscher arbeiten daran, spezifische Proteine oder Inhaltsstoffe zu identifizieren, die solche Reaktionen hervorrufen. Dies könnte zu besseren Ernährungsrichtlinien führen, die das Risiko von Symptomen wie dem Schütteln verringern.

Die Forschung untersucht auch die Wirksamkeit verschiedener therapeutischer Ansätze zur Linderung des Schüttelverhaltens. Neue Medikamente und verhaltenstherapeutische Ansätze werden getestet, um ihre Wirksamkeit und Sicherheit zu bewerten. Studien zu natürlichen Heilmitteln, wie Kräuterextrakten und homöopathischen Mitteln, sind ebenfalls im Gange, um alternative Behandlungsmöglichkeiten zu bieten.

Häufig gestellte Fragen

  1. Warum schüttelt sich meine Katze? Katzen schütteln sich aus verschiedenen Gründen, darunter Stress, Juckreiz, Ohrprobleme oder einfach, um sich zu entspannen. Wenn das Schütteln jedoch häufig auftritt, könnte es ein Anzeichen für ein gesundheitliches Problem sein und sollte von einem Tierarzt untersucht werden.

  2. Ist es normal, dass sich Katzen nach dem Schlafen schütteln? Ja, es ist normal, dass sich Katzen nach dem Schlafen schütteln. Dies hilft ihnen, ihre Muskeln zu dehnen und wieder wach zu werden, ähnlich wie Menschen, die sich nach dem Aufwachen strecken.

  3. Kann das Schütteln durch Parasiten verursacht werden? Ja, Parasiten wie Flöhe oder Ohrmilben können Juckreiz verursachen, der dazu führt, dass sich Katzen schütteln. Eine regelmäßige Kontrolle und Behandlung durch einen Tierarzt kann helfen, diese Probleme zu verhindern oder zu behandeln.

  4. Wie kann ich feststellen, ob das Schütteln stressbedingt ist? Stressbedingtes Schütteln tritt oft in Verbindung mit anderen Stresssymptomen auf, wie z.B. vermehrtes Verstecken, Appetitlosigkeit oder ungewöhnliche Aggressivität. Wenn diese Anzeichen auftreten, sollten Sie versuchen, die Stressfaktoren zu identifizieren und zu reduzieren.

  5. Kann eine Verletzung das Schütteln verursachen? Ja, Verletzungen, insbesondere im Kopf- oder Halsbereich, können das Schütteln verursachen. Wenn Ihre Katze kürzlich gestürzt ist oder einen Unfall hatte und sich häufig schüttelt, sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen.

  6. Gibt es Hausmittel gegen das Schütteln? Während einige Hausmittel wie beruhigende Sprays oder spezielle Nahrungsergänzungen helfen können, das Wohlbefinden der Katze zu steigern, sollten sie nicht als Ersatz für eine tierärztliche Untersuchung verwendet werden, wenn das Schütteln häufig oder intensiv ist.

  7. Wann sollte ich einen Tierarzt aufsuchen? Sie sollten einen Tierarzt aufsuchen, wenn das Schütteln plötzlich auftritt, sich verschlimmert oder von anderen Symptomen begleitet wird, wie z.B. Ohrenausfluss, Haarausfall, Kratzen oder Verhaltensänderungen.

  8. Können Allergien das Schütteln verursachen? Ja, Allergien, insbesondere gegen bestimmte Lebensmittel oder Umweltfaktoren, können Juckreiz und Hautreizungen verursachen, die wiederum das Schütteln auslösen können. Eine genaue Diagnose und Behandlung durch einen Tierarzt sind wichtig.

  9. Ist das Schütteln bei älteren Katzen anders als bei jüngeren? Bei älteren Katzen kann das Schütteln häufiger auf altersbedingte Gesundheitsprobleme hinweisen, wie z.B. Arthritis oder neurologische Störungen. Jüngere Katzen schütteln sich oft aus harmloseren Gründen, wie Spielverhalten oder leichten Hautreizungen.

  10. Wie kann ich meiner Katze helfen, weniger zu schütteln? Um das Schütteln zu reduzieren, können Sie sicherstellen, dass Ihre Katze eine stressfreie Umgebung hat, regelmäßig auf Parasiten untersucht wird und eine ausgewogene Ernährung erhält. Bei anhaltendem Schütteln ist es jedoch wichtig, die Ursache von einem Tierarzt abklären zu lassen.

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